Brickosaurs LEGO Ausstellung: Ob Trias, Jura oder Kreide – Hauptsache Dinosaurier!

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Ein gieriger Blick des Tyrannosaurus rex auf den Triceratops horridus: Die beiden Giganten steuern über 20 Prozent der in der Ausstellung „Brickosaurs“ verbauten Steine bei | © Susanne Krauss

Besuch der „Brickosaurs“ LEGO Ausstellung im Odysseum Köln mit über zwei Millionen verbauter LEGO-Steine: Dinosaurier!

Wie einen Artikel über eine Ausstellung mit riesigen Dinosaurierfiguren aus LEGO-Steinen schreiben, ohne je selbst Dinosaurier-Fan gewesen zu sein? Weder die Faszination aus Kindertagen für den Triceratops-Schädel im Senckenberg Naturmuseum in Frankfurt am Main noch die Lektüre von Sir Arthur Conan Doyles „The Lost World“ – nachdem die Sherlock Holmes-Geschichten ausgegangen waren – haben mir die dafür notwendigen paläontologischen Kenntnisse vermittelt. Die Rezeption von Steven Spielbergs „Jurassic Park“ vor 26 Jahren informierte mich zwar über die Abstammung der Vögel von den Dinosauriern, vor allem bestaunte ich aber die damals neue Animationstechnik für die Filmminuten mit den Velociraptoren und dem Tyrannosaurus Rex. Ach was, eigentlich sollte unser aller Begeisterung für große Modelle aus Bricks in Kombination mit Kenntnissen über die kulturelle Omnipräsenz von Dinosauriern eine hinreichend tragfähige Basis bilden, insbesondere, da der im Set LEGO Ideas 21316 Familie Feuerstein fehlende Dino bei dem Modell eines Mochlodon suessi als Inspiration für das Farbschema diente.

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Mehr als 22500 Steine, 137 kg, Lila!

Noch bis zum 6. Januar 2020 sind im Odysseum in Köln mehr als 50 Dinosaurier zu sehen, die aus zwei Millionen LEGO-Steinen bestehen sollen. Die Modelle wurden von Bright Bricks, einer in Großbritannien ansässigen Firma, die sich auf die Konstruktion von großen Modellen aus Klemmbausteinen für Ausstellungen und andere Events spezialisiert hat, gebaut und haben im Frühjahr und Sommer dieses Jahres im Marvell Zoo in britischen Winchester ihr Debüt gegeben. Knapp gehaltene Informationen über die Erdzeitalter der Dinosaurier, zwei große Areale zum Bauen mit System- und Duplo-Steinen sowie ein Quiz runden das Erlebnis ab. Außerdem können im Rahmen der Ausstellung hier in Köln verschiedene Speed Build-Filme über die Bauphasen der Modelle betrachtet werden, die sichtlich nicht aus LEGO-Elementen bestehende Skelettkonstruktionen, den sehr kompakten Bau nach computerdesignten Vorlagen sowie den Einsatz von Klebstoff zeigen – wahrscheinlich wären so große Figuren sonst nie stabil genug, aber Kragle auf Steinen lässt mich dennoch immer schaudern. Passend zur Dimension der Modelle sind die Noppen sichtbar; verbaut wurden vor allem klassische 2×4- und 2×2-Bricks, gelegentlich aber auch kleine Plates.

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Detail vom Kopf der Triceratops horridus-Figur

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Ausschnitt: Kopf der Parasaurolophus walkeri-Figur

Die Inszenierung der Dinosauriermodelle in zwei riesigen abgedunkelten Sälen des Museums greift mit Transportkisten, Warnschildern, Absperrungen und dem Modell eines Geländewagens erkennbar Motive aus Jurassic Park und den folgenden Filmen der Reihe auf. Dies gilt auch für die Auswahl der Spezies: Natürlich dürfen weder Velociraptoren noch ein Tyrannosaurus rex fehlen. Für das Aussehen der Tiere haben die Erbauer bevorzugt auf popkulturell transportierte Bilder zurückgegriffen, weniger auf paläontologische Ergebnisse – drei gefiederte Velociraptoren wären zudem schwieriger umzusetzen, zu transportieren und zu pflegen gewesen. Außerdem hätte deren Konstruktion möglicherweise einen langandauernden Mangel an allen federähnlichen LEGO-Elementen nach sich gezogen.

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Rudeljäger!

Mir persönlich haben es zwei Modelle besonders angetan: Das eine ist der Stegosaurus stenops, dessen dezent gefärbter Körper sich in Richtung der dominanten Rückenplatten in ein flammendes Meer aus Gelb, Orange und Rot wandelt. Der andere ist ein Dracopelta zbyszewskii, eine Art, von der ich noch nie gehört hatte.

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Dieser Stegosaurus stenops ist nicht zu übersehen

Mit Eintrittspreisen, die für Erwachsene an Wochenenden, an Feiertagen und Ferientagen in NRW stolze 22,90 Euro, an anderen Tagen immer noch 20,90 Euro und für Kinder/Jugendliche immerhin 14,90 Euro beziehungsweise 12,90 Euro betragen, lohnt sich ein rein den „Brickosaurs“ gewidmeter Besuch meines Erachtens nicht. Wer aber als LEGO-Fan allein oder mit Familie oder Freunden einen Tag in einem dem didaktischen Prinzip der Handlungsorientierung sowie dem forschend-entdeckenden Lernen verpflichteten Museum verbringen möchte, das viele physikalisch-technische Themen mit Spielmöglichkeiten kombiniert, der/die sollte die Dinosaurier-Modelle auf jeden Fall mitbuchen – sie sind eindrucksvoll, farbenfroh und werden hervorragend ausgeleuchtet.


Hinweis: „Brickosaurs“ gastiert noch bis zum 6. Januar 2020 im Odysseum Köln.


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Details vom Rücken des Stegosauriers

Hat von euch jemand die Ausstellung besucht? Wie gefallen euch die Skulpturen? Äußert euch gerne in den Kommentaren.

Susanne Krauß

Afoline, die sich für viele verschiedene LEGO Themen begeistern kann.

2 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Vielen Dank für den ausführlichen und informativen Artikel sowie die tollen Bilder! Wer also dieser Tage in Köln verweilt, aufgepasst: Die Dinos sind los. 😀

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