Wie sieht es eigentlich im Büro des Chefredakteurs dieses LEGO Blogs aus? Vielleicht wie folgt…
Seit fast sechs Jahren versorgt Zusammengebaut euch regelmäßig mit Reviews zu neuen und mit Classic Reviews zu älteren Sets, stellt MOCs vor, gibt euch eine Bühne, eure News zu präsentieren, gibt Shopping-Tipps und veröffentlicht zahllose Interviews mit den Damen und Herren Designern bei LEGO. Mit der Zeit stieg die Anzahl Autoren rapide an, insbesondere letzten Sommer, als auch ich dem Aufruf folgte. Die Belegschaft erweiterte sich also kontinuierlich. Doch eine Person blieb dem Ganzen von Anfang an treu: Andres Lehmann. Gründer, Autor und Chefredakteur dieses Blogs, ist ihm so manches hier zu verdanken. Wer zum Beispiel weiß, wie es im LEGO Ideas House ausschaut? Wer durfte LEGO-CEO Niels B. Christiansen persönlich kennenlernen und den Designern epochemachender Sets wie Jamie Berard die Hand schütteln?
Doch bevor das Ganze hier in eine Apotheose des Andres ausartet (eine neue Religion will ich dann doch nicht unbedingt begründen), wird es Zeit, jenen zu danken, die Artikel wie diesen überhaupt erst möglich machen: euch. Euch Lesern. Ohne euren vielseitigen Zuspruch und euer fließiges Kommentieren wüssten wir heute noch nicht, ob es jemanden da draußen gibt, der sich um das kümmert, was uns interessiert: LEGO.
Zum Dank und zur Belohnung möchten wir euch heute etwas ganz Besonderes bieten: ein Foto von mir. Oder, äh, nein, doch keine so gute Idee, ich möchte euch ja nicht abschrecken. Da geben wir euch lieber etwas Besseres, Interessanteres: Einblicke in die geheimnisumwobene Arbeit unseres Chefredakteurs. Wer von euch hat sich nicht schon einmal gefragt, wie es bei ihm aussieht? Wo Berge von LEGO seiner harren, wo ein Mount Everest neuer MOC-Ideen wartet, wo ein ganzes Himalaya von Modellen eine pulsierende Metropole bilden? Ihr seht, die Vorstellungen so mancher Personen decken sich vielleicht nicht ganz mit der Realität. Doch wie sieht sie tatsächlich aus? Nun, wir haben ja für jedes Problem eine Lösung. Ist es nicht so, dass man mit LEGO alles nachbauen kann? Warum dann nicht also auch das hier? Genau das dachte ich mir auch, und hier ist er nun, der Einblick in das Büro des Andres Lehmann. Vielleicht nicht unbedingt realitätstreu, aber was tut das schon? Also, stellt euch einen kräftigen Trommelwirbel vor, Fanfarenstöße und epische Klänge und dann scrollt langsam hinunter.
Das ist es, das Büro, in dem so viele geheimnisvolle Dinge vor sich gehen. Das Wichtigste dabei: der Computer. Ein Apparat, mit dem man direkten Zugriff auf die Seiten hinter Zusammengebaut hat und so ungezählte Artikel verfassen kann. Doch ein Raum nur mit Computer und Tastatur wäre leer. Zumindest nahezu. Und ganz gewiss nichts weniger als anregend und inspirierend. Aus diesem Grund kann man sich mit Pflanzen oder Stofftieren umgeben. Hoppla, jetzt ist aus dem Artikel ein Gärtnertipp geworden. Na ja, egal, nennen wir es Off-Topic. Wie auch schon gestern. Und vorgestern.
Ihr seht, das wäre der vollständig falsche Weg. Womit dekoriert man sein Büro stattdessen? Dumme Frage, mit LEGO natürlich! Am besten noch mit MOCs, die einem stets den eigenen Genius zeigen, die inkredebilen Kapabilitäten im Konstruieren eigener Kreationen, oder schlicht die unglaublichen Fähigkeiten im Bauen eigener Gebilde. Je nach Zielgruppe des Artikels.
Andres nun ist als Stadtplaner und Bewohner einer der größten Städte Deutschlands ein Freund von Hochhäusern. In seiner New Ukonio City steht gar manches Haus, für das ich bei mir vor nicht unbeträchtliche Platzprobleme gestellt wäre. Kein Wunder: Um aufstrebende Artikel zu verfassen, braucht man die passende Inspiration.
Was hätten wir denn da? Ein Hochhaus, dessen Namen ich euch leider nicht nennen kann. Nicht, weil ich ihn nicht weiß, sondern weil es noch keinen hat. Es wurde einem Hochhaus in Manhattan nachempfunden und sticht mit seiner sandgrünen und korallfarbenen Fassade aus dem Häusermeer der New Ukonio City hervor.
Dunkler, aber deutlich höher ragt der „Chocolate Tower“ empor. Schokoladenbraun, wie es sich gehört, blickt er auf eine gar grausame Geschichte zurück. Etliche Köpfe unschuldiger Minecraft-Gestalten wurden hier – als Schokoladentafel verwandt. Liebe Kinder, schaut das nächste Mal besser auf die Zutatenliste eures Riegels! Kleine Nebeninformation: Wenn ihr plant, das Gebäude nachzubauen, fragt Andres lieber nicht, ob er euch ein paar braune Steine geben kann. Da dürfte nicht mehr viel da sein…
Sollte er aber doch noch welche haben, sendet er sie euch bestimmt gern an die Packstation, Jamie-Berard-Straße 8. Dumm nur, dass die bei ihm ist, dann bekommt ja er die Steine… Tut mir leid. Aber zum Trost: Es gibt ja auch einen Erdbeerstand. Zur Entspannung blickt Andres nach dem Verzehr der eigentlich für euch gedachten Erdbeeren auf seinen kleinen Stadtpark und erfreut sich an den schattenspendenden Pflanzen.
Wenn er genug an seinen Artikeln gearbeitet hat, kann er zur Entspannung ein wenig daddeln. Air Hockey? Autorennen? Defender of the Universe? Egal, in der Spielhalle gibt es einfach alles!
Zurück an der Arbeit, blickt Andres auf eine riesige – Spinne. Nein, eigentlich eine Erdbeere (in dem Maßstab etwas schwer zu erkennen). LEGO-Designer Nicolaas Vas hat ganze Arbeit geleistet, sich die Monotonie eines Interviews mit Andres zu vertreiben, und Marilyn Monroe in eine Erdbeere verwandelt. Natürlich nur im übertragenen Sinne, selbst die Harry-Potter-Designer können ja nicht hexen. Was mit lebenden Dingen schwer wird, ist mit den LEGO-Mosaiken ein Leichtes, und so erschien die LEGO-Art-Erdbeere „Andres“, die seitdem einen Ehrenplatz in dessen Büro einnimmt.
In den spärlich bemessenen Mußestunden erlaubt das Spiel der Ukulele etwas Abwechslung – bis das nächste Review ruft. Vielleicht kann das ja zur Abwechslung einmal auf einer gewissen Schreibmaschine geschrieben werden…
Ganz wie früher, als Zusammengebaut noch unter Ukonio firmierte und kaum jemand gewagt hätte, zu glauben, was eines Tages daraus wird. Kein Zweifel: Ukonio bildet die Basis, das Fundament, den Grund von und für Zusammengebaut.
Nun also wisst ihr, wie es bei dem Chefredakteur einer gewissen Webseite aussieht. Zumindest meiner Behauptung nach. Kleine Anmerkung am Rande: Es ist bedauerlich, aber leider unumgänglich, dass ich euch nur Mikromodelle zeigen konnte, schließlich will ich um jeden Preis vermeiden, des Plagiats an Andres‘ MOCs bezichtigt zu werden! Dann wären es ja gewissermaßen HOCs (His Own Creations), und wir wollen euch doch nicht noch mehr Vokabeln lernen lassen…
Also, daher kommt die Inspiration zu den Artikeln. Versucht es auch selbst, stellt euch einige eurer MOCs auf den Schreibtisch, und ihr werdet sehen, dass ihr nur noch an LEGO denken könnt. Und vielleicht wollt auch ihr einst euer Büro anderen zeigen, ohne es zu fotografieren. Dazu könnt ihr einfach einen weißen Kasten bauen, einige Platten hineinsetzen und dann behaupten, dies sei euer Büro. Wer will euch das Gegenteil beweisen? Und eventuell findet sich auch jemand, dem euer Modell so gut gefällt, dass er es nachbauen will. In diesem Fall erstellt eine Bauanleitung (beispielsweise mit BrickLinks Studio), wie ich euch ja schon vor einiger Zeit erklärt habe. Ihr öffnet den Instruction Maker, ordnet die Teile den entsprechenden Bauschritten zu, hübscht die Seiten noch etwas auf, fügt Text, Pfeile oder andere Symbole hinzu, klickt auf „Export“ und schon ist eure Anleitung fertig und euer Büro kann von jedem nachgebaut werden.
Und so wird auch dieses kleine Modell eines schönen Tages auf dem Schreibtisch in Andres‘ Büro stehen und ihm so immer als Anregung zu neuen Artikeln dienen, auf dass ihr Leser immer am Puls der Zeit bleibt. Bestens informiert über alle steinigen Themen rund um den… Globus.
2. April 2021 um 10:17
Hallo, ich bin immer wieder begeistert, wie man mit so wenigen Legosteinen so viel darstellen kann. Vielen Dank für die Micro-Inspiration.
Ich werde den Gedanken bestimmt irgendwann in ein MOC umsetzen.
Mein Büro-MOC gibt’s auf Instagram unter @klausbricks. Allerdings mit klassischer Büro-Ausstattung. Eine Anleitung dazu habe ich nicht erstellt – ich denke aber das Bild reicht. Wie gesagt, die Lego-Büro-Version werde ich bestimmt mal in Angriff nehmen.
Viele Grüße und frohe Ostern wünscht Klaus
2. April 2021 um 10:31
Im Grunde genommen… sieht es genau so aus! 🙂
Vielen Dank für den (und viele weitere) Artikel, Simon. Es ist fantastisch zu sehen, wie viele meiner kleinen Bauten hier Unterschlupft gefunden haben! Noch diesen Monat baue ich dein tolles kleines Diorama nach, und ein Platz auf meinem Schreibtisch ist dem Modell sicher!
3. April 2021 um 10:58
Die Erdbeere ist mein Favorit! Großartig geschrumpft, Simon!