Eine Reise durch meine LEGO City: Bei der Feuerwehr – Teil 19

Die Feuerwache von LEGO City | © Simon Brandt

Nach der Vorstellung von Polizei und Krankenhaus von LEGO City folgt nun das Hauptquartier der Feuerwehr meiner Stadt!

Feuerwehr – welch ein spannendes, interessantes und abwechslungsreiches Thema! Nicht nur für kleine Jungs, die unbedingt helfen wollen, städtevernichtende Großbrände zu bekämpfen, sondern auch für Erwachsene. Müssen die denn nicht ihren Feuer und Flamme seienden Kindern erklären, dass der Alltag bei der Feuerwehr eher ruhig und beschaulich ist? Da werden Wasserschläuche aufgerollt, Feuerwehrautos betankt und ab und an Übungen mit brennenden Papierseiten durchgeführt. Aber doch nicht jeden Tag „Rein in die Anzüge, an der Stange runterrutschen, in die Autos und los! Wir haben einen Großbrand zu löschen! Das Wohl und Wehe der ganzen Welt hängt von uns ab!“ (Na gut, das ging jetzt eher Richtung Geheimdienst, den es in LEGO City aber leider nicht gibt). Wenn die Kinder aber schon im echten Leben nicht Feuerwehrleute, sondern Informatiker werden müssen, sollen sie wenigstens hin und wieder bei einem Ausflug mit der Klasse Einblick in die schöne Arbeit der Leute im weißen, nein, roten Haus bekommen. Doch auch ihr, liebe Touristen, sollt nicht zu kurz kommen, und so müssen wir auf unserer Reise selbstverständlich auch die Station der Feuerwehr besichtigen, nicht zuletzt für all jene von uns, deren Kinder lieber Feuerwehrleute statt Polizisten oder Krankenpfleger werden wollen.

Anmerkung: Bevor irgendwelche Fragen kommen: Es unterliegt keinem Zweifel, dass ich mich bestens mit der Arbeit der Feuerwehr auskenne. Nomen est omen, heißt es doch, und wenn ich einst Kinder habe, bin ich Brandtstifter.

Überblick

Die Sets, die ich euch nun hier vorstellen möchte, sind seit 2004 erschienen und ermöglichten mir über die Jahre den Aufbau eines recht ansehnlichen Fuhrparks. Egal, wie groß der Brand ist, Brandt besitzt genug zum Löschen. Für all jene Fahrzeuge habe ich ein zweistöckiges Parkhaus (mit einer interessanten Eigenschaft, siehe unten) gebaut, auf dessen Dach auch ein großer Helikopter Platz findet.

7241 Feuerwehrauto

Das kleinste der Sets hier erschien 2005 mit 43 Teilen und einer Minifigur für umgerechnet 3 Euro, heute 1 Euro. Gerade der geringe Preis machte das wirklich nette Fahrzeug zu einem schönen Mitbringsel, sei es bei Geburtstagen oder, wenn die Großeltern zu Besuch kamen. Die Bauanleitung umfasst übrigens nur eine einzige Doppelseite – daran sollten sich heutige Sets ein Beispiel nehmen (wobei bei der 31203 Weltkarte ja gewöhnlich sogar 260 Teile pro Doppelseite verbaut werden). Insgesamt ist dies ein nettes Set, das ich aus genannten Gründen viermal mein Eigen nenne. Mit anderen Worten, der wackere Feuerwehrmann hier besitzt drei Klone bei mir. Klonen kann sich eben doch lohnen.

30361 Feuerwehr-Buggy

Dies ist die Neuauflage von 2019. Vierzehn Jahre später und ganz andere Teile, aber ein sehr ähnliches Aussehen charakterisieren dieses 35-teilige Set mit einer Minifigur, das als GWP erschien. Sonst hätte es bestimmt 20 Euro gekostet, LEGO wird ja immer teurer und kleinteiliger, wobei immer mehr große Formteile eingeführt werden (versucht nicht, diesen Satz zu verstehen, mir ist es auch noch nicht gelungen). Apropos Formteile: Ich finde es eine Unverschämtheit, dass LEGO hier die Räder nicht aus Standardsteinen baut, so wirkt das Modell eher nach Playmobil oder so etwas. Und für den Preis kann man wohl auch erwarten, dass es die Reifen auch in Hellblau gibt und die Felgen in Rosa beiliegen; wenn man schon gezwungen ist, zig Euro auszugeben, nur um an dieses Set zu kommen, ist das wohl nicht übertrieben. Später gab es dieses sehr schöne Set mit einer neuen Axt auch als Polybag für 4 € zu kaufen, was beispielsweise einstmals auch für Andres die Kaufentscheidung war.

7240 Feuerwehr-Hauptquartier

Ein Hauptquartier, von dem ich euch nur das Auto zeige, kann ja so schön nicht gewesen sein. Tatsächlich sah das Modell jetzt nicht sonderlich ansprechend aus, weshalb es auch in meine Feuerwache integriert ist. 248 Teile und 3 Minifiguren gab es 2005 für 26 Euro, heute 25 Euro. Die Rutschstange ist ja wirklich nett, das war es aber dann auch schon. Das Gebäude ist selbst für heutige Verhältnisse ausgesprochen luftig, die Garage kaum mehr als ein Dach auf vier Pfeilern und auch die Einrichtung des Gebäudes ist höchst bescheiden (siehe BrickLink oder Brickset). Da ich das Modell seit bestimmt zehn Jahren nicht mehr in seiner originalen Form habe, kann ich auch wenig zum Spielwert des Hauptquartiers sagen, ich gehe aber davon aus, dass dieser sich auf etwa demselben Niveau wie bei den anderen damaligen Sets bewegt hat, als man noch nicht so wie heute mit ausgeformten Details verwöhnt worden war. Das Auto gefällt mir tatsächlich ziemlich gut, auch wenn die transparent schwarze Scheibe mir – wie auch bei der Polizei – immer ein Dorn im Auge war, wenn ich mit den nachfolgenden Sets gespielt habe, bei denen die Scheiben hellblau waren. Ganz offensichtlich hatte LEGO City 2005 noch nicht seine endgültige Form und Farbe erfahren, erst in den nachfolgenden Jahren hat man sich dann auf ein Schema geeinigt.

7942 Feuerwehr-Pick-Up

Ein wahrhaft appetitlicher Leckerbissen ist dieser Pick-Up von 2007. 127 Teile und eine Minifigur für 9 Euro – muss ich noch mehr sagen? Ein Teilepreis von 7 Cent, wo, bitte, gibt es das heute noch? Nirgends. Heute sind es 2 bis 3 Cent; oder 3 Euro für das ganze Modell. Als kleines Auto mit offener Ladefläche und Anhänger gefiel es mir damals sehr gut, und auch heute kann ich mich noch dafür erwärmen. Die breit abstehenden Reifen vermitteln einen äußerst bulligen Eindruck, also genau so, wie wir uns die Helden bei der Feuerwehr vorstellen. Ein kleiner Kasten beherbergt Etliches an Ausrüstung, vom Feuerlöscher über Axt und Säge bis hin zu einem leistungsfähigen Scheinwerfer. Rundum also ein schönes, kleines Set, das zu Recht diverse modifizierte Neuauflagen erfahren hat.

7239 Feuerwehrlöschzug

Und hier folgt schon das nächste Set, das ich durch die rosarote Brille schauend verklärt vorstelle: Ein Löschzug. Darunter sollten wir uns leider keine Feuerwehr-Eisenbahn vorstellen (obwohl das auch ein interessantes Set werden dürfte), sondern einen LKW, der Züge löscht. Ach nein, auch nicht. Dritter Versuch: Ein LKW, der Löschwasser transportiert und einen Anhänger zieht. Richtig! Volle Punktzahl! (Nach Abzug einiger hundert, zumindest) Hätte ich mal auf das Bild geschaut, dann wäre mir das deutlich eher klargeworden. Denn auf dem wahrhaft vortrefflichen Bild (ich neige etwas zur Selbstbeweihräucherung, was euch aber wohl kaum aufgefallen wäre) sieht man in exzellenter Brillanz einen rot-weißen Wagen mit ausfahrbarer Leiter und einem Rettungsboot. 2005 war dieses 208-teilige Set mit zwei Minifiguren – natürlich Feuerwehrmännern – für 20 Euro (heute 8 Euro) etwas gänzlich Neues für mich, entsprechend positive Erinnerungen habe ich an das Modell. Ich weiß nicht, wie oft ich seitdem die Klappen an den Seiten des Löschzuges hoch- und wieder hinuntergeklappt habe, so begeistert war und bin ich davon, dass ein Mechanismus die Klappen einrasten lässt (das „und bin“ denkt ihr euch bitte wieder weg, es könnte falsche Vorstellungen von mir wecken). Auch wenn die Form recht kantig ist und die Scheiben schwarz sind – für eine negative Bewertung des Modells wendet euch bitte an jemand anderes.

7238 Feuerwehrhubschrauber

Deutlich schwächer finde ich dann diesen Hubschrauber, ebenfalls 2005 mit 71 Teilen und einer Minifigur für 9 Euro, heute 3 Euro, erschienen. Er ist einfach zu unvollständig. Und fragt mich an dieser Stelle bitte nicht, warum ich die Wassertanks falsch herum angebaut habe – aber immerhin seht ihr so, dass der Aufbau sehr ermüdend gewesen sein muss. Aus jetziger Sicht verdient dieses Set definitiv keine sonderliche Empfehlung meinerseits.

7206 Feuerwehr-Helikopter

Dieses hier dafür umso mehr: 326 Teile und drei Minifiguren für 30 Euro, heute 15 Euro, haben mich 2010 mein wahrscheinlich liebstes Feuerwehrauto bauen lassen, einen Pick-Up mit den von mir so überaus geliebten Ballonreifen. Ein hoher Abstand zu den Radkästen und die abgerundete Form erzeugen einen schönen, geländetauglichen Eindruck. Ausrüstung fehlt hier zwar – abgesehen von dem Schlauch auf der Ladefläche – vollständig, das wird aber durch die Form des Vehikels mehr als wettgemacht.

Wie der Name des Sets vermuten lässt, gehörte auch ein Hubschrauber zum Umfang dazu, der mir aber nicht ganz so gut gefällt wie der Wagen. Seine schiere Größe hat mich von Anfang an vor einige Herausforderungen in der Stadtplanung gestellt, sodass er nun auf dem Flachdach des Parkhauses steht.

An der offenen Seite befindet sich eine Löschkanone und an die Unterseite kann eine Schale angehängt werden, mit der Wasser von einem See zum Brandtherd transportiert werden kann. Ansonsten ist zu dem Helikopter nicht viel zu sagen, das Set insgesamt ist aber wirklich schön.

7945 Feuerwehr-Hauptquartier

Ebenfalls 2007 erschien diese Feuerwache mit 584 Teilen und 4 Minifiguren für 52 Euro, heute 40 Euro. Zwei Leiterwagen wurden dem Set beigelegt, ein kleiner für den Einsatzleiter und ein großer für die Einsatzleiter. Ersterer verfügt über einen aufklappbaren Kofferraum (sehr großer Pluspunkt) und wenig Ausrüstung, sieht aber ziemlich gut, wenngleich einfach, aus.

Das andere Fahrzeug verfügt über eine hoch ausfahrbare und drehbare Leiter mit simulierter Hydraulik und seitlich ausklappbare Stützen. Zu der Leiter muss ich sagen, dass sie mir nicht allzu gut gefällt, ich hätte hier lieber eine echte gehabt statt nur den Korb. Aber der Abwechslung wegen stört mich das jetzt auch nicht sonderlich.

Beide Fahrzeuge stehen in Garagen, die seitlich des Hauptquartiers angebaut sind (schaut hier wieder auf die offiziellen Bilder bei BrickLink oder Brickset). Wie üblich, ist auch dieses Gebäude sehr ausladend, sodass ich es, wie oben bereits geschrieben, mit anderen Feuerwachen und eigenen Teilen kombiniert habe.

Meine jetzige Feuerwache verfügt über den etwas vergrößerten Hauptteil des Sets mit den Büros und Umkleidekabinen sowie Schlafräumen der Feuerwehrleute, einen Schlauchturm und sechs Garagen. Herunterklappbare Straßenplatten ermöglichen den Fahrzeugen im zweiten Stock, zur Straße hinunterzufahren. Das heißt, die ermöglichten es, wenn denn gegenüber keine Baustelle wäre. So muss bei jedem Alarm erst der Kipper wegfahren. Egal, wir haben Zeit.

Wie ihr seht, sind die Aufkleber wieder einmal stark abgeblättert, insbesondere am zweiten Portal. Wenn LEGO euch Sticker gibt, macht Konfetti draus. Aufdrucke wären manchmal eben doch besser. Allerdings, wie schon oft gesagt, ist es so, dass die 90er-Jahre-Sticker bei meiner Unterwasserwelt noch halten, nur die von etwa 2005 bis 2010 sehen so lädiert aus. Drum, halt!, ich hab’s mir anders überlegt! Wenn LEGO euch Sticker gibt, macht kein Konfetti draus! Was sollen wir damit, LEGO? LEGO soll es bereuen, Simon Brandt Sticker gegeben zu haben! Nun ja, nach mittlerweile vierzehn Jahren kann LEGO sich auf Verjährung berufen. „Nachhaltig“ wird halt nur am (Satz-)Anfang großgeschrieben. So aber sorgt LEGO für nachhaltigen Ärger bei uns. Immerhin etwas.

Eure Meinung!

Wie immer möchten wir nun wissen, was ihr von diesen Feuerwehr-Sets haltet! Ganz nett, aber bei weitem nicht so schön wie die Nachfolger? Oder das Nonplusultra? Erzählt es uns in den Kommentaren! Als nächstes… folgt Teil 20!


Bisherige Reiseziele

» Krankenhaus – Teil 18
» Polizei – Teil 17
» Gewerbegebiet – Teil 16
» Gewerbegebiet – Teil 15
» Einkaufsstraße – Teil 14
» Einkaufsstraße – Teil 13
» Einkaufsstraße – Teil 12
» Einkaufsstraße – Teil 11
» Hauptstraße – Teil 10
» Seasonal Sets – Teil 9
» Villenviertel – Teil 8
» Villenviertel – Teil 7
» Bauernhof – Teil 6
» Unterwasserwelt – Teil 5
» Meer – Teil 4
» Meer – Teil 3
» Strand – Teil 2
» Strand – Teil 1

Simon Brandt

Seit frühester Kindheit begeisterter LEGO-Fan und sammelt vor allem City und Creator.

5 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Danke für das review…

    Tatsächlich habe ich die 7239 und 7240 (sowie einige kleinere Teile aus der Zeit 2004-2007 (inklusive des Schiffs 7906) aus der LEGO Zeit meines Sohnes – Hab noch alles (fast) original aufgebaut (könnte sein, dass einige Antennen fehlen…)

    Nostalgie halt.

    Da ich meine Stadt aber eher einige Jahr(zehnt)e in die Vergangenheit “transformiere” wird die Station “fliegen” (das bedeutet insgesamt 32*48 Noppen mehr Platz ;))

    Ich habe (leider) die Modular Feuerwache nicht, aber die “Weihnachtliche” sieht auch ganz passend für meine City aus 😀

    Die Themen Feuerwehr und Polizei sind ja ein “Dauerbrenner” bei Lego – daher kein Wunder, dass die Preise so sinken – gibt ja immer wieder was nees (was aber im Prinzip nur dieselben offenen Gebäude sind 😉

    Ich fühle mich in deiner Feuerwache zu Hause – hab ja (fast) dieselben Sets selber …. (mein Sohn eigentlich ;))

    PS immer wieder ein Vergnügen – die Einblicke in deine Stadt – als nächstes Baustelle?

  2. Ui, ein neuer Aspekt von Simons Stadt! Feuerwehr! Bei mir vertritt ja eine vergrößerte winterliche Feuerwache ohne angedeuteten Schnee dieses Thema, muss ich noch mal umbauen, Freya McClouds Einsatzwagen passt nicht durch die Einfahrten. Hut ab vor Deinem Gebäudekomplex mit reichlich Platz für die vielen Fahrzeuge! Der Feuerwehrlöschzug ist wirklich eine Augenweide! Hoffentlich hast Du Deinen Feuerwehrleuten nicht nur Schlafgelegenheiten, sondern auch Unterhaltungsmöglichkeiten geboten – bestimmt! Bei den Hubschraubern bin ich immer hin und her gerissen – für sich genommen gefallen sie mir ganz gut, aber dann sind sie in der Regel viel zu groß für jedes Dach mit Heliport … Baustelle fände ich übrigens auch super! Ganz viele Grüße!

  3. Also eines steht fest: Du lässt in deiner schönen Stadt nichts anbrennen, Simon! 🙂

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