LEGO 10237 Der Turm von Orthanc im Classic Review

LEGO 10237 Der Turm von Orthanc

LEGO 10237 Turm von Orthanc | © Philipp Opitz

Der LEGO Herr der Ringe 10237 Turm von Orthanc im Classic Review: So finster und doch so schön.

„Wem hast du die Treue geschworen?“ – „SARUMAN!“

…und was braucht ein finsterer Zauberer und oberster seines Ordens? Natürlich seinen Turm! Und was für Einen! Eines der höchsten Sets, in schickem Schwarz, zeigt sich hier in all seiner Pracht.

Hintergrund

Die meisten von uns kennen die erfolgreiche Filmtrilogie des “Herrn der Ringe”, von Peter Jackson und die noch erfolgreicheren Bücher 🕮 vom Schöpfer des Fantasy Genres selbst, J.R.R. Tolkien. In unserem Fall geht es um Ersteres und so geschieht es im ersten Teil der Trilogie, dass der gute Zauberer Gandalf, Rat beim Obersten seines Zaubererordens sucht und nach Isengard reist. Inmitten eines kreisförmigen Walls mit bewachten Tor steht der Orthanc, ein Turm aus nahezu unzerstörbarem, pechschwarzem Stein. Dieser Turm ist der Sitz von Saruman dem Weißen, oberster der Zauberer Mittelerdes. Doch statt Rat und Hilfe von Saruman zu bekommen, hintergeht er Gandalf, sperrt diesen auf der Spitze seines Turmes ein und plant eine eigene Armee, aus gezüchteten Uruk-hai aufzustellen und den Ring der Macht an sich zu bringen. Gandalf, welcher ohne Hilfe von außen, nicht fliehen kann, schickt nach seinen Freunden, den Adlern, welche ihn von der Turmspitze befreien. Das war es auch erstmal und mehr dazu in den Filmen und Büchern.

Umfang

Der Karton ist riesig und war zum Erscheinen des Sets 2013 ein richtiger Blickfang, was Größe und Farbe betraf. Auf der Vorderseite ist rechts der schwarze Turm, mit einer Detailansicht der Größenangabe, links Gandalf, welcher von einem Adler, fliegend weggetragen wird und auf dem Boden ein Ent, der gegen Orks kämpft. Saruman steht auf seinem Balkon am Turm und scheint, wild Magie zu versprühen, während Grima Schlangenzunge sich heimlich über die Treppe ins Turminnere schleicht. Unten links sind die 5 mitgelieferten Minifigs aufgereit, wobei noch ein großer Adler hinzukommt, welcher aber hier, ähnlich einem Pferd, keine Auflistung findet.

Schön düster und sogar mit der Festung von Sauron ( Baradur) im Hintergrund

Auf der Rückseite sind Szenen des Films aus Lego nachgestellt und viele Spielmöglichkeiten abgebildet, sowie eine Auflistung der beigefügten Waffen. Ein besonder Vermerk auf beiden Seiten, ist der Leuchtstein, welcher per Knopfdruck rot glüht.

Schön wie alle Funktionen dargestellt sind.

Wenn man den schweren Karton ausschüttet, dann wird man von 15 Tüten überschwemmt und diversen Platten. Fast alles schwarz und man staunt erstmal nicht schlecht. Jetzt wird einem nochmal klar, wie Finster und schick dieses Set wird. Zudem folgen noch Sticker-bogen und 3 Bauanleitungen. Das Set umfasst 2.359 Teile. 84 Bauabschnitte sind in drei Anleitungen auf 215 Seiten verteilt. Da hat man was zu tun. Wer damals stolzer Zauberer und Turmeigentümer sein wollte, der musste 199,99 Euro ausgeben. Derzeit liegen die Preise bei Ebay & Co zwischen 320,00 und 499,00 Euro (Stand September 2020).

Man könnte auch gut als Team alles zusammenklemmen.

Aufbau

Die Tüten sind nummeriert, liegen parat und wir beginnen noch nicht mit dem Orthanc! In den ersten beiden Tüten ist erstmal der Baumhirte dran und die Spannung für den riesigen Turm steigt weiter ins unermessliche. In diesen haben wir neben vielen braunen Steinen, auch eine Minifigur eines Ork-Grubenmeisters, ausgestattet mit Axt und Enterhaken am Seil, sowie des Adlers. Der Ent ist besonders schön gestaltet. Er hat viele Gelenke, eine Spielfunktion bei der sich sein Arm zum Orkweitwurf einsetzen lässt und viele Details, wie Waldpilze am Fuß und Grünzeug als Bart. Etwas schade finde ich, dass der Ent nur in diesem Set enthalten war und es keinen weiteren in anderen, oder extra Sets gab.

Der Ork-Grubenmeister hat alles dabei, um Bäume und Ents zu fällen

Auch von hinten schön bedruckt mit einzelnen Haaren und Narben am Kopf, sowie einer Rüstung am Rücken

Als Kind hätte ich Stunden allein mit dieser tollen Figur gespielt

… nur der Ent ist nicht so hastig, aber seine Wurzeln greifen tief

Wir dürfen Tütchen 3 öffnen und freuen uns nun endlich die vielen schwarzen Steine in Form stapeln zu dürfen. Enthalten ist wieder eine Minifigur, diesmal ein Uruk-hai. Er trägt auch wie im original das Zeichen Sarumans auf Helm und Schild, die weiße Hand!

Ein fieser Zeitgenosse und schwer gerüstet

Nimmt man ihm den Helm ab, scheint er sehr böse zu werden

Auch auf dem Hinterkopf trägt er als Zeichen die weiße Hand

Das Fundament des Turms beginnt mit dunkelgrauen Platten auf denen das Kellergeschoss und der Sockel errichtet wird. Auch hier werden als Füllmaterial bunte, andersfarbige Steine verwendet, welche man später aber nicht mehr sieht. Ein paar Technikelemente sorgen später für den Halt der Treppe zur Hochparterre. Die ersten Aufkleber finden Ihren Platz im Kellergeschoss und sorgen für gespannte Stimmung. Ein paar Pfeiler bringen nicht nur Stabilität für die Decke, mit Fallluke und Teppich, sondern erzielen auch noch einen schönen Tiefeneffekt. Abgerundet wird alles durch Schädel, Knochen, Ketten und Ratte.

Hier möchte man nicht landen

In Tütchen Nummer 4 geht es weiter mit der Eingangshalle auf Hochparterre. Hier wird zuerst der Raum hergestellt indem man die Wände baut. Da der Turm bespielbar ist, wird bewusst, wie beim Kellergeschoss ungefähr 1/3 der Bausubstanz weggelassen, damit die Rückseite offen ist. Der Eingang, welcher in der Innenecke des Turms liegt, wird von einem Spitzbogen geziert und bekommt zwei schwere Türflügel. Hier kommt keiner so schnell rein…oder raus…

noch etwas kahl

Auch dieser Raum hat nette Details, wie eine Skulptur auf einem Sockel, oder auch die beiden Banner in den Ecken mit der” weißen Hand”. Auch hier wurden Aufkleber benutzt, aber ehrlich gesagt störe ich mich nicht wirklich daran. Zwei Hellebarden sind auch an den Wänden und die Empfangshalle ist fertig. Auf mich macht sie einen guten Eindruck und wirkt auch mit dem Falltürteppich in der Mitte und den blau/ schwarzen Bannern am Rand repräsentabel. Hier kommt später noch ein wichtiges Element hinein, was wir aber erst später einbauen dürfen.

“Willkommen in meinem Heim”…oder so.

Die erste Bauanleitung haben wir damit geschafft und öffnen nach einer kurzen Pause die Zweite. Wir öffnen Tütchen 5 und lassen weiter die Wände wachsen, welche noch so gar nicht, wie die, des Filmvorbilds aussehen. Abwarten! Alles braucht seine Zeit und Reihenfolge 😉 Die Decke wird gebaut und hat unerwarteter Weise ein Loch in der Mitte. Später wird dieses durchdacht ausgefüllt, aber das kommt erst später. Zuerst wird die Fassade verschönert und erhält nun endlich die glatten, schwarzen Züge, wie wir sie kennen. Obwohl der Turm ohnehin hoch ist, bekommt er mit den glatten curved slope 10×1 bricks, noch eine ordentliche Betonung der Vertikalen. Diese werden auf schwarze Platten mit Unterkonstruktion gebaut und anschließend als Fassade, Senkrecht an den Sockel geklemmt.

Könnte auch ein Raumschiff sein

Es folgt die Treppe mit zwei Technikachsen um sie an der Innenecke des Turms zu befestigen. graue Fliesen verschönern die Auftritte. Der Eingang ist fertig, wir dürfen die Umzugskartons schon mal ins Foyer stellen.

“Rauf, rauf, rauf, immer schön die Treppe rauf”

Mit Tütchen 6 bauen wir die restlichen drei Fassaden des Sockels und der Hochparterre um unseren Turm schön glatt werden zu lassen. Haben wir all die Plates, Fliesen und curved slopes verbaut, macht der Fuß des Turms schon einiges her. Man ist gespannt auf das, was noch kommt und die Finger haben ihre ersten Druckstellen.

Massive Bauweise

Tütchen 7 hat spannenden Inhalt und beginnt mit dem Eigentümer des Turms, Saruman! Er ist schön bedruckt, hat ein Mäntelchen und einen Zauberstab dabei, sowie seinen weißen Bart, mit ergrautem Streifen unter dem Kinn. Das besondere bei dieser Figur ist, dass er einen Stein als Mantel und ein Beinpaar in weiß hat. So kann man ihn auch hinsetzen und er muss nicht immer stehen. Schließlich ist er nicht mehr der Jüngste und braucht auch Auszeiten.

Es wäre schön, wenn man bei solchen Figuren immer an ein zusätzliches Beinpaar denken würde

Sehr gut bedruckt und bereit zum Verrat an Mittelerde

In dieser Tüte wird nun auch endlich der Leuchtstein verbaut, auf dessen Funktion wir schon die ganze Zeit gespannt sind. Wir bauen den Thronsaal des Zauberers und fangen mit den Wänden an. Ist die erste Reihe fertig, bekommt Saruman was zu lesen und zwei Bücherregale werden links und rechts des Raums aufgestellt. In der Mitte, wird um das ominöse Loch im Boden ein Sockel, ähnlich eines Brunnens gebaut und dahinter der Thron des Zauberers. In den “Brunnen” kommt der Leuchtstein, mit Lichtquelle nach oben zeigend und wird von einer runden Platte mit Loch in der Mitte, verschlossen. Es folgt noch ein wenig Deko, wie Tränke, Landkarten und Fläschchen, um den Thronsaal auch schön authentisch wirken zu lassen.

Der Palantir: Das “Telefon” Mittelerdes

Der Clou ist aber der Kronleuchter den wir jetzt zusammenbauen und welcher an die Decke der Empfangshalle kommt. Dieser wird von unten in den Leuchtstein gesteckt und lässt diesen von fortan leuchten, wenn man ihn nach oben drückt. Damit oben im Thronsaal aber auch was glüht, kommt zu guter letzt der Palantir auf den Sockel und kann nun beleuchtet werden. Im Film, wie im Buch, kann Saruman durch diesen Stein mit Sauron in Kontakt treten und sieht, was er sieht und umgekehrt. Ein tolles Gimmick und schön umgesetzt wie ich finde. Der Thronsaal ist noch nicht fertig, aber die Eingangshalle wirkt mit ihrem Kronleuchter nun sehr stimmig.

Licht im Empfang

Es geht ans vorletzte Tütchen der zweiten Bauanleitung, nämlich Tütchen 8. Der Zauberer kann noch nicht richtig auf seinem Thron sitzen und Reden an seine Armee kann er auch noch nicht halten, denn sein Balkon hat noch keine Brüstung. Wir wollen ihm das nicht vergönnen und fangen an. Der Thronsaal soll ein wenig Licht bekommen und daher haben wir hier keine geschlossenen Wände , sondern Licht durchflutende Fenster. 10 kleine Rundbogenfenster sorgen hier für etwas Licht und ein Spitzbogenportal zum Balkon, lässt etwas frische Luft rein. Der Thron bekommt eine imposante Rückenlehne und lädt nun auch zum regieren und dösen ein.

Tageslicht im Turm, durch viele, luftige Fenster

Letztes Tütchen der zweiten Bauanleitung kommt mit Leuchten daher. Falls es dunkel wird und man noch geschäftig im Thronsaal ist, wurde auch hier an zwei große Steh-leuchten gedacht, welche einschüchternd neben dem Thron stehen. Sie sind den großen Fackeln im Film nachempfunden und sehen diesen sehr ähnlich. Im allgemeinen muss man sagen, dass sich hier wieder sehr viel Mühe gegeben wurde und der Raum sehr nah am Original ist. Der Thronsaal verjüngt sich von außen nach oben um eine Reihe, bekommt Deckengebälk für die nächste Etage und der Balkon wird über dem Austritt noch mit einer vorkragenden Überdachung versehen. Sehr schick!

Kein eiserner, aber ein finsterer Thron

Wir kommen zur dritten und letzten Bauanleitung des Sets und Tütchen Nummer 10. Das Alchemielabor des Saruman wird jetzt geschaffen. Als erstes bauen wir Grima Schlangenzunge. Grima ist in diesem Set einzigartig und wurde wie ich finde, sehr gut umgesetzt. Besonders schön, ist seine ungesunde Hautfarbe und seine beiden Gesichtszüge. Er hat einen Mantel dabei und ein kleines Messer.

Grima ist tückisch und zornig

…sehr zornig

Danach beginnen wir den Bau des Alchemielabors und fangen mit dem Boden an. Diese Ebene, ist die erste, die später, ähnlich wie bei den Modularbuildings abgenommen werden kann. Das Labor bekommt rechts und links jeweils einen Tisch und in der Mitte einen Kippmechanismus. Auf diesen kommt später ein Kessel. Der Raum verjüngt sich bereits auf halber Höhe um den Turm später seine schlanke Form zu verleihen. Als Dekoelemente werden die Tische mit Flaschen und durchsichtigen Gefäßen verziert. Der Kessel kommt auf den Kippmechanismus und wird mit silbernen Steinen gefüllt, welche vermutlich eine Art Schießpulver darstellen. Denn zuguter letzt kommt die “Bombe” auf den Boden, mit der Saruman vor hat, den Wall von Helms Klamm zu sprengen.

Es riecht nach Experimenten

Tütchen 11 lässt die Wände des Alchemieraums in die Höhe wachsen und beschert uns eine nette Idee, wie man das Stabwerk eines Spitzbogenfensters aus Lego darstellt. Hier sei auch mal gesagt, dass mir persönlich kein Set einfällt, bei dem so viel gotische Architektur einfließt. Auch von außen, bekommen die Fenster noch lange, schwarze Fliesen, damit alles schön glänzt und reflektiert.

Gerippt und schwarz, gehts steil nach oben

Das 12. Tütchen beinhaltet die Bibliothek, oder das Studierzimmer des Turms. Dieser Raum ist mein persönlicher Favorit. Er beginnt wieder mit grauen Platten und der Umrandung, also den Wänden des Raums. Auch dieser Raum verjüngt sich um eine Steinreihe nach innen und Platz wird langsam Mangelware. Hier wird viel Dekoration gebaut um den kleinen Raum zu schmücken. Er bekommt ein Bücherregal rechts im Raum und eine kleine Sammlung von Karten auf der rechten Seite. In der Mitte wird ein Pult gebaut, auf welches ein Buch zum Aufklappen steht. Das Buch bekommt Aufkleber von Beiden Seiten und auch die Landkarten bestehen aus beklebten Fliesen. Im allgemeinen bekommt dieser Raum die meisten Aufkleber, was der Sache jedoch keinen Abbruch tut. Denn wenn man die halbe Raumhöhe erreicht hat, kommen direkt die nächsten Aufkleber für die Wände. Zentral in der Mitte, hinter dem Lesepult, ist ein Gemälde von Saruman, der Anführer der Zauberer aus Mittelerde. Und hier haben sich die Set-Designer etwas geniales einfallen lassen! Denn es folgen von der Mitte ausgehend, weitere Gemälde, der restlichen Zauberer. Was in den Filmen nicht weiter erwähnt wird, hier aber dargestellt ist, sind die restlichen 4 Zauberer, von denen wir im Film nur Gandalf sehen und kennen. Auf den Gemälden sind von Saruman der Weiße, in der Mitte ausgehend, links, Radagast der Braune, rechts, Gandalf der Graue und weiter vorne noch die beiden”blauen Zauberer”, deren Namen aber in Vergessenheit geraten sind. Da man dies nur aus dem Büchern weiß, ist es eine nette Idee dies in dem Set zu integrieren. Dieses verstecke Detail, macht den Raum so einzigartig für mich. Da er keine Fenster hat, wird er noch mit zwei Fackeln verziert und fertig ist das Studierzimmer im fünften Stockwerk des Turms.

Alle Zauberer (Istari) Mittelerdes vereint

Die letzten zwei Räume werden nun mit dem Sockel und dem Thronsaal zusammengesteckt und der Turm kann nun nicht mehr im sitzen am Tisch gebaut werden. 😉

Es folgt Tüte Nummer 13. Wer denkt, alle Räume schon gebaut zu haben, der hat den muffigen Dachboden eines jeden Eigenheims vergessen. Doch als erstes dürfen wir den bekanntesten aller Zauberer zusammenbauen. Gandalf der Graue hat in dieser Version nicht seinen prägnanten Spitzhut auf, sondern, ein Haarteil in langem grau. Das lässt ihn ein bisschen verwegener aussehen, was auch gut passt, ist er doch eingesperrt und ausgezerrt auf der Turmspitze gefangen. Er hat einen Mantel an und seinen braunen Stab dabei.

Der hat schon was mitgemacht

Er guckt auf beiden Seiten eher mürrisch

Zum Glück muss er nicht ewig warten

Der Dachboden wird mit der Decke des Studierzimmers und der darin enthaltenen Dachbodenluke gebaut. Auch dieser Raum hat keine Fenster und da wir immer schmaler wurden, sind die Wände auch schnell gebaut. Diesmal verspringen wir aber erst an der Decke um eine Steinreihe nach innen und nicht wie zuvor, schon ab der Hälfte. Da Saruman seine wirklichen Absichten bis zum Schluss vor allen Anderen verbarg, ist der Dachboden ein Geheimzimmer. Denn das Schmuckwerk hier, ist neben einer Uruk-hai-Rüstung, die Stäbe der anderen drei Zauberer, welche er ihnen vermutlich abnahm, die zwei Schlüssel zum Orthanc und ein Bild, ähnlich einem Schrein, mit dem Auge Saurons. Damit man auch auf den Dachboden gelangt, gibt es eine Klappleiter auf der Dachluke.

Gute Idee mit der Klappleiter

Auch in diesem Raum haben sich die Designer wieder viel einfallen lassen, was man als Fan der Trilogie entdecken kann. Für einen Dachboden, ist dieser Raum ein echter Hingucker.

Es riecht nach Verrat im Oberstübchen

Wir öffnen die vorletzte Tüte, die Nummer 14. Hier enthalten sind dorniges Fassadenschmuckwerk und die letzten Elemente bis zum Plateau des Turms. Der Dachboden wird nun von außen nochmal verziert, ehe er mit Dornen versehen zur letzten Verjüngung kommt. An dieser Stelle ist der Turm zum ersten mal nicht mehr einseitig geöffnet und bespielbar, sondern geht im ganzen nach oben. Ich finde das sehr gut, denn für die Spitze mit ihren ikonischen Zinken wäre es schade gewesen, wenn eine gefehlt hätte.

Ganz schön dornig

Kommen wir zur 15. und letzten Tüte des Sets. Sie beinhaltet die schon erwähnten, ikonischen, vier Zinnen des Orthancs, welche wie eine düstere Krone gen Himmel zeigen. Sehr schön durchdacht finde ich, dass sie nicht vertikal gestapelt, sondern horizontal gebaut und anschließen vertikal angebracht werden. Das verleiht dem Turm nochmal eine Betonung der Vertikalen (als währe er nicht hoch genug). Jede Zinne wird 4 mal gebaut und anschließend an dem Plateau befestigt. Der Turm ist fertig!!!

Von hier kann Saruman all seine Zauber wirken

Wenn man es durchgezogen hat und die Pausen nur für Essen und das stille Örtchen nutzt, benötigt man circa 9,5 Stunden. Zumindest habe ich diese Zeit gebraucht – Staunen und Raunen eingeschlossen.

Die Arbeit hat sich gelohnt

Fazit: LEGO Herr Der Ringe 10237 Turm von Orthanc

Fangen wir mit dem Negativen an, wobei das eher jammern auf hohem Niveau ist. Zwei Orks, sprich ein Uruk-hai und ein Ork-Grubenmeister, sind etwas wenig, wenn man bedenkt, dass Saruman eine Armee in den Minen unter seinem Turm züchtet. Drei weitere Uruks, währen hier nicht schlecht gewesen.

Fünf schöne, wenn auch wenige Figuren

Positiv ist hier der ganze Rest. Die Designer haben sich wirklich gut etwas ausgedacht, diesen Turm umzusetzen. Er ist bespielbar, hat viel zu entdecken und ist auch besonders detailliert gestaltet. Das Hauptaugenmerk liegt natürlich auf der erstaunlichen Größe von über 73 Zentimetern und der glänzenden, schwarzen Fassade. Der Ent ist ein nettes Beiwerk und lässt sich super in ein Diorama einbauen, falls man dies denn vor hat.

Einhausung/ Vitrine

Das wohl schwierigste, was einem stolzen Besitzer des Sets auffallen wird, ist das in Szene setzen und schützen vor Staub. Denn aufgrund der fantastischen Höhe ergibt sich ein Problem, welches man mit anderen Sets nicht hat. Man stellt sich die Frage: “Wo stell ich das Ding jetzt hin?” Das ist tatsächlich gar nicht so einfach. Es gibt hier verschiedene Möglichkeiten und vor allem auch Möbel. Ich denke aber die Traumvorstellung ist eine Vitrine aus Glas, denn so kann man am meisten von dem Set sehen. Wer mal nach gläsernen Vitrinen geguckt hat, dem ist auch bestimmt aufgefallen, dass sie a.) teuer sind und b.) zu klein. Direkt für dieses Set kam für mich nur eine Vitrine in Frage und die ist von einem bekannten, schwedischen Möbelhersteller. Diese Vitrine war nicht teuer und wenn man den obersten Boden herausnimmt, dann passt der Turm perfekt in die oberen 2/4. Genug Platz am Boden, um ein Diorama herzustellen ist auch gerade noch. Ein wirkliches Diorama ist es natürlich nicht, da ich die Rückwände nicht bekleben wollte, denn so sehe ich das schöne Innenleben des Turms nicht mehr. Auch ohne das drum herum sieht der Turm in der Vitrine toll aus und kommt wunderbar zur Geltung, aber dann wird weniger Geschichte mit dem Set erzählt. In meinem Fall darf natürlich die Schmiede der Orks, in den Minen unter dem Orthanc, nicht fehlen. Aber wichtig für mich ist immer, dass die Sets so bleiben, wie ich sie gekauft habe und sie in eine Geschichte integriert werden.

Das nette Grün täuscht, denn Saruman lässt alle Bäume fällen, um Feuerholz für seine Unterirdischen Schmieden zu haben.

… in den Tiefen von Isengard wird sich auf die bevorstehende Schlacht gewappnet.

Eure Meinung!

Würdet Ihr auch gerne im Turm von Orthanc wohnen, einen Thron in luftiger Höhe besitzen, oder mit Gandalf auf Adlern reiten? Und: Sollte LEGO Herr der Ringe genau so wieder aufleben lassen wie Harry Potter? Äußert euch gernen unten in den Kommentaren.

Philipp Opitz

LEGO-Fan seit Kindheit an. Lieblingsthemen sind Herr der Ringe, Harry Potter und Star Wars.

20 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Ein sehr schönes Modell, danke für das Review. Bin gerade dabei ein gebrauchtes Helms Klamm zu komplettieren, freue mich schon auf den Aufbau und dann das Review zu schreiben.

    • Helms Klamm ist natürlich auch ein schickes Set. Im allgemeinen gefallen mir alle Sets der Reihe. Ich hoffe ja immer noch, dass LEGO ein geheimes Lager mit weiteren neuen Modellen zu dem Thema hat 😉

  2. Danke für das Review von einem der schönsten Sets.
    Wäre schön gewesen man würde bei den Bildern mit der Vitrine jeweils alles sehen.

  3. Gerne hätte ich mehr gezeigt, aber da dies im Grunde genommen ein eigenes Thema ist und es hier primär um das Set geht, schreibe ich vielleicht nochmal einen separaten Artikel über das MOC und die Vitrine.
    Aber es freut mich, wenn das Review Anklang findet.

  4. Ist wohl Geschmackssache. Ich würde mir nicht unbedingt eine Fortsetzung dieser Kitsch-Version von „Lord of the Rings“ wünschen, auch wenn zu befürchten ist, dass die angekündigte Amazon-Serie genau in diese Kerbe haut. Entsprechend bin ich da auch skeptisch, was eventuell von LEGO da noch auf den Markt kommt. Was den Tower angeht: Dort wohnen? Nö mit Öh. 😉

  5. Ich hab das Ding mal für die hälfte der UVP geschossen, es fehlten zwar drei Figuren sowie Baumbart, aber besser wirds nicht mehr.

    • Ja das habe ich leider auch oft gesehen. Das gleiche ist bei vielen anderen Sets der Reihe und man muss genau hinschauen, sonst bekommt man versehentlich nur die Hälfte.

  6. Ich habe den Turm und auch die Ork Schmiede. Aber wie du die beiden Sets kombiniert hast, ist ein absoluter Traum 🙂 fantastisch!

  7. Wirklich tolles Set und auch dein Diorama ist richtig gut geworden! Es war sicher schwierig die Orkhöhle unter dem Turm zu bauen, ohne dass es in sich zusammen fällt.

    • Ehrlich gesagt war das kein so großes Problem, denn eine Glasplatte trennt die beiden Sets von einander. Das war auch so beabsichtigt, da ich es zum anpassen immer wieder aus der Vitrine genommen habe. Ich hoffe das sei mir an dieser Stelle verziehen, denn die Orkmine war auch so instabil genug, weil ich sie von zwei Seiten offen haben wollte.

  8. Super Review zu einem besonders eindrucksvollen Set! Vielen Dank, Philipp! Damals war ich gerade zurück bei Lego und leider noch etwas zurückhaltender in Sachen Kaufentscheidungen … Deshalb habe ich mir “An Unexpected Gathering” geholt, aber sonst keine Tolkien-Sets, war und bin auch immer noch eher Team Bilbo und Frodo als z.B. Team Saruman (-: Heute würde ich das anders entscheiden und den Turm auf alle Fälle ebenfalls mitnehmen. Hut ab für Deine stilsichere Vitrinenpräsentation dieses wahrlich vertikalen Modells! Immer wenn ich solche Lösungen sehe, denke ich darüber nach, ob es nicht besser wäre, weniger Sets aufwendiger zu zeigen … bislang hat dann letztlich aber immer meine Begeisterung für farbenfrohes Chaos auf den nicht von Büchern besetzten Regalbrettern der Legohöhle überwogen. Aber so ein cleaner Look wie bei Deiner Vitrine würde mir schon sehr gut gefallen! Hast Du noch andere Lord of the Rings- oder Hobbit-Sets? Ganz viele Grüße!

    • Danke für die netten Worte Enassus!
      Ja es ist schwierig eine Entscheidung zu treffen, wie man die Sets präsentiert, oder ob man dies überhaupt tut. Es gibt ja etliche Möglichkeiten. Für mich müssen es eben Vitrinen sein, wenn auch auf Kosten von Platz für das ganze drum herum.
      Ja, ich habe noch zwei/ bzw. drei weitere Sets. Das eine ist ja die Orkschmiede, welche hier schon erwähnt wurde. Auch hierzu werde ich versuchen ein Review zu schreiben und dann auch Bilder der Mine mit anhängen, die unter dem Orthanc schlummert.
      Ansonsten habe ich noch das Set 9740 Hinterhalt von Shelob/Kankra.
      Auch hierzu habe ich die gewundene Treppe, mit Kankras Höhle am Ende,
      als Diorama um das Set gebaut.

      Wenn das Herr der Ringe Thema hier auf gute Resonanz stößt, dann schreibe und zeige ich auch gerne mehr davon.

  9. Sehr gute und interessante Beschreibung zu einem nicht ganz alltäglichen Set. Der Turm mit der Orc-Schmiede in Kombination ist ne geniale Idee. Dass es dann leichte Probleme mit der Ausstellung in einer Vitrine gibt ist ziemlich nachvollziehbar. Allgemein ziemlich gute Arbeit. Bin begeistert. Weiter so.

  10. Also da LOTR/HOB ein Thema ist welchen niemanden interessiert, bin ich gerne bereit euch diese Steinegräber günstig abzunehmen ….
    😉

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