LEGO 10278 18+ Polizeistation im Review: Sicher ist sicher!

LEGO 10278 18+ Polizeistation

LEGO 10278 18+ Polizeistation | © Andres Lehmann

Das exklusive Set LEGO 10278 18+ Polizeistation im Review: Kann das aktuelle Modular Building überzeugen?

Kürzlich in der Redaktionssitzung kam das Thema Modular Buildings auf. Ich habe gesagt, dass ich ein Review für das Set LEGO Friends 41427 Emmas Mode-Geschäft vorbereite, da es ein wunderbares kleines Modular Building sei. Gefolgt von der Frage: Wann geht eigentlich dein Review der LEGO 18+ 10278 Polizeistation 🚨 online? Und da wurde mir klar: Ach du Schreck, gleich im Januar habe ich ein Video-Review online gestellt, aber das Set noch gar nicht in Bild und Text vorgestellt! So habe ich einst einzig ein paar Schnappschüsse gemacht. Und sofort kreisten meine Gedanken um die Minifiguren, die sich längst selbstständig gemacht haben, und Max meinte: Ich mache die weiteren Bilder, du schreibst: Na, dann mal los!

Die Eckdaten

Umfang und Zusammenbau

Die Polizeistation wird aus 2.923 Teilen zusammengebaut – fünf Minifuguren – darunter eine Polizistin, zwei bemützte Beamte, eine Donut-Verkäuferin und der Wohnungsmieter, der gleichwohl auch Zeitungen verkauft – wurden dem Set beigegeben. Wie immer bei der Modulars wird zunächst die Grundplatte, analog des 76178 Daily Bugles in Dunkelgrau („Dark Grey“), befliest, ehe es los geht, die Grundmauern des Erdgeschosses hochzuziehen.

Die ganze Rasselbande | © Max Mohr

Hereinspaziert! | © Max Mohr

Der Zeitungskiosk | © Max Mohr

Im Erdgeschoss geht es kulinarisch zu: Ein kleiner Donut-Laden direkt neben dem Polizeirevier lässt natürlich sämtliche Klischees aus US-TV-Serien aufleben. Auf der rechten Seite wird das Erdgeschoss zudem von einem kleinen Zeitungsstand flankiert – all dies lässt einen sofort an New York City 🗽 denken. Der Eingangsbereich – die “Empfangshalle für Gäste” im Inneren der Wache als solches ist recht schnörkellos – dank SNOT-Technik ist jedoch die Treppe richtig pfiffig gelöst. Zudem findet sich noch eine Zelle nebst Toilette hinten in der Ecke, für all jene, die sich nicht an das Gesetz halten. Doch womöglich wurde sich ja schon in Freiheit “gelöffelt” – mit Steinen ganz wunderbar gelöst.

Hinter Gittern

In der ersten und zweiten Etage findet sich dann all das, was wir aus Krimis kennen: Ein Verhörraum, eine große Pinnwand, ein kleines Studio für das Foto als Andenken an den Besuch des Reviers und eine Asservatenkammer. An dieser Stelle lässt sich die Tür nicht so richtig gut öffnen, aber es dürfte in einem richtigen Revier eine Tür auch mal etwas schwergängiger zu öffnen sein. Zudem darf ein kleines Apartment einen hungrigen Bürgers nicht fehlen, der es auf die Donuts im Laden unter sich abgesehen hat.

Wer angelt sich den Donut? | © Andres Lehmann

So löblich ich derweil das Treppenhaus gelöst finde, so sonderbar finde ich, dass mit den neuen Bogensteinen die Innenwände „abgesenkt“ werden. Das mag der Bespielbarkeit dienlich sein. Aber bis dato wurde gerade bei den Modular Buildings stets auf steinigen Realismus gesetzt. Und genau hier drückt für mich der Schuh: Der Verhörraum oder das WC (in diesem Set gibt es erstmalig zwei Toiletten!) sind so keine „abgeschlossener Räume“. Persönlich habe ich mich an diesem Umstand gestört. Das mag einige Steine einsparen, aber vernachlässigt besagten Realismus… sträflich, um im Bild zu bleiben.

Überflug | © Max Mohr

LEGO 10278 Polizeistation

Hereinspaziert! | © Andres Lehmann

Steht das fertige Gebäude vor einem, offenbart das Bauwerk seine ganze Pracht: Die optische Dreiteilung auf einer Breite von 32 Noppen finde ich sehr schön gelöst. Farblich ist alles durchaus peppig, aber nicht überzeichnet. Die Linienführungen finde ich großartig, und alles harmonisiert fantastisch miteinander. Und sollte es da draußen Erdenbürger geben, die der Versuchung widerstehen können, die modularen Gebäude zu sammeln: Auch alleinstehend macht diese Polizeistatoin einen super Eindruck, da die Außenwände nicht zu bunt gestaltet wurden.

Die 10278 18+ Polizeistation reiht sich nahtlos ein! | © Max Mohr

Mein Fazit

Fassen wir noch mal zusammen: Die Polizeistation ist ein gutes Modular Building. Gerade die Fassade mutet sehr realistisch an und das mittlere Segment erreicht eine imposante Höhe. Fünf Minifiguren stürzen sich hier ins Abenteuer, und es werden – analog früherer Modular Buildings – kleine Geschichten erzählt. Dank Klappelement können etwa Donuts mit Hilfe einer Angel stibitzt werden.

Während mir persönlich die äußere Erscheinung des Gebäudes nebst Fassade und aller Details sehr gut gefällt, ist die Innenausstattung nicht der ganz große Wurf. Einige Details, wie allen voran die Treppe, sind ein großer Spaß beim Zusammenbau. Aber allzu viele Überraschungen gibt es dann doch nicht – da hat der von mir sehr geschätzte Designer Chris McVeigh mit dem 10275 Elfenclubhaus schon eher gezeigt, welche herausragenden kleine Gebilde sich mit Steinen erschaffen lassen. Größtes Ärgernis für mich sind die abgesenkten Wände – das mag der Bespielbarkeit dienlich sein, aber wenn ein Set schon offensiv als Adult LEGO 18+ Set verkauft wird, dann sehe ich dies doch deutlich als Manko an. Und eine Frage sei gestattet: Wo ist das Polizeifahrzeug? Die Streife? Das typsiche NYC-Polizeiauto? Die Tränen sind nach neun Monaten so langsam getrocknet, und dank der Sets 71016 Kwik-E-Mart 📷 oder 70912 Arkham Asylum 📷 gibt es zumindest Notlösungen.

Während also die Fassade – und zwar im 360-Grad-Umblick – in der ersten Liga der modularen Gebäude mitspielt, spielt das Innenleben eher die zweite Geige. Sammler der Reihe kommen an diesem fair bepreistem Set ohnehin nicht vorbei, und NYC-Freunde, wie ich es einer bin, erfreuen sich die meiste Zeit an der äußeren Erscheinung des Gebäudes. In meiner New Ukonio City jedenfalls ist es nun deutlich sicherer als zuvor!

LEGO 10278 18+ Polizeistation

LEGO 10278 18+ Polizeistation in voller Pracht | © Max Mohr

Bewertung

Positiv Negativ
  • Großartige äußere Erscheinung mit sehr schöner Fassade
  • Aufgeräumter Rundum-Blick und keine “schlechte” Seite
  • Fairer Preis
  • Abgesenkte Wände hätte es nicht bedurft
  • Das Innenleben lässt ein paar weitere “Spielereien” vermissen
  • Ein NYC-Polizeiauto wäre der Streusel auf dem Donut gewesen

Eure Meinung!

Wie gefällt euch die Polizeistation? Habt ihr euch das aktuelle Modular Building gekauft? Und wie fügt es sich in eurer Stadt? Äußert euch gerne in den Kommentaren!

Andres Lehmann

Einst mit LEGO City und der 12V-Eisenbahn durchgestartet, Sammler von Creator Expert, Ideas, Architecture und City Modellen und baut gerne MOCs, die hoch hinaus gehen.

19 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Das gefällt mir sehr gut und ich hoffe ich bekomme es auch irgendwann mal etwas günstiger. Vorallem die Mützen der Polizisten find ich klasse.

  2. Das weglassen von Innenwänden als Sparmaßnahme ist leider nicht neu sondern beispielsweise auch in der Steine-Bankvorhanden, so das man vom Waschsalon einfach über die Mauer in die Bank kommen könnte …

    Für mich ist die Polizei aber ein schöner Fortschritt im Vergleich zu den beiden Vorgängern. Hoffe das nächste wird genauso gut und preisstabil!

  3. Die Mützen gibt’s schon bei mehreren Sets. Bei den CMF sogar noch detaillierter/hochwertiger. Davon hab ich mir damals reichlich geangelt. Ja so ein schönes Polizeiauto wäre schon cool gewesen. Aber ich hab ja zum Glück auch davon reichlich, welche dann auf einem extra an diesem Modular angebauten Hinterhof reichlich Platz zum parken finden. Ich finde die abgesenkten Wände garnicht so schlecht, so lässt sich recht einfach eine kleine Lichterkette für die Beleuchtung unterbringen bzw durch die Etagen führen. Das Gebäude macht mir immer wieder viel Freude und passt zu meinem LegoNYC natürlich hervorragend.
    Beste Grüße an euch alle!
    Sven

    • Danke für den Hinweis!

      Und: Deine Fahrzeuge, blinkend vor der beleuchteten Wache stehend, sind ein Traum, lieber Sven! Und hoffentlich das nächste Mal so in Borken zu bestaunen. 🙂

      • Die Polizisten aus dem Set Detektivbüro trägt diese Mütze auch! Oder hat sie eben abgesetzt, wenn sie bei Al auf dem Frisierstuhl sitzt 😉!!!

        Aber nochmal eine andere Frage! Solange das Gebäude geschlossen bleibt, fallen die niedrigeren Innenwände doch nicht auf, oder? Es sei denn, man beleuchtet das Gebäude🤔?

        Vielen Dank für das Review, Andres!

        • Ich meine, der eine Polizist beim Detektivbüro trug eine ähnliche Mütze. Aber da schaue ich morgen gerne noch Mal nach. Ich bekomme diesbezüglich ja ganz schön einen auf die Mütze. 😉

          Und nein, nur wenn die Etagen abgenommen werden, kommen die nicht ganz hochgezogenen Wände zum Vorschein. An der Fassade wurde kein einziger Stein eingespart, zumindest fehlt mir da keiner. Auch die beiden Bäumchen mit den Zahnrädern – erstmalig in Grün – vorm Eingang sind großartig. 🙂

      • Vielen Dank lieber Andres, freut mich sehr dass dir die Modelle so gut gefallen 🥰
        Ich muss auch unbedingt mal wieder ein Update posten. Mittlerweile ist der Hinterhof ja fertig gestaltet 😀

  4. >Während also die Fassade – und zwar im 360-Grad-Umblick – in der ersten Liga der modularen Gebäude mitspielt, spielt das Innenleben eher die zweite Geige.<

    Ich brauche das Innenleben nicht.
    Klar, hier und da ein paar kleine Details (Lampen, Teppiche, Kamine ect.) nehme ich gerne, aber sonst braucht das nicht immer so vollgestopft sein.

    Ich bin Sammler der Modulars seit dem Cafe-Corner-Set. Die ersten Sets waren ja auch garnicht bis dürftig eingerichtet. Und mir gefiel das sehr. Beim Green Grocer gab es in der ersten Etage einen Teppich, eine Heizung und die Vorhänge. Da gab es im wahrsten Sinne ganz viel Raum für eigene Ideen.
    Dann kam das Parisian Restaurant (was wirklich sehr schön ist), aber so viele Steine gingen für die Inneneinrichtung flöten, so dass das eigentliche Gebäude dann nur noch halb so groß wie seine Vorgänger war.
    Und das finde ich so schade. Als AFOL spielt man ja nicht damit, sondern stellt sie hin. Natürlich macht das bauen der Inneneinrichtung auch spass. Aber wie oft guckt man in die Gebäude später wieder rein?
    Seit dem Restaurant gibt es entweder 2 kleine Gebäude in einem Set (Buchhandlung, Detektivbüro (3 kleine Häuser im Stadtleben)), die etwas größeren Gebäude wo nur das Erdgeschoss die ganze Größe der Grundplatte nutzt (Restaurant, Diner). Und schließlich noch die etwas größeren Gebäude mit angedeuteten Nachbarhäuser (Polizeistation, Brickbank).
    Das einzigeste Gebäude das mit der Größe der ersten Sets ansatzweise mithalten kann ist die Eckgarage.

    Die Größe der ersten Sets wird nie wieder erreicht werden, da die kleinere Größe ja mittlerweile der Standart ist. Mittlerweile bin ich auch fein damit, aber ich weiß noch als das Restaurant raus kam, wie enttäuscht ich von diesem niedlichen kleinen Gebäude war.

    • … und das Rathaus hat noch eine solche “Wuchtigkeit” wie zu Beginn der Reihe.

      Und es ist wie in einer richtigen Stadt: Es gibt kleinere und größere Bauten. Das Pariser Restaurant mag ich persönlich sehr und es zählt zu meinen Lieblings-Sets. 🙂

      Aber auch für mich zählt primär die äußere Erscheinung. Dicht gefolgt von den vielen schönen Spielereien im Inneren.

      Dem Green Großer habe ich übrigens vor Jahren tatsächlich eine Inneneinrichtung spendiert – die große Fläche ist schlichtweg zu einladend. 😀

  5. Vielen Dank für Dein Review … ich beginne ja insgeheim schon, über das nächste Modular nachzudenken (-: Am liebsten hätte ich einen Handwerksbetrieb, ideal wäre eine Schreinerei! Gärtner/Gartenbau wäre auch toll. Mit dem Daily Bugle habe ich ja inzwischen eine Zeitung in der Stadt, deren Fehlen empfand ich zuvor auch als Manko. Ein Theater wäre ebenfalls super! Idealerweise Jugendstil oder Art Deco, notfalls auch Historismus … Träum! Ich empfehle hiermit das Polizeifahrzeug von Duke Detain, passt zwar nicht so zur Polizei, sieht aber vor dem Diner recht überzeugend aus. An der Polizeistation gefallen mir besonders:
    Dynamik der drei Gebäudeteile mit den Fassadenhauptfarben Sand Green, Tan und Medium Lavender; 1910-Anmutung bei der Fassade der Polizei in der Mitte; Fluchtpläne aus der Zelle. Sehr clever gewinnt das lilafarbene Gebäude nach hinten an Raum und wird so nutz- und bespielbar – das fehlt einigen meiner schmaleren Mocs, wäre ich irgendwie nie drauf gekommen … Der Zeitungsstand gefällt mir sehr gut, aber ich finde, so ein echtes Polizeipräsidium bräuchte einen Hinterhof mit den Wagen … als ich meines neu hatte, dachte ich mehrere Wochen über den Kauf eines zweiten Exemplars und eine Erweiterung auf zwei Baseplates nach, mit breiterem Mittelgebäude und breiterem grünen Nebengebäude, das dann auch eine Durchfahrt auf einen Hinterhof hätte. Eventuell könnte ich sogar die paar Studs noch schinden um das lilafarbene Haus mit einem ganz ähnlichen in Coral zu benachbarn. Hach, ich sollte das nochmal auf die Agenda setzen! Spannend, ich empfand und empfinde die im Inneren abgesenkten Wände nicht als Manko, aber ich verstehe, was Du meinst. Wenn ich eine Minifigur wäre, würde ich die Krise kriegen!

    • Guter Punkt übrigens, den ich oben nicht genug gewürdigt habe: Die Farben harmonisieren ganz hervorragend miteinander! Gerade die von dir genannte heilige Dreiteiligkeit lebt davon! 🙂

      Und so ein Verhör geht eben im Flüsterton vonstatten. 😉

  6. Vielen Dank für das späte Review.

    Ich persönlich mag das Set sehr. Die tieferen Wände im Inneren stören mich nicht so sehr, da ich das Set später eh kaum öffne und mir die Fassade am Wichtigsten ist. Und diese ist sehr, sehr gelungen, u.a. auch weil das Gebäude mal wieder etwas höher ist nach den “kleineren” Sets wie Buchhandlung. Für mich das beste Modular seid dem Pariser Restaurant. Aber natürlich darf hier jeder gerne anderer Meinung sein.

    • Gerne. Im nächsten Jahr aber definitiv wieder früher! 😉
      Und in Bezug auf die Fassade bin ich ganz bei dir: Eine der schönsten Fassaden der Reihe bisher! Die äußere Erscheinung ist auch in meinen Augen fantastisch, wie oben beschrieben. Ein Juwel in jeder Stadt.

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