Jeden Tag öffnet die Zusammengebaut-Redaktion alle Türchen der LEGO Adventskalender und obendrein gibt es eine Weihnachtsgeschichte: Tag 17.
Weihnachten naht und wir zeigen auch in diesem Jahr täglich, was sich hinter den Türchen aller LEGO Adventskalender 2022 befindet. Zudem erzählt Simon jeden Tag ein Kapitel aus seiner neuen Weihnachtsgeschichte. Wie gefallen euch die diesjährigen Adventskalender? Äußert euch gerne in den Kommentaren!
Inhaltsverzeichnis
LEGO Marvel
Ein Schneemann samt Rüstung: Winterlich, aber nicht der ganz große Wurf… / Gerhard
LEGO Harry Potter
Hinter dem 17. Türchen verbirgt sich ein etwas unspektakulärerer Bau – Dumbledores Denkarium. / Johann
LEGO Star Wars
Heute gibt es einen Snowtrooper. Davon kann man eigentlich nie genug bekommen! / Max
LEGO Friends
Eine kleine Überraschung springt uns eine Woche vor Heilig Abend entgegen: Dieses wunderbare Rentier hat ohne Umwege einen Ehrenplatz auf meinen Schreibtisch gefunden. / Christina
LEGO City
Meine kleine Tochter hat noch mehr Glanz (sprich Rundsteine) ergänzt: Weihnachten naht! / Andres
Die Schule der Verbrecher
Zweiter Teil, viertes Kapitel – Die Vielfalt der Einfalt
Wihr-ihm-Kopp saß mit seinen Schülern in dem Container, in dem sie sich mittlerweile mit Einverständnis der städtischen Polizei aufhielten. Die Suche nach Nuhr-een-Trithbretfara war zu einer Angelegenheit des öffentlichen Interesses geworden, und aus diesem Grund hatte er die Erlaubnis erhalten, auf seine Weise zu suchen. Das Ganze war natürlich möglichst geheim gehalten worden, und außer dem Kommissar und den Eltern der Schüler wusste niemand von ihrer Tätigkeit. Wohl war bekannt, dass Wihr-ihm-Kopp Polizist war, aber nicht, dass er eine Schule von Verbrechern betrieb, und die Ganoven waren voll und ganz einverstanden damit, auf diese Weise von Nuhr-een-Trithbretfara befreit zu werden. Nebenbei bemerkt wunderten sich die Eltern der Kinder zwar über des „Zerstörers“ absonderliche Methoden des Lehrens, sahen aber die Richtigkeit seiner Aussage, es sei nicht verkehrt, die Arbeit der Polizei zu kennen. Er hatte ja versprochen, Einblicke in sie zu geben.
Nun also hielten sie sich wieder in dem Schulgebäude auf und warteten vor dem (auf unbegrenzte Dauer „ausgeliehenen“) Fernseher darauf, dass der Film begann. „Ein Kommissar auf Verbrecherjagd II“ war zwar intellektuell gesehen das Hinterallerletzte, sogar noch schlechter als Teil I, was bei dessen Veröffentlichung auch der pessimistischste Kritiker nicht für möglich gehalten hätte, war dadurch aber auf demselben Niveau wie Nuhr-een-Trithbretfaras geistige Fähigkeiten. Wihr-ihm-Kopp hatte wohl daran getan, diesen Film auszuwählen. In eben diesem Moment begann er, und der „Zerstörer“ schaltete den Fernsehapparat ab, um seinen Schülern nicht zu schaden. Stattdessen liefen sie zu den Eisenbahngleisen und sprangen auf den Güterzug. Kurze Zeit später kamen sie in der Innenstadt an, gingen zum Kaufhaus und warteten. Und warteten. Und warteten. Nichts geschah.
Vier Stunden später gaben sie das Warten entnervt auf. Es war schon lange dunkel geworden, die Geschäfte schlossen, die letzten Weihnachtsmarktbesucher machten sich auf den Heimweg. Heute, das war klar, würde Nuhr-een-Trithbretfara nicht mehr kommen, denn in dem Film fand der Raub bei Tag statt. So brachte Wihr-ihm-Kopp die Kinder ausnahmsweise einmal selbst nach Hause und verzog sich grimmig in seinen Leuchtturm.
Am nächsten Morgen wurde er vom schrillen Läuten des Telefons geweckt. „Wer da?“, fragte er schlaftrunken. „Shnap-di-Gengsta“, antwortete der aufgeregte Kommissar. Im Hintergrund hörte man einen trockenen Knall. „Heute Nacht…“ Noch ein Knall. „…wurde aus dem Autohaus die Kasse gestohlen!“ Gleichzeitig knallte es noch zweimal. „Wie bitte?“, schrie Wihr-ihm-Kopp. „Und was ist da bei Ihnen los?“ „Nichts weiter.“ Ein Knall. „Ich reagiere mich nur ab. Denn wissen Sie, wer das war?“ „Nuhr-een-Trithbretfara?“ Ein Knall. „Ins Schwarze getroffen! Wir beide! Und wissen Sie auch, warum er es tat?“ Ein Knall. „Keine Ahnung!“ „Einer dieser vermaledeiten Fernsehsender hat gestern ‚Ein Kommissar auf Verbrecherjagd III‘ gezeigt!“ Vier Knalle hintereinander. „Diese Idioten haben den Film vertauscht! Und Nuhr-een-Trithbretfara hat ausgerechnet diesen Sender geschaut! Jetzt hat er das Autohaus ausgeraubt, statt das Kaufhaus! O, diese Stümper! Ich könnte sie…“ Wihr-ihm-Kopp unterbrach den Kommissar: „…erschießen?“ „Exakt!“ Noch zwei Knalle. „Und Nummer sechs durchsiebt! Die nächste, bitte!“ Der Kommissar legte auf. Er hatte jetzt Wichtigeres zu tun. Mit Puppen zu spielen. / Simon