LEGO Technic 42105 Katamaran im Australien-Review

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LEGO Technic 42105 Katamaran | © André Micko

Der LEGO Technic 42105 Katamaran im sonnigen Australien-Review nebst Schwimm-Test im Pazifik: Das Abenteuer ruft!

Klopapier, Nudeln, Mehl, Hefe… alles Mangelware und nur mit Glück zu ergattern in diesen Tagen. LEGO allerdings ist erhältlich in Hervey Bay, einem kleinen Ort an der australischen Pazifikküste, in dem wir seit einigen Wochen (aufgrund der Corona-Pandemie…) festhängen. Ein kleines verschlafenes Paradies, und sicherlich kein schlechter Ort zum Stranden – im wahrsten Sinne des Wortes. LEGO zu kaufen ist allerdings nicht sehr vernünftig. Nicht wegen Corona. Das spräche eher dafür, als Zeitvertreib in den Stunden zwischen Schulunterricht mit den Kindern, sportlichen Betätigungen und Strandgängen. Wir sind aber mit einem 4WD unterwegs – so wir denn unterwegs sind-, bis zum Dach im Tetris-System gepackt mit all unseren Habseligkeiten. Kaum Platz dazwischen für eine Minifigur, geschweige denn ein größeres Set. Bleibt nur eine Möglichkeit: die Anschaffung eines kleineren Sets, welches vor unserer Abreise in die Hände eines einheimischen Kindes übergeben wird. Für uns bleibt der Aufbauspaß, das Spielen und Ausprobieren und nicht zuletzt ein kleines Review mit dem Fokus auf schönen Bildern.

Kurze Abstimmung im Familienrat, und ohne großes Problem die Zustimmung bekommen. Was zu erwarten war: die Chefin verspricht sich davon einige Stunden Ruhe von Mann und Kindern, und letztere haben ohnehin nur „…LEGO… kaufen…?“ verstanden und begeistert „Jaaaa!“ gerufen. Das perfekte Set war schnell gefunden: der Technic 42105 Katamaran. „Boat floats“, also das „Boot schwimmt“… wie geschaffen also für einen Test im Pazifik! Die Beschreibung auf der LEGO Homepage erwähnt zwar nur die Verwendung in der Badewanne, aber das schließt einen Ozean ja nicht unbedingt aus.

Kleiner Funfact am Rande: auf Google können neben Orten und Sehenswürdigkeiten auch Ozeane von Usern bewertet werden. Rangierte der Pazifik vor zwei Jahren noch auf den hinteren Rängen („zu salzig“…), habe ich eben ein Ergebnis von 4.6 / 5 Sternen gesehen, bei über 10.000 Bewertungen. Das kann sich doch sehen lassen! Ich muss sagen, auch wir sind durchaus zufrieden.

Umfang und Zusammenbau

Der Katamaran hat mich 69,00 australische Dollar gekostet, was bei derzeitigem Kurs etwa der UVP von 39,99 Euro im LEGO Shop entspricht. Neben 404 Teilen erhält man ein Anleitungsheftchen sowie einen großen Bogen aus robuster Folie, aus dem die zwei Segel herausgetrennt werden. Aufkleber gibt es keine, was bei einem Set, welches mit Wasser in Kontakt kommt, durchaus einen Sinn ergibt. Am auffälligsten sind die neuen Schwimmer. Sie bestehen aus einer oberen und einer unteren Schale. Ohne großen Kraftaufwand kann man sie zusammenklipsen oder wieder auseinandernehmen.

Geplant war, das Set entspannt am Strand aufzubauen und dann gleich auszuprobieren. Allerdings hatte ich diese Rechnung ohne den Wind und zwei energiegeladene, im Sand tobende Kinder gemacht. Dank zerfleddernder Anleitung und den aussichtslosen Bemühungen, die Bauunterlage sandfrei zu halten, war von entspanntem Bauen keine Spur. Im Normalfall bevorzuge ich große Sets. Hier war ich froh, dass die 404 Teile relativ schnell zusammengebaut waren. Schwierigkeiten abseits von Sand und Wind gab es keine.

Das fertige Modell

In jedem der Schwimmer gibt es eine Öffnung, durch die die Schwerter geführt werden. Sie lassen sich mittels eines Schneckengetriebes, welches über eine Kurbel bedient wird, in der Höhe verstellen. Schwerter verringern die Abdrift, also das seitliche Abtreiben des Katamarans (nicht, dass ich vom Segeln Ahnung hätte, aber das ein oder andere habe ich interessehalber recherchiert).

Abgetaucht!

Das mittig am Heck angebrachte Zahnrad verstellt die Ruder und ist somit das Steuerrad des Schiffes. Davor befinden sich zwei kleine Hebel, die jeweils das vordere beziehungsweise hintere Segel über eine Hebelkonstruktion im Winkel verstellen.

Fahrtüchtigkeit

Zunächst Das wichtigste: das Boot schwimmt! Und liegt dabei ordentlich stabil auf dem Wasser, auch bei etwas ungemütlicherem Wellengang. Wohlgemerkt in Relation zum Boot. In unserer Bucht ist der Pazifik dank vorgelagerter Sandinsel sehr zahm.

Auf zu neuen Ufern!

Der erste Fokus lag auf den Schwimmern. Die Frage war, als wie wasserdicht sich diese ob der einfachen Steckverbindung erweisen sollten. Tatsächlich steht die Wasserkante unter der Fuge zwischen oberer und unterer Schale, so dass prinzipiell kein Wasser eindringen kann. Zwar zieht sich die Fuge am Bug bis unter die Wasserkante, besitzt hier im Inneren aber noch eine Verstrebung. Durch diese wird vorne eindringendes Wasser daran gehindert in die Hauptkammer des Schwimmers zu fließen. Bei höherem Wellengang oder wilderem Spiel bleibt es dann doch nicht aus, dass durch die Fuge Wasser eindringt. Durch Öffnen und Entleeren der Schwimmer kann die volle Seetüchtigkeit einfach wieder hergestellt werden.

Selbstverständlich haben wir die Schwimmer auch bis zum Anschlag manuell mit Wasser gefüllt um die Auswirkungen zu testen. Der Katamaran trieb hierbei seitlich liegend knapp unter der Wasseroberfläche, ging jedoch nicht unter. Auch unter Wasser gedrückt trieb er sicher wieder nach oben (für die Unterwasserbilder musste ich ihn in den Steinen verklemmen).

Ein Katamaran geht baden!

Einschränkend muss hier jedoch erwähnt werden, dass das Salzwasser des Pazifiks einen höheren Auftrieb hat als Süßwasser. Die Tauchergebnisse lassen sich daher nicht uneingeschränkt auf andere Gewässer übertragen. Wer diesbezüglich schon Erfahrungen gesammelt hat, kann sie gerne in den Kommentaren teilen.

Etwas gelitten haben die Segel. So robust das Material ist, insbesondere an den Montagepunkten haben die Kräfte des Pazifikwindes ihre Spuren hinterlassen. Eingerissen ist nichts, aber sie sind ein wenig aus der Form gekommen. Gegenüber einem Modellboot handelt es sich um ein aus 404 Teilen zusammengesetztes LEGO Modell, welches naturgemäß ebenso einfach auch zerlegt werden kann (und soll). Daher war ich um einige Kleinteile besorgt. Insbesondere die zwei auf den Schwimmern montierten Lenkräder wären ziemlich sicher unauffindbar verloren gewesen, wenn sie durch unbemerktes Anstoßen von ihren Technikpins abgefallen wären. Ein Umstand, der in der heimischen Badewanne weit weniger von Bedeutung ist als in einem Ozean.


Familie Baustein


Fazit: 42105 Katamaran

Für ein „schwimmfähiges“ LEGO Set, und kein hochseetaugliches Modellboot, hat sich der Technic Katamaran im Pazifik mehr als wacker geschlagen. Der wahre Einsatzort für die Zielgruppe (+8) ist sicherlich die Badewanne oder das Planschbecken im Garten und wird dort für reichlich Vergnügen sorgen. Im Schwimmbad sollte aufgepasst werden, dass keine Teile verloren gehen, und zumindest die leicht lösbaren Elemente im Vorfeld abmontiert werden. Wir hatten auf alle Fälle Spaß mit dem Set! Jetzt muss ich nur noch meinen Kindern erklären, dass uns das Boot nicht weiter begleiten kann, sondern hier in gute (Kinder-)Hände übergeben wird. Ich befürchte, dass sie diesen Teil der Abmachung verdrängt haben…

Immer der Sonne entgegen…

Wie gefällt euch der LEGO Technic 42105 Katamaran? Habt ihr ihn ebenfalls schon zu Wasser gelassen? Eure Meinung lasst gerne in den Kommentaren da.

André Micko

LEGO Technic und Speed Champions Sammler, MOC-Tüftler – alles ist in Bewegung

12 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Danke für das sonnige Review unter vollem Einsatz, André! 😀
    Bleibt gesund und weiterhin viel Spaß in Down Under.

  2. Hallo André, danke für das gute Review mit den schönen Bildern. Bleibt gesund und munter und kommt gut wieder nach good old Europe.

    • Danke!?
      Da sind wir selber gespannt wie wir wieder in die Heimat zurückkommen… ?
      (Bisschen Zeit ist aber noch bis dahin..)
      Bleibt auch gesund!

  3. Es ist 100prozentig unmöglich, von diesem Katamaran schönere Fotos zu schiessen als die hier gezeigten?

  4. Wow, ein tolles Review! Sehr schöne Fotos!

    Viel Spaß noch euch in Australien.

  5. André, absolut allergroßartigste Fotos und eine Besprechung, der man die Freude mit dem Modell im Meer anmerkt! Und dann hast Du/habt Ihr auch noch mit geradezu wissenschaftlicher Akribie Kenterverhalten und Treibeigenschaften erhoben und dokumentiert … Augenschmaus und Lesevergnügen erster Güte!
    Achtet gut auf Euch, kommt wohlbehalten zurück!
    Ganz viele Grüße aus Köln

  6. Ich habe offen gesagt wenig Interesse an dem konkreten Bausatz. Aber das Review ist schlicht und einfach herausragend geschrieben und fotografiert! 🙂

    Besten Dank für die tolle Unterhaltung!

  7. Ich überlege…….1 kleiner Servo für das Ruder, 1 kleiner Servo für das Segel, Steuerung und kleiner Empfänger dann müsste der Katamaran
    doch zu steuern sein………..??
    (Hab bisher nur was gefunden : Fernsteuerung mit 2 Motoren)

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