LEGO Technic 42120 Luftkissenboot für Rettungseinsätze im Review

LEGO Technic 42120 Luftkissenboot für Rettungseinsätze | © André Micko

Das LEGO Technic 42120 Luftkissenboot für Rettungseinsätze im Review: Zum Glück fährt ein Luftkissenboot auch über Eis…

Zwei neue LEGO Technic Sets erscheinen am ersten März als Nachzügler der ersten Technic-Welle diesen Jahres. Sozusagen das Nachplätschern. Den 42121 Hydraulikbagger habe ich bereits vorgestellt. Heute widme ich mich dem 42120 Luftkissenboot für Rettungseinsätze. Mit 457 Teilen ist es etwas kleiner als der Bagger (569 Teile) und liegt bei einer UVP von 29,99€.

Verpackung und Inhalt

Die Altersempfehlung auf der Vorderseite der Verpackung ist mit 8+ angegeben. Unter einem retuschierten Foto des Modells, welches unter schäumender Gischt auf einer Wasseroberfläche dahinrast, steht klein der Hinweis „MODEL DOES NOT FLOAT – NOT FOR USE IN WATER“ (übersetzt also, das Boot schwimmt nicht in echt und darf nicht im Wasser verwendet werden). Das weckt ja in mir eher die „Na, das wollen wir doch mal sehen“ Reaktion. Da derzeit alle Gewässer zugefroren sind, stelle ich diesen Versuch erstmal zurück. Und ein Luftkissenboot auf einer Eisplatte passt an sich ja auch ganz gut. Auf der Rückseite gibt es Zusatzbilder zu den Funktionen, als auch ein Foto des B-Modells. Dabei handelt es sich um ein „zweimotoriges Flugzeug“. Die Anleitung steht auf LEGO.com/buildinginstructions zum kostenlosen Download zur Verfügung. Die Anleitung für das A-Modell umfasst 124 Seiten. Zusätzlich gibt es einen Stickerbogen mit 13 Aufklebern.




Stickerbogen mit 13 Aufklebern

Aufbau

Der Aufbau ist auf drei Bauabschnitte unterteilt. Die Anzahl der sich auf dem Tisch befindlichen Teilchen bleibt daher übersichtlich. Unterstützt wurde ich beim Aufbau von meiner Tochter, die das -trotz deutlich unter dem Zielgruppenalter- mit Bravour bewältigt hat. Probleme gab es keine nennenswerten. Allenfalls beim Verbinden der geriffelten Plastikschläuche mit Technic-Pins ist mehr Geschick und Kraft notwendig. Hier könnten auch ältere junge Baumeister etwas Hilfe in Anspruch nehmen müssen.



Die vier Rädchen sind der Kontakt zum Boden für das Boot

Das fertige Modell

Das Boot ist etwa 27 cm lang, 11 cm breit und 8 cm hoch (Fun Fact: laut LEGO Beschreibung ist das Boot 12 cm hoch… das kann man mit der richtigen Perspektive sicherlich so rausmessen. Ist dann halt trotzdem falsch).

Man muss schon weit von unten schauen, um 12cm abzulesen…


Es liegt auf vier Rädern auf dem Untergrund auf. Die umlaufenden Paneele haben einen Abstand zum Boden von 3mm, was den typischen Luftkissenboot-Look ergibt.
Die hinteren Räder treiben über ein Getriebe sowohl die beiden Heckrotoren als auch das Doppel-Blaulicht auf dem Dach an. Die Übersetzung ist so gewählt, dass sich auch bei langsamer Fahrt eine ordentliche Drehgeschwindigkeit einstellt. Die vorderen Räder sind über ein Zahnrad lenkbar, welches mittig oben heraussteht. Dabei bewegt sich der kleine Steuerhebel im Cockpit mit. Gleichzeitig werden über eine Hebelkonstruktion die Heckrotoren nach links oder rechts geneigt, um dem Boot fiktiv seine Richtung vorzugeben.





Das Steuer im Cockpit bewegt sich mit beim Lenken


Machen ordentlich Wind…




Technisch ist sowohl die Lenkung als auch der Rotorantrieb interessant umgesetzt. Die Performance hat mich allerdings nicht so recht überzeugen können. Vom linken zum rechten Anschlag des Lenkrads ist nur eine Achtel Umdrehung nötig (oder 45°). Bei Vollausschlag, der schnell erreicht wird, ergibt sich durch die eng stehenden Räder ein sehr kleiner Wendekreis und entsprechend hohe Fliehkräfte in den Kurven. Das Boot übersteuert schnell und schliddert mehr über den Boden als dass es fährt. Dabei kommt es ins Kippen, was von den Paneelen abgefangen wird, die dabei am Boden schleifen.

Ich bin noch am rätseln, ob dies so beabsichtigt war. Wer schon mal ein Luftkissenfahrzeug gesehen hat, weiß, dass dieses nicht „klassisch“ gelenkt wird, sondern über Luftströme. Wenn man das in Betracht zieht, kommt das Verhalten des Technic Bootes seinem realen Vorbild durchaus nahe. Aus meiner Sicht ist darüber hinaus relativ viel Kraft notwendig, um das Boot vorwärts zu schieben. Das liegt an den schwergängigen Hinterrädern. Der Antrieb für die Heckrotoren erfolgt über vier Winkelgetriebe, dabei summiert sich die Reibung. Das Boot ist in erster Linie für glatte Böden geeignet, auf denen es nicht einsinkt und die gummierten Räder Grip haben. Ansonsten liegt es auf dem Rahmen auf und Lenkfunktion oder Heckrotorantrieb sind weiter eingeschränkt. Fairerweise muss ich erwähnen, dass mein der Zielgruppe angehöriger Co-Tester diese Probleme nicht gesehen hat oder sie zumindest nicht als Einschränkung empfunden hat. Er war durchaus zufrieden mit der Performance.

“NOT FOR USE IN WATER” – aber auf Eis geht…


Voll im Einsatz


Kommt überall durch…


Vielen Dank an die LEGO Group, die uns dieses Set für unser Review zur Verfügung gestellt hat. Der Artikel gibt jedoch ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.

Mein Fazit: 42120 Luftkissenboot

Das 42120 Luftkissenboot ist ein günstiges, kleines Technic Set für junge Baumeister. Es weist einige Funktionen auf, die technisch interessant umgesetzt sind. Allerdings hat mich die Performance nicht überzeugt. Diesbezüglich schaut das B-Modell vielversprechender aus.

Zusammenfassung und Kurzurteil

Eure Meinung!

Wie gefällt euch das 42120 Luftkissenboot? Sind für euch solche Technic-Sets im Einsteiger-Segment überhaupt interessant? Welches Set sagt euch im Vergleich mehr zu: Das Boot oder der Bagger? Eure Meinung interessiert uns in den Kommentaren.

André Micko

LEGO Technic und Speed Champions Sammler, MOC-Tüftler – alles ist in Bewegung

5 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Wirklich schön in Szene gesetzt. Da muss ich mich mit meinen Bildern zukünftig echt anstrengen ;-).

  2. The Storytelling Brick

    17. Februar 2021 um 13:39

    Hui, das Luftbötchen gefällt mir – mit netten kleinen Details: dem sich mit”drehenden” Lenker und Blinklichter! 🙂

    Danke für den aufschlussreichen und schön bebilderten Bericht, André!

  3. Dass sich der Lenker dreht, hätte ich in dem kleinen Maßstab gar nicht erwartet – das Set ist deutlich interressanter, als es für mich auf en ersten bildern schien – vielen Dank für das Review!

Schreibe einen Kommentar zu Matthias Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert