LEGO Technic 42122 Jeep Wrangler im Review

LEGO Technic 42122 Jeep Wrangler

LEGO Technic 42122 Jeep Wrangler | © André Micko

Am 1. Januar 2021 erscheint das neue LEGO Technic Set 42122 Jeep Wrangler: Kann man mit dem Kleinen auf große Tour gehen?

Am 1. Januar 2021 wird im Rahmen der ersten LEGO Technic Welle des neuen Jahres der „Jeep Wrangler“ mit der Set-Nummer 42122 erscheinen. Das Lizenzmodell ist mit 664 Teilen relativ klein und somit vergleichbar mit der 42093 Corvette. Mit einer UVP von 49.99 € liegt das Set 10 Euro über der Corvette, aber noch im zu erwartenden Rahmen. Trotz Lizenz. Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass es im freien Handel mit den für Technic Sets üblichen Rabatten zu bekommen sein wird. Die Marke Jeep gehört übrigens wie Dodge zum Fiat Chrysler Konzern. Mit dem Modell 42111 „Dom’s Dodge Charger“ erschien dieses Jahr bereits ein zu diesem Konzern gehörendes Lizenzset.

Verpackung und Inhalt

Die Verpackung zeigt ein Bild des Modells im felsigen Gelände. Die aufgedruckte Altersempfehlung liegt bei 9+.


Rückseitig finden sich zusätzliche Detailbilder, sowie ein Vergleichsfoto mit dem realen Vorbild. Bei diesem handelt es sich um den 2018 erschienen Geländewagen „Wrangler JL Rubicon“, des oben bereits erwähnten Fahrzeugherstellers Jeep. Die Bezeichnung „Rubicon“ steht für eine bestimmte Ausstattungsvariante, das Kürzel „JL“ für die vierte Generation des Wranglers.

Für alle, die sich Fragen, wieso umgangssprachlich oft verallgemeinernd ein geländetaugliches Fahrzeug als „Jeep“ bezeichnet wird, hier einige Hintergrundinformationen: Zu Beginn des zweiten Weltkrieges hat die US-amerikanische Armee einen neuen Geländewagen ausgeschrieben. Die Firma Bantam entwickelte ein entsprechendes Fahrzeug, musste jedoch die Pläne hierfür mit den Firmen Ford und Willys-Overland teilen. Letztere übernahmen schließlich die Massenproduktion und stellten unter den Bezeichnungen Willys MB (Willys-Overland) und GPW (Ford) mehrere hunderttausend Fahrzeuge bis Kriegsende her. Warum diese kleinen, robusten Geländewägen als Jeep bezeichnet wurden, lässt sich nicht mehr genau nachvollziehen. Nach der aktuell wahrscheinlichsten und wie ich finde auch originellsten Theorie, geht die Bezeichnung auf ein Fabelwesen aus dem Comic Popeye zurück. Eugene the Jeep, so dessen Name, konnte durch Wände und Decken gehen, fliegen, Bäume besteigen und dadurch mühelos überall auftauchen wo es notwendig war, um Popeye zur Seite zu stehen. In Anlehnung an die vergleichbaren Eigenschaften des Geländewagens -wenn auch fliegen etwas übertrieben scheint-, haben die Soldaten diesem den Spitznamen Jeep gegeben. So zumindest die gängigste Vermutung (Quelle: Wikipedia 📖).
Die ersten zivilen Varianten des Militärfahrzeuges beinhalteten dann schon die Bezeichnung Jeep im Namen. Daraus entwickelte sich später der gleichnamige Fahrzeughersteller. Die eingangs erwähnte umgangssprachliche Verwendung des Begriffes für den Fahrzeugtyp Geländewagen hat sich seitdem gehalten.

Zurück zum Set. Im Karton befindet sich eine 124-seitige Anleitung, ein Stickerbogen mit vierzehn Aufklebern, fünf grobstollige Reifen und natürlich die Bauteile. Diese sind auf zwei Bauabschnitte beziehungsweise auf die entsprechend nummerierten Tütchen verteilt.

Ganz schön groß!


Tataa! Der Stickerbogen



“Müsste da nicht irgendwo der Motor sein?”

Der Aufbau

Der Aufbau gestaltet sich -wie immer, muss man schon sagen- problemlos. Zumindest was die Anleitung angeht. Insbesondere bei Technic Sets kann es beim Zusammenstecken von Verbindungen mittels Pins auch hakelig werden oder etwas klemmen. Aufkleber sehe ich ja meist entspannt. Demgegenüber nerven mich kleine Fitzelknoten, wie sie bei der Seilwinde und deren Haken notwendig sind, um einiges mehr. Aber auch das ist zu schaffen.

Frisch vom Polsterer… äh, Aufkleberer


Tausche zwei fummelige Knoten gegen zehn Aufkleber…


Beim Kühlergrill werden bedruckte Elemente verwendet


Das fertige Modell


Das fertige Modell hat eine Länge von 26cm, ist 12cm hoch und 13cm breit. Damit passt es auf die obere Transportebene des 42098 Autotransporters. Aufgrund der Bodenfreiheit des Geländewagens wird er allerdings nicht vom vorhandenen Haken gegen Wegrollen gesichert. Hier muss man sich etwas einfallen lassen. Oder sehr behutsam fahren.

Passt gut aufs Oberdeck


Die gelben Winkel sollen die Fahrzeuge fixieren. Dafür müsste der Jeep etwas tiefergelegt werden…

Beide Achsen sind wie beim Vorbild Starrachsen. Die einfache Montage an einem zentralen Drehgelenk ist ausreichend und bei einem Modell dieser Größe zu erwarten. Dadurch, dass die Reifen weder miteinander verbunden noch angetrieben sind, wird kein Differenzial benötigt (Zum Vergleich: beim 42111 Dodge Charger ist die Hinterachse ebenfalls als Starrachse ausgeführt, aber -da angetrieben- mit Differenzial ausgestattet, über ein Kugelgelenk angebunden und wird von Längslenkern geführt). Die Achsverschränkung, also die Fähigkeit beide Achsen gegeneinander zu verdrehen bevor ein Rad den Bodenkontakt verliert, ist mit etwa vierzig Millimetern tauglich für unwegsames Gelände. Die Hinterachse ist gefedert. Obligatorisch für einen Geländewagen, jedoch insbesondere bei kleineren Modellen nicht immer selbstverständlich.

Die Achsverschränkung des Jeep Wrangler


Die Hinterachse ist gefedert.


Ein Blick unter die hochklappbare Motorhaube enthüllt… nichts. Zumindest keinen Motor. Neben der Konstruktion, die den Kühlergrill in einem Winkel und nicht senkrecht zum Fahrzeug hält, sieht man nur eine Abdeckung mit V6 Schriftzug. Um das Modell in dieser Größe (Ausmaße und Teilenazahl) zu halten, hat man sich wohl gegen einer Motorisierung entschieden.

Vor dem Kühlergrill -für diesen kommen bedruckte Elemente zum Einsatz- ist eine denkbar einfache Seilwinde montiert. Zum Abwickeln zieht man einfach den Haken heraus. Aufwickeln kann man das Seil, indem man am neben der Rolle liegenden Z16 Zahnrad dreht. Aus Platzgründen ist diese Umsetzung nachvollziehbar. Beim Spielen halte ich es allerdings für unpraktisch. Einfache Abhilfe kann man mit einer Verlängerung der Achse und weiter außen liegendem Zahnrad schaffen. Auch wenn die Optik etwas leidet.

Vom Motor gibt es nicht viel zu sehen… weil keiner vorhanden ist


Die Seilwinde. In der Handhabung etwas unpraktisch.


Nicht schön. Aber einfach in der Umsetzung und praktikabel in der Anwendung…

Die Türen lassen sich ohne Anschlag öffnen. Das mag nicht perfekt anmuten, kommt aber dem Original-Vorbild hinsichtlich ihrer Funktionalität denkbar nahe: robust, einfach, zuverlässig.
Der Blick in den Innenraum offenbart ein Cockpit, das bezüglich der Dimensionen und der Umsetzung stimmiger wirkt als bei manch größeren Modellen – beispielsweise, wenn bei diesen das Lenkrad nicht in einem Winkel, sondern parallel zum Boden verbaut ist.

Die Hand-Of-God-Steuerung, also das von außen zugängliche Lenkrad, sitzt hinter der Fahrerkabine. Es ist dank schrägem Verbau sehr gut zu erreichen und zu bedienen. Gleiches gilt auch wenn die Rücksitzlehne aufgeklappt ist. Der Wendekreis ist relativ groß. Fiktive Parklücken dürfen daher nicht zu klein sein. Auch bei engen Kurven auf steinigen Pisten muss unter Umständen rangiert werden.



Über die Hand-Of-God-Steuerung kann der Mitfahrer auf der Rücksitzbank ins Geschehen eingreifen…


Die Proportionen passen.


Die Fahrertür: Einfach. Robust. Zuverlässig. Was will man mehr?







Packen wirs an!

Fazit: 42122 Jeep Wrangler

Mir gefällt es, wenn Modelle auf existierenden Fahrzeugen basieren. Das macht sie nochmals interessanter, auch für AFOLs. Der Jeep Wrangler ist schön umgesetzt, auf Grund seiner Größe jedoch auch einfach in den Details. Daher ist er eher für die jüngere Zielgruppe interessant. Dass auf den Motor verzichtet wurde, ist verschmerzbar. Relevanter sind bei einem Geländewagen Bodenfreiheit, Achsverschränkung und Federung. Die Geländetauglichkeit ist gegeben und wird durch das markante Abrollgeräusch der grobstolligen Reifen auf glatten Untergründen unterstrichen. Einzig die Seilwinde hat für die praktische Handhabung etwas Verbesserungsbedarf.

Vielen Dank an die LEGO Group, die uns dieses Set für unser Review zur Verfügung gestellt hat. Der Artikel gibt jedoch ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.

Eure Meinung!

Wie gefällt euch der LEGO Technic 42122 Jeep Wrangler? Sagt euch der Funktionsumfang zu, oder kauft ihr lieber größere Technic-Bausätze? Lasst gerne einen Kommentar da.

André Micko

LEGO Technic und Speed Champions Sammler, MOC-Tüftler – alles ist in Bewegung

10 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Cool, für 35€ Im Angebot werde ich den für meinen 3 Jahre alten Sohn bestellen!
    Lg und ein schönes Wochenende!

  2. Supi, für 30 nehme ich einen für den Tierpfleger!

  3. “(Zum Vergleich: beim 42111 Dodge Charger ist die Hinterachse ebenfalls als Starrachse ausgeführt, aber -da angetrieben- mit Differenzial ausgestattet, über ein Kugelgelenk angebunden und wird von Längslenkern geführt).”
    Wo ist der Charger angetrieben? Bei meinem hat Lego die Motorisierung anscheinend vergessen…

    • Prinzipiell, nicht wortwörtlich. Der V8 (den du auch in deinem Charger findest) ist über Achsen und ein Differenzial mit den hinteren Rädern verbunden. Das stellt eben den Antrieb durch den Motor dar und fehlt beim Jeep.
      Dass bei Technic Modellen die Zylinder mangels Benzineinspritzung und Verbrennung eigentlich durch die Räder erst bewegt werden, und nicht umgekehrt, ist natürlich richtig. Und dass der Dodge mangels Elektromotor auch nicht selber fährt, stimmt auch.
      Sorry, ich wollte dich damit nicht verwirren und hoffe, du warst nicht allzu enttäuscht dass in deinem Charger was vergessen wurde. Dem ist nicht so!
      😉

  4. Würd ich mir wohl für günstig kaufen, wenn ich noch ernsthaft mit LEGO Technic unterwegs wäre. Die neuen Teile erscheinen nützlich und für Baufahrzeuge & Co. geht Gelb immer. Ansonsten jetzt nix Besonderes. Zumindest scheint’s aber bombenfest stabil gebaut zu sein und somit dürften Kinder ihren Spaß haben, ohne dass es gleich auseinanderfällt, wenn’s mal etwas rauer zugeht.

  5. Danke für das schöne Review. Ich fühlte mich bei dem Modell irgendwie an früher und 8845 Dune Buggy erinnert, wobei die Ähnlichkeit sich wohl am ehesten auf die Größe bezieht, wie ein Blick ins Internet zeigte.

  6. Mega. Wenn die Modelle für den L Motor und Steuerung ausgelegt wären, wäre das toll. Dann würde ich mir diesen glatt holen und mit Fernbedienung durch den Garten düsen. Das hätte was…. Grundsätzlich bei diesen Modellen wäre das toll.

  7. Die Bezeichnung “Jeep” ist eine sprachliche Abwandlung der Abkürzung GP, die für general purpose steht, also Allzweck~ (Fahrzeug).
    Ansonsten ein nettes Set, wenngleich ein Modell von der Größe des SCX-10 Rubicon von Axial Racing der Lizenz noch würdiger wäre – siehe CaDa 61006. Aber so paßt er immerhin zu einigen bereits vorhandenen Modellen und taugt zum Spielen. Einzig den Motor hätte LEGO mit ein paar Kleinteile wenigstens noch detaillierter andeuten können.

    • Das ist eine Möglichkeit woraus der Begriff “Jeep” in dieser Verwendung entstanden sein könnte. Wie oben beschrieben allerdings nicht die Wahrscheinlichste, da das Fahrzeug in der Anfangsphase (als sich der Begriff -aus den Reihen der Soldaten kommend- etablierte) nicht als GP/General Purpose Vehicle ausgeschrieben oder bezeichnet wurde…

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