LEGO Technic 42131 Appgesteuerter Cat D11 Bulldozer im Review – Teil 2 mit Video [Update]

LEGO Technic 42131 Appgesteuerter Cat D11 Bulldozer

LEGO Technic 42131 Appgesteuerter Cat D11 Bulldozer | © André Micko

Der LEGO Technic 42131 Appgesteuerter Cat D11 Bulldozer im Review – Teil 2: Endlich bewegt sich was auf der Baustelle!

Kürzlich wurde der erste Teil des Reviews zum neuen 42131 Appgesteuerter Cat D11 Bulldozer hier veröffentlicht. Alle Details zum diesjährigen LEGO Technic Flaggschiff könnt ihr dort nachlesen.

Leider konnten die Fahrfunktionen nicht bewertet werden, da die Control+ App nicht zur Verfügung stand. Um mir die Zeit zu vertreiben, habe ich einer Baustelle einen Besuch abgestattet. Ich wollte wissen, wie sich die kleine Planierraupe zwischen ihren großen Kollegen macht. Erfreulicherweise ist dann auch die Vorab-Version der Control+ Software eingetroffen und es kam endlich Bewegung in den D11T. Über das Ergebnis berichte ich im Folgenden und will natürlich auch die Bilder von der Baustelle nicht vorenthalten.



Control+ Funktionen

Wie bereits im ersten Teil des Reviews beschrieben, sind folgende Funktionen über die Control+ App fernbedienbar:

  • Das Anheben und Kippen des vorderen Schilds
  • Das Herablassen der Leiter, damit der Fahrer in seine Kabine gelangen kann
  • Das Absenken und wieder anheben des Aufreißers am Heck
  • …und selbstverständlich das Fahren und Lenken über den linken und rechten Kettenantrieb

Die Control+ App

Die Vorabversion der Control+ App ist scheinbar noch nicht vollständig. Beispielsweise fehlen die Herausforderungen (kleine Aufgaben, die mit dem Modell zu bewältigen sind), die sicherlich auch bei diesem Control+ Set wieder dabei sein werden. Auch die späte zur Verfügungstellung für die Reviewexemplare zeigt, dass noch mit Hochdruck daran gearbeitet wird. Ich hoffe, dass die finale Version rechtzeitig zum Release des Sets am ersten Oktober in den entsprechenden IOS oder Android Stores runtergeladen werden kann. Abgesehen davon ließ sich der Caterpillar gut bedienen und seine Fahreigenschaften erproben.

Nach dem Start der App und Auswahl des D11T aus der Reihe aller Control+ Modelle, muss man zuerst wählen, ob der Aufbau getestet oder das fertige Modell in Betrieb genommen werden soll. Bei ersterem handelt es sich um einen frühzeitigen Basischeck, auf den in der Aufbauanleitung hingewiesen wird. Eine gute und sinnvolle Möglichkeit, frühzeitig Probleme zu entdecken und sich einen womöglich zeitintensiven Rückbau zu ersparen. Wer sich seiner Sache sicher ist (oder wie ich die App nicht zur Verfügung hatte), kann diesen Schritt überspringen und direkt mit dem fertigen Modell einsteigen.

Aufbautest oder gleich loslegen?

In beiden Fällen folgt nach Einschalten des Technic Hub das obligatorische Firmware Update. Anschließend verbinden sich Handy (oder Tablet) und der Caterpillar und durchlaufen die Kalibrierung – das Ausfahren der Aktuatoren um deren (End-) Positionen zu erlernen. Auch dies erfolgt nur beim ersten Start. Später gelangt man direkt auf den Hauptbildschirm, kann bei Bedarf eine erneute Kalibrierung aber manuell auslösen.







Auf dem Hauptbildschirm befinden sich alle Elemente zur Fernbedienung der oben beschriebenen Funktionen. Der Geschwindigkeitsregler ist ein Schieber, der in der eingestellten Position bleibt. Er springt also nicht von alleine auf Null zurück. Lenken kann man über zwei weitere Schieber, über die die Geschwindigkeit der linken oder rechten Kette gesteuert werden kann. Schiebt man sie nach unten, verlangsamt sich die entsprechende Kette bis hin zum Stopp (Schieber steht in der Mitte), oder sie läuft sogar rückwärts (Schieber in der unteren Position). Lässt man los, springt dieser Schieber wieder nach oben und der Bulldozer fährt weiter geradeaus. Zum Anhalten muss entweder der Geschwindigkeitsschieber nach links geschoben werden oder alternativ der rote Stopp-Knopf gedrückt werden. Ich war etwas überrascht von dieser Umsetzung, finde es aber praktisch, dass man über den Geschwindigkeitsregler sozusagen „Dauerfahrt“ einstellen kann. Zum Rückwärtsfahren lässt sich über einen Schalter zwischen „R“ (Reverse, rückwärts) und „D“ (Drive, vorwärts) umschalten. Im Vorwärts-Modus kann man auch rückwärts fahren, wenn beide Kettenschiebern nach unten gezogen werden: wie oben beschrieben, drehen sich dann die Ketten rückwärts. Nur auf den Soundeffekt, das typische Rückwärts-Warn-Piepsen, muss man hierbei verzichten. Es ertönt nur, wenn „R“ eingestellt ist.

Der Hauptbildschirm des D11T der Control+ App

Im oberen Bedienfeld sind Taster für die übrigen Funktionen angebracht. Linksseitig das Herablassen und wieder Hochklappen der Leiter, sowie die Steuerung des Aufreißers. Auf der rechten Seite sitzt ein kleiner Joystick, über den der vordere Schild bedient wird. Ein kleiner Schalter betätigt das im Caterpillar verbaute Getriebe, welches zwischen Schild-Kippen und der Schild-Höhenverstellung umschaltet.

Über einen kleinen Taster, welcher mittig sitzt und mit „1“ und „2“ beschrieben ist, kann man zu einer alternativen Steuerung der Fahrfunktionen umschalten. Die Geschwindigkeits- und Kettenschieber werden durch einen Joystick ersetzt. Drück man ihn in eine Richtung, setzt sich der Bulldozer entsprechend in Bewegung.

Alternative Steuerung mit Joystick

Durch Wischen nach links steht eine weitere Antriebsoption zur Verfügung, bei der auf einfache Weise Wege für die Planierraupe eingegeben beziehungsweise programmiert werden können. Man zieht mit dem Finger einen Richtungspfeil weg vom D11T Symbol. Nach kurzer Bestätigung wird dieser gespeichert und der Vorgang kann wiederholt werden. Lässt man die Raupe losfahren, folgt sie den zuvor eingegebenen Wegen. Eine denkbar einfache Möglichkeit, Fahrtstrecken zu programmieren, die sicherlich auch in den Herausforderungen eine Rolle spielen dürfte. Für die Bedienung der übrigen Funktionen steht in diesem Modus ein kleiner Joystick zur Verfügung.

Zu programmierende Fahrtstrecken können einfach mit dem Finger gezogen werden

Performance

Die Raupe ist relativ flott unterwegs. Die etwas weicheren Kettenglieder ermöglichen tatsächlich einen besseren Grip auf glatten Böden, so zumindest meine Erfahrung auf meinem Laminat und im Vergleich zu den bisherigen Standard Technic Kettengliedern. Andererseits ist der Caterpillar kein Freund allzu rauer Untergründe. Die knapp 3,5 Kilogramm, die auf den Ketten lasten, zollen ihren Tribut. Im Außentest durften auch im relativ kurzen Gras nur weite Kurven gefahren werden, da der Motor das Moment nicht auf die Kette bringen konnte. Die Antriebsräder rutschten durch.

Der Aufreißer benötigt etwa elf Sekunden von der höchsten (ca. 6 cm über dem Boden) zu seiner niedrigsten Position, etwa einen halben Zentimeter über dem Boden. Dass man es damit gar nicht schaffen kann, eine tiefe Schneise in den Boden zu ziehen, sehe ich nicht als Manko an. Die Funktion lässt sich bis zum Anschlag ausführen, ohne massive Kräfte auf Getriebe und die Konstruktion hervorzurufen, wenn sich der Haken in den Boden bohren würde (was er natürlich ohnehin nicht schafft). Wer dennoch eine Bahn in einem Meer aus Legoteilchen ziehen will, findet eine einfache Lösung, um ihn tiefer zu setzen.

Die Leiter benötigt ebenfalls nur wenige Sekunden bis zum Herunterklappen. Letzteres im wahrsten Sinne des Wortes: sobald die Schwerkraft nach dem Kippmoment eingreift, ist das Spiel der Zahnräder im Getriebe so groß, dass sie den grö0ten Teil ihres Weges einfach nach unten fällt. Sie wird dann noch durch die sich weiterdrehenden Zahnräder in ihrer Endposition festgezogen. Beim wieder auffahren wirkt das Ganze etwas eleganter.

Das Abkippen des Schilds schlägt mit neun Sekunden zu Buche, von einer Endposition in die andere. Demgegenüber ist das Heben und Senken die langsamste Funktion. Stolze 35 Sekunden habe ich gemessen. Das liegt natürlich auch am immensen Gewicht des Schilds, welches in der Übersetzung zur Ansteuerung der Aktuatoren berücksichtigt werden musste. Sprich: sie benötigen ein höheres Drehmoment, was zu einer niedrigeren Drehzahl führt.

Irgendjemand hat da was verschüttet…

Vielen Dank an die LEGO Group, die uns dieses Set für unser Review zur Verfügung gestellt hat. Der Artikel gibt jedoch ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.

Fazit, Teil 2

Auch hier -wie bei den übrigen Control+ Modellen- gefällt mir, was ich (bisher) von der App gesehen habe. Die Steuerung ist intuitiv, zusätzlich wird man virtuell an die Hand genommen und in die Themen eingeführt. Die Fahrgeschwindigkeit hat mich positiv überrascht. Hier hätte ich gedacht, dass die Raupe langsamer unterwegs ist. Dass sich der Schild demgegenüber wie eine Schnecke verhält, empfinde ich weniger störend. Primär geht es um die Funktionen, und die lassen sich wunderbar beobachten und erfahren. Wie alle Technic Fahrzeuge kann man auch den Bulldozer leicht an seine Grenzen bringen. Zum Laub zusammentragen im Garten eignet er sich kaum. Innerhalb der Grenzen macht es großen Spaß, ihn im Einsatz zu sehen, LEGO Bauten zu verschieben oder gar zum Einsturz zu bringen.

Er gibt sich große Mühe mitzuhelfen!


Gleichauf mit dem großen Bruder?







Aug’ in Aug’


Feierabend!

Eure Meinung!

Jetzt, da ich euch all die Funktionen beschreiben konnte: Was haltet ihr vom Bulldozer? Äußert euch gerne in den Kommentaren.

André Micko

LEGO Technic und Speed Champions Sammler, MOC-Tüftler – alles ist in Bewegung

12 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Vielen Dank für den zweiten Teil des Reviews nebst Video, André! Die Bilder sind Weltklasse. Ich wusste gar nicht, dass du im Garten einen eigenen großen Bulldozer stehen hast. 😀

  2. Ihr seid fies 😉
    Erst macht ihr mich mit dem ersten Teil neugierig und dann haut ihr den zweiten Teil raus, um mich endgültig zu überzeugen 🙂
    Danke für die beiden tollen Reviews!

  3. Tolles Review und tolle Bilder André! Für mich ist dieser Bulldozer eines der schönsten Technic-Modelle überhaupt. Ich werde geduldig auf vernünftige Rabatte warten, früher oder später werde ich ihn mir aber wohl holen 😉

  4. André, ich hatte ja auf Eurem YouTube-Kanal schon mitbekommen, dass Du größere Baumaßnahmen im Garten unternimmst/unternommen hast … von den Dimensionen hatte ich allerdings keine Ahnung! Welch eindrucksvoller Maschinenfuhrpark! Spaß beiseite: Die Fotos von der Baustelle sind absolute Weltklasse!!! Das LEGO-Schüttgut hat natürlich auch eine wichtige Funktion. Vielen Dank für diese Einblicke zu einem Set, das ich nicht kaufen werde.
    Ganz viele Grüße!

    • Oje, Garten 😊 Das angekündigte Projekt ist fertig (ohne Bulldozer 😜), jetzt muss ich schauen ob ich ein ansehnliches nicht-Lego-Video hinbekomme (noch dazu ohne Unterstützung von Fr. Baustein…).🤔😂

      Musste herzhaft über deinen vorletzten Satz lachen 😂😂 Vor allem weil er so ungewohnt deutlich ist. Sonst steht da eher was wie „mal schauen…“, „erstmal nicht…“, „gibt noch andere Prio-Sets…“ 😂
      Dann hoffe ich, dass das Review -wie du mal geschrieben hast- wieder dazu beigetragen hat, das Gefühl hervorzurufen als ob du das Set kennen und besitzen würdest. Dann brauchst du’s ja auch nicht physisch vor dir 😜😊

      • Lieber André,
        ich muss einfach realistisch sein, ich werde nie den Platz haben, auch noch viele große Technic-Sets zu besitzen. Wie Du neulich schriebest, den kermitgrünen Lambo erwäge ich ernsthaft, macht auch am meisten Sinn, aber der Liebherr und der Cat bleiben im Laden, auch wenn eine Stimme in meinem Kopf flüstert, dass sie einfach großartig aussehen und bestimmt viel Spaß machen – insbesondere seit ich ein neues altes Smartphone von der besseren Hälfte übernommen habe, dessen Akku unter der App nicht sofort in die Knie geht.
        Umbauen oder modden könnte ich so ein Technic-Modell auch eher nicht, ich verstehe beispielsweise nach wie vor nicht, wie und warum die Schaltung beim Chiron funktioniert – ist peinlich, ich weiß. Du könntest beispielsweise Fotos machen und diese dann mit einer Tonspur zu einem Video transformieren. Wahrscheinlich keine hilfreiche Idee, ist mir nur gerade eingefallen. Von der Prioritätenliste wich ich dieser Tage ab, als ich bei Galeria ein Angebot für die Weltkarte entdeckte. Inzwischen habe ich auch schon erfolgreich darüber verhandelt, dass sie im Treppenhaus hängen dürfen wird. Mal sehen, wann ich sie “baue”.
        Auch wenn ich das gelbe Monstrum nie besitzen werde, Dank Deiner Beschreibungen und Tests habe ich einen sehr guten Eindruck – vielleicht kann ich den ja nächstes Mal in Borken mit eigenen praktischen Rangiererfahrungen noch erweitern … falls Du ihn mitbringst und mich mal fahren lässt. Hab ganz viel Spaß mit Deiner neuen Errungenschaft!

  5. Bis das Räumschild abgesenkt ist, ist der halbe Tag rum…?! 😛

  6. The Storytelling Brick

    28. September 2021 um 0:48

    Jetzt fehlt nur noch der mit dem echten Bulldozer “Drüberfahren-Test” ;-p

    Ehrlich gesagt, finde ich den CAT viel beeindruckender als den Liebherr. Was wohl daran liegt, dass der Bagger nur ein großer grauer Kasten ist und ich Planierraupen toller finde. Dennoch besteht kein Kaufanreiz für mich – liegen beide jenseits meines mit meinem Gewissen zu vereinbarenden Preisgefüges. Und am Ende sind die Funktionen eh nur seichte Spielerei für ein paar Minuten, bevor so ein Modell für lange Zeit im Regal verstaubt …

    Wie sieht es eigentlich mit dem Aufreißer aus? Können da wenigstens Furchen in ein Beet gezogen werden für die Aussaat von Radieschen? ^^

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