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Stein auf Stein ist abgetaucht: Die LEGO Unterwasserwelt

bunte Unterwasserwelt

Ein Blick in die bunte Unterwasserwelt | © Christina Mailänder

Folgt mir auf meinem Tauchgang durch die LEGO Unterwasserwelt von Stein auf Stein: Hier gibt es einiges zu entdecken.

Da wir es uns im letzten Artikel unter der Platte so gemütlich gemacht haben, bleiben wir gerne noch etwas länger. Wir schauen uns heute die Unterwasserwelt von Stein auf Stein an. Dieses Projekt ist relativ spontan entstanden. Michael kam mit dem Vorschlag „Sollen wir eine Unterwasser…“ um die Ecke. Ich gebe zu, dass ich bei „Unterwasser“ schon Feuer und Flamme war und mir den übrigen Satz nicht mehr angehört habe. Mein Kopf befand sich bereits auf Teile- und Tiersuche. Dieses MOC hat bisher ungeahnt hohe Wellen geschlagen und ist weiterhin sehr beliebt bei den Zuschauern. Grund genug, um sich dieses Modell einmal mehr anzusehen.

Eine Übersicht über das ganze Modell

Der Blick von oben auf die Unterwasserwelt

Die Planungen

Wie bereits beschrieben, werden einige Modelle in der LEGO World mit dem LEGO Digital Designer geplant. Die Landschaften, wie der Strand oder der Berg bilden hierbei eine Ausnahme. Und so ist die Unterwasserwelt spontan und ohne vorherigen Entwurf entstanden. Die Größe des Meeresbodens wurde vorher grob über der Platte abgenommen. Zu diesem Zeitpunkt konnte man schon die ungefähren Maße des MOCs erahnen.

Die Unterkonstruktion

Es war absehbar, dass dieses Modell etwas schwerer, als der U-Bahnhof wird. So wurde die Balsaholzplatte gegen eine stabile Holzplatte ersetzt. Gehalten wird diese Konstruktion durch Stahlwinkel, welche an einem Tischbein angebracht sind. Somit ist ein Durchbiegen oder Brechen der Bodenkonstruktion unmöglich. Bei freihängenden Modellen sollte man auf eine gute Befestigung achten, um später keine böse Überraschung zu erleben. Die Unterkonstruktion wurde auf die Gegebenheiten des Modells und dessen Umgebung angepasst. In diesem Bereich ist außerdem zu beachten, dass hinter dem Modell eine Bahnstrecke liegt und diese weiterhin von vielen Zügen befahren werden soll.

Das Fundament der Unterwasserwelt

Die Bodenplatten liegen bereits auf der Unterkonstruktion

Der Meeresboden

Der Meeresboden besteht aus dark tan plates in verschiedenen Größen, die in der Form eines Dreiecks (beziehungsweise O-Ton Zuschauer: „Tarnkappenflugzeug“) verlegt wurden. Verbunden werde die Grundplatten durch weitere aufgesetzte plates. Diese erzeugen, neben dem praktischen Nutzen, einige Erhöhungen auf dem Meeresboden. Die verbindenden plates wurden zusätzlich noch umbaut. Dies weicht die Struktur der sonst ebenen Flächen auf und bietet eine gute Grundlage für die folgenden Aufbauten. Eine zusätzliche Verbindung unter den Platten war nicht notwendig.

Die Felswände: wie der Brick Mountain, nur ganz anders

Felsen finden sich in der LEGO World an verschiedenen Stellen. Man denkt zuerst an den Brick Mountain, der wohl die eindrucksvollste Slope-Sammlung aufweist. Doch auch unter dem Leuchtturm erstreckt sich eine Felsformation. Vergleicht man die beiden Bauweisen, so sieht man hier schon feine Unterschiede. Während die Slopes beim oben Teil des Bergs eher nach hinten abfallend gebaut sind, stehen die Steine unter dem Leuchtturm fast perfekt vertikal übereinander.

die Felswände

Gut strukturiert

Im Falle der Unterwasserwelt kommt die dritte Bauweise ins Spiel. Die slopes sind, wie bei dem Leuchtturm übereinander geklemmt. Jedoch stellt sich hier noch eine Verschachtelung in der Wand, erzeugt durch Richtungswechsel der slopes, ein. So entstehen kleine Nischen in der Felswand, die mit sand green 1×1 slopes gefüllt werden oder einfach als Felsspalte erhalten bleiben.

Da das ja unter uns bleibt: Von allen Felswänden in der LEGO World, gefällt mir die in der Unterwasserwelt am besten.

Ein Blick hinter die Kulissen Teil 1: Wasserpflanzen – Eine Sache der Einstellung

Kommen wir zu meinem persönlichen Lieblingsthema des Bauprozesses: die Planung der Bepflanzung. Wir haben uns unmittelbar, nachdem die Idee der Unterwasserwelt geboren war, an die Inspirationssuche für die Bepflanzung begeben. Und was soll ich sagen: Die Auswahl an Vorschlägen war schier unendlich. Und aus fast allen Pflanzenteilen, bunten trans-clear Steinen, LEGO Ninjago Elementes Blades,… (diese Aufzählung geht ins Unendliche) lassen sich Wasserpflanzen zaubern. Natürlich ist für so manches etwas mehr Fantasie gefragt und nicht alles passt in das geplante Gesamtbild der Unterwasserwelt. Die Aufgabe war es gedeckte Farben zu finden. So haben wir uns hauptsächlich auf green, dark green und sand green, dark red, dark purple unterbrochen von einigen hellen Farbtönen konzentriert. Die Unterwasserwelt sollte einen realistischen und doch farbenfrohen Stil erhalten. Einige unserer Wasserpflanzen findet ihr weiter unten.

Die Bewohner

Neben den Pflanzen, ist die Unterwasser-Tierwelt nicht zu vernachlässigen. In der LEGO City Reihe sind in diesem Jahr einige Sets zum Thema Unterwasserwelten erschienen. Bis auf den LEGO City Polybag 30370 Tiefseetaucher, konnte leider nichts für die Unterwasserwelt verwendet werden. Es sollte sich jedoch unbedingt der neue Rochen zwischen den Pflanzen tummeln.

die Tierwelt

Ganz schön was los

die Meerjungfrau

Die Meerjungfrau ist aus der neunten LEGO Minifiguren Serie

Es befinden sich auch noch ein weißer Hai, ein Sägefisch, kleine Fische und Krebse und der obligatorische Kraken (ebenfalls in dark red) zwischen den Meerespflanzen. Die Meerjungfrau aus der neunten LEGO Minifiguren Serie habe ich mal auf Verdacht bestellt. Michael hatte praktische keine Chance die Figur nicht zu verwenden. Beschwerden nehme ich gerne entgegen.

Die Pflanzen

In diesem Beitrag findet Ihr einige Ideen für die Bepflanzung eines Meeresbodens. Wie oben bereits erwähnt gibt es hier unendliche Möglichkeiten und der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Eine sehr witzige Idee und perfekt geeignet sind auch die Reinigungsbürsten aus dem LEGO City 7993 Waschanlage.

die Pflanzen in der Unterwasserwelt

Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt

Was gibt es sonst noch?

Nachdem wir uns die Tier und Pflanzen angesehen haben, werfen wir jetzt einen Blick auf das durchaus sehr schmückendes Beiwerk. Die kleinen Szenerien machen den Meeresgrund interessant und abwechslungsreich. Hier ist man etwas eingeschränkter in den Möglichkeiten. Wir wollten, im Gegensatz zu den Gegebenheiten in unseren globalen Weltmeeren, keinen Müll in der Unterwasserwelt verteilen. Zumal dieser Ansatz definitiv seine Berechtigung hätte.

bewachsenes Bootswrack

leckgeschlagen

Mittig im Modell befindet sich ein Netz. Hier wurde der Kraken neben einer Kanone platziert. Die Kanone könnte von dem Schiffswrack in direkter Nachbarschaft stammen. Hier finde ich die Rippen des Schiffsrumpfs besonders gelungen. Der Bereich um das Wrack ist von Pflanzen umschlossen. So ist der Abschnitt besonders stimmungsvoll.

Ein Blick hinter die Kulissen Teil 2: Forever Sorting

Beim Thema Sortierung hat sicherlich jeder sein eigenes System. Es gibt tausende von Möglichkeiten etwas Ordnung in die Steine-Sammlung zu bringen. Bei kleinen Mengen reicht sicherlich eine grobe Sortierung aus. Michaels Sammlung hat inzwischen doch eine beachtliche Größe erreicht. (Anmerkung der Autorin: Trotzdem fehlen immer Steine?!)

Wir hatten uns eingangs ein gutes System überlegt, bei dem man schnell den gesuchten Stein findet und auch direkt weiß, welcher Stein bei Gelegenheit aufgefüllt werden muss.

1. Sortierung nach Farbe.

Wir sortieren große Mengen vor. Somit stehen wir später nicht, mit schwindender Motivation, vor einem bunten Berg aus LEGO Steinen.

2. Die farbreinen Steine werden nach Art des Steins sortiert (plates, tiles, Steine, modifizierte Steine, sonstiger Kram).

Im Optimalfall bekommt jede Steinart seine eigene 16er-Sortierbox. Seltenere Farben, bedruckte Steine, trans-clear und sonstige Auswüchse teilen sich auch schon mal eine Schachtel.

Sortiersystem

Der Optimalfall

Das klingt in der Theorie nach einem guten Plan. Jedoch muss man die Sortierung fortwährend beibehalten. Sonst gerät jeder gute Vorsatz schnell in den Hintergrund. Gerade bei den Massen an Steinen, die hier in kürzer Zeit benötigt werden, ist es schwierig alles immer perfekt zu sortieren. Die unbeliebteste Tätigkeit in diesem Bereich ist das Sortieren von übrigen Teilen aus den Sets. Diese werden so lange in eine Box entleert, bis man um eine Sortieraktion nicht mehr herumkommt. Ich fürchte, dass dieser Punkt bald erreicht wird.

Die Beleuchtung

Ein LED-Band erzeugt ein stimmungsvolles, blaues Licht in der Unterwasserwelt. Dieses ist unter dem Tisch angebracht und kann manuell eingestellt werden. Die Unterwasserwelt kommt, meiner Meinung nach, mit einem kräftigen und dunklen Blau am besten zu Geltung. Diese Bänder sind für solche Zweck besonders gut geeignet und hier kann man gerne mal, zum Wohle des Modells, vom LEGO-Purismus abrücken.

die Beleuchtung

Unter dem Tisch ist das LED-Band zu erkennen

Das war meine Vorstellung der Unterwasserwelt. Ich hoffe, dass ich euch mit meiner Begeisterung etwas anstecken konnte. Nun habe ich noch einen besonderen Leckerbissen für alle Zahlenfreunde:

Die Eckdaten

» MOC Die Unterwasserwelt
» Bauzeit im Juni und Juli 2020
» 12 Arbeitsstunden inklusive Unterbau
» circa 3.500 LEGO Steine
» Maße in Zentimeter (LxBxH) 50x57x20

Licht aus!

In voller Pracht

Eure Meinung

Findet ihr das Unterwasserthema ebenfalls spannend und habt ihr euch vielleicht selbst schon mal an einem MOC versucht? Hättet ihr die Unterwasserwelt noch bunter gestaltet? Beim Thema Sortierung würden mich eure Systeme interessieren. Welche Tipps und Tricks möchtet ihr mit uns teilen?

Christina Mailänder

Neben dem Städtebau, interessiert an themenübergreifenden Raritäten und historischen Sets, sowie aktuellen Architecture-Modellen.

12 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Die Unterwasserwelt gefällt mir sehr gut. Der Detailreichtum ist überragend! Mit dieser Erweiterung der Stadt seid ihr ganz bestimmt nicht baden gegangen. 😉

  2. Sieht großartig aus. Den kreativen Einsatz von den verschiedenen Lego Steinen als Bepflanzung find ich super.

  3. Eine wunderschöne Welt 🙂 den Anglerfisch aus 60264 könnte man noch schön integrieren… 😉

    • Christina Mailänder

      24. Oktober 2020 um 19:15

      Den gibt es bisher auch nur in diesem Set, oder? Bei Bricklink ist er jedenfalls momentan noch recht teuer. 🙂 Der Anglerfisch wäre nochmal ein schöner Eyecatcher.

  4. Ich glaube, ja. Aber mit ca 20€ ist das Set ja erschwinglich. Dazu noch die Pflanzen und Krebse. Ggf lässt sich sogar das U-Boot integrieren. Die Taucher bestimmt. Ich würde es mir holen, wenn ich selbst eine Unterwasserwelt bauen würde 🙂

  5. Mal ganz abgesehen von der unglaublich tollen Unterwasserwelt die hier gezaubert wurde: Der Artikel ist wunderbar geschrieben. Danke!

  6. Wieder ein großartiger Einblick in Euer Projekt! Die Unterwasserwelt gefällt mir sehr gut – insbesondere wegen der Pflanzen, aber auch wegen der sich anbietenden Abenteuer für die Suche nach dem versunkenen Schiff. Bei mir ist es so schlimm, dass ich sogar eine (ehemals stark reduzierte) Silent Mary seit einigen Jahren auf dem Speicher stehen habe, ungeöffnet, nur für den Fall, dass ich irgendwann diesen Extension Charm lerne und Raum für eine Unterwasserwelt finden kann. Eine Handvoll transparente rosafarbene Kochmützen als Quallen habe ich auch bereits da … In meinen Kopf bin ich einfach schneller und habe mehr Platz als im wirklichen Leben.
    Es beruhigt mich ungemein, dass ihr auch gelegentlich mit dem Sortieren hadert, ich diszipliniere mich mit einer deckellosen grooooßen Gefrierbox, wenn die voll mit Steinen ist, dann muss ich tätig werden. Diese transportierbaren Boxen mit Deckel und Fächern sind eine hervorragende Idee, sollte ich auch mal ausprobieren, weniger als dauerhaftes Lager denn als Option, die Steintypen, die ich für ein Projekt gerade durchgängig benötige, auf dem Bau-/Schreibtisch organisieren zu können. In den Videos mit Michaels Händen sieht das immer sehr praktisch aus.
    Vielen Dank, Christina, für den kurzweiligen Artikel zum zweiten Kaffee an diesem verregneten Sonntagmorgen (-:

    • Christina Mailänder

      25. Oktober 2020 um 9:43

      Vielen Dank für diesen wunderbaren Kommentar. Wenn du irgendwann diesen Extension Charm gelernt hast, lass es mich bitte wissen. Der wird wohl irgendwann sicherlich goldwert sein. 🙂
      Mit der Sortierung ist das tatsächlich so eine Sache. Ich bin bei jeder Steinesuche über diese Boxen glücklich bzw. ägere mich über mich selbst, wenn noch nicht alles sortiert ist. In diesem Sinne: eigentlich perfektes Wetter zum Bauen oder Sortieren. Viele Grüße von mir und meinem Earl Grey an dich und den Kaffee 🙂

  7. Also das „Anglerfischset“ solltet ihr wirklich „einbauen“ (auch wenn es nur der Anglerfisch selbst ist – aber eine Höhle müsstet ihr sowieso bauen . Auch das U-Boot könnte ich mir an Fäden aufgehängt in der „vorderen“ Ecke gut vorstellen. 30 Euros UVP ist das Set sicher „wert“ (@ Marcus – ich würde bevorzugen, dass man immer den UVP nennt – Rabatte sind unterschiedlich – wir Ösis z.B. sind damit nicht gerade gesegnet, und wenn dann meist nur bei „Schmitts Spiele“.)

    Zur Sortierung – ich habe am WE (Nationalfeiertag am Montag) viel Zeit damit verbracht die angesammelten Reste diverser kleinerer Sets, einiger Pick a Brick Becher und die „Reste“ von zwei Avenger Towers einzusortieren (Meiner ist jetzt (inklusive 2 Stöckigem quadratischen (20×20) Unterbau) 9 Stück(Stöck ;))werke hoch – Option auf zwei weitere (z.b. „Keller“ mit Tonys Werkstatt) wird überlegt – um 4 Noppen verbreitert).

    Hab mich dann erschöpft aber zufrieden zurückgelehnt und dabei fiel mein Blick auf zwei weitere volle PAB Becher – (u.a. Trans Blue Fliesen für Bach/See und braune 1x2x2 Fenster – Die Sortiererei geht also bald weiter – brauch allerdings jetzt noch viel light grey und dark tan für den Tower 😉

    • Christina Mailänder

      27. Oktober 2020 um 11:59

      Das kenne ich: Man denkt nach einer langen Sortiersession, dass man fertig ist und dann findet man trotzdem irgendwo noch einen Beutel oder Becher.

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