Zwischen LEGO Rebrick und MOD: Eine Market Street für meine Stadt

Aus zwei mach eins | © Susanne Krauß

Die Kombination von einem Modular Building und einem LEGO Friends-Set – Wagnis oder Gelegenheit? Ein Experiment in Blassgelb und Mittelblau.

Die Modular Buildings von LEGO gehören zu den von mir besonders geschätzten Reihen – ein Besuch im Legostore am 2. Januar steht alljährlich fest im Programm, für 2021 werde ich wohl aber den Online-Shop bemühen (Stay home, stay safe! Keine Sorge, beim Buchladen meines Vertrauens, der Eisdiele meines Vertrauens und anderen kleine Geschäften bin ich so regelmäßig wie vor der Pandemie.). Durch die lange Dauer meiner Dark Ages bis 2013 fehlen mir allerdings die frühen Exemplare. Da ich nicht bereit bin, Unsummen für Originale auf dem Zweitmarkt auszugeben, habe ich schon für das 10182 Café Corner, den 10185 Green Grocer und die 10197 Fire Brigade auf die Anschaffungskosten optimierende Rebricks gesetzt, in denen ich schwer erhältliche Steine durch günstigere Alternativen oder bei mir zufällig bereits in größeren Mengen vorrätige Farben ersetzt habe. Auch ein Innenleben nach meinen Vorstellungen ist dabei stets hinzugekommen. Als ich überlegte, ob ich das 10211 Kaufhaus oder erst die 10190 Market Street in Angriff nehmen sollte, tendierte ich eigentlich schon zum Konsumtempel, weil ich immer fand, dass diese niedrige überdachte Verkaufsfläche an der linken Seite des blauen Giebelhauses etwas zu schlicht gelöst war.

LEGO Factory 10190 Market Street

LEGO Factory 10190 Market Street: Das ehrwürdige Original | © Andres Lehmann

Lücke zum Nachbargebäude, hier veranschaulicht durch ein Foto der Mini Modulars 10230

Als ich aber dann eines Abends dabei war, das hellgelbe LEGO Friends 41379 Heartlake City Restaurant zu zerlegen, um wieder etwas Stellfläche zu gewinnen, kam mir plötzlich der Gedanke, ich könne doch aus diesem italienischen Landrestaurant eine Weinstube machen, die das Nebengebäude erhöht sowie südländischen Charme und einen Farbkontrast mitbringt. Damit stand die Entscheidung fest.

Die Planungsphase

Ich begann damit, über den Link von Brickset aus von der LEGO Webpräsenz die Bauanleitung herunterzuladen und diese mehrfach aufmerksam durchzugehen, um ein Gefühl für die verbauten Steine und ihre Relevanz für das Gebäude zu erhalten. Parallel informierte ich mich bei Brickset und Bricklink über das Inventar. Ein Blick in meine Sammlung zeigte mir, dass sicherlich hinreichende Mengen normaler Bricks und Plates in Hellgrau, Dunkelgrau, Tan/Beige, Dunkelblau und Mittelblau verfügbar waren. Alle Varianten grauer Fliesen kaufe ich regelmäßig reflexhaft, wenn ich sie in der Brickwall im LEGO Store sehe oder eine Bestellung bei Steine und Teile aufgebe. Ich beschloss, bei vielen Elementen auf die aktuellen Formen zu gehen, statt der teuren Eisenbahnfenster würden es bei mir die aktuell noch erhältlichen 4*3*1 Fensterrahmen werden, statt der im Original verbauten älteren Jumper würde ich auf die neueren Modelle setzten, … An einem der folgenden Abende suchte ich mit dem Inventar alle spezielleren Steine heraus, die ich bereits besaß, gelegentlich modernere Varianten.

Die Fassade sorgt für Wiedererkennungswert

Einige Elemente, die inzwischen für beträchtliche Summen gehandelt werden, hielt ich aber für unverzichtbar für die Fassade und beschloss, in den sauren Apfel einer Anschaffung über Bricklink zu beißen: Dies waren die dunkelblauen Arches 1*8*2 (3380), die hellgrauen Balkontüren (73436 und 73435) im ersten und zweiten Stock sowie die weißen biegsamen Elemente (73590) für die Balkonbrüstungen. Eine schwarze Eule wäre auch schön für die Ornamentik über dem Eingang des linken Gebäudes, aber aktuell vertritt bei mir nach wie vor eine Fledermaus. Einen von diesen hellgrauen Löwenkopfsteinen (30274) hatte ich bereits vorrätig. Da ich ohnehin diverse Modifikationen vornehmen wollte, beispielsweise sollte im rechten Gebäude die Treppe an eine Seite des Hauses verlegt werden, beschloss ich, nicht zu lange zu planen, sondern mich primär beim Bauen von den realen Steinen mit ihrer Haptik und ihrem Geklapper inspirieren zu lassen.

Die Steinejagd

Zusätzlich zu den nicht mehr produzierten seltenen und teuren Steinen – warum müssen eigentlich so viele LEGO Fans sich mit Rebricks der frühen Modular Buildings befassen? – waren mir einige weitere Lücken in meinen Beständen aufgefallen, die ich besser vorab schloss. Neben vielen Sorten von Dachsteinen in schwarzer Farbe für das mit Gaube und verschiedenen Neigungswinkeln recht komplexe Dach gehörten die Slopes im Format 2*4*1 in Weiß und Blau für die Markise der Dachterrasse, weiße Kampfdroidenarme für die Gitter an den Balkonen und am Treppenaufgang, unterteilte Fensterflügel ohne Glas in Weiß, Scheinwerfersteine in Tan, Pneumatik-T-Stücke in Hellgrau und 1*1-Plates in Dunkelblau zu den Desiderata.

Egal mit welchem Projekt ich beginne, es fehlen immer Steine

Wunderbarerweise waren diese allesamt bei Steine und Teile zeitgleich erhältlich, weshalb ich mich für eine Bestellung dort entschied. Komfortabelerweise können auch Teilelisten für längst EOL gegangene Sets dort aufgerufen werden – einfach die Setnummer eingeben und die benötigte Anzahl auswählen. Ich mache mir vorher immer eine präzise Liste mit genauen Anzahlen und bestelle dann in der Regel einige Exemplare extra. Außerdem mache ich eine Liste von Nummern neuer Sets, bei denen ich interessante Steine entdeckt habe und ordere auch da nach Gusto. Wegen der vielen in meinen Augen hochinteressanten Steine in den Monkie Kid-Sets, im Geisterhaus auf dem Jahrmarkt, bei der Pirate Bay und in der Winkelgasse wurde es dann eine teure Bestellung, die auch einige Wochen auf sich warten ließ.

In der Zwischenzeit durchforstete ich Bricklink auf der Suche nach Stores, die möglichst viele der von mir als unverzichtbar erachteten teuren und seltenen Steine zu einem möglichst guten Preis vorhielten. Auch nach hellgelben Steinen und Plates, von denen ich für ein geschlossenes Gebäude noch einige benötigen würde, hielt ich dort Ausschau, diese Farbe ist auf dem Zweitmarkt häufig günstiger als bei LEGO. Es gelang mir, mit drei Bestellungen über Bricklink auszukommen, indem ich mich für zwei identische Balkontüren entschied statt wie im Original eine mit Bändern auf der rechten und eine mit Bändern auf der linken Seite einzubauen. Damit das Porto lohnte, habe ich noch andere interessante Steine, die in den drei Shops gerade verfügbar waren, erworben – keine Sorge, mir ist die Widersprüchlichkeit dieser Argumentation durchaus klar.

Der Aufbau

Damit konnte es losgehen – mit dem hellblauen Stufengiebelgebäude auf der rechten Seite. Der auf meinem Rechner geöffneten Anleitung folgend, begann ich, das Fundament zu errichten, im Wesentlichen genau wie vorgegeben, allerdings variierte ich die Formate der regulären Steine nach Verfügbarkeit in meinen Beständen, verlegte die Klappe zur Kellertreppe in die Ecke hinten rechts und stattete den Bürgersteig mit hellgrauen Fliesen aus – das ist bei allen Gebäuden in meiner Stadt der Standard, ich finde, das gliedert optisch konsequenter zwischen dem dunkelgrauem Straßenbelag und dem Gehweg. Die symmetrischen Treppenaufgänge zum Hochparterre sind mit den damals verfügbaren Steinen meines Erachtens hervorragend gelöst, der Wechsel von hellem und dunklem Grau bringt Dynamik ein. Auch für das erste reguläre Geschoss befolgte ich im Wesentlichen die Anleitung. Die beiden Ausnahmen waren, dass ich mich entschloss, den Treppenzugang zum ersten Stock von der Gebäudemitte an die linke Seite zu verlegen, um später tatsächlich einen Laden einrichten zu können, der für Minifiguren nutzbar wäre, und an der Rückseite eine Tür nach draußen anzulegen. Auch für den ersten Stock und das Dachgeschoss folgte ich der Anleitung, erneut mit der Treppe links; die im Original vermauerten aber nicht verputzten Fensterhöhlungen an der Hinterseite ersetzte ich allerdings durch Fenster im Format 4*3.

Hinterhof

Nachdem so die Außenhülle des rechten Gebäudes stand, machte ich mich an die andere Hälfte. Ich beschloss, die hallenartige Konstruktion im Erdgeschoss bis ans Ende der Baseplate auszuweiten, um mehr überdachte Fläche, einen eleganteren Durchgang zum Hinterhof und mehr Raum für den hellgelben Aufbau zu erhalten, die Weinstube sollte einen winkeligen Grundriss erhalten. Ihr könntet sagen, ich knickte die Vorlage, behielt aber den Charakter des Gebäudes bei, mit offener Treppe zur Dachterrasse und schräg gestellter Eingangstür. Als mir die Gesamtkonzeption dann zu wenig spannend erschien, habe ich noch ein winziges und aus Minifigurenperspektive völlig disfunktionales Turmgeschoss hinzugefügt – irgendwie passt das Ergebnis so eher zu meiner persönlichen Idealvorstellung einer Einkehrmöglichkeit in der Gegend um Lucca (möglicherweise hat dieses Jahr ohne Reise mehr Spuren hinterlassen, als ich gedacht hätte).

So ein Türmchen in Ehren…

Der Feinschliff

Während ich auf je eine weitere Bestellung bei Steine und Teile sowie bei Bricklink wartete – ich hatte nicht an Fliesen in Hellgelb, nicht an die kaum existierenden Bestände an Flaschen und Gläsern für die Minifiguren in meiner Sammlung und nicht daran gedacht, dass ich einige zusätzliche „Dachziegel“ in Orange, Rot und Magenta benötigen würde – begann ich mit dem Innenausbau der Weinstube. Aus Fässern und runden Plates wurden Stehtische, im Erdgeschoss lagert auf dem gefliesten Boden eine Menge Altglas, ein vollständiges Entleeren der Schublade mit den runden 1*1-Plates ergab tatsächlich die notwendige Anzahl in Lila, um das Weintraubenschild aus dem LEGO Friends-Restaurant so zu verdoppeln, dass es zwei Schokoladenseiten hat und Passantinnen und Passanten aus allen Richtungen zur Einkehr verlockt. Noch ein kleines werbendes Mosaik in Lime und Gelb ins Trottoir verlegt, et voilá!
Für das hellblaue Haus auf der rechten Seite dachte ich lange an eine Metzgerei, aber dann erkannte ich, dass eine solche mit Wurstküche und Schweinewerbeobjekt vom Dach des Foodtrucks von Pigsy (80009) definitiv ein ganzes und nicht nur ein halbes Modular Building benötigen würde. Irgendwie war die Entscheidung für einen Lebensmittelladen aber nicht mehr revidierbar. Käse- oder Fischgeschäft, das entpuppte sich für meine Stadt als die Frage. Ich entschied mich für den aus meiner kulinarischen Perspektive deutlich größeren Sehnsuchtsort – die nächste gute Käsetheke ist im wirklichen Leben keinen Kilometer entfernt, mit Fisch und Meeresfrüchten haben viele Bewohnerinnen und Bewohner des Rheinlandes hingegen so ihre Schwierigkeiten – außer Ihr zählt eine gelegentliche Portion Backfisch auf einem Rummel oder Straßenfest oder Weihnachtsmarkt.

Buchstabenfreie Reklame

Zunächst dachte ich an ein Fischemblem in Orange, da dies im Farbkreis gegenüber vom Blau der Fassade läge und damit höchste Aufmerksamkeit erheischte. Ich spielte ein wenig mit Steinen und hatte bald eine in meinen Augen zufriedenstellende Form entwickelt, für die ich aber nicht alle notwendigen Teile in Orange hatte. Als mir auffiel, dass ich für ein Exemplar in Rot keine Steine erwerben müsste, entschied ich mich dafür. Den Laden im Hochparterre stattete ich mit Fliesen in Light Aqua und Weiß aus, in Anlehnung an ein Fischgeschäft, in dem meine Eltern in den 1970er Jahren einkauften. Das Zubereiten von frischem Sushi und die Verfügbarkeit von Krebsen wie Jakobsmuscheln weisen allerdings eher in die Gegenwart. Nun fehlte nur noch die Wohnung in den beiden oberen Stockwerken, mit drei roten Sesseln, einer kleinen Küchenzeile und einem Bett unter dem Dach war diese dann auch schnell ausgestattet.

Wohnküche trifft Bar

Die Bevölkerung

Zum Glück habe ich eine Menge Minifiguren in einer hellblauen Aufbewahrungsbox mit dem Aussehen eines 2*4 Bricks. Ich schüttete alle aus und legte solche Körperteile oder bereits zusammengesteckte Individuen beiseite, die sich in einer Weinstube gut machen würden, kramte länger, bis ich eine glaubwürdige Lösung für den Fischverkäufer fand, und wählte Jack als Interessenten für eine Jakobsmuschel.

Was für eine Auswahl

Filettieren will gelernt sein!

In meiner Phantasie ergab sich ein Setting, in dem zahlreiche Gäste einen Sundowner nehmen, das Interesse an Meeresfrüchten aber nicht mehr so hoch ist, weil die Planung für das Abendessen allenthalben bereits abgeschlossen ist. Selbstverständlich sind unter den Wein Trinkenden keine Kinder! Diese umlagern einige Häuser weiter eine Eisverkäuferin.

Weingläser wie aus Brobdingnag

Nach dem Projekt ist während des Projektes und vor dem Projekt
Damit habe ich eine Lücke in meiner Sammlung auf für mich befriedigende Weise geschlossen und könnte die drei rebrickten ersten Modular Buildings in meine Stadt integrieren, allein: Ich habe dort derzeit keinen Platz, ein weiterer von diesen günstigen Tischen mit den Beinen zum Anschrauben aus einem großen schwedischen Möbelhaus passt bei besten Willen nicht in die Legohöhle. Also baute ich erstmal einige kleinere Sets ab, die auf einem Bücherregal standen, um die Trias dort unterzubringen.

Deine Meinung!

Nun „fehlen“ noch das 10211 Kaufhaus und das 10224 Rathaus, mit welchem würdest Du weitermachen? Findest Du auch, dass beide eine Erweiterung auf zwei Baseplates erforderten, um überzeugend zu wirken? Welches LEGO Set würde Dich für einen Rebrick interessieren? Hast Du schon einmal eines nachgebaut, das Du verpasst hattest? Hast Du schon Sets umgebaut und kombiniert? Trödelst Du dabei von Hand wie ich? Oder optimierst Du den Prozess mit digitalen Planungsinstrumenten?

Susanne Krauß

Afoline, die sich für viele verschiedene LEGO Themen begeistern kann.

18 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Danke schöner Beitrag.
    Zum Bild “Egal mit welchem Projekt ich beginne, es fehlen immer Steine” welche Sortierboxen sind das?@Susanne

    • Hallo Maximilian,
      die heißen Iris Schubladencontainer, die Schubladen können entnommen werden, haben aber auch eine Rausfallsperre. Es gibt die Container in verschiedenen Größen und Höhen, auch die Schubladen haben mindestens drei Höhen. ich habe vor einigen Jahren beim Obi meines Vertrauens zugeschlagen und diverse erstanden. Als ich noch zwei zum Aufstocken brauchte, waren sie leider aus dem Sortiment dort verschwunden. Derzeit sind sie beispielsweise bei Amazon erhältlich. Viele Grüße!

      • Hallo Susanne,
        vielen Dank für die schnelle und vorallem sehr ausführliche Antwort 🙂
        Da bestelle ich gleich welche in den nächsten Tagen.
        Viele Grüße

  2. Liebe Susanne, ich habe alle „alten“ Modulars rebrickt, zu einer Zeit, wo ich null Ahnung hatte, wie man zu Steinen kommt. Ich hatte ja keine Dark Ages, ich habe erst 2017 mit Lego gestartet.
    Ich habe mit Bricklink geübt, anfangs sogar noch die Teilenummern einzeln zu Listen eingegeben. Wie auch immer: ich habe Teile für 5 Modulars bei verschiedenen Händlern zusammen gekauft und dann wochenlang sortiert und separiert und mit ausgedruckten Teilelisten abgeglichen. Es war herrlich.
    Dann habe ich gebaut und mich wie ein Schneekönig gefreut, wenn ich alle Teile hatte. Bei den sehr teuren Teilen, habe ich auch variiert (Green Crocer 1×8 sandgrün, z.b.). Es war ein herrlicher Spaß, der Sammelleidenschaft, Schnäppchenjägerei und Bauspass bedient hat. Ich habe das dann mit Modellen von Brickative wiederholt, bin gerade dabei zu überlegen, ob ich das wieder mal mache, hab aber noch kein Modell ausgewählt (Afol Square, Spielzeugladen? oder gar das neue Rathaus😍). Mittlerweile habe ich auch mehr Erfahrung mit dem Einkaufen der Steine.
    Die Factory ist bei mir eine Galerie geworden. Ausgestellt sind alle Unikittys. Das flache Nebengebäude habe ich begrünt und unten drin ist die Sammlung seltener Pflanzen (Minifiguren mit Pflanzenkostümen).
    Im Grunde ist das Herumbasteln an den Sets das Schönste für mich. Bei mir wird alles gefliest und auch alles mögliche dazugesagt, vor allem Pflanzen und natürlich immer Figuren. Derzeit bin ich dabei, vor den Modulars die Fußgängerzone zu erweitern. Bei mir stehen sie alle auf 32×32 Baseplates, jetzt kommen noch 16 x 32 er davor, das ist dann auch die maximal mögliche Tiefe. Da habe ich jetzt schon drei Häusern eine Fußgängerzone verschafft, jetzt mache ich eine kreative Pause und baue erstmal die Ninjago Gardens.
    Ich baue übrigens immer vor mich hin und probiere…ich habe überlegt, mal dieses Studio bei Bricklink zu probieren, meine Befürchtung ist, dass ich dann zu oft vor dem Gerät hänge, was ich eh schon tue.

    Deinen Anbau finde ich super. Ich liebäugle auch immer mit den farbenfrohen Friends Sets. Aber weißt eh… kann man alles haben? Man muss sich beschränken…man muss…😂

    Danke fürs Zeigen! Liebe Grüße aus OÖ

    • Liebe Maxx,
      ui, Du bist einfach strategischer als ich. Es gab/gibt immer so viele aktuelle Sets, die ich wollte/will – ich bin da zu breit begeisterungsfähig für einen ordentlichen Sammlerinnenfokus! Mit der Seuche habe ich seit einem Jahr mehr Ressourcen in LEGO gepumpt (keine Urlaubsreisen, keine seriösen Klamotten im Homeoffice, keine Restaurantbesuche, ein ruhendes Opernabo, …). So habe ich, nachdem ich bereits vor einiger Zeit das Café Corner zusammengestellt hatte, im vergangenen Frühjahr den Green Grocer sowie zuletzt die Market Street rebrickt. Ja, wir müssen uns Grenzen setzen, seufz! Bei mir sind inzwischen (ehrlicherweise schon eine ganze Weile) die Platzfragen der kritischste Faktor … Immer wenn ich mir die in “Wohnungen” inszenierten Produktfotos größerer Sets bei LEGO ansehe, denke ich: So sieht es bei keinem Afol und keiner Afoline aus (-:
      Brickative finde ich auch toll, habe aber erst vier von deren Häusern/Hausensembles gebaut: Gelber Eisladen, blaue Apotheke, rosa Uhrmacherwerkstatt, dunkelrote Universität. Mir hat es gerade das neue Bestattungsinstitut in Oliv angetan, so rein optisch, ich denke aber, darauf warte ich noch, ist mir aktuell zu morbide. Afol-Square oder dieses Eckgebäude mit dem Laboratorium und dem Klamottenladen sind bei mir in der engeren Wahl für das nächste Brickative-Projekt. Das neue Rathaus finde ich auch schön, aber irgendwann werde ich mich an einen vergrößerten Rebrick des Exemplars von Lego machen (Dark Orange!), zwei Rathäuser mit zwei Bürokratien – lieber nicht!
      Nach nur vier Jahren habe ich inzwischen meinen Langzeit-Moc-Häuserblock auf 128 mal 96 Studs fertig, ok, mit dem großen Baum in der Mitte bin ich noch nicht zufrieden … da werde ich noch weiterprobieren und -optimieren. Sonst stecke ich in den bislang rein erkundenden Vorbereitungen für ein neues Langzeit-Moc, einen Bauernhof, schon mehrere Wandertouren im Bergischen Land gemacht, Fachwerkhäuser genau betrachtet und abgelichtet, Fotos aus Freilichtmuseen in Hessen, im Elsass und hier im Rheinland herausgesucht, eine Infobroschüre zu Fachwerktypen aus Quedlinburg durchgearbeitet, erste Versuche mit schrägen Balken in Lego unternommen, eine Ziege (es lebe die Dekadenz!), vier Kühe, fünf Schweine, diverse Hühner und zwei Straußenvögel zusammengesucht/zusammengekauft …
      Ach ja, zusätzlich kommen dauernd neue Sets raus, die auf der “brauche ich unbedingt”-Liste landen.
      Ganz viele Grüße aus Köln!

  3. Das ist wirklich sehr schön geworden und es passt auch farblich gut zusammen. Laut Rebrickable kann ich fast alle Modulars mit meiner Teilesammlung zu 90% nachbauen. Es sind natürlich immer die seltenen Steine die mir zur Vollendung fehlen und die machen dann gleich mal paar hundert Euro auf Bricklink aus, was mich dann doch wieder entmutigt das Projekt anzugehen. Ich würde gerne die alten Modulars(vor 2012) rebricken und mit den Cafe Corner anfangen. Vielleicht werde ich mal die Bauanleitungen genauer studieren und nur die seltene Teile von Bricklink bestellen die man von außen auch wirklich sieht.

    • Das mit dem vorher anschauen, wofür ein seltenes Teil genommen wird, ist eine sehr kluge, wenn auch aufwendige Strategie. Aber das erspart viele Euro, manchmal ist ein richtig teures Teil so verbaut, dass man es nicht sieht, oder eine andere Farbe auch geht. Auf jeden Fall viel Spaß !

    • Danke, Zoli! Eventuell ist die Strategie, die ich bei meinem Rebrick des Green Grocer angewandt habe, dann etwas für Dich und Deine Steinesammlung:
      Schritt I: Einfach drauflosbauen und dann, wenn ein Teil fehlt, ein ähnliches nehmen (beim Green Grocer kannst Du – wie Maxx weiter oben schreibt , viel sparen, wenn Du statt teurer 1*8-Bricks in Sandgrün auf andere Formate ausweichst, ich habe beispielsweise auch die 1*2 mit der Rille, die bei City immer für die Rolltoren genommen werden, in Sandgrün weggelassen und Steine gleichen Formats und gleicher Farbe mit Ziegelsteinrelieff verbaut), wenn Du findest, das sei eine Option für Dein Modular. Sonst: Das Element in einer völlig anderen, auffallenden Farbe verbauen.
      Schritt II: Alles wieder abreißen, dabei eine Liste der noch benötigten Steine in den benötigten Farben machen – die wild eingefärbten helfen dabei.
      Schritt III: Steine bestellen und auf die Lieferung warten.
      Schritt IV: Dein endgültiges Modular Building errichten.
      Du siehst, ich bin in der Freizeit gerne mal analog, eventuell ist das auch etwas für Dich?
      Viele Grüße und viel Spaß!

  4. Hallo zusammen,

    ob ich ein Hardcore-Sammler bin oder nicht, daran könnten sich die Geister scheiden. Ich besitze zwar alle bisherigen Modular Buildings, aber die ersten drei nur als Rebrick. Diese hatte ich mal jemandem abgekauft, der es beim Rebricken nicht so genau nahm. Bei der Market-Street sind bspw. nur 1x2er der hellblauen Steine verbaut. Hier und da sind es aber auch teurere und seltene Steine gewesen. Wenn ich mich richtig erinnere waren bspw. bereits zwei der dunkelblauen Arches verbaut. Mindestens zwei weitere befanden sich tatsächlich in einem vorher von mir gekauften Konvolut!

    Bei allen dreien sind die Etagenböden irgendwie anders zusammengebaut, so dass es aber am Ende auch passt. Minifiguren waren nie dabei. Das Green Grocer war ein “very Green Grocer”, da ein helleres grün ohne die Kerben verbaut war.

    Später mal habe ich noch etwas Geld in die Hand genommen um die Minifigs und die wichtigsten Steine zu komplettieren (u.a. dunkelrot statt rot für das Dach des Cafe Corner, sandgrüne Steine in “Backsteinoptik”, damit zumindest die Farbe der Front für das Green Grocer stimmt). Wer kein Kenner ist, dürfte den Unterschied heutzutage für Cafe Corner und Market Street nicht mehr bemerken.

    Ich will nicht ausschließen, dass ich bei den dreien mal eine “Inventur” mache und schaue, ob ich sie nicht doch exakt komplettiere, aber dafür bin ich vielleicht doch nicht Hardcoresammler genug.

    Fire Brigade und Town Hall habe ich zu Mondpreisen kaufen müssen (dafür OVP). Das Kaufhaus mit viel Glück ungefähr zum Neupreis, obwohl es bereits vom Markt war.

    Ja, auch ich finde einige Sets kann man besser auf zwei Baseplates ausbreiten (besser: verdoppeln). Deshalb habe ich den Petshop doppelt (einmal mit “Lego” als Schriftzug). Weil es teilbar ist, kann man damit wieder das 1,5 Baseplates breite Assembly Square “ausgleichen”, bzw. es macht sich als etwas schlichtere Häuserreihe auch gut; das zweite Cinema habe ich kurz vor EOL noch günstig gebraucht abgegriffen und spiegelverkehrt aufgebaut. Macht dann im Doppelpack richtig was her und ein Kino sollte doch mehr als einen Saal haben? 😉

    Viele Grüße
    Justus

    • Hi, Justus, das mit den doppelten Bauten würde ich ja gern mal sehen. Allerdings hat man ja eben immer irgendwie Platzprobleme, von daher bin ich im Grunde froh, alle untergebracht und noch eine Reserve für die Polizeiwache zu haben. Meine Rebricks sind alle aus neuen Steinen und ich erinnere mich noch sehr genau, dass ich die 40 Rillensteine in Sandgrün damals in den USA gekauft habe. Die nette Dame schrieb aufgeregt, dass sie gerade einen Schneesturm haben und sie die Steine wohl erst übermorgen losschicken kann. Das wird immer in meinem Kopf sein, wenn ich Green Crocer betrachte…ein Abenteuer und ein Heidenspass! Womöglich ist es nach Freiheitsstatue und diversen anderen Sets in sandgrün heute einfacher😉

      • Hallo,
        danke, dass Du von Deiner Sammlung schreibst, Justus!
        Als ich im Frühjahr 2020 schaute, waren die Rillensteine in Sandgrün nur in der alten Winkelgasse und im Green Grocer verbaut worden – wartet, ich sehe schnell nach: ist immer noch so, die Versorgungssituation ist also gewissermaßen im freien Fall … Bevor ich mich für die 1*2er mit Ziegelsteinrelieff entschied, hatte ich auch mit zwei benachbarten 1*1-Bricks round und 1*1-Bricks mit zusätzlichem Stud auf einer Seite experimentiert, die beiden Optionen überzeugten mich nicht so.
        Mein Eindruck ist, die Bewertung der Sammelintensität hängt stark vom individuellen Standpunkt ab. Was für die eine eine sowohl akribische wie riesige Sammlung ist, ist für den anderen möglicherweise wenig umfangreich, wertlos oder unorganisiert, da Sets aufgebaut, Kartons entsorgt, Modelle verändert wurden … Partnerinnen und Partner haben oft ja auch ihre ganz eigene Sicht auf unser Hobby (-:
        In der Kleinstadt, in der ich aufgewachsen bin, gab es so ein altes Kino aus den 1930ern mit einem Saal, deshalb empfand ich das nie als Problem. Das Brownstone beim Pet Shop würde ich allerdings gern spiegeln, mal sehen, eventuell mache ich das mit dem Reihenhaus in Teal bei der Buchhandlung, ich hab so eine Vision von Dottergelb oder/und Magenta …
        Ich finde, am wichtigsten ist, viel Spaß beim Bauen zu haben!
        Viele Grüße!

        • Das Reihenhaus in hellgelb habe ich letztens spiegelverkehrt mit Studio gebaut. Sieht fantastisch aus und hat riesig Spaß gemacht. Allerdings gibt es den Turntable (oder wie das Ding heißt, dieses 2×2 tile mit dem grauen 2×2 runden Drehdings in der Mitte) nicht in der Farbe und den braucht man, um die Verzierungen über dem Eingang anzubringen. Da es nur ein digitaler Bau ist, macht das erstmal nix, auch wenn ich das Ganze schon sehr gerne in der Realität bauen würde. Ich hab dann mal probiert, den Turntable durch einen 2×2 Jumperplate zu ersetzen, weil es den in dem Gelb gibt. Digital hält es, ob es real auch halten würde, weiß ich aber nicht.

          • Susanne Krauß

            8. März 2021 um 18:37

            Hellgelb gefällt mir als Farbe auch, kann ich mir sehr gut vorstellen! Meine Bestände sind allerdings nicht gut, hingegen ist die Schublade mit Steinen in Dottergelb/bright light orange wohlgefüllt – ich will noch so viele Sets erwerben, da ist Pragmatismus gefragt (-:
            Stimmt, diese “Drehplatte” gibt es nicht in so vielen Farben … die Idee mit dem Jumper ist auf jeden Fall einen Versuch wert! Alternativ denke ich an einen Turntable in weiß – dann hat eben der Minifigur-Fassadenmaler etwas geschlampt (-: Wenn ich tatsächlich aktiv geworden sein werde, schicke ich Andres ein Foto für die News.

  5. Schön mal wieder von dir was zu lesen 🙂 Sieht super aus, deine Market Street. Das einzige Modular, das ich nie im Original in meiner Sammlung hatte. Und zum Nachbauen und Modifizieren wie bei dir bin ich nicht kreativ genug 😉 Allerdings macht das Bild von deinen Steinsammelboxen direkt Lust drauf, loszulegen…!

    • Danke! Ich bin eben nicht die schnellste Autorin und sicherlich eher langsam beim Bau mit LEGO Steinen … Du hast Dich von Modular Buildings getrennt? Oder interpretiere ich Deine Tempusfolge falsch? Das würde mir schwer fallen!

  6. Hi Susanne,
    mensch du lässt mich in erinnerungen schwelgen. Die modular buildings haben mich aus meinen dark ages geholt, um genau zu sein das kaufhaus welches ich bei karstadt oder kaufhof sah. Damals (glaube 2011) gabs noch die feuerwache und deshalb musste ich nur cafe corner green grocer und market street rebricken. Das waren meine ersten versuche auf bricklink. Ich war neu, ich war unwissend und ich wollte unbedingt die modulars rebricken. Ich denke durch die genannten faktoren hab ich damals soviel geld bei div händlern bezahlt, dass ichs mir gleich bei nem reseller holen hätte können. Naja inzwischen ist bricklink kein schloss mit 7 siegeln mehr :-).
    Danke für den beitrag!
    Cheers
    Stefan

    • Das freut mich, Stefan! Wenn ich damals 2013, als die Tower Bridge mich zurück zu LEGO brachte – ich musste sie einfach kaufen! -, so hellsichtig gewesen wäre, direkt auch die Modular Buildings zu entdecken …, aber ich habe dann mit Architecture angefangen. Erst das Pariser Restaurant in diesem tollen Olivgrün mit dem blauen Dach und den weißen Croissant-Ornamenten hat mich dann auf Linie gebracht (-: Meine erste Bricklink-Bestellung war ebenfalls nicht weise durchgeplant. Kontakte zu anderen LEGO Verrückten, die ich hätte um Rat anhauen können, hatte ich damals auch nicht.

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