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LEGO Ideas fordert Umbenennung von Fan-Accounts: Das Ende der Fan-Community?

LEGO Ideas und die Fan-Community: Traute Zweisamkeit? | © LEGO Group

Bei LEGO Ideas treten zum 30. März neue Regeln für Benutzernamen in Kraft, die etwa eine Verknüpfung mit Social Media verbieten: Analyse.

In einem Blog-Post hat das Team von LEGO Ideas heute bekanntgegeben, dass die 2022 angekündigten neuen Regeln für die Benutzernamen der Accounts der Plattform nun bis zum 30. März 2025 auf sämtliche Accounts ausgeweitet werden. Bereits eine Weile früher wurden die Benutzernamen bei LEGO Ideas und der „normalen“ LEGO-Seite (also im Online Shop oder der Kinder-Webseite) vereinheitlicht, um Konsistenz auf der Plattform zu schaffen. So weit, so gut. Jetzt also werden die neuen Regeln umgesetzt. Wer sich weigert, sie einzuhalten, bekommt einen automatisch generierten Namen zugewiesen (das System dafür existiert schon länger).

Überblick

Ich habe hier die neuen Regeln einmal automatisch übersetzt (und leicht aufgehübscht) eingebunden und werde gleich ausgiebig darauf eingehen.

  • Ein Benutzername kann in einer Sprache erstellt werden, die in einem LEGO-Erlebnisbereich verfügbar ist, z. B. LEGO.com oder LEGO Life.
  • Ein Benutzername muss zwischen 4 und 25 Zeichen lang sein.
  • Ein Benutzername kann sowohl Groß- als auch Kleinbuchstaben enthalten.
  • Ein Benutzername kann aus einer Mischung von Buchstaben und Zahlen bestehen.
  • Ein Benutzername darf maximal 4 Zahlen enthalten.
  • Ein Benutzername darf nur die folgenden Sonderzeichen enthalten: „.“ und/oder „-“ und/oder „_“.
  • Ein Benutzername kann Leerzeichen enthalten, aber nicht zwei oder mehr aufeinanderfolgende Leerzeichen.
  • Ein Benutzername darf nicht das Wort „LEGO“ enthalten, auch nicht in Abwandlungen, die den Eindruck erwecken, dass der Name auf eine Person hinweist, die die LEGO Gruppe repräsentiert.
  • Ein Benutzername darf kein LEGO-Franchise enthalten, das eine Marke der LEGO Gruppe ist.
  • Ein Benutzername darf keinen Namen aus einer anderen IP enthalten, die nicht zur LEGO Gruppe gehört.
  • Ein Benutzername darf keine personenbezogenen Daten (Personally Identifiable Information, PII) enthalten.
  • Ein Benutzername darf keinen Verweis auf einen bestimmten geografischen Ort oder einen Sportverein enthalten, der potenziell identifizierbare Informationen preisgeben könnte.
  • Ein Benutzername darf keine E-Mail-Referenz enthalten.
  • Ein Benutzername darf keine persönlichen Informationen enthalten.
  • Ein Benutzername darf keine Verweise auf andere soziale Plattformen enthalten.
  • Ein Benutzername muss die Standard-Moderationsrichtlinien von LEGO einhalten, einschließlich, aber nicht beschränkt auf politische oder religiöse Themen, Drogen und Alkohol, Verweise auf Waffen, Hassreden, Obszönitäten, Gewalt oder beleidigende Sprache.

Analyse

Mit den neuen Regeln verlangt LEGO Ideas, neben dem Ausschluss nicht jugendfreier Inhalte, dass die Nennung firmeneigener Markenzeichen unzulässig ist. Als „LEGO Official“ aufzutreten, ist damit unzulässig, ebenso „Dreamzzzfan“ und dergleichen – eben all jene eingetragenen Markenzeichen, zu deren Durchsetzung LEGO rechtlich verpflichtet ist, um zu vermeiden, dass der Schutz erlischt. Gleiches gilt auch für die Warenzeichen anderer Unternehmen, also auch konkurrierende Klemmbausteinproduzenten und -distribuenten, so denn sie ihren Namen geschützt haben. Derartige Regeln sind nicht nur nachvollziehbar, sondern im Sinne eines starken Markenrechtes zu befürworten.

Nun kommt die Kehrseite: Auch Modifikationen des Firmennamens sind unzulässig, also vermutlich auch „OGEL“ oder „TLG“, genauso die Namen von LEGO-Mitarbeitern. Ich darf mich also nicht als „NielsBChristiansen“ ausgeben. Nachvollziehbar? Ja. Problem: Einer der Moderatoren bei LEGO Ideas heißt „hasanjensen“. Verknüpfungen mit als persönlich identifizierbarer Information sind jetzt aber ebenfalls unzulässig. „IchBinEinBerliner“ geht also auch nicht. (Das wäre ja auch wieder Verknüpfung mit einem US-amerikanischen Präsidenten.) Auch die Verbindung zu Sportvereinen geht nicht, der „HSV-Fan“ darf sich also einen anderen Namen (und Verein…) suchen. Weiters ist die Angabe persönlicher Information verboten, ich darf mich also nicht „SimonB“ nennen (wöllte ich aber auch gar nicht).

Viel seltsamer ist jedoch, dass eine Verbindung zu E-Mail-Adressen ausgeschlossen ist. Diese Maßnahme soll möglicherweise verhindern, dass auf Basis des Benutzernamens Spam-E-Mails verschickt werden können. Das bedeutet aber, dass man sich nicht für seine Aktivitäten bei LEGO eine passende, dedizierte E-Mail-Adresse zulegen kann – sondern eben nur eine mit einem vollkommen anderen Junknamen.

Und jetzt kommt‘s: „A nickname cannot contain references to other social platforms.“ – „Ein Benutzername darf keine Verweise auf andere soziale Plattformen enthalten.“ Mit anderen Worten: Es ist fortan verboten, sein Hobby-Leben zwischen den Plattformen zu synchronisieren? Wie bitte?! Und das ist wohl auch der Grund, warum ich eine E-Mail mit der Aufforderung bekommen habe, mich doch gefälligst umzubenennen.

Konsequenzen

Diese Änderungen haben Auswirkungen auf die gesamte Ideas-Community, aber auch auf mich selbst.

Persönliche Folgen

Bei meinen LEGO-Aktivitäten firmiere ich als „Steinedieb“ – vielleicht nicht der intelligenteste Name, aber man soll ja auch ein bisschen auf den Charakter schließen können. Ach halt, nein, als persönlich identifizierbare Informationen sind ja unzulässig. Jedenfalls heiße ich auf einigen anderen Plattformen genauso, und, guess what?, das war exakt meine Absicht! Wie so ziemlich jeder Fan, der LEGO Ideas nutzt, versuche ich, mir eine gewisse Reichweite in der Community aufzubauen, um Bekanntheit zu erlangen. Und das Wichtigste dabei sind ein synchronisierter Benutzername und ein synchronisiertes Profilbild.

Mit der neuen Regelung ist damit wohl Schluss. Ich weiß noch nicht, wie ich mich nennen werde – „Klemm-und-Klau“? Passt thematisch auch. Zunächst will ich mich aber an das Ideas-Team wenden und nach der genauen Ursache fragen. Wohl wissend, dass die Mitarbeiter jetzt von etlichen solcher Fragen geflutet werden, wird es mit der Antwort dauern. Es ist bezeichnend, dass die Kommentarsektion unter dem Blog-Post gesperrt ist.

Allgemeine Folgen

Was ist nun die Folge davon? Wenn jetzt jeder gezwungen ist, bei LEGO anders zu heißen als bei Social Media, wird es noch schwieriger, eine Fanbase aufzubauen. Nehmen wir an, jemand zeigt mir via Instagram ein tolles MOC und ich will schauen, ob der Designer das auch bei Ideas hochgeladen hat, dann kann ich nicht nach seinem Namen suchen. Will ich sogar schauen, ob er ein anderes Modell zur Abstimmung eingereicht hat, kann ich nicht einmal den Namen des MOCs zur Suche verwenden.

Das Ergebnis: Die Fan-Community bei Ideas und die auf Social Media werden entzweit. Anders gesagt: Mit den neuen Regeln hat es LEGO auf denkbar intelligente Weise geschafft, sich die Fans vom Hals zu schaffen. Nicht, dass noch jemand auf Instagram, Facebook, X, Reddit, TikTok, YouTube, LinkedIn, und weiß der Henker wo, Support für seine Ideas-Entwürfe holt! Da fällt mir ein: Man kann bei Ideas seinen Social-Media-Auftritt verlinken. Hoppla…

Und was ist, wenn ich meine Social-Media-Accounts in der Folge ebenfalls umbenenne? Wie oft werden die Namen auf Identität geprüft? Wie gut ist der Algorithmus für diesen Zweck? Fragen über Fragen… Nebenbei bemerkt, habe ich (wegen des BrickLink Designer Programs) vor einiger Zeit gesehen, dass es bei BrickLink einen User mit „meinem“ Namen gibt, der ich aber nicht bin. Wie soll ein Programm das wissen? Wie kann ich also verhindern, dass mir jemand in den verlängerten Rücken tritt und sich einfach so benennt wie ich, weil ich auf Plattform XY bisher nicht aktiv war und mein Name daher noch frei war? Damit könnte diese Person zumindest verhindern, dass ich den Namen dort nutze, oder gar Blödsinn posten, der nicht mit mir in Verbindung gebracht werden sollte. Katzenvideos oder so.

Also: Heraus mit den Forken und Fackeln, laufen wir Sturm! Anders gesagt: Setzen wir uns an den Rechner und denken uns neue Benutzernamen aus! Oder verlassen wir die Ideas-Community gleich gänzlich?

Eure Meinung!

So, jetzt habe ich mir den Frust von der Seele geschrieben und wüsste gern, ob ich Leidensgenossen unter euch habe! Also äußert euch gern in den Kommentaren, wie sehr ihr euch über LEGOs intensive Beziehungen zur Fan-Community freut!

Simon Brandt

Seit frühester Kindheit begeisterter LEGO-Fan und sammelt vor allem City und Creator.

19 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Hab die Mail auch bekommen, aber mein Name (siehe oben) ist zum Glück zulässig. 😅

  2. Nun ja, die Trump-Anhänger beschweren sich ja gern über „Government Overreach“, also aus ihrer Sicht unnötige staatliche Regulierung, aber wenn man diese neuen Regeln liest, wirkt das harmlos. Hier schießt LEGO maßlos über das Ziel hinaus. Eigentlich bleiben da ja nur sinnfreie Nutzernamen übrig, so wie sie das System eben schon generiert. Ich verstehe die Intention (Anonymität, Datenschutz, Verhinderung von Manipulation), aber man kann es auch echt übertreiben. Es wirkt fast schon übergriffig. Man könnte auch wieder sagen „typisch LEGO“ – ein Problem (das keins ist) wird mit der am wenigsten sinnvollen „Lösung“ angegangen…

  3. Hm…scheint als wäre der Blog-Post nicht mehr da. Zumindedt führt der Link von euch ins leere…

  4. Bei mancher der „Regeln“ verstehe ich nicht wirklich, was LEGO damit meint. Denke damit stehe ich nicht alleine da.

  5. BoobDieBaumeisterin

    13. Februar 2025 um 6:01

    So schlecht finde ich die Idee jetzt ehrlich gesagt nicht. Was ist denn die Realität? Immer größere Ideas Sets. Kleine Bauer haben doch kaum eine Chance. Warum? Weil alle „großen“ massiv Werbung auf ihren anderen Plattformen machen. Das ist somit jetzt nur schwer möglich und kleinere Bauer haben jetzt bessere Chancen.

    Glaube ich zumindest….

    • Das ist aber eigentlich die Intention hinter Ideas, dass man möglichst viele Leute mobilisiert. Es steht sogar in den Leitlinien, dass man Social Media dafür nutzen sollte. Natürlich wäre es erfreulich, wenn mehr „Gleichberechtigung“ vorläge, also jeder Nutzer dieselben Chancen hat. Eine Änderung des Benutzernamens wird da aber wenig ändern.

  6. Naja, hier geht es ja mittlerweile auch um Dating-Portale, Erdbeerhöfe….

    Warum wird da also so ein großer Wind drum gemacht?

    • Es mag sein, dass ich dich missverstehe, aber dieses Thema ist sehr deutlich LEGO-bezogen. Hätten wir den Artikel gelassen, hätte ein anderer Leser uns genau das vorgeworfen, wie bei so vielen anderen Themen. Abgesehen davon sollte es eigentlich erfreulich für manchen Leser sein, zu sehen, dass wir nach wie vor unabhängig von LEGO agieren und selbstverständlich Dinge, die uns stören, benennen.

  7. Nachdem ich mir den Blog im Original angeschaut habe, denke ich, dass es vielleicht falsch verstanden wurde. „A nickname cannot contain references to other social platforms.“ Eine Referenz ist für mich sowas wie „Rebrickable_Steinedieb“. Wenn also die andere Platform explizit genannt wird. Wenn man auf verschiedenen Plattformen den gleichen Nick benutzt, ist das für mich was anderes. Meine Vermutung geht eher in Richtung, der von dir benutzten Wörter. Entweder haben sie ein Problem mit „Steine“ oder mit „Dieb“. Wobei ich eher letzteres vermute und es mal mit „D1eb“ oder mit „Di.eb“ versuchen würde 🙂

    • Ich hätte eher vermutet, dass derlei Referenzen unter das IP-Verbot fallen, du könntest aber recht haben. Genau werde ich es erst wissen, wenn mir das Ideas-Team dann geantwortet haben wird.

  8. Es ist ja noch viel schlimmer. Wenn mir ein Beitrag bzw Nutzer bei Ideas nicht gefällt dann verwende ich seinen Namen auf einer anderen Plattform (dort dürfte es diesen Namen analog der neuen Regeln ja noch nicht geben) und dann wird der User als Reaktion darauf gezwungen sich bei Ideas umzubenennen. Und dieses Spiel kann man sogar unendlich lange weiter spielen und immer wieder seinen neuen Namen auf einer anderen Plattform erstellen… nur um einen Ideas Nutzer zu verärgern, und es ist sogar vollkommen in Ordnung bzw sowas kann man ja nicht verbieten ( moralisch wohl eher nicht in Ordnung, aber das kann AI ja nicht verstehen )

  9. Naja, das 1hema is1 schon sehr in1eressan1. Es wird sich sicher wieder einspielen und viele orginelle Ideen geben, die den Regeln en1sprechen werden. Das dies für MOCs mit großen S1eineanzahlen je1z1 schwerer haben könn1en, glaube ich nicht. Der Bekann1hei1grad is1 bei vielen ja schon da. Bei der Abs1immung komm1 es ja auch auf die S1imme an, die ich als Nu1zer vergebe und da gefallen mir viele, viele kleine Se1-Ideen. Ob sie aber genug s1immen bekommen, s1eh1 ja auf einem anderen Bla11.

    Werde gleich mal schauen, ob ich eine Email erhal1en habe. Bin mit realem Namen angemelde1, dass darf ich ja anscheinend nicht… 😉😊

  10. Okay interessant. Lego passt also die Regeln auf Ideas dem Verhaltenskodex von Lego Play an. Gibt es denn keine Möglichkeit den Ideas Account in der Beschreibung von anderen Plattformen zu verlinken? Ich bin zwar nicht auf Ideas aktiv, allerdings weiß ich das die generierten Namen von Lego ab und zu mal die Namen von The LEGO Movie oder Ninjago Charakteren haben. Die Namen von manchen Nebencharakteren von Friends werden auch angenommen. Also vielleicht hilft das ja manchen, die eine Aufforderung bekommen haben den Namen bei Ideas zu ändern

  11. Da komme ich ganz gut bei weg. Ja ich habe zwar ein D in meinem Namen, was zwar ein Hinweis ist, dass ich One Piece Fan bin, aber dass dank berühmter realer Persönlichkeiten, bspw John D. Rockefeller, Franklin D. Roosevelt oder Dwight D. Eisenhower nicht angreifbar ist

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