Warum meine LEGO Ära 1978 – 2003 ist: Was finde ich an diesen Sets so toll?
Ich hatte die letzten Wochen nur wenig Zeit zu fotografieren. Aber ich habe trotzdem viele LEGO Sets aus meiner Lieblings-LEGO-Ära gebaut. Außerdem arbeite ich gerade hinter den Kulissen an einem großen Projekt, welches hoffentlich die Einleitung zu wesentlich regelmäßigeren Artikeln von mir ist. Dadurch hatte ich nun sehr viele alte Sets in den Händen, nach einigen modernen Sets die ich durch die Rezensionsexemplare in letzter Zeit vorstellen durfte, und das hat sich wirklich gut angefühlt. Bevor ich also in die Reviews zurückkehre habe ich mir Gedanken darüber gemacht: Was mag ich an diesen Sets der 80er und 90er eigentlich so gern?
LEGO hat über die Jahre viele Sets herausgebracht, von kleinen Quadbikes bishin zu gigantischen Raumschiffen. Mit mittlerweile über 20.000 verschiedenen Sets, kann man weder alles sammeln, noch alles gut finden. Zusammengebaut präsentiert zu weiten Teilen die modernen Sets der letzten Jahre. Als normalerweise Classic-Review-Autor (der dringend mal wieder ein Classic Review schreiben müsste) sind es aber nicht wirklich diese neueren Sets, die mich sonderlich begeistern. (mit ein paar Ausnahmen)
Doch warum ist das so? Alles Nostalgie? Ich möchte heute versuchen meine Antwort darauf zu geben, warum ich die Sets der 80er, 90er und frühen 2000er sammle und LEGO mit ihren modernen Sets nur sehr wenig Geld an mir verdient.
An dieser Stelle möchte ich noch anmerken, dass dieser Artikel nur meine Meinung widerspiegelt und ich nicht Aussagen treffen möchte wie „Früher war alles besser“, denn das entspricht so nicht der Wahrheit. Es gibt Dinge die früher besser waren und Dinge die heute besser sind. Es ist lediglich eine Frage dessen, welche Prioritäten man selbst an seinem Hobby hat, bzw. welche Präferenzen man für Sets setzt.
Das hier wird also eine Auflistung der Gründe, warum ich die alten Sets mehr mag und was ich in ihnen sehe, was mir moderne Sets nicht geben. Was es nicht sein soll ist ein „Warum ich moderne Sets niemals empfehlen würde und LEGO den Bach hinuntergeht und alles heute ganz furchtbar ist und ich bereit bin jeden zu hassen, der sich anmaßt Spaß an modernen Sets zu haben.“ Die Diskussionen darüber was LEGO heute falsch und richtig macht, ist an anderer Stelle zu diskutieren.
Inhaltsverzeichnis
Nur Nostalgie?
Das Erste, was viele sagen, ist, dass die Leidenschaft für Themenreihen dieser Zeit aus Nostalgie stammt. Doch stimmt das wirklich? Wie viel Wahrheit ist da dran? Nunja, anzunehmen, dass man ein Set nur mag, weil man schöne Kindheitserinnerungen hat, ist ein ziemliches Non-Argument. Ich kam im Jahr 1997 auf die Welt. Damit habe ich schonmal einen großen Teil von allem verpasst, was heute in meiner Sammlung so herumsteht. Und als ich aus dem Duplo-Alter herauskam war das neue Jahrtausend bereits angebrochen und so hatte ich noch mehr verpasst.
Die klassische Piratenreihe? Lief nur bis 1997. (in Europa strenggenommen sogar nur bis 1996) Western? Lief nur bis 1997. Die klassische Space Reihe? Hatte ihre letzten Sets in 1998/1999 (je nachdem, wie man Rock Raiders sehen möchte). Aquazone? Endete 1997. Ninja? War 1999 vorbei.
Die einzige klassische Themenreihe, die ich in nennenswerter Kapazität als Kind hatte, war LEGO Adventurers/Orient Expedition. Zudem ein paar Sets von Knights Kingdom (2000). Der Hauptteil meiner LEGO Sammlung aus Kindheitstagen besteht aus Jack Stone, Power Miners, Mars Mission, Knights Kingdom (2004) und Star Wars. Also meine Nostalgie müsste ich eigentlich für die Sets von 2005 bis 2012 haben. Mit keinem dieser Themen verbinde ich heute ziemlich viel. Jack Stone ist… Nunja, Jack Stone eben. Power Miners ist nett, catcht mich aber nicht wirklich. Mars Mission hat Sets die mir heute gar nicht mehr gefallen. Und LEGO Star Wars brauche ich persönlich auch nicht mehr unbedingt, zumindest nicht in seiner modernen Form.
Es macht also insgesamt keinen Sinn anzunehmen, dass ich Nostalgie für die Black Seas Barracuda von 1989 übrighabe. Ein Set von dessen Existenz ich im Jahre 2019 erfahren habe. Also es sei denn wir sprechen von meiner unglaublichen Nostalgie für das Jahr 2019.
Was ist es dann?
Wenn es also Nostalgie nicht ist, was begeistert mich dann an diesen alten Sets so sehr? Nun, das hat mehrere Gründe, die ich im Folgenden erklären möchte.
Die Bautechniken
Die Bautechniken in modernen Sets sind teils recht komplex, ja. Manchmal habe ich aber das Gefühl, dass sie kompliziert sind, nur um kompliziert zu sein, nicht weil es wirklich notwendig ist. Manche haben daran großen Bauspaß aber ich finde es ehrlich gesagt manchmal etwas nervig eine geflieste Platte dreimal um die eigene Achse zu rotieren, um die dann vertikal auf SNOT-Tiles zu setzen, welche in eine Fassung aus Clips eingefügt werden, nur um eine Wand zu bauen. Kein Wunder, dass selbst ein kleines Auto inzwischen 200 Teile braucht und auch mit einem entsprechenden Preisschild kommt.
Für einige Erwachsene mag das sehr spannend sein aber die zunehmende Komplexität von Sets im Spielzeugbereich ist nicht unbedingt förderlich für die Umbaubarkeit, wenn Bautechniken nicht mehr greifbar für Kinder sind. Ein Kind wird mit den neuen Sets selbst nichts bauen können, was optisch dazu passt und das stelle ich mir frustrierend vor. Es demotiviert die Sets auseinanderzubauen und neue Sachen daraus zu basteln. Ein Trend, den ich zumindest anekdotisch im privaten Umfeld beobachte.
Alte Sets kann man recht leicht auseinanderbauen und umbauen, mit Ergebnissen die aufgrund der simpleren Bautechniken mit den originalen Sets ggf. sogar mithalten können.
Die Sets der 80er und 90er sind zum Umbauen gemacht und bieten oft eine gute Anzahl an normalen Bausteinen mit ein paar Spezialteilen ringsherum. Das bringt mich zu meinem nächsten Punkt.
Die Teile
Der Fokus alter Sets auf den klassischen LEGO-Baustein macht die Sets sehr universell. Die Spezialteile die es gibt, sind etwas größer und geben Kindern die Möglichkeit ein schnelles Erfolgserlebnis zu haben und dennoch Kreativität zu fördern.
Moderne Sets setzen auf mehr kleinere Teile, die für mich zu einer frustrierenden Bauerfahrung führen. Ich habe persönlich einfach keine Lust mehr darauf 400 Teile zu verbauen ohne ein nennenswertes Ergebnis zu sehen. Zu viele Teile werden in ggf. schöne aber für mich persönlich am Ende nicht notwendige Details gepackt und für mich sind es einfach zu viele winzige 1×1 Fliesen in den meisten Sets, um akribisch jede Noppe abzudecken. Gott bewahre, es könnte sonst ja jemand denken, dass wir mit LEGO bauen.
Weiterhin zu nennen sind auch die Chromteile, die zwar mit ein paar Problemen einhergehen, aber jedem Set ein elegantes Finish geben, das ich bei modernen Sets vermisse.
Die Ästhetik
Mir gefällt, wie optisch konsistent die Modelle aus dieser Zeit sind. Auch wenn sie von vollständig verschiedenen Themenwelten stammen, harmonieren sie immer gut miteinander in meinen Augen und ich kann völlig problemlos meine Space Port Sets zu meinen Western Sets stellen und meine Fantasie eine Welt daraus bauen lassen.
Zudem ist natürlich die kantige Optik sehr charmant und stellt für mich einfach den LEGO Stil dar. Das Bausteinsystem als solches ist eine Approximation der Modelle. Wenn mir einzig der Detailgrad/Realitätstreue wichtig wäre, dann könnte ich auch Modelle von anderen Firmen kaufen, die sich darauf spezialisiert haben. Außerdem müsste ich dann wohl Jack Stone Figuren oder Minidolls bevorzugen, da sie von den Proportionen her ein ganzes Stück realistischer sind, als die Minifiguren, die mit den Händen nicht mal die Oberseite ihres Kopfes berühren können.
Der Detailgrad mag niedriger sein aber zum Spielen ist es so besser geeignet, gerade mit dem Faktor Umbaubarkeit bzw. einfache Erweiterbarkeit einbezogen. Das war damals auch ganz klar die Idee. Das Gegenargument, was ich oft höre ist, dass die Designer damals aufgrund der limitierten Teile die Modelle gar nicht detailliert machen konnten. Aber alles was ich tun muss, ist auf LEGO Model Team zu zeigen, um das zu widerlegen. Diese Modelle waren für ältere Kinder und Erwachsene gedacht und entsprechend detaillierter designt, trotz der alten begrenzten Teile. Es gibt einen Unterschied zwischen Spielmodell und Ausstellstück, den LEGO in seinen modernen Sets oft etwas zu vergessen scheint.
Die Themenwelten
LEGO hat zu dieser Zeit sehr auf hauseigene Themenwelten gesetzt (was wahrscheinlich auch dem mangelnden Budget für große Lizenzen geschuldet ist). Statt Star Wars gab es LEGO Space, statt Indiana Jones Adventurers, statt Jurassic Park gab es Dinosaurs. Dadurch war mehr Kreativität in den Designs der Sets selbst. Außerdem war jedes Thema in sich sehr konsistent und hat sehr viel abdecken können.
Gerade Space oder Castle ist hier zu nennen, mit verschiedenen Fraktionen, die die Welt stetig erweiterten, wie neue Staffeln einer Serie. Diese Fraktionen hatten meist ein einzigartiges Farbschema und ein spezielles Gimmick. So erkennt man sofort, wer gehört denn zu M-Tron? Welche Burg gehört den Drachenrittern? Etc.
Bei modernen Themenwelten habe ich zum einen das Problem, dass es mir inzwischen zu viele Lizenzen sind und zum anderen, dass die nicht-lizensierten Themen thematisch zwar ziemlich gleich sind (Monkie Kid, Ninjago, DreamZzz) aber optisch sehr inkonsistent selbst innerhalb ihrer eigenen Themenwelt. Manchmal gibt es da Ausnahmen, wie z.B. die Schurken in den ersten beiden DreamZzz Wellen, welche ein konsistentes Farbschema aus Schwarz und Lila hatten.
Natürlich ist es auch so, dass die Themenwelten von früher, speziell historische Themenreihen wie Castle, Western, Pirates und ähnliche, mich mehr ansprechen. Aber ich glaube, einfach nur eine neue Reihe LEGO Castle herauszubringen würde nicht ausreichen um mich komplett abzuholen, sondern all die anderen Aspekte die hier diskutiert werden, schwingen immer mit.
Die Gimmicks
Damals hatten viele Reihen ein Gimmick, welches man sofort mit ihnen verbindet. Seien es die Magnete von M-Tron, die Saugnäpfe der Hydronauten oder die Sprengfunktion bei Western. Diese Funktionen gaben den Reihen mehr eigene Identität, wo ich finde, dass heute alles nach dem gleichen Schema X funktioniert.
Ein paar weitere Beispiele sind das pneumatische Rohrpost-System von Life on Mars, welches ich euch dieses Jahr wieder auf der Zusammengebaut live vorführen werde, die Wärmeempfindlichen oder holografischen Aufkleber von UFO und Exploriens, oder die Gefängnispods bei Space Police.
Mehr gibt es zu diesem Punkt nicht zu sagen.
Alternative Bauideen
Auf den Rückseiten der Boxen und Anleitungen der Sets aus dieser Zeit finden sich alternative Bauideen, also Vorschläge, was man noch so aus den Teilen im Set bauen könnte. (Wusstet ihr, dass man LEGO umbauen kann?) Auf derartige Modelle wurde damals LEGOs ganze Marketingstrategie ausgelegt mit Slogans wie „ein neues Spielzeug jeden Tag“ oder „Just Imagine…“. In Magazinen gab es oftmals weitere Bauideen für alternative Bauten zu Sets, Kombinationsmodelle für mehrere Sets und vieles mehr. Selbst in den LEGO-Katalogen war dies gelegentlich präsent.
Wenn ich ein Set auf eBay kaufe, dann bekomme ich dadurch nicht nur ein Set, ich bekomme eine ganze Welt an Serviervorschlägen direkt mitgeliefert, in die ich eintauchen kann.
Natürlich kann man auch moderne Sets umbauen, keine Frage aber in vorangegangenen Punkten bin ich ja bereits darauf eingegangen, weshalb Umbauen nicht mehr so einfach zu machen ist. Außerdem regt es die Fantasie natürlich sofort an, solche Ideen direkt im Setumfang auf der Box dabei zu haben.
Die Farben
Über die meiste Zeit in den 80ern und 90ern gab es eine recht überschaubare Anzahl an Farben in den „normalen“ LEGO System Sets. Es gab Blau, Rot, Grün, Gelb, Schwarz, Weiß, Braun, Hell- und Dunkelgrau. Der Vorteil davon ist, dass sich diese Farben in meinen Augen zu beliebigen Kombinationen zusammenfügen lassen und immer gut aussehen. Mit mehr Farben kam das Problem, dass mir viele Kombinationen heute einfach nicht mehr gefallen. Coral, Light Yellow und Lime Green mischen sich für mich nicht wirklich gut. Natürlich haben mehr Farben auch Vorteile aber sie haben für mich zu einer Ästhetik geführt, die im Großen und Ganzen nicht mehr so konsistent und schön anzuschauen ist, wie früher.
Das Hinzukommen vieler neuer Farben begann bereits Ende der 90er in Themenreihe wie Scala und Belville. Allerdings blieben diese Farben fürs Erste in diesen Themenreihen und wurden nur selten außerhalb benutzt.
Im Jahr 2004 wurden die Farbtöne Hellgrau, Dunkelgrau und Braun durch ihre modernen Varianten, die wir noch heute in Sets haben abgelöst. Mir persönlich gefallen die alten Farbtöne optisch besser. Speziell das neue Braun ist in meinen Augen ein deutliches Downgrade (inklusive Qualitätsproblemen „Brüchiges Braun“).
Kleine Sets
Es gab damals für jede Themenreihe sehr viele kleine Sets, die sehr leicht erschwinglich waren. LEGO war damals nicht billig oder günstiger als heute aber die Auswahl im niedrigen Preissektor war besser. Quasi der Preisdurchschnitt pro Themenreihe war niedriger, weshalb mehr Welten gebaut werden konnten.
Warum 1978 bis 2003?
Warum habe ich diese Jahreszahlen für mich als Grenzen festgelegt?
1978 kam die Minifigur heraus. Ich mag diese Konsistenz, die wir seitdem gesehen haben und bis heute sehen, was den Maßstab von Sets angeht, da diese zu den Figuren passen müssen.
2003 war das letzte Jahr vor dem Farbwechsel und Orient Expedition markiert für mich das letzte Hurra dieser Ära, was Baustil und Aufmachung angeht. Alternativmodelle blieben noch ein wenig länger, starben aber langsam aus. Zudem kamen immer mehr „kurvige“ Elemente hinzu und veränderten die Ästhetik von LEGO Sets für immer. Für mich war das eine Änderung zum schlechteren und ganz persönlich finde ich, dass LEGO ohne diese Teile besser aussah.
Fazit
Ich habe euch nun einige meiner Gründe genannt, warum ich alte Sets bevorzuge. Einige dieser Punkte sind natürlich sehr subjektiv, andere objektiv. Am Ende hängt es aber alles von der Präferenz ab. Neue Sets sind OBJEKTIV detailreicher, was nicht heißt, dass ich sie deswegen SUBJEKTIV besser finden muss. Alte Sets eignen sich OBJEKTIV besser zum Umbauen, was nicht heißt, dass ihr sie SUBJEKTIV besser finden müsst. Am Ende hat da jeder andere Präferenzen dafür, was er in einem LEGO-Set sucht und das ist gut so.
Es gibt auch moderne Sets, die ich durchaus gelungen finde. Dabei handelt es sich meist um Sets mit historischen Themen oder Sets, welche Bezug auf Themen von früher nehmen. Der Grund dafür ist recht einfach: Ich mag die Konsistenz in meiner Sammlung, jedes Set gehört irgendwo dazu. Das bedeutet, dass viele moderne Sets einfach keinen Platz in meiner Sammlung haben. Aus diesem Grund bin ich nicht wirklich an ihnen interessiert. Viele Modulargebäude mag ich sehr oder Sets wie den Spaceshuttle Carrier aber insgesamt wären sie deplatziert in meiner Sammlung. Daher kann ich sie guten Gewissens im Laden stehen lassen.
Für mich ist es einfach inzwischen so, dass wenn ich 100€ für LEGO ausgeben will, ich auf eBay mehr Spaß für mein Geld bekomme, als im LEGO-Store oder auf Amazon. Am Ende sei nun auch nochmal gesagt, dass ich mich mit niemandem über dieses Thema streiten möchte. Ich poche hier nicht darauf „Recht zu haben“. Es ist meine Erklärung dafür, warum mir moderne Sets einfach nicht so viel geben. In Reviews versuche ich, wie ihr sicher wisst, immer fair gegenüber modernen Sets zu bleiben. Aber ich denke nicht, dass man mich davon überzeugen kann eines dieser modernen Sets besser zu finden, als das was vor dem Jahr 2004 kam. Aber das darf jeder von euch natürlich anders sehen. Sicher hat jeder von uns seine „Lieblingsära“ bei Lego, seien es die 70er, 80er, 90er, 2000er, 2010er oder die modernen Sets von heute.
Und da interessiert mich natürlich nun vor allem eure Lieblingsära: Wie sieht eure Sammlung aus? Was sind eure Lieblingsthemenreihen? Es sollte klar sein aber hier sei nochmal gesagt, bleibt in den Kommentaren fair zueinander und akzeptiert, dass Meinungen gelegentlich auseinandergehen und wir uns auch darauf einigen können, dass wir uns uneinig sind. Wie gesagt, es geht hier nicht darum, festzustellen, welche Ära „objektiv“ die beste ist. Ich glaube das kann man mit Bestimmtheit gar nicht sagen, da jede Äre ihre Vor- und Nachteile hat. Nein, es geht darum uns darüber auszutauschen, was wir uns in den Sets die wir sammeln wünschen und was uns begeistert. 😉
Also egal ob neu, alt, mittelalt oder mild würzig, Brick On!
Eure Meinung!
Was sammelt ihr? Welche ist eure Lieblingsthemenreihe? In welcher LEGO-Ära fühlt ihr euch zuhause? Sagt es mir in den Kommentaren.
27. Juli 2025 um 9:44
Hallo Jonas,
mir geht es sehr ähnlich wie dir und ich kann den größten Teil deiner Empfindungen zu diesem Thema gut nachvollziehen. Einzig hinter das Argument der Gimmicks möchte ich ein kleines Fragezeichen setzen, denn die gibt es ja immer mal wieder auch bei modernen Reihen. Gleichwohl bin auch ich der Meinung, dass sie früher besser „funktioniert“ haben, gerade weil die Sets insgesamt einfacher gestaltet waren.
Ein Punkt, der mir persönlich in deiner Aufstellung fehlt, ist der „Heile-Welt-Faktor“. Bis in die frühen 90er hinein verwendeten viele Reihen generische Minifiguren, die alle freundlich lächelten – man entschied im Spiel selbst, wer gut und wer, wenn überhaupt, böse war. Auch die Themenwelten an sich waren meist weniger auf Konflikt ausgelegt. Es gab zwar Konflikte (z.B. den Kampf um die Kristalle bei Aquazone), aber erst später (Ende der 90er) begann LEGO damit, manche Minifiguren oder Fraktionen auf „wild und gefährlich“ zu trimmen – was sich bis heute fortsetzt. Die modernen, nicht lizenzierten Spielsets haben für mich oft ein viel zu stark ausgeprägtes Gut-Böse-Schema und eine zu kampfbetonte Hintergrundgeschichte, um sie sympathisch zu finden. Und die lizenzierten Reihen regen zu wenig meine Phantasie an, da man ja meist nur etwas nachbaut, das man schon kennt.
Ein weiterer Unterschied, der die alten Themenwelten für mich interessanter macht, ist deren Präsentation: LEGO ist für mich eine „künstlerische Gesamterfahrung“, zu der ich auch Kataloge und Boxgestaltung zähle. Auch diese Aspekte wurden seit den späten 90ern für mich massiv abgewertet, da sie immer generischer bzw. mehr auf „Coolness“ und Action getrimmt wurden. Positive Ausnahmen gab und gibt es natürlich.
Long Story short: Während ich viele moderne Sets für ihre Komplexität (rational) bewundere, hängt auch mein Herz nach wie vor an den alten Sets – aus Nostalgie, aber vor allem aufgrund des anderen Spirits, den sie versprühen.
27. Juli 2025 um 10:59
An die Minifiguren habe ich auch beim Schreiben noch gedacht gehabt und an ihr Lächeln 🙂 Aber irgendwie habe ich das dann vergessen. Es ist aber durchaus ein guter Punkt. Ich persönlich bin auch kein Fan von hautfarbenen Figuren, sondern mag das gelb, weshalb Lizenzserien für mich meist von vornherein aus dem potentiellen Kaufschema herausfallen (abseits von Harry Potter und Star Wars bis 2003)
Die Begeisterung für die Aufmachung, mit warmem Licht und den wundervollen Hintergründen, finde ich natürlich auch fantastisch und diese sind die Inspiration für meine eigenen Kulissen für die Reviews. 🙂
Wo du natürlich auch Recht hast, ist, dass es auch heute vereinzelt noch derlei Gimmicks gibt, nur habe ich auch das Gefühl, dass sie weniger Markenzeichen sind… aber das ist natürlich sehr subjektiv.
27. Juli 2025 um 10:02
Danke für den schönen Artikel!
27. Juli 2025 um 10:59
Immer gern 🙂
27. Juli 2025 um 11:00
Also jeder darf eine andere Meinung haben und das ist okay? Verrückt. Weiß die Lego Community das auch?😂😂😂
Ein sehr schöner Artikel, der eigentlich gut erklärt, warum für dich diese Ära besonders ist. Für mich selbst spielt auch einfach die Nostalgie für Lego mit rein. Würden andere Hersteller die gleichen Bautechniken und Farben verwenden, wie das Lego der 90er, wären sie dennoch nicht interessant für mich. Ich bin ein Fan von Legosets (auch von einigen neuen Sets oder Themen), nicht generell ein Klemmbausteinfan 😅
Ich finde es muss kein entweder oder geben. Man darf beides gut finden, sowohl Western als auch Herr der Ringe oder Marvel. Lego hat mittlerweile einen gewissen Status in der Popkultur und ist wahrscheinlich so vielfältig wie nie zuvor gerade mit den ganzen Lizenzen.
Dennoch hoffe ich jedes Jahr auf Adventurers oder Western Sets, da diese für mich fast alle perfekt sind, die Spielfunktionen aber auch als Displaymodelle.
In diesem Sinne, brick on!
27. Juli 2025 um 11:04
Ich bin mir sicher, dass der große Teil der Community das weiß 🙂
Und natürlich darf man beides gut finden. Ich finde auch einige moderne Sets gut, selbst einige, die ich mir selbst nicht kaufen würde.
Ein Icons Set zum Thema Adventurers oder Western wäre natürlich fantastisch!
27. Juli 2025 um 10:18
Auch wenn das lange vor meiner Zeit war, würde ich dir zumindest zustimmen, dass ein gewisser Charme in der Einfachheit lag. Viele Sets heutzutage empfinde ich für Kinder unnötig komplex und die kleinteilige Bauweise wirkt sich viel zu oft negativ auf die Stabilität aus, selbst bei einem 10 Euro City Set. Ich könnte mir da durchaus vorstellen, dass man da mit diesen alten Sets besser gefahren ist und natürlich beflügelt das dann auch eher die Fantasie, wenn man nicht erst fünfmal um die Ecke denken muss und einfach drauf loslegen kann. Zur stilistischen und visuellen Konsistenz/ Inkonsistenz kann man geteilter Meinung sein. Da würde mein Designer-Brain jetzt mal so und mal so entscheiden und es würden nur lange und trotzdem schwer nachvollziehbare Erklärungen rauskommen. Ja, es liegt ein gewisser Wert in Einfachheit, auch wenn sie nur durch die begrenzte Auswahl an Bauteilen und Farben diktiert wird, aber es gibt eben dann auch wieder genau so viele Gegenargumente. Das würde jetzt endlos…
27. Juli 2025 um 11:01
Ich stimme dir zu, dass man auch einige Gegenargumente finden kann und diese sind durchaus auch valide. 🙂 Am Ende kommt es auf die Präferenz an, die man selbst hat und wie man welches Argument wertet. Ist ja z.B. auch beim Preis von LEGO Sets so, dass die Sets tausend Argumente haben können, die für sie sprechen aber der Preis am Ende dann doch die lautere Sprache spricht und als Gegenargument überwiegt 😀
Mich würde aber auf jedenfall noch interessieren, was denn deine Lieblingssets und Themenreihen sind, egal aus welcher Zeit.
28. Juli 2025 um 8:17
Ich bin, wie man im Englischen sagt, „eclectic“, schnappe mir also, was mir gefällt, egal aus welcher Serie und egal von welchem Punkt des Spektrums. Das ist wie mit der Musik: Heute mal Klassik, morgen Hardstyle und zwischendrin viel Pop/ Rock aller Couleur, RnB und so weiter. In den letzten zwei, drei Jahren bin ich ganz zufrieden mit den relativ realistischen Tieren bei Creator 3in1 und kaufe da auch viel, aber einige City-Sets, Disney und selbst der große güldene C-3PO gefallen mir. Wenn man eine Serie nennen will, die potenzial hatte, aber von LEGO maßlos vergeigt wurde, dann wäre es Hidden Side. Und natürlich könnte ich auch wieder stundenlang begründen, warum ich wegen langweiliger Modelle und nachlassender Qualität derselben Technic hinter mir gelassen habe. Es ist und bleibt eben komplex und kompliziert. 😉
27. Juli 2025 um 11:21
Ich bin im Jahr 1985 im Osten Deutschlands geboren. D.h. die ersten Sets die ich besaß waren aus Anfang der 90er. Bis kurz nach der Jahrtausendwende war Lego ein sehr großer Teil meiner Kindheit. Vor 2, 3 Jahren habe ich mal online alte Lego Kataloge von 90 bis 2010 ungefähr durchgeblättert. Die 90er Jahre waren einfach nur schön. Noppen, eckig, simpel aber klar und deutlich. Wenn ich nur an die Züge, die Flughäfen oder Mittelalter Sets denke wird mir warm ums Herz. Neue Sets sind auch gut aber fast schon zu sehr detailliert. Und warum kann ich nicht mehr den Karton aufklappen und Sonderteile bestaunen? 😅
27. Juli 2025 um 21:58
Hallo Matthias,
Wir sind uns ziemlich ähnlich. Ich bin 84 im Osten geboren und bis kurz vor 2000 war Lego ein riesen Thema für mich. Ich habe vor ungefähr auch 3 Jahre an die alten Sets gedacht und auch mal geblättert was es so alles gab. Ich hatte damals den Flughafen, die Unterwasserstation, die Ritterburg (6090), Space Police 2 und noch paar weitere.
Die alten Sets sind wirklich schön aber das neue Blacktron Renegade ist auch gut geworden und ich hoffe auf eine Space Police 2 Neuauflage.
27. Juli 2025 um 12:18
Danke für den tollen Artikel! 🙂
Wobei ich zustimme:
Von den Achtzigern bis zum Anfang des neuen Jahrtausends hatte Lego eine reichhaltige Bandbreite an eigenen Themenreihen, mit Spielsets, die zu viel Kreativität einluden. Heutzutage gibt es abgesehen vom Stadt-Thema (in Form von City, Friends und ein bisschen Creator) nur noch Lizenzsets zum Spielen. Ich bin jedoch jemand, der gerne kreativ ist, und so fehlen mir Ritter, Piraten, Raumfahrer, Abenteurer und Cowboys und Indianer – und zwar als unlizensierte Sets.
Außerdem stimme ich zu, dass in den früheren Sets mit weniger Teilen dennoch zum Großteil tolle Bauwerke und Fahrzeuge erschafft wurden. Sie waren zwar nicht so detailliert wie heutige, aber teilweise fehlte mir damals da wenig. Heute ist es dagegen in manchen (gerade großen, exklusiven) Sets schon fast nervig, wie viele Steine und Details verbaut werden – und teilweise sieht man sie im normal aufgestellten Modus dann gar nicht (so wie das Berginnere in der Eldorado-Festung oder die Höhlen in der Burg der Löwenritter).
Selten traut sich Lego heutzutage an eigene Themenreihen, die ältere aufgreifen. Aber leider werden diese dann meiner Meinung nach zwanghaft „medial modisch“ gemacht und erzeugen bei mir deswegen nicht den Charme der ursprünglichen Themen (z. B. sahen die Minifiguren und Fahrzeuge bei Pharaoh’s Quest ausgezeichnet aus, aber die Kombination mit den Monstertieren machte wieder alles kaputt).
Was ich etwas anders sehe:
Damals wurde vor allem in den Innenräumen von Gebäuden extrem gespart (in Burgen und Kastellen ein Tisch, ein Stuhl, eine Schatztruhe, ein paar Goldstücke und zwei Kelche – und dann war’s das auch schon). Da achtet Lego heutzutage in vielen Sets schon deutlich mehr darauf, dass auch das Interieur etwas hermacht.
Zudem denkt Lego heute viel mehr daran, auch das Alltagsleben mit Minifiguren und Bauwerken zu bedienen (während es vor der Jahrtausendwende fast keine zivilen Mittelaltergebäude gab, sind danach doch ein paar des Weges gekommen).
Mein Fazit:
Ich persönlich finde deswegen die einzigartigen „Einmal und nie wieder (so gut)“-Themenwelten um die Jahrtausendwende (Paradisa, Aquazone, Western und Abenteurer) sehr gelungen. Denn diese hatten doch schon einiges an Detailreichtum, waren aber noch nicht ganz so überladen und kompliziert. (Das scheint auch mehreren so zu gehen. So ist es mittlerweile finanziell leider unmöglich, hier eine vollständige Sammlung anzulegen.)
Aber auch aktuelle gute Stadt-Sets gefallen mir (z. B. der Schrottplatz von City und das Pflanzencafé von Friends).
Und vor allem Sets, die den Charme der Achtziger und Neunziger einfangen, aber noch verbessern (Entdeckerraumschiff, Burg der Löwenriter, Blacktron Raumschiff, Eldorado-Festung, Mittelalterlicher Stadtplatz und Blacktron Renegade) und (mit Ausnahme der kitschigen Fantasysets) das alljährliche Winterdorfset stehen bei mir stets auf der Wunschliste.
27. Juli 2025 um 12:39
Ja das war eine Tolle Zeit. Ich ging mit meinen Eltern in den Laden da waren ä die Lego Boxen und die Box konnte man noch Aufklapen. Die Sets waren halt wirklich zum spielen gedacht zum auseinander Bauen und was neues eigenes zu konstruieren. Heute ist doch das meiste nur noch fürs Regal gedacht was für mich absolut das Ziel von Lego verfehlt. Quch die neuen Spielsets für Kinder sind nur teils bespielbar das finde ich traurig. Ich habe die meisten deiner gezeigten Sets auch alles durchmischt in Boxen und meine Kinder lieben es selber daraus was zu bauen. Da Entstehen fantastische sachen. Letzten hatten wir eine Baustelle vor dem Haus mein Sohn hat alles nachgebaut mit funktionierenden kränen baggern usw..Das bedeutet für mich mit Lego bauen seiner Kreativität freien lauf lassen. Ich selber nutze nur noch Andere Klemmbausteine als Lego und bin mehr als zufrieden mit diesen.
27. Juli 2025 um 12:40
Früher konnte man eine Ritterburg 6073 oder 12V Eisenbahn 7750 noch blind zusammenbauen! Wir gaben damit gespielt!!! Viele male zerlegt, mit anderen Modellen vermischt, neue Sachen kreiert und dann wieder verworfen. Landschaften mit Holzbauklötze ergänzt. Das können die wenigsten Kids noch! Das waren Zeiten in den 80er! Und dann die Verpackungen noch dazu! Wie freute man sich, wenn man ein Modell von der Stadt zum Kindergeburtstag von seinen Gästen geschenkt bekommen hat… Und selbst wenn man es doppelt und 3fach dann hatte… Es passte immer in die Stadt! Warum meine LEGO Ära 1978 die 12V Eisenbahn, Ritter und Stadt ist! Megaaaaaa!
27. Juli 2025 um 12:49
Hallo Jonas!
Kann dir da fast bedingungslos zustimmen. Zwar beginnt meine aktive Lego-Zeit erst mit den frühen 90ern, aber das fällt ja schön in den von dir genannten Zeitraum.
Was Sets aus dieser (und vorhergehenden) Generation so deutlich von aktuellen Sets unterscheidet, ist, dass man aus wiederkehrenden Teilen unheimlich viel gemacht hat. Will sagen, es gab nicht mit jedem Set zig neue Teile. Ok, mit den ersten Space-Sets gab es viele neue transparente Elemente, aber die wurden dann, in verschiedenen Farben, bis in die 90 rein verwendet. Der Rest waren die bekannten Bricks und Plates. Es gab nur sporadisch einzelne neue Teile und trotzdem sahen die Sets fast immer genial aus. Etwas mehr „bricky“, halt! Wie du schon geschrieben hast, heute wird alles runder, „realistischer“. Hat Vorteile, ich kann damit leben, aber so ein bisschen ist der ursprüngliche „Geist“ des Lego-Konzepts schon verloren gegangen.
27. Juli 2025 um 16:50
Ein sehr schöner Artikel, danke dafür! Als Baujahr ’95 ist meine Lego-Zeit sicherlich ein eher in den frühen 2000ern als in den 80ern gewesen, allerdings kenne ich aus der Kindheit auch etwas ältere Sets („größere“ Brüder sei Dank).
Was mir sehr auffällt ist, dass viele Sets nicht zum spielen, sonder für die Optik gebaut sind. Nicht nur in Sachen Umbau, die Kleinteiligkeit ist ja im Artikel schon erwähnt, sondern auch in der Auslegung der Sets:
Die ersten Harry Potter Sets waren zum Spielen gemacht. Es waren Funktionen eingebaut, die so im Film nicht vorgekommen sind wie die Auswahl in die Schulhäuser (Nr. 4701). Ein Set mit Funktionen ausschließlich zum Spielen. Mittlerweile werden nur noch Szenen so originalgetreu wie möglich abgebildet, nicht nur bei Harry Potter, sondern auch in den anderen Lizenzen.
Als Erwachsener kann ich mich über mal mehr mal weniger schicke displaysets Sets freuen. Für Kinder sehe ich da aber leider keinen Mehrwert…
Bin auch der Meinung, dass sich mit der Farbumstellung der Gesichter viel geändert hat. Leider nicht unbedingt zum Nutzen der Kinder..
27. Juli 2025 um 12:56
Hallo Jonas,
erstmal danke für deinen sehr schönen Artikel.
Ich habe in den Anfangsjahren deines Lieblings- Zeitraumes meine Kindheit und Jugend verbracht (meine ersten Minifiguren hatten noch keine Arme und davor hatten die Set Nummern dreistellige Nummern 🫢).
Ich bin auch der Meinung, dass die früheren Modelle eine bessere Spielevariation und mehr Fantasie ermöglichten. Und sie haben einen eigenen Charme dem ich mich bis heute nicht entziehen kann. In meinem Lego Austellungsfenster (die linke Seite meines heimischen Arbeitszimmerfensters) steht im Moment eine Space Monobahn mit weiteren Space Modellen aus der Zeit und ein paar dazu passenden eigenen Basteleien. Kinder wie auch Erwachsene bleiben immer wieder stehen und schauen (oder staunen).
Als Erwachsener mag ich aber auch die neuen Sets (habe gerade für die nächste Fenster Variation den Mittelalter Stadtplatz erworben), aber ich gebe dir Recht, sie sind manchmal unnötig kompliziert gebaut und ich konnte mich schon öfters nicht des Eindruck erwehren, dass das nur die Teilezahl in die Höhe treiben soll.
Aber ich glaube für die heutigen Kinder spielen auch andere Dinge eine Rolle. Als mein Neffe noch ein wenig jünger war, haben wir häufig mit Lego zusammen gebaut und für ihn waren einzigartige Teile oder seltene Farben sehr wichtig. Aber trotzdem musste da aber auch etwas einfaches drumherumgebaut werden können.
Und günstiger könnte Lego auch sein, aber Lego war im Verhältnis zu anderen Spielzeugen schon in meiner Kindheit sehr hochpreisig. Als Kind bekommt man das nur nicht so mit.
So, bevor hier nich ein Roman draus wird… Schönes Rest- Wochenende
Björn
27. Juli 2025 um 12:59
Hallo Jonas,
dein Artikel ist ein schöner Gesprächsanstoß am Sonntagvormittag. 🙂
Natürlich hängt vieles was man wahrnimmt am jeweiligen Kontext der Zeit, in der man aufwuchs. Basierend auf deinen aufgezählten Kindheitsthemenwelten würde ich uns ungefähr auf ein ähnliches Alter schätzen. Mein erstes großes LEGO Weihnachtsgeschenk war die Burg von König Leo aus der Knight’s Kingdom Reihe von 2000. Ich würde diese Burg (und die Reihe insgesamt) aus heutiger Sicht nicht in den Top-5 der LEGO Burgen einordnen, aber als Kind war sie das beste Set, das ich mir vorstellen konnte. Durch die gesammelten Kataloge meines Vaters und ein paar wenige Taschengeld-Flohmarktkäufe kam ich auch als Kind schon mit vielen Sets der 90er in Kontakt, was sicherlich schon den Grundstein für mein Faible für deren Ästhetik legte.
Ich empfinde die Zeit zwischen 1999 und 2004 aber tatsächlich eher als Talsohle und würde zumindest Argumente dafür finden, dass zwischen 2005 und 2010 eine nahezu optimale Mischung aus simplem Aufbau und ansprechender Optik herrschte. Zumindest, wenn man sich rein auf die Modelle beschränkt und die Aufmachung der Verpackungen außen vor lässt.
Die neue City-Reihe ab 2005 korrigierte zum Beispiel viele Fehltritte der vorherigen Stadtthemen und setzte wieder auf gut bespielbare Sets mit freundlichen, lächelnden Figuren. Während man 2004 in der „World City“ noch Angst vor der Polizei haben musste, war sie ab 2005 in LEGO City wieder Freund und Helfer.
Ich würde auch die „Fantasy“ Castle-Ära von 2007 bis 2009 als bestes Ritterthema ranken, was einersiets natürlich durch meine Kindheit mit diesen Sets beeinflusst ist, aber auch durch wirklich schöne Bauwerke (siehe den mittelalterlichen Marktplatz) und Minifiguren.
Bezogen auf die Zeit zwischen 1999 und 2003 würde ich sogar sagen, dass die Lizenzthemen Star Wars, Harry Potter und die LEGO-eigene IP Bionicle von der Aufmachung der gesamten Themenwelt her dem „LEGO Ideal“ der 90er-Jahre noch am nächsten kommen. Es ist also nicht unbedingt eine Frage zwischen „Lizenz“ oder „generisch“.
LEGO setzt zwar seit jeher einen sehr einheitlichen, verspielten Stil im jeweiligen Sortiment um, aber auch hier denke ich, dass man sich selbst als große Firma nie ganz von einzelnen, prägenden Charakteren lösen kann. Im Bezug auf das Thema deines Artikels fallen mir hier vor allem Niels Milan Pedersen und Christian Guldberg Faber, die vor allem bei der Gesamtgestaltung vieler damaliger Themenreihen großen Einfluss hatten.
Ich kann deine Sammelleidenschaft für diese Zeit jedenfalls gut nachvollziehen. 🙂 Auch, wenn mein eigener Fokus deutlich weiter gesetzt ist und ich mich viele der heutigen Sets ebenso ansprechen, so habe ich doch auch immer viel Freude an alten Sets in gut erhaltener Verpackung.
27. Juli 2025 um 13:41
Meine Ära beginnt 1972. Mit 4 und 6er Autobausätzen. Mit tankstelle und mondraketenbasis. Endet mit de m lego Technik Formel Auto als schwarzer Geländewagen
27. Juli 2025 um 13:43
Ich denke vielen von den Lesern hier wird es ähnlich gehen. Als Jahrgang ´86 ist meine Lego Prime so 1990 bis ca. 1996. Hauptsächlich Ritter aber natürlich auch Piraten. Als die dann langsam entfernt wurden, schwand auch mein Interesse an Lego für eine Weile. Auch kamen dann immer mehr große Formteile auf den Markt (Bei Castle gab es erst die BURPs, dann immer größere Teile für Türme und Dächer, später nicht mal mehr echte Grundplatten).
Ich habe es geliebt ständig was Neues zu bauen. Ich erinnere mich, dass ich zu Weihnachten die 6086 bekam und mit meinem Vater 2 Tage daran gebaut habe. Er hat sich so gefreut, dass die Burg stand. Am nächsten Tag hab ich sie wieder abgerissen um was Anderes zu bauen… Das Spielen selbst hat mich tatsächlich nicht so sehr interessiert. Aber immer neue Burgen und Türme zu bauen fand ich super. Das hat Lego ausgemacht. Mit den immer größer werdenden Teilen wurde das schwieriger.
Aus diesem Grund gefallen mir aber die Creator Sets ziemlich gut. Die halten den Geist der alten Sets hoch. Klar, ich hätte manchmal gern mehr Figuren oder auch mal ein paar größere Teile dazwischen um Wände schneller hoch zu ziehen. Aber im Prinzip bekommt man da noch den Spielspaß wie früher würde ich sagen.
Und falls man mal in Nostalgie schwelgen möchte (und Englisch kann), kann ich nur „Steve´s Lego Blog“ empfehlen, da werden so ziemlich alle Sets der Ritter und Piraten Serie bis Ende der 90er behandelt. Wirklich lesenswert mMn.
27. Juli 2025 um 16:18
Super Rückblick.
Ich bin fest davon überzeugt, daß die Grund- und Strassenplatten, ein Teil, des Lego Erfolges ausmachen. Bei einigen Modellen waren sogar neue Strassen und Mondplatten dabei.. Die einfachste Kombination, aller Arten von Platten und eine grossartige Bereicherung der eigenen Sammlung.. Meine kleine Welt,- eingefasst in ein Schienenoval , verbanden sich Stadt, Stadtmauer und Raumfahrtzentrum. Schlicht und einfach, aber mit großem Spielwert. Polizei, Snackbar, Wohnhaus. Tankstelle, Werkstatt, Bahnhof ,Schmiede, Raumfahrtzentrum..u.a..einfach cool. Meine Bahn fuhr noch mit einem 12V (echten-) Eisenbahntrafo.
Ich bin froh, dass die Lizensgeschichten zu 99,9% an mir vorübergingen. Gerade im Space – Bereich der Weg in den Untergang.
Gruß Micha
27. Juli 2025 um 17:29
Die Sets dieser Zeit hatten einige Vorteile. Als Kind dieser Zeit bekam ich damals ich ein Konvolut von gebrauchten Sets. Von vielen Sets hatte ich nur die Produktbilder, da die Anleitungen fehlten. Teilweise konnte man nur von den Teilen erahnen um welche Sets es sich handelte. Das nachbauen war aber in der Regel kein Problem, da es damals keine überraschenden Bautechniken gab. Das was man sah wurde auch genauso gebaut und es kam keine seltsamen Unterkonstruktionen. Daher haben auch die alternativen Ideen ohne Anleitung Sinn gemacht, da man diese tatsächlich ohne Probleme nachbauen konnte. So wurde letztlich auch die Kreativität gefördert, da man genau wusste wie man zum Ziel kommt für eigene Ideen.
Als Erwachsener kann ich auch den heutigen Sets von der Optik einiges abgewinnen. Aber es gibt keine richtigen Kindersets mehr, die tatsächlich für diese geeignet sind (außer um das Bauen nach Anleitung zu üben). Gerade zwischen 4 und 6/7 sehe ich da eine enorme Lücke. Die 4+ Sets sind reine Abzocke. Eigentlich müsste es Einsteigersets zum erlernen von Bautechniken geben. Stattdessen kommen aber direkt komplexe Sets, die zum Umbauen nicht geeignet sind, mit Anleitung aber auch schon ein 4-jähriges Kind hinbekommt.
27. Juli 2025 um 20:55
Ein wunderbarer Artikel! Ich kann dem rundum zustimmen, obwohl ich auch viele neue Sets mein Eigen nennen darf. Aber an den Charme der 80er- und frühen 90er-Sets kommt das nicht ran, bzw. ist nicht zu vergleichen. Als Eisenbahnfan mit Baujahr 77 ist meine Phantasie voll in der 12V-Ära aufgegangen…jeder Cent wurde in Lego investiert und jedes Geschenk „musste“ Lego sein, und wenn es nur eine der damals erhältlichen Ersatzteil-Tüten war. Zusammen mit den City-Bausätzen und Mengen an alten Steinen meiner älteren Geschwister musste damals oft auch mal mehr als nur der eigene Kinderzimmerboden herhalten…was ab und an auch die Nerven meiner Eltern arg strapazierte – was ein Glück, dass mein Vater als Tüftler mitunter selber Hand anlegte und das eine oder andere elektrische Zusatz-Gadget baute (Bahnschranke? Aber bitte mit Gebimmel…! Kehrschleife mit Kurzschluss? Denkste, da wurde flugs ein „Kehrschleifenmodul“ gelötet… Herrlich!)
Die Ära endete dann mit den ersten Light&Sound-Modellen (Feuerwehr und Polizei) ziemlich abrupt und Jahre später habe ich die rund 150 alten Sets sukzessive verkauft.
27. Juli 2025 um 22:02
Lieber Jonas, vielen Dank für diesen interessanten Artikel, der viele Einblicke in Deine persönliche Leidenschaft für LEGO bietet! Mein erstes LEGO Zeitalter währte von ungefähr 1975 bis 1981. Trotz meines MOC bzw. meiner MOCs (ich hatte nicht genug Steine für eine große Fläche und bezog daher den Fußboden des Kinderzimmers mit ein) am Ende meiner ersten große Begeisterung für LEGO über die Besiedelung des Mars mit den ersten Classic Spacemen, an dem ich viele Monate baute, umbaute und spielte, wäre ich heute wohl keine AFoLine, wenn die Steineauswahl immer noch so eingeschränkt wäre, wie damals. So weit ich mich erinnere, bestand LEGO für mich damals auch nicht aus Sets, sondern aus einer großen Holzkiste, in die alle meine Steine theoretisch passten. Ich weiß aber noch, dass mein Vater mir von mehreren Dienstreisen nach Brüssel damals hin und wieder ein ganz kleines Sets zum Thema Space mitbrachte, so einen Rover, eine winzige Rakete … Irgendwann hatte ich drei weiße und zwei rote Space(wo)men, das ist sicher! Heute gehören für mich die vielen Farben, die vielen interessanten Formen und snot-Techniken irgendwie dazu, gerade weil ich nach wie vor auch selbst sehr langsam Modelle entwerfe.. Hinzu kommt: Ich möchte weder die Modulars noch 18plus oder Ideas missen. Aber ich schätze Deine Classic Reviews soooo sehr, weil die mir zeigen, was ich in meinen endlosen Dart Ages alles verpasst habe. Ganz viele Grüße!
28. Juli 2025 um 9:27
Genau das selbe empfinde ich auch! 😊 Meine Ära reicht allerdings erst von 1996 bis 2003. Angefangen von den Western Sets bis zum Orient Expedition.
Der Witz ist allerdings dass ich erst im Dezember 2004 angefangen habe mit Lego zu spielen. 😂😂😂 Orient Expedition Sets waren noch die einzigen die ich im regulären Handel bekommen habe, gerade noch so……. denn es waren die letzten Exemplare vom Lagerbestand. Daneben hatte ich im Jahr 2008 noch das Glück dass ich in einem familiengeführten Drogeriegeschäft das grosse Space Ship von den Exploriens und die Feuerwehr Basis von 2000 ergattern konnte.
Mein Lieblingsjahr war 2000. Da kamen die Sets von der ersten Knights Kingdom Reihe auf den Markt. Die King Leo’s grosse Königsburg war und ist auch heute noch mein Lieblingsset. Dieses habe ich mir erst im Jahr 2003 das erste Mal gewünscht und habe ein Nein von meiner Mutter bekommen. ☹️ Als sie bereit war es zu meinem Geburtstag im Dezember 2004 zu kaufen war es bereits weg vom Markt! 😭😭😭 Schon als ich es 2003 gesehen habe waren es die letzten Exemplare die als Bundle mit dem Belagerungsset 6096 zu einem stark reduzierten Preis ganz vorne im Ausverkauf stand! ☹️☹️☹️ Ich war bei ihrem Nein leider nicht hartnäckig genug. Dieses Ereignis verfolgt mich sogar noch heute, auch wenn ich es inzwischen zwei Mal besitze, einmal ungeöffnet ergattert bei Ebay. Es ist für mich halt trotzdem ein anderes Gefühl wenn du es als Kind in den Geschäften bestaunst und bekommst. Ich weiss noch wie ich damals den Blister immer geöffnet und reingeschaut habe. ☹️
Auch die ersten beiden Harry Potter Reihen aus den Filmen 1 und 2 gefallen mir besser als die Nachfolger von 2004. Die gelben Köpfe und die einfache Bauweise macht es aus.
Wie gesagt markiert 2003 auch das Ende von meinen Lieblingssets. Nach 2003 wurde so vieles was ich heute feiere aus dem Sortiment genommen. Harry Potter 1+2, remake von den Western Sets die 2002 wieder auf den Markt kamen, Knight Kingdom 1, die grauen Dinosaurier von 2001, die blaue Eisenbahn aus 1999, und der Restposten von den Adventurers Dino Island Sets die evtl. anfangs 2003 noch erhältlich waren.
Was mir auch aufgefallen ist, ist dass bei den Verpackungen der Sets bis 2003 unten „made by Lego System A/S“ steht. Dies gabs bei den Verpackungen der Sets im Jahr 2004 nicht mehr. Ist also die Orient Expedition Reihe auch ein Lego System Baukasten auch wenn die grosse Überschrift auf der Verpackung nicht angebracht war?
28. Juli 2025 um 16:16
Ich sage nur zwei Dinge:
1. M-TRON!!!
2. Model-Team!!!
Das waren für mich die absoluten Highlights.
28. Juli 2025 um 19:26
Guter Beitrag, sehe ich fast alles genauso. Meine Zeit war 1989 bisMitte/Ende der 90er. Ich fand die Modelle sehr liebevoll. Piraten, Ritter, Space, Stadt/Züge: einfach großartig. Danach die Modelle waren furchtbar. Klar ist es schwierig, immer wieder das Gleiche in anders rauszubringen. Aber die Designs ab 2000 waren einfach schrecklich und ich hatte einfach keinen Zugang mehr. Sinnbildlich für die Zeit steht für mich der Lego Personenzug, bei dem man die Leute per Stapler in Containern abgeladen hatte. WTF!?
Die vielen kleinen Sets vermisse ich heute auch sehr. Hatte viele davon, kleines Ritterboot mit 2 Soldaten. Toll! Genauso wie die Minifiguren Sets z.B. bei den Rittern, Piraten oder Stadt. Da habe ich mit einem relativ günstigen Set mehrere thematisch passende Figuren bekommen.
Ein Punkt noch von damals: man konnte große Sets aufklappen und hat (per durchsichtigem Plastik) reinschauen können. Habe mich als Kind schon bauen gesehen, wenn ich die echten Steine im Set gesehen habe. Das hat bei mir nochmal deutlich mehr das Haben-Will-Gefühl erzeugt als nur das Modell außen auf der Verpackung zu sehen. Die Klappe ist für mich Kindheitserinnerung.
28. Juli 2025 um 21:05
So, jetzt endlich hatte ich Zeit, deinen fantastischen Artikel in Ruhe zu lesen!
In vielen Punkten stimme ich dir sogar zu, die Sets von früher waren einfacher umbaubar, bespielbar und hatten ideenreiche Funktionen. Trotzdem muss ich sagen, dass mir die modernen Sets viel besser gefallen, ich mag einfach die polierte Optik dank unzähliger Teile und Farben. Das liegt aber auch daran, dass ich schon immer mehr Spaß am Bauen und Ausstellen hatte als am Bespielen (was nicht heißt, ich hätte nicht mit meinen Sets gespielt, aber ich hatte mich schon sehr früh am Städtebau versucht und hasste es, Sets zum Bespielen wieder aus dem Verbund nehmen zu müssen). Bezüglich Bautechniken ist LEGO heute in meinen Augen besser denn je, und da ich Sets zum Bauen kaufe, lege ich darauf auch großen Wert.
Ich habe einige alte Sets in meiner Sammlung, vorwiegend von Ende der 90er. Mein ältestes Set ist der 6653 Highway Emergency Van von 1982. Als Modell passabel, habe ich mir das Set nur mal wegen der Autobahn-Aufkleber gekauft, die ich als Schilder für meine Autobahn nutzen wollte. Das Set steht heute noch unverändert auf der Straße… Rein optisch kann es aber mit dem modernen 6-wide- oder gar 8-wide-Standard nicht mithalten, und ich ziehe ihm die meisten City-Sets deutlich vor.
Dagegen vermisse auch ich die innovativen Spielfunktionen, die heute häufig nur aus Aufklappfunktionen – und Gefängnisausbrüchen – bestehen. Dafür haben die Minifiguren nun viel mehr Gegenstände zum Halten und Interagieren. Und ja, die Kleinstsets fehlen immer mehr (außer die Polybags)!
Was mir wichtig wäre, ist eine Geschichts-Themenwelt mit Spiel- und Displaysets zum Antiken Ägypten, Rom, Babylon, Mittelamerika, China, dem deutschen Mittelalter, der Renaissance, und so weiter. Stattdessen: Lizenzsets. Sprich: Sets zu Themen, die mich einfach nicht interessieren, selbst wenn sie teils gut aussehen.
Von daher: Ich finde die modernen Sets besser als die alten, die für sich genommen aber eben auch ihren Charme haben. Nur bezüglich Bautechniken bin ich heute besser bedient – bei den Themenwelten, nun ja…
29. Juli 2025 um 11:04
Danke für den Artikel. Viele Gedanken decken sich mit meinen. Ich hatte als Kind nicht sonderlich viel Lego aber kann mich gut daran erinnern, dass man die Sets gut umbauen konnte und dann meistens auch ohne Anleitung wieder zurückbauen konnte in den Originalzustand. Das geht mit aktuellen Sets aus meiner Sicht nicht mehr – zu viele spezielle Teile, zu wenige Teil der gleichen Form und/oder Farbe und recht komplizierte Bautechniken. Ich habe mir das Space Buch von Lego geholt (’78-’92), was leider auf Englisch ist. Mein Sohn blättert es immer wieder durch und ist absolut begeistert von den Welten, die es damals gab. Der oftmals mangelnde Feinschliff in der Optik, ist für ihn überhaupt kein Thema – dafür begeistern ihn die Kreativität und Funktionen. Schade, dass kreatives Bauen ganz offensichtlich nicht mehr der Fokus dieses Spielzeugs ist.
29. Juli 2025 um 14:24
Wenn ich mich zurück erinnere, wie ich damals als Kind war, für mich war der erste LEGO T-Rex damals der realistischste LEGO T-Rex den es überhaupt nur geben könnte und ich wollte ihn so gerne haben. Daraus ist als Kind zwar leider nichts geworden aber heute steht er in meiner Sammlung mit den zugehörigen Sets und ich finde, dass er einfach super zum LEGO-Look passt.
Als weiteres Beispiel würde ich den LEGO MTT nehmen, gerade weil ja eben eine neue Version erschienen ist. Als Kind hat mich die doch etwas chaotische Optik hinsichtlich der Farben (warum ist da grau und beige?) gar nicht gestört und ich konnte dort sofort einen MTT sehen. Wenn ich als Kind noch herausgefunden hätte, dass man ihn aufklappen kann und innen eine Basis hat, dann wäre aber was los gewesen. Aber auch hier ist es damals bei Katalog-Bildern geblieben 🙂
29. Juli 2025 um 11:30
Danke für diesen Artikel.
Du triffst den Nagel auf den Kopf. Und ich habe in meinem Umfeld und mit meinen Kindern anscheinend ganz ähnliche Beobachtungen gemacht wie du.
Ein guter Gedanke von dir ist auch, dass die Sets ihre Alleinstellungsmerkmale hatten (zum Beispiel M-Tron neongelb und rot-schwarz) und das die neuen Sets gewissermaßen „neue Staffeln“ zu den jeweiligen Themenwelten waren.
Meine Lieblingssets, Jahrgang 1981, waren die Ritter und die Piraten. Ich habs schon mal irgendwo hier geschrieben: als beispielsweise die schwarzen Drachenritter und die sogenannten Forest Men rauskamen, hat mich das total gepackt. Ich habe wahrscheinlich stundenlang die Katalogseite studiert, auf der Robin Hood auf dem Baum das Turnier belauert :-).
Gern erinnere ich mich auch an die Baubücher aus dieser Zeit (Nr. 250, 260 etc.).
29. Juli 2025 um 19:00
Hallo Jonas, vielen Dank für den tollen Artikel. Ich kann mich vielem von dem, was hier bereits geschrieben worden ist sehr gut anschließen. Als Jahrgang 1978 habe ich quasi mit der Minifigur das Licht der Welt erblickt;-). Und so sind meine absoluten Lieblingssets auch diejenigen, die ich in meiner Kindheit intensiv bespielt habe. Zu nennen ist hier z. B. die gelbe Ritterburg, welche zeitweise aber auch als Steinelieferant für einen Erweiterungsbau des gelben Flughafens herhalten musste. Das zeigte aber auch die herrliche Flexibilität dieses Spielzeugs.
30. Juli 2025 um 22:33
Weißt du zufällig noch, was die Sets damals gekostet haben (also UVP?). Ich kann da leider nicht viel zu finden. Ich mach nämlich gerade so eine kleine Tabelle zu den ganzen Burgen bei Lego (Preis, Größe, Anzahl Figuren etc.).
31. Juli 2025 um 8:07
Möglicherweise wirst du bei Brickset fündig, zumindest, was die USD- und GBP-Preise betrifft. Bis ca. 2011 war es leider unüblich, die Preise in die Kataloge zu schreiben, sodass EUR-Preise von vorher kaum vorliegen.
30. Juli 2025 um 10:47
Da hat es viele Punkte, in denen wir übereinstimmen. Gerade was die Ästhetik angeht, haben die alten Sachen einfach ihren Charme. Da wurde nichts (oder nur ganz wenig) verkleidet, was dann dazu geführt hat, dass man das Gebaute sofort als Legomodell erkannt hat, mit allen Noppen, die dann eben zu sehen waren. Das hat aber auch nicht gestört, weil es einfach in der Gesamtheit da war. Wenn man heute Modelle praktisch komplett verkleidet, dann fallen ein paar wenige Noppen, die dann doch da sind, einfach auf und wirken störend. Da wirkt das ganze dann nicht mehr unbedingt wie ein Legomodell, sondern wie Modellbau, bei dem an einer Stelle was schief gegangen ist.
Die Umbaubarkeit ist ebenfalls früher besser gewesen, da gebe ich dir auch Recht. Relativ simple Steine, farblich konsistent und auch deutlich kleiner (was die Anzahl der Steine angeht). Wenn ich den Vergleich zwischen den beiden Eldoradofestungen hernehme, dann wird das offensichtlich (zugegeben, die Zielgruppen sind bei den beiden Modellen andere). Ein paar hundert Steine baut man schnell mal auseinander und spielt damit herum, kreiert etwas neues und hat es, sollte man wieder Lust auf das Hauptmodell bekommen, auch schnell wieder zurücktransformiert. Ein paar tausend Kleinteile nimmt man nicht so schnell auseinander und auch wenn man sich das Ursprungsmodell wieder holen möchte, hat man erstmal eine lange Zeit Sortierarbeit vor sich (oder alternativ langes Suchen beim Bauen).
Dann das was du Gimmicks nennst. Für mich ebenfalls eine der ganz großen Stärken dieser Zeit. Ich komme hauptsächlich aus der Space Zeit (späte Futuron, Blacktron 1 bis Spyrius), dann sind die Fraktionen einfach äußerst konsistent. Nicht nur die Farbwahl, sondern auch die Formsprache. Blacktron 2 mit seinen Insektencockpits (die doch bei jedem Modell leicht anders aussehen), die jeweils ähnliche Cockpitgestaltung bei Space Police, die großen Container bei M-Tron. Alle Modelle unterschiedlich, und dennoch klar als Einheit zu erkennen.
Und ja, die Spielfunktionen waren damals grandios. Was haben mein Bruder und ich Raumschiffe, oder Piratenschiffe durch die Wohnung schippern lassen. Wir haben tatsächlich mit diesen Modellen unsere eigenen Geschichten „auf die „Bühne gebracht“. Wenn ich mir anschaue, wie meine Jungs mit den aktuellen Ninjagosachen spielen, ist da nicht soo viel. Massenhaft Mechs, die dann aber auch nicht immer sonderlich stabil gebaut sind und bei den Geschichten, obwohl sie eine enorme Phantasie haben und sich massenhaft eigene Geschichten ausdenken, wird sich wenn gespielt wird, dann doch an der Serie orientiert. Find ich manchmal schade. Und bei der Oma funktioniert es mit meinen alten Spacesachen ganz anders, da hab ich den Vergleich.
Und um noch ein anderes Themengebiet aufzumachen, neben Space war ich damals riesiger Technic-Fan. Auch damals gab es schwache Technic-Sets und ich muss zugeben, dass mir die B-Modelle meist nicht sonderlich zusagten (Ausnahme der Mähdrescher beim Pneumatikbagger), aber einige der besten Sets überhaupt stammen aus dieser Zeit. Vom Design her natürlich überhaupt nicht mit heute zu vergleichen, das waren ja mehr oder weniger offene Käfige mit vielen Kanten, aber was da an Funktionen drinsteckte, die man auch sah. Der Rettungsheli, der besagte Bagger, das Shuttle. Die nachträgliche Motorisierung war dann ab und an vorgesehen und in der Anleitung beschrieben (ehrlicherweise nicht unbedingt immer praktisch, wenn man z.B. wie beim Heli dann die Batteriebox mit Kabel verbunden nebenher tragen musste *g*)
Es war einfach eine sehr schöne produktive Zeit (nichtsdestotrotz liebe ich es auch heute, ein Modell wie die Discovery zusammenzubauen)
30. Juli 2025 um 13:11
Ich kann vieles nachvollziehen. Einzig deine Spanne von einem Vierteljahrhundert dürfte ungewöhnlich lang sein.
Ich selbst würde mich auf das Jahrzehnt Ende der 80er bis ende der 90er verorten. Die Sets vor circa 1986 empfinde ich als zu einfach, wenn nicht gar primitiv (z.B. technic Windmühle 8020, City Polizei 6384). Gegen Ende der 90er wurde es mir zu wild – oder ich einfach zu alt. Ich schätze an meiner guten alten Zeit die konsistente Ausdruckform, eine gute Mischung aus Realismus und Abstraktion, eine gute Anzahl der Teile, Technic-Sets mit gelochten Steinen (statt Liftarmen), Pneumatic.
Mit neuen Sets kann ich auch Spaß haben: Saturn V, allen Space-Shuttlen. Ich ärgere mich bis heute, dass ich wall-e und den Delorian von Zurück in die Zukunft in City-Größe in meinen Dark-Ages verpasst habe. Mit meinen Kindern habe ich die Friends-Sets der letzten 15 Jahre bespielt und sie gefallen mir besser als die City-Sets. Aber da würde ich nicht zu hart ins Gericht gehen, bei Freunden habe ich einen Haufen Polizei-Sets der letzten fünf Jahre aufgebaut gesehen und ich musste mich beherrschen, nicht direkt damit selbst zu spielen.
Model-Team und alte technic-Sets, das ist meine Leidenschaft. Einfach ein tolles Hobby, das wir da haben.
1. August 2025 um 10:39
Ich binnkit den 80/90er Jahre sets aufgewachsen und mich haben einige heute ikonische Sets und Themenbereiche geprägt . Die alten Sets wirken im Vergleich zu heute geradezu spartanisch aber genau das macht sie so besonders. Nicht jedes Detail muss gezeigt werden die Phantasie ergänzt mehr als jedes aktuelles Set mit noch so vielen Kleinteilen bieten kann .
Aus heutiger Sicht empfinde ich die alten Sets moderner und spielbarer . Insbesondere die Serviervorschläge auf den Rückseiten ( ohne Anleitung) sind pädagogisch wertvoll jnd machen Lust darauf es nachzubauen .
Zudem wenn so eine Legoklappbox vor einem liegt zb 6086 und man den Deckel hebt ist da ein wirkliches Gefühl ein sehr wertiges Produkt erwerben zu können oder zu haben .Genau das was Lego heute durch viel Marketing versucht zu erreichen aber dabei das eigentliche Produkt vergisst.
Weniger ist mehr !
1. August 2025 um 11:32
Danke, hab den Preis bei Brickset gefunden. Bei den meisten anderen Sets bin ich idR bei Merlins Steine fündig geworden. Auch eine gute Quelle mMn, wenn es um solche Daten geht.