LEGO Sets, die aus dem Sortiment gehen, werden aktuell bereits mit hohen Rabatten abverkauft. Was bedeutet das für den Black Friday und Co.?
Vorab: Es handelt sich um einen Meinungs-Artikel. Ich bin kein Verkäufer, sondern lasse hier in diesen Artikel schlichtweg meine Erfahrungen ob der Berichterstattung auf dieser Baustelle und das Feedback von euch in den Kommentaren mit einfließen. Diesen Blog betreiben wir seit über zehn Jahren – und Einiges hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Nun: Der Black Friday folgt wie in jedem Jahr Ende November, doch bereits Anfang Oktober purzeln die Preise. Die Amazon Prime Deal Days laufen noch bis Morgen, und LEGO zieht mit einem „End of Life“-Sale nach. Dabei fällt auf: Offenbar möchte weder ein Shop wie Amazon noch LEGO selbst bis Jahresende warten, denn der Abverkauf von Sets, die aus dem Sortiment fliegen, startet schon Monate früher. Zu Zeiten vor der Pandemie, hat LEGO zumeist „zwischen den Jahren“ seine Lager leergefegt. Und den „zweiten Prime Day“ gab es da auch noch nicht.
Inhaltsverzeichnis
Zu viele und zu teure Sets?
Die Frage also steht im Raum: Wieso bedarf es so vieler Aktionen, um die „auslaufenden“ LEGO Sets zu verkaufen? Ein Ansatz ist – natürlich (und man mag es an sich nicht mehr hören…) der Preis. Aber gerade aufgrund der zuweilen – und das ist meine persönliche Meinung – sehr hoch angesetzten Preise („unverbindliche Preisempfehlung“) – stellen sich schnell Rabatte ein. Viele, wenn nicht sogar die Mehrheit an regulären LEGO Sets, gibt es irgendwann mit 35, 40 oder gar 50 Prozent Rabatt. Mit regulär meine ich alle LEGO Bausätze, die sich etwa im LEGO Katalog finden und überall im Spielzeugfachhandel zu bekommen sind.
Anders sieht es da mit exklusiven Sets aus, die es einzig bei LEGO und bei Exklusivpartnern zu kaufen gibt. Dazu zählen Amazon, Alternate, Müller und Vedes. Hier ist zu beobachten, dass selbst an Event-Tagen oft nicht mehr als 15 Prozent „gewährt“ werden. Klar: Die Konkurrenz ist gering, der Markt kleiner. Nur: Sind die Mengen schlichtweg deutlich überschaubarer, oder bedarf es keiner höheren Rabatte? Irgendwann sollen freilich auch jene Bausätze aus den Regalen verschwinden, damit den neuen Sets Platz gewährt werden kann.
Nicht vergessen wollen wir zudem jene Sets, die ausschließlich über LEGO direkt verkauft werden. Und hier zeigt sich: Selbst bei jenen Sets hat LEGO zuweilen Absatzprobleme, so werden etwa die Sets zum chinesischen Neujahr aktuell mit 40 Prozent abverkauft! Hinzu gesellen sich noch Insiders-Punkte und ein GWP (sprich eine „Gratis-Beigabe“) als Kaufanreiz. Jene Sets waren auch in früheren Jahren mal im Sale, aber zu einem so frühen Zeitpunkt und dann gleich mit 40 Prozent: Das überrascht. Denn: Bereits im Sommer wurde bereits „nachgebessert“ und die Bausätze mit 25 Prozent Rabatt 📝 verkauft.
Tipp: Um keine LEGO News und Angebote zu verpassen, abonniert gerne unseren WhatsApp-Kanal und aktiviert für regelmäßige Updates die Glocke 🛎️.
Sind LEGO Rabatte egal?
Nun kann LEGO der Papierform nach zunächst einmal herzlich egal sein, wie viel Rabatt im Fachhandel auf das Set XY gewährt wird, schließlich verkauft LEGO die Sets zum Einkaufspreis an die jeweiligen Händler. Aber wenn ich mir die aktuellen Aktionen anschauen, auch schon in den letzten Wochen, in denen gar einige Sets mit 50 Prozent Rabatt bei Amazon über die Ladentheke gingen, frage ich mich, ob es gut für ein Unternehmen ist, wenn gefühlt schon bei Release auf einen saftigen Rabatt gewartet wird.
LEGO kann nichts dafür, dass der Groschen aufgrund der Wirtschaftslage längst nicht mehr so locker sitzt. Aber sollte nicht auch zumindest der Anreiz gegeben sein, ein Set gleich zum Verkaufsstart zu erwerben?
Jeder Baumeister kann, so denn er geduldig der Dinge harrt, fast jedes reguläre Set mit 35 Prozent und mehr ergattern. Das Problem hierbei ist: Leittragende sind die kleinen Spielzeuggeschäfte um die Ecke, die mit Amazon oder LEGO mit ihrem Direktverkauf im hauseigenen Shop selbst nicht mehr mithalten können.
LEGO ist doch primär für Kinder gedacht! Wenn ein Set im Katalog erspäht wird, ist die folgende Antwort bestimmt nicht jene, die sich ein Kind erhofft: „Die neue LEGO City Polizei kaufe ich dir gerne, aber erst in einem Jahr. Dann gibt es darauf bestimmt 40 Prozent Rabatt.“ Früher war mehr Lametta!
Eure Meinung!
Kauft ihr noch LEGO Sets gleich zur UVP? Wartet ihr ganz bewusst auf Rabatte? Und habt ihr auch das Gefühl, dass jener große EOL-Sale, der sich früher am Jahresende abspielte, nun bereits Anfang Oktober über die Bühne geht? Und was erwartet ihr euch da vom Black Friday? Können die Preise überhaupt noch weiter fallen? Äußert euch gerne in den Kommentaren.
7. Oktober 2025 um 18:42
Ein weiteres komplexes Thema, aber es greift irgendwie auch in die Diskussion zum Todesstern und andere. Der Grundtenor bleibt aber ähnlich: Mittlerweile ist es wohl einfach zu viel des Guten. Es kommen jeden Monat so viele Sets heraus, dass es Arbeit macht, überhaupt den Überblick zu behalten und dann natürlich die Diskussion mit den Preisen. Es bleibt einfach eine überschaubare Zahl an Kunden, die da mitmacht und es sich leisten kann.
Das konkrete Beispiel mit den Sets zum Chinesischen Neujahr passt in diesem Bild. Es sind eben relativ langweilige Modelle zu einem überzogenen Preis. Wie das in LEGOs Kalkulation einfließt, wissen wir natürlich nicht, aber ich habe schon öfter geäußert, dass ich die Abverkäufe in den LEGO Stores und online für reine Resterampe halte, weil für Lager noch voll sind und die Dinger niemand gekauft hat. Man würde genug Beispiele finden und könnte es wohl auch mit der Gegenthese beweisen, da erfolgreiche, gute Sets nicht rabattiert werden.
Bei den großen Einzelhändlern muss man das etwas anders sehen, aber bei den meisten ist LEGO nicht das Hauptgeschäft. Amazon schaufelt gern mal mit Rabattaktionen Lagerplatz frei (sieht man auch z.B. bei kleinen Drittanbietern, wenn die Preise ins Bodenlose fallen, weil es teurer ist, es bei Amazon einzulagern als es zu verramschen) und ansonsten gilt weiterhin „Umsatz schlägt Gewinn“. Auch das habe ich schon öfter rausposaunt. Natürlich ist es trotzdem komisch, dass LEGOs Milliardengewinne auf einer Preisstruktur aus dem Traumland basieren und zu Lasten der Händler gehen, aber das ist halt auch eine gegenseitige Abhängigkeit. Ohne die Steinchen im Programm wäre die Spielzeugabteilung beim Müller halt nur halb so frequentiert. Ich bin mir sicher, das ist sogar messbar…
7. Oktober 2025 um 18:47
Ich habe diesen Artikel heute Vormittag aus einem Impuls heraus geschrieben, denn mich verwundert es schon sehr, dass LEGO den Abverkauf so früh startet.
Ob die Modelle langweilig sind, sei einmal dahin gestellt. André, der schon einige Male in China war, gefallen die Sets gut. Aber die Dioramen der ersten beiden Jahren haben mir persönlich auch besser gefallen. 🙂
7. Oktober 2025 um 21:34
Die Trotting Lantern spricht mich – auch wegen der großen Scheiben – schon an, mein Finger hat heute auch kurz gezuckt, aber ich bin tapfer geblieben, LEGO Etat zusammenhalten, die Enterprise und das neue Modular Building kommen, Arkham möchte ich auch auf jeden Fall … Sogar die Anschaffung von Neuschwanstein ist ernsthaft bedroht, drückt mir die Daumen, dass es geklappt hat, das Set der besseren Hälfte so ganz nebenbei zu zeigen … Blacktron war einfach so richtig lang nach meiner Zeit, da habe ich keine Nostalgie, den Stadtplatz habe ich schon, tolles Set! Ich bin zwiegespalten, auf der einen Seite schätze ich die riesige Auswahl von Sets, aus denen ich wählen kann. Zugleich vermisse ich dieses Gefühl, das mich potenziell interessierende LEGO Portfolio quasi in toto nebenbei im Blick zu haben. Paradox, ich weiß! Ich vermute, dass die Fülle an Sets es auch für die Zentrale in Billund komplizierter macht, die Bedarfe nach einem konkreten Exemplar zu prognostizieren. Tatsächlich ist 2025 aber das erste Jahr, in dem ich gar kein CNY-Set gekauft habe, dieses Familienessen im ersten Jahr erwarb ich dann mit Aufschlag auf dem Zweitmarkt, nach der Rezension von Andé musste ich es einfach haben! Irgendwie sprechen mich eher diejenigen an, die kompatibel für die Integration in ein Gebäude im Modular Building-Scale etc. sind. Allen einen schönen Abend!
7. Oktober 2025 um 21:00
Ist halt sehr schade, ich habe einen kleinen Spielzeugladen bei mir um die Ecke, der gezwungen ist, Lego zur UVP zu verkaufen, da er im Gegensatz zu Smyth und Müller keine lukrativen Einkaufspreise bei Lego angeboten bekommt.
Ich möchte keinen Starfighter mit 300 Teilen für 45€ kaufen, selbst wenn das Cockpit cool ist. Und das weiß Lego auch. Normaler Rabatt bei diesem Set sind 30€, und das ist nun mal der Preis, den die Starfighter dieser Größenordnung noch vor ein paar Jahren als UVP hatten.
Auf der einen Seite tut mir dieser kleine Laden dann leid, auf der anderen Seite kann vom Kunden auch nicht erwartet werden, bei 30% Rabatten zu Release eines Sets diese Preise hinzunehmen. Versuche dann stets, dem lieben Inhaber ein paar „Steinchen“ da zu lassen, indem ich ein paar Minifiguren kaufe 😀