Sommer, Sonne und Strand: In meiner LEGO Stadt geht es sommerlich zu und ich zeige euch im Detail, welche Sets ich dort untergebracht habe.
Es ist Sommer. Und während wir alle eifrig darauf achten, dass uns unsere Nachbarn nicht zu nahe kommen und unser Eis wegessen, können wir bei den herrschenden Temperaturen (12 Grad Celsius zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels) auch sicher sein, dass es uns nicht vorzeitig schmilzt. Begeben wir uns also in eine Welt, in der das Eis nicht schmelzen kann (gut, ab etwa 100 Grad schon) und tauchen ein in das Universum der Minifiguren. Dieses Universum beschränkt sich bei mir auf eine Stadt – einfach LEGO City genannt, nach der Aufschrift am 7997 Bahnhof – mit Umland, das heißt Hafen, Flughafen, Weltraumbahnhof, Dschungel, Sumpf, Forst, Bauernhof und Strand. Ich möchte euch nun einen kleinen Einblick in dieses beschauliche Städtchen geben und meine Meinung zu so manchem Set kundtun. Dabei ist zu beachten, dass ich Sets, die mir nicht sonderlich gefallen, oder die bereits das x-te Revival einer Themenwelt sind, oftmals nicht besitze, weshalb die Beschreibungen wirklich nur auf die jeweiligen Sets zu beziehen sind. Außerdem konnte ich nicht jedes Set unter Studiobeleuchtung fotografieren, da der Aufwand des Aus- und wieder Einbauens zu groß gewesen wäre (oft habe ich die Häuser von ihrer Bodenplatte abgebaut und auf meine Grundplatten gestellt, gespiegelt oder anderweitig umgebaut). Beginnen wir thematisch passend mit dem Strand.
Inhaltsverzeichnis
Überblick
Im Jahre 2011 erschien eine ganze Reihe von Strand-Sets unter City, nachdem es bereits 2008 das 4996 Ferienhaus unter Creator und diverse kleinere Sets unter System Paradisa gab. Seitdem erschienen einige weitere Modelle, wie zum Beispiel 60153 Stadtbewohner – Ein Tag am Strand, mit dem man seinen Strand hervorragend beleben kann.
Werfen wir nun einen etwas genaueren Blick auf die Sets, die dieses Viertel meiner Stadt beleben.
7639 Wohnmobil
2009 erschienen, ist das Wohnmobil für mich noch immer eines der schönsten City-Sets. Mit sechs Noppen Breite (6-wide) passt es hervorragend auf die üblichen Straßenplatten (was heutzutage ja keinesfalls mehr selbstverständlich ist), bietet aber grenzenlosen Spielspaß. Mit nur 157 Teilen und zwei liebevoll gestalteten Minifiguren – eine Frau im gemütlichen Shirt und ein Mann in Surferkleidung – ist es zwar eines der kleineren Sets, aber für die ursprünglich 15 Euro, heute gebraucht 10 Euro, auch ein nettes Geschenk.
Die Minifiguren können hier auf dem während der Reise auf dem Dach befestigten Surfbrett surfen, Rad fahren, einen Fisch auf dem Minigrill rösten oder einfach im Camper selbst entspannen. Dazu befinden sich im Inneren zwei Sitze mit einem Tisch. Zwei Tassen und eine Bratpfanne ermöglichen den Genuss des Fisches. Abends kann nach dem Fernsehen im Alkoven des Wohnmobils geschlafen werden. Zudem ermöglicht eine Leiter an der Rückseite das Klettern auf das Dach. Die Seiten des Campers können zur besseren Bespielbarkeit aufgeklappt werden, das Dach mit dem Alkoven ist abnehmbar. Leider befindet sich nur ein einziger Sitz vorn im Führerhaus. Die Sticker lösen sich bei mir inzwischen, wie es bei vielen der um 2010 erschienenen Sets der Fall ist. Vielleicht verwendete LEGO damals ein anderes Material, die alten System-Sticker halten jedenfalls noch.
Abzüglich dessen ist dieses Modell hervorragend zum Bespielen geeignet, aber auch zum Integrieren in die Stadt wie bei mir.
4435 Campingwagen
Der 2012 erschienene Nachfolger des 7639 Wohnmobil wartet mit 210 Teilen und zwei Minifiguren für 20 Euro, heute 15 Euro, auf und bietet ebenfalls viel Spielfreude. Ein Ehepaar, das mit Auto und Wohnanhänger an den Strand reist, kann am Ziel angekommen Fahrrad fahren (zumindest einer, der andere muss hinterherrennen) oder mit der Taschenlampe eine Nachtwanderung unternehmen (und sei es nur bis zum Sanitärhäuschen…).
Im Inneren des Campinganhängers befinden sich zwei Stühle mit Tisch, eine Kochnische mit Pfanne und Würstchen, ein Fernseher und ein Doppelbett. Auf diesem können jedoch wegen des Bogens darüber nicht beide Minifiguren festgeklickt liegen (aber es ist ja Camping, da muss man schon auf ein bisschen Komfort verzichten…). Auch hier kann eine Seitenwand aufgeklappt werden. Das Auto bietet diesmal Platz für beide Minifiguren (hintereinander, so kann die Gattin nicht dem Gatten in dessen Fahrstil hineinreden… – oder umgekehrt?).
4996 Ferienhaus
Dieses Set war das erste Ferienhaus unter LEGO Creator 3-in-1. Nachdem mit dem 4954 Stadthaus und 4956 Haus 2007 begonnen wurde, durchaus realistische Häuser zu bauen, fuhr LEGO 2008 mit dem Ferienhaus fort. 522 Teile für 30 Euro UVP, heute 40 Euro, erlauben hier den Bau des Traumferiendomizils.
Wie üblich, konnten drei verschiedene Modelle gebaut werden und es lag dem Set keine Minifigur bei (die erste unter Creator erschien 2011 im 5766 Blockhaus). Die Modelle waren das von mir letztendlich gebaute Ferienhaus mit seitlich schrägem Dach, Grill und Baum, ein Haus mit hinten abgeschrägtem Dach und ein kleiner Wolkenkratzer, ein dreistöckiges Haus auf kleiner Grundfläche. Das Gelb der Fassade wirkt auf den ersten Blick etwas grell, dieser Eindruck relativiert sich jedoch, da es mit dem schwarzen Dach durchaus harmoniert (und nach ein paar Jahren in der Stadt ist aus Gelb und Schwarz ein Grau geworden…). Eine Einrichtung gab es damals grundsätzlich nicht, lediglich ein Kamin und eine Treppe sind vorhanden. Darüber kann man sicherlich denken, wie man will, mich stört es jedoch nicht weiter – ich halte es nur beim Spielen für schade. Auch dies ist ein schönes Set.
7346 Strandhaus
„Schon“ 2012 konnte man sein Feriendorf erweitern – diesmal mit Minifigur. 411 Teile und 40 Euro, heute 35 Euro, zeigen ein etwas anderes Preis-Leistungs-Verhältnis, auch ist die Grundfläche des Hauses zugunsten einer Veranda und eines Balkons leicht reduziert worden. Die beiden Alternativbauten – eine doppelstöckige beziehungsweise eine einstöckige Hütte – wirken noch verlorener. Dagegen ist das Strandgefühl deutlich erhöht worden. Konnte das 4996 Ferienhaus noch an einem See oder auch in den Bergen platziert sein, ruft dieses Strandhaus eindeutig Meeressehnsucht hervor: Freiluftdusche, Palme, Sandburg, Surfbrett, Krabbe, Strand und hohe Wellen im Meer beantworten die Frage nach dem „Wohin im nächsten Sommer“. Auch die hellblaue Farbe (Medium Blue) strahlt Entspannung aus. Weitere Details wie ein Vogel, ein Grill und ein Rettungsring machen dieses Set weitaus eher geeignet zum Bespielen als seinen Vorgänger. Sicherlich hat so manch Kind am Urlaubsort noch mehr Freude, wenn es am Ferienort angekommen dieses Set geschenkt bekommt…
31063 Strandurlaub
Hier fragte ich mich anfangs: „Meint LEGO das ernst?“ Das Häuschen wirkte ein ganz klein wenig… mickrig auf mich. Trotz der löblichen Aufklappfunktion halte ich zwei Türen für ein wenig übertrieben angesichts der überragenden Größe. Allerdings erreichen Hängematte, Palme, Schildkröte, Jet-Ski und Angel nebst Vogel ein nettes Sommergefühl. Wenn nun noch bedacht wird, dass dem 267-teiligen Set zwei Minifiguren beiliegen und es nur 27 Euro, heute 15 Euro, gekostet hat, ist die vernachlässigte Größe dagegen zu vernachlässigen. Die beiden Alternativmodelle – ein Shop und eine Hütte mit Boot – kommen ähnlich klein daher, sehen aber nichtsdestotrotz schön aus.
Im zweiten Teil werde ich euch weitere Strand-Bauten präsentieren! Habt ihr in eurer Stadt auch einen Strand? Oder habt ihr vor, eure City um ein Beach-Szenario zu erweitern? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!
28. Juli 2020 um 9:07
Das sind ja gleich mehrere Reviews auf einmal, Hut ab vor der vielen Arbeit! Die vielen Details und der hohe Wuselfaktor auf Deiner Anlage sind klasse. Ich weiß noch wie ich im Spielzeugladen häufiger das Ferienhaus 4996 in Händen hielt und überlegte es zu kaufen, weil es so viele Baumöglichkeiten bietet. Leider war es dann irgendwann vom Markt.
Sehr schöner Beitrag Simon!
28. Juli 2020 um 14:21
Danke! Und zu dem Ferienhaus: Ich habe leider auch schon mehrfach die schmerzvolle Erfahrung gemacht, dass es nicht klug ist, ein Set zurückzustellen. Ich habe keinen Platz, ich habe kein Geld, ich kaufe das Set nicht… Bei LEGO ist das der falsche Weg: zum Beispiel die 60128 X-Weiche gab es monate-, ja jahrelang für unter UVP bei einem Spielzeughändler in der Nähe. Ich sagte mehrfach, dass ich keinen Platz habe und ließ das Set, wo es war. Jetzt habe ich Platz und könnte sogar mehrere von den Weichen gebrauchen – sie kosten aber ein ganz klein wenig viel (80 €), und trotzdem habe ich jetzt eine.
28. Juli 2020 um 10:28
Vielen Dank für diesen tollen Beitrag! Es sieht toll aus bei Dir am Strand. Ich persönlich habe nur einen kleinen Bereich in meiner Abenteuerstadt neben dem Angelladen als Strand gebaut, bei mir herrscht also richtiges Gedränge. Weil es aber Spaß machte, habe ich den Bereich des Wassers erweitert, als das HiddenSide Schiff zu mir kam. Nun habe ich Wasserbereiche über drei Bauplatten, obwohl ich das erst gar nicht wollte. Vielleicht mache ich auch mal paar Fotos, für Reviews reicht meine Zeit leider nicht. Was mich interessiert ist die Bauplatte mit den aufgedruckten Steinen…nicht, dass ich nicht schon genug Zeug hier rumliegen hätte, aber da hätte ich gern die Teilenummer? Kostet vermutlich ein kleines Vermögen? Dankesformel den interessanten Beitrag. Schön, das man mal sieht, wie es woanders so ausschaut.😁
28. Juli 2020 um 14:14
Gedränge am Strand ist ja nun nicht unbedingt unrealistisch… Eine liegende Minifigur bedeckt ja mindestens zwölf Quadratnoppen! Und dann noch Schirme, Eisverkäufer, Sandburgen, und, und, und… (jetzt merke ich erst, was mir noch so fehlt).
Die Bodenplatte ist von der 7047 Einsatzzentrale der Küstenwache von World City, erschienen 2003 (Teilenummer 44510pb03). Dazu habe ich erst im zweiten Teil etwas geschrieben, wo ich dann auch die Landschaft mit vorstellen werde. Aber der Preis beträgt heute tatsächlich nur 25 €, du solltest es also vermöge deines Vermögens vermögen können, sie dir zu kaufen…
28. Juli 2020 um 19:25
Vielen Dank für das schöne Review! Ich freue mich schon auf die weiteren Teile!
Die Bodenplatte der Küstenwache von World City ist ja super! Die Serie ist völlig an mir vorbei gegangen seinerzeit! Umso interessanter, jetzt einmal etwas darüber zu erfshren!
28. Juli 2020 um 10:58
Für einen Stand fehlt in meiner Stadt leider der Platz… dann kommen dich die Bewohner meiner City einfach besuchen. 😉
Vielen Dank für die tolle Vorstellung!
28. Juli 2020 um 14:23
Kein Problem! 2 € pro Minifigur und Stunde, und ich beherberge jeden Interessenten. Der Erlös geht an bedürftige Kinder. Respektive ein bedürftiges Kind. Ein bedürftiges Fast-Kind. Und dann doch wieder an LEGO…
28. Juli 2020 um 12:35
Ein schöner Strand, etwas überfüllt aber bekanntlich fehlt uns LEGO Bauern ja immer eins besonders und das ist Platz und die Minifiguren können sich ja nicht beschweren. Solange es noch gut aussieht ist ja alles okay, und das tut es bei dir, meiner Meinung nach. Danke für die ganzen Reviews von den Sets, bekommt man schon fast Lust selber einen Strand zu bauen.
28. Juli 2020 um 13:07
Hmmmm. Da werde ich neidig, denn das sind Sets aus den Zeiten meiner Dark Ages. Bei den vielen überfrachteten Sets, die ich ja auch mag, finde ich das lebensfrohe „old school“ Design erfrischend. Vielen Dank für den Beitrag. Hat mir ein Lächeln gezaubert.
28. Juli 2020 um 13:14
Ein großartiges Gewimmel! Ich darf nicht auch noch einen Strand wollen, ich darf nicht auch noch einen Strand wollen, ich darf nicht auch noch einen Strand wollen, …
Da siehst Du, was Du anrichtest, Simon! Spaß beiseite: Vielen Dank für den großartigen Einblick. Die beste Nachricht an Deinem Artikel ist die Ankündigung weiterer zukünftiger Informationen und Bilder über Deine Stadt (((-: Ich freue mich darauf!
28. Juli 2020 um 14:29
Schande über mich! Ich verführe unschuldige Menschen zum Kaufen! Sicherheitshalber werde ich in den zukünftigen Artikeln nur noch Testbilder veröffentlichen. Und schreibe rückwärts. Und…
28. Juli 2020 um 15:02
Lieber Simon, bitte bring den Andres nicht auf Gedanken, was sollen wir denn machen, wenn er Zusammengebaut immer am Abend abschaltet: Erst spielt er die Hymne auf der Orgel, dann geht der Content vom Netz und ein Testbild erscheint. Anachronistisch könnte er dann am nächsten Tag die Seite wieder aktivieren, mit einem Video von der Fahrt des TGV durch die New Ukonio City, so in memoriam „Die schönsten Bahnstrecken Deutschlands“. Viele Grüße!
28. Juli 2020 um 16:27
Den Leuchtturm habe ich auch 🙂 Da meine Dark Ages erst vor zwei einhalb Jahren zu Ende gingen, habe ich viele coole Sets verpasst. Vielleicht aber auch besser, denn ich habe nicht den Platz um sie gleichzeitig aufgebaut zu lassen. Falls es mal so weit sein sollte, ist deine Strand eine sehr schöne Inspiration 🙂
28. Juli 2020 um 17:48
Eine schöne Stadt.
Wie haben Sie das Problem mit den Kurven der Schienen gelöst? Es sieht so aus, als würden diese einfach auf den Platten aufliegen? Funktioniert das und sieht das im gesamten noch gut aus? Danke für Ihre Antwort!
29. Juli 2020 um 8:07
Genau so ist es auch. Die Geraden sind meistenteils festgeklickt, die Kurven liegen dagegen locker auf. Der Höhenunterschied fällt aber kaum auf und die Züge fahren flüssig drüber.
28. Juli 2020 um 21:34
So muss das sein: auf deinem wuseligen Strand gibt es einiges zu entdecken. Die Bautechnik der Palmen aus Bögen auf dem 2. Bild ist sehr interessant.
29. Juli 2020 um 19:50
Es sind alles tolle Bilder, das Review gleichfalls. Mir fehlen Bilder von der Ecke mit dem Leuchtturm. (Kommen noch?) Aus welchem Set ist der Leuchtturm? Ich bin auch gerade dabei zu dem Piratenschiff 31109 eine Küstenlandschaftt zu gestalten. Jetzt bin ich gerade bei dem Leuchtturn (Eigenkreation). würde mir deshalb gerne ansehen, wie dieser gestaltet ist.
Ansonsten freue ich mich auf Teil 2 Deines Berichtes.
30. Juli 2020 um 8:37
Den Leuchtturm werde ich demnächst zusammen mit dem Meer vorstellen. Er ist aus dem Set 5770 Leuchttum (Lighthouse Island, Creator 3-in-1) von 2011. Die Bauanleitung gibt es z.B. unter https://www.lego.com/de-de/service/buildinginstructions/5770 .
30. Juli 2020 um 19:22
Vielen Dank für Deine Antwort. Ich freue mich auf weitere Berichte und drücke alle Daumen für Deine weiteren Berichte. 🙂
17. Mai 2021 um 14:05
Moin Simon,
ich entdecke jetzt erst deine Reihe „Eine Reise durch meine Lego City“. Ich war direkt gefangen in den vielen Details, die du umgesetzt hast! Wirklich toll! Schaue mir die Beiträge jetzt chronologisch an und freue mich auf alles, was noch kommt. Besten Dank für die Möglichkeit, in deine Legowelt abzutauchen 🙂
17. Mai 2021 um 19:10
Sehr schön! Ich wiederum freue mich, dass auch meine alten Artikel noch gelesen werden. Und so mancher Artikel wird noch folgen…