LEGO Star Wars The Empire over Jedha City von onecase: Ein Berg, eine Stadt, ein Imperial Star Destroyer – monoton, fitzelig, ein Hingucker.
Im März 2019 wurde hier auf zusammengebaut.com der ISD sowie der SSD von onecase in einem Artikel gezeigt. Zu diesem Zeitpunkt stand bereits für mich fest, dass ich diese MOCs bauen muss. Also kurz auf Rebrickable gesurft, um mich über Anleitung und Teile zu informieren. Dort stolperte ich dann über The Empire over Jedha City ebenfalls von onecase und schwupps waren drei MOCs auf meiner „Wanted List“. Die Filmszene zu diesem LEGO Star Wars MOC findet ihr übrigens im Film Rogue One.
Inhaltsverzeichnis
Anleitung
Die Anleitung wird direkt beim Designer erworben und kostet faire 23,00 US-Dollar. Im Gegenzug erhält man einen Link um sich das 518 MB grosse Zip-File runterzuladen (sowohl für Windows als auch für MAC). Enthalten sind 2 pdf Dateien, eine für das Hauptmodell, eine nur für den ISD inklusive Display Ständer, sowie sechs Bilder vom fertigen Modell.
Die Anleitung muss sich vor keiner original LEGO Anleitung verstecken. Alle die nörgeln dass LEGO Anleitungen mit 1 – 2 teilen pro Schritt ausgibt werden hier frohlocken, aber dazu im Aufbau mehr. Sehr hilfreich beim Aufbau des Berges ist auch, dass die bereits verbauten Teile in den darauf folgenden Nummern in weiß dargestellt werden.
Zwei kleine Kritikpunkte möchte ich noch erwähnen. Bei 2 Nummern ist das Modell leider so dargestellt, dass die zu verbauenden Teile nicht sichtbar sind. Außerdem ist bei der Stadt einmal ein „fliegendes“ Teil vorgekommen, das erst in den nachfolgenden Schritten unterbaut wird. Ich wollte diese Punkte erwähnen, sage aber gleichzeitig, dass dies meckern auf sehr hohem Niveau ist. Für jeden, der ein MOC mit über 5.000 Teilen nachbauen will, sollten diese kleinen Fehler kein Problem darstellen.
Teilebeschaffung
Insgesamt müssen 5.098 Teile erworben werden, die sich in 3.801 sichtbare und 1.297 nicht sichtbare Teile aufteilen. Die größte Herausforderung besteht darin die Wedge plates in dark orange zu besorgen, die in nicht unerheblicher Menge verbaut sind.
Bei den nicht sichtbaren Teilen habe ich mich größtenteils an die Farbe rot gehalten, da diese auch in der Anleitung verwendet wird. Bei den Teilen, die entweder nicht in rot hergestellt wurden bzw. teuer oder schwer zu beschaffen sind, wurde bunt gemischt.
Beim Aufbau habe ich die Teile lediglich nach sichtbar und nicht sichtbar vorsortiert. Der Anfang war dementsprechend etwas zäh.
Aufbau
Zunächst wird der Berg in Angriff genommen. Nachdem man einmal rundherum gebaut hat, geht’s nach oben.
Ab diesem Zeitpunkt wird immer eine Ebene pro Nummer hochgebaut, was schnell mal 50 Teile und mehr pro Nummer sind.
Diese Schritte empfand ich als sehr monoton, da sich immer die gleichen Teile wiederholen. Außerdem muss man sehr konzentriert bleiben und genau schauen.
Ich musste des öfteren mit Zoom arbeiten, um die Steine richtig zu positionieren und nicht eine 2×3 mit einer 2×4 wedge plate zu verwechseln.
Aber irgendwann ist auch der Berg geschafft, man hat die Stützen gebaut und die letzten Lücken komplett geschlossen. Hier sei angemerkt, dass das Modell sehr stabil ist und sich ohne Probleme hochheben lässt.
Das Plateau des Berges erfordert nochmals Nerven, da hier drei Schichten an Platten übereinander gebaut werden. Dies erfordert ordentlich Kraftanstrengung. Sitzen die Platten aber erstmal korrekt, dann ist der Berg ein sehr stabiles Konstrukt.
Als nächstes widmet man sich dem Unterbau der Stadt, der später nicht mehr sichtbar ist. Hier wird auch die Befestigung des Imperial Star Destroyers eingebaut, welche aus zwei trans clear technic beams besteht, die mit einem Technik Gerüst verbunden sind.
Danach startet der filigranste Teil des Aufbaus, nämlich Jedha city. Ohne Zoom ist man an dieser Stelle verloren.
Hier werden 1×1 und 1×2 plates, cones, wheels in diversen Varianten und Farben verbaut, um am Schluss den Eindruck einer wuseligen Stadt wiederzugeben, was meiner Meinung in diesem Miniformat sehr gut gelungen ist. Am Ende werden noch die startenden und Landen Zeta Cargo shuttles mit Hilfe einer transclear Antenne und eines umgedrehten Rollschuhs ergänzt.
Nun fehlt der Stadt noch die Stadtmauer. Diese besteht aus 13 Teilen und wird einfach zusammengeklippst. Besonders gelungen finde ich hier (wie auch schon beim Berg) die farblichen Abstufungen und die Darstellung der Felsen. Auch hier sei angemerkt, dass sich die Bautechnik immer wiederholt.
Die Stadtmauern werden positioniert und fertig ist Jedha City
Als letztes widmet man sich dem Imperial Star Destroyer, der über der Stadt schwebt. Zunächst wird der Rahmen, sowie die Antriebseinheit und das Cockpit gebaut. Es folgen die beiden Abdeckungen auf der Unterseite.
Hier werde ich wohl noch mit Gummis nachbessern, da die Abdeckungen nur mit Hilfe von vier 1×2 plates tow-ball mit 1×2 plates tow-ball socket befestigt werden. Diese werden im Laufe der Zeit mit Sicherheit nachgeben. Erstmal aber alles OK.
Sind die unteren Abdeckungen befestigt wird der Destroyer auf die Stadt gesetzt und mittels Technik Pins und einer Axle fest justiert.
Die meisten Platten der Hülle werden lediglich durch Turntables verbunden. Überraschenderweise hatte alles eine sehr gute Stabilität.
Der vordere Teil liegt auf den transclear plates auf, die oben am Tempel befestigt sind. So wird der Eindruck des Schwebens sehr gut erzeugt. Zu guter Letzt baut man noch die oberen beiden Abdeckungen und klippst diese fest (hier ist nochmal Fingerspitzengefühl gefragt, um nicht plötzlich wieder viele Einzelteile in der Hand zu haben).
Und dann ist es vollbracht!
Die Eckdaten
» Abmessungen: 50 cm x 32 cm x 33 cm
» Designer: onecase
» Anleitung: Legolijntje
» Kosten Anleitung: 23,00 US-Dollar
» Teileanzahl: 5.098
Fazit: The Empire over Jedha City
Wenn man mit dem Bau der The Empire over Jedha City von onecase durch ist, hat der Baumeister ein wunderschönes Display Set vor sich stehen. Der Bau an sich erfordert an vielen Stellen Durchhaltevermögen. Aber das Resultat kann sich sehen lassen!
Eure Meinung!
Wie gefällt euch das MOC? Habt ihr schon mal ein Modell mit einer gekauften Anleitung gebaut? Wie sind eure Erfahrungen? Äußert euch gerne in den Kommentaren.
12. November 2020 um 9:53
Wow, was für ein cooles Modell! Und danke für das ausführliche Review!
Mich würde aber mal interessieren, was das ganze fertige Modell in Summe gekostet hat.
12. November 2020 um 10:22
Sehr geiles Modell und super Review. Mich würde ebenfalls interessieren, was da am Ende über den Daumen gepeilt für ne Summe rauskam.
Ich bin kein Lego SW-Sammler (mehr), aber diese Szene aus Rogue One als Lego Modell hat mich mal wieder gepackt…der Berg und Jedha sind einfach genial umgesetzt.
12. November 2020 um 12:50
Man kann sich alle Teile des Modells für 890€ auch fertig sortiert kaufen.
Selbst sortieren sollte günstiger sein, da kommt aber dann erhebliche Eigenleistung dazu.
Einfach mal googeln.
12. November 2020 um 13:10
Ich bin mir zu 90% sicher das schon einmal bei einem der Lego Klon Firmen als Modell gesehen zu haben aber trosdem ist es echt toll.
12. November 2020 um 15:31
Ja, gibt es bei Mould King. Inwiefern diese Firma Lego kopiert, musst du mir aber noch erklären
7. Februar 2021 um 17:34
Sie kopieren nicht die Dänen, aber dafür vergüten sie auch den Ersteller des Mocs nicht – auch nicht iO.
12. November 2020 um 17:39
Dank Deines Textes auf Mould King aufmerksam geworden. Wenn wundert es, dass genanntes (recht günstiges) Modell gerade vergriffen ist.
12. November 2020 um 13:01
Hallo,
Ich freu mich dass euch mein Review gefällt.
Ich muss meinem Namensvetter widersprechen. Inzwischen ist es sehr schwer alle Teile zu bekommen: Das liegt vor allem an den dark orange wedgeplates 43723 (104 stück benötigt) und 2450 (79 stück benötigt). Ich hatte das Glück, dass ich bereits vor 2 Jahren anfing mit Teile sammeln. Aber auch damals wars schon schwer. Zum Preis der Teile kann ich nicht wirklich eine Angabe machen, da ich immer für mehrere Mocs gleichzeitig sammle.
Viele Grüsse
Stefan
12. November 2020 um 14:16
Der Berg und die Mikrostadt gefallen mir besonders gut! Und ich bin erleichtert, dass auch noch andere Afols und Afolinen erst mal ewig Steine vor sich hin bestellen, statt alles akribisch zu planen und zu optimieren. Interessanter Einblick! Vielen Dank dafür!
Bestimmt wird es bald wieder die geschrägten 2*3 Wedgeplates ganz regulär über Steine und Teile geben – das Schiff in der Flasche bekommt ja eine Neuauflage. Aktuell würde ich da an Eurer Stelle etwas abwarten.
12. November 2020 um 15:13
Hi,
Ich hatte am Anfang des Jahres auch angefangen die Teile zu beschaffen… bin aber auch an den dark orange Teilen gescheitert!
Es macht keinen Sinn die Teile aus aller Herren Länder zu kaufen ( meist sind es nur ein paar einzelne , wo man mehr Porto hat als Steine )
Bei Lego ist diese Farbe leider über das ganze Jahr nicht lieferbar gewesen…
und ich habe mich jetzt entschlossen erstmal die Teile zu besorgen die “schwierig “ sind, bevor ich weiter investiere…
in diesem Sinne : wenn jemand die Orangen Partien hat, und loswerden möchte: nehme ich gerne ab !!
Ansonsten Hammer Moc ! Und ein schöner Artikel
Grüße
Chris
12. November 2020 um 15:29
Ja, super schönes Displayset!
Ich habe die Mould King Version, die gab es in Bellheim bei Modbrix für gerade mal 159 Euro.
Bevor jetzt die ersten anfangen zu meckern:
Ich habe zusätzlich die Bauanleitung über Rebrickable gekauft. Der MOC-Designer hat also seinen Anteil bekommen und ich muss mich nicht auf Teilesuche begeben
12. November 2020 um 15:33
Schönes MOC, aber die Kosten sind jenseits von Gut und Böse. Wohl leider so ein klassischer Fall, wo man vor zehn Jahren hätte anfangen müssen, Teile zu sammeln, als Dark Orange noch massenhaft von Chima und ein paar anderen Sets verfügbar war. Das zeigt zumindest, dass ich meine 4 x 4 Corner Plates in dieser Farbe wie meinne Augapfel hüten sollte. Die könnten nochmal richtig wertvoll sein. 😉
12. November 2020 um 15:44
Sehr cooler Review, da hab ich noch was zu lernen!
Ich hatte auch beim Bauen des Berges Teile die in der Luft hingen (nicht Lego Version).