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LEGO Technic 42174 Emirates Team New Zealand AC75 Rennjacht im Review

LEGO Technic 42174 Emirates Team New Zealand AC75 Rennjacht | © André Micko

Die neuestes Rennjacht von LEGO Technic richtet sich an AFOLs: Wie steht es um die Hochseetauglichkeit des Bootes?

2018 kam das LEGO Technic Set 42074 Rennyacht auf den Markt. Um damit in See zu stechen, musste man bei einer UVP von 29,99 Euro 330 Teile zusammenstecken. Zwei Jahre später folgte der 42105 Katamaran, den ich im Pazifik während einem spannenden Corona-Lockdown Down Under auf Hochseetauglichkeit prüfen konnte.

Seit dem 1. August ist nun das Set 42174 Emirates Team New Zealand AC75 Rennjacht am Start. Und alles ist größer geworden. 962 Teile sind es diesmal, für die eine UVP von 119,99 Euro aufgerufen wird. Die Altersempfehlung ist um eine Dekade auf 18+ hochgeschnellt und impliziert, dass es sich eher um ein Display-Set handelt, als dass der Nachwuchs damit im Baggersee hantieren geht. Wie wir später sehen werden, ist auch der Ständer fest mit dem Bootsrumpf verbunden, was reale Schwimmversuche unterbindet.

Pate stand die Rennjacht AC75, mit der das neuseeländische Team am America’s Cup teilnimmt. Das „AC“ im Namen steht für die Initialen des Wettbewerbs, die Zahl gibt die maximale Länge des Bootes an (in feet). 1851 wurde der Cup das erste Mal ausgetragen und findet seitdem in unregelmäßigen Abständen statt. Das macht ihn zur ältesten noch heute ausgetragenen Segelregatta. Aktueller Titelverteidiger aus dem Jahre 2021 ist Neuseeland. Ob sie den Wanderpokal behalten dürfen, wird sich dieses Jahr entscheiden.

Als alte Landratte hatte ich Zeit meines Lebens nur überschaubaren Kontakt mit Schiffen und den Weiten der Ozeane. Die Eselsbrücke für nautische Richtungsangaben habe ich als Kind von meinem Vater gelernt: „Steuerbord ist rechts, Backbord links. Weil in Steuerbord ein R vorkommt“. War leicht zu merken und beschreibt fast vollständig meine Kenntnisse.*

(*erst viel später fiel mir auf, dass in Backbord ebenfalls ein R drinsteckt).

Man möge mir daher nachsehen, wenn ich auf Fachbegriffe verzichte und mit geschickt gewählten Begriffen zu umschreiben versuche (das Dings neben dem anderen Dings). Und nun: alle an Bord! Leinen los und die Brücke geflutet! Oder so ähnlich…

Eckdaten

Verpackung und Inhalt

Bei der im schwarzen 18+ Design gehaltenen Schachtel handelt es sich noch nicht um das neue Verpackungskonzept mit abnehmbarem Deckel. Hier müssen zwei Laschen eingedrückt beziehungsweise aufgerissen werden, um zum Inhalt zu gelangen. Dann kommt relativ viel Interessantes zu Tage. Neben sechs Papiertütchen gibt es eine Plastiktüte mit Sonderteilen und Schnüren für die Takelage. In einer kleinen hellbraunen Tüte verstecken sich die Pneumatikschläuche. Die 220-seitige Anleitung liegt wie der erste Bogen für die Segel und einem Aufkleberbogen mit seinen zwanzig Stickern lose mit dabei. Alles kam jedoch unbeschadet zum Vorschein. In einem kleinen Extrakarton sind die aufgerollten Segel untergebracht. Ausgerollt wirken sie bereits beeindruckend groß.


Der Aufbau

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Der Aufbau ist in sechs Bauabschnitte unterteilt und beginnt mit dem Ständer, in dem auch die Pneumatik verbaut ist. Dann folgen der Rumpf und die Aufbauten samt dem Mast. Besondere Schwierigkeiten oder Herausforderungen gab es keine.



Es geht in die Höhe…

Neue, andersfarbige oder interessante Teile

In der Masse an LEGO Teilen und Sets sowie der Verwendung von unterschiedlichen Teilenummern und Farbnamen ist es oft schwierig zu bestimmen, ob ein Teil neu, in der Farbe bereits erschienen oder einfach nur selten ist. In diesem Kapitel will ich daher der Einfachheit halber alle Teile zeigen, die mir in einem Set aus vorgenannten Gründen (neu, interessante Farbe oder selten) zeigenswert erscheinen.


Das fertige Modell




Die Rennjacht ist etwa 68 cm hoch, 57 cm breit und 35 cm breit (wovon auf die Rumpfbreite 12 cm entfallen). Das ist ordentlich groß und macht was her. Eyecatcher sind natürlich die beiden Segel, das vordere Focksegel und das hintere Hauptsegel.

Für das Focksegel wird nur ein Planenteil verwendet, so dass der Schriftzug von der Backbord-Seite aus gesehen spiegelverkehrt erscheint. Das wird beim Hauptsegel dadurch verhindert, dass es aus zwei Teilen zusammengesetzt ist. Beide Segel lassen sich um einige Zentimeter seitwärts bewegen. Das Hauptsegel ist dabei drehbar um den Hauptmast gelagert, das vordere Segel drehbar um das vordere Stangendings, an dem es aufgehängt ist. Um die Mechanik abzudecken, ist im Bugbereich eine kleine Plane angebracht.





Seitlich stehen die sogenannten Foils ab. Das sind die Flügel, die abgesenkt werden können und das gesamte Boot aus dem Wasser heben. Der Rumpf schwebt dann über der Wasseroberfläche und das Boot rast, nur von den im Wasser liegenden Foils getragen, über die Ozeane und erreicht dabei Geschwindigkeiten bis 54 Knoten (was 100 Stundenkilometern entspricht). Bei der echten Rennjacht werden die Foils hydraulisch gesteuert, im LEGO Modell kommt Pneumatik zum Einsatz.


Im hinteren Bereich des Ständers sitzt die Kurbel. Sie kann beidhändig bedient werden, wie eine Winde auf einem Segelboot eben. Das gefällt mir gut und passt super zum Modell. Über ein kleines Getriebe wird im darüber liegenden Zylinder Luftdruck für die eigentliche Funktion aufgebaut. Die Ventile zum Steuern sitzen etwas weiter vorne. Sie können ebenfalls am Ständer über zwei rote Technik-Verbindungselemente verstellt werden. Dabei lassen sich der linke und rechte Foilarm getrennt voneinander bewegen.




Beim Betätigen der Kurbel drehen sich gleichzeitig vier neben dem Hauptsegel sitzende Mini-Winden mit. Sie werden von einem Gummizug angetrieben, was recht zuverlässig funktioniert. Ein nettes Detail.


Der Ständer ist, wie eingangs erwähnt, fest mit dem Rumpf verbunden. Ich vermute, dass man sich aus Stabilitätsgründen für diese Lösung entschieden hat, obwohl es auch interessant gewesen wäre, die Jacht zur Begutachtung in der Hand halten zu können. Oder damit niemand auf die Idee kommt, das Bötchen im See auszuprobieren. Der typische „Boat does not float“ Aufdruck ist nämlich nicht vorhanden. Leider fehlt auch eine Plakette beziehungsweise Fliese mit den Eckdaten. Als 18+ Displayset konzipiert, hätte ich mir die durchaus gewünscht. Zumal der Ständer prädestiniert dafür scheint.

Kleine Gummipropfen verhindern ein Rutschen des Ständers

Vielen Dank an die LEGO Group, die uns dieses Set für unser Review zur Verfügung gestellt hat. Der Artikel gibt jedoch ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.

Fazit: 42174 Emirates Team New Zealand AC75 Rennjacht

Zugegeben war meine Begeisterung nach den ersten Releaseinformationen verhalten. Ich hatte die bisher erschienenen Technic Boote im Kopf und war skeptisch, wie daraus ein interessantes 18+ Modell entstehen sollte. Bereits nach dem Auspacken hat sich das schnell relativiert. Dafür sorgten die Hintergründe des realen Vorbilds und die Größe des Modells. Insbesondere die Segel tragen hierzu bei.

Die Pneumatik Funktion ist toll umgesetzt. Sie lässt sich gut bedienen und ist schön im Ständer sowie Bootsrumpf integriert. Die Beweglichkeit der Segel, die sich im Zentimeterbereich befindet, bringt optisch keine großen Unterschiede hervor. Kenner mögen sich an der grundsätzlichen Funktion erfreuen.

Der Rumpf wirkt etwas unaufgeräumt, was aber von den Segeln überschattet wird. Die dominieren letztendlich das Erscheinungsbild. Wem das gefällt, und man muss dafür kein Regatta-Fan sein, der kann sich ein durchaus imposantes und dekoratives Ausstellungsstück zu eigen machen. Eine Plakette mit den Eckdaten fehlt leider und hätte das Modell sinnvoll ergänzt.

Bewertung

Positiv Negativ
  • Schön integrierte Pneumatik Funktion
  • Spannendes Vorbild
  • Fehlende Plakette

Benotung 🎵

Gesamtnote: 8
  • Umfang & Bauspaß: 8
  • Optik & Farben: 8
  • Figuren:
  • Bespielbarkeit: 7
  • Preis/Leistung: 7

Von 1 (mau) bis 10 (wow)

Eure Meinung!

Wie gefällt euch die Rennjacht? Zu viel Plastikfolie für ein LEGO Set oder bringt das Boot Abwechslung in die 18+ Display-Set-Welt? Kann man mit dem Modell auch als Landratte was anfangen? Äußert eure Meinung gerne in den Kommentaren!

André Micko

LEGO Technic und Speed Champions Sammler, MOC-Tüftler – alles ist in Bewegung

8 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Ein gewisser Frankfurter YouTuber hätte sicher seinen Spaß daran, uns zu erklären, wie wenig das mit Technic zu tun hat und warum es falsch ist, solche Showmodelle in diesem Stil zu machen. Irgendwie fühle ich mich geneigt, mich da vorauseilend anzuschließen. Von den fünf Quadratmetern Aufklebern bis zu den diversen Folienelementen und dem mageren Rumpf kann ich der Sache recht wenig abgewinnen. Da könnte man nur noch bösartig witzeln, dass das Branding für die wohlhabende Zielgruppe, die dann die Reste aufkauft und auch den Platz für Segel bis zur Decke hat, schon drauf ist. Es gibt sicher Segel-Fans, die das anders sehen, aber so richtig sehe ich halt den Sinn bei dem Modell nicht.

    • Ich finde es gut die Segel so zu lösen, gerade bei den heutigen Hightech Booten ist das ja auch nur noch Plastik bzw Kohlefaden und Ähnliches.
      Ich sehe auch den Sinn das Segel so zu bedrucken um dem Vorbild nahezukommen aber es stört mich schon sehr dann Werbung für irgendwelche Konzerne auf dem Schreibtisch stehen zu haben. Das stört mich übrigens auch stark an den modernen Speed Champions. Man könnte doch wenigstens eine charmante Lego Werbung zb von oktan unterbringen.
      Das Boot erweckt halt schon irgendwie den Eindruck eines Lifestyle Objekts für richtig reiche ( der Werbung wegen).

      • The Storytelling Brick

        19. August 2024 um 13:22

        Trifft das nicht auf fast alle Lizenzmodelle mal mehr, mal weniger zu? Hier ist’s eben direkt mal ein Plakat.

        Bin zwar Fan von Segelschiffen, aber diese neumodischen (Renn-)Yachten mag ich nicht sonderlich.

  2. Schon ein echt beeindruckendes Modell, auch durch die Größe.
    Und mal wieder en tolles Review.
    Mit gutem Rabatt vielleicht bald im heimischen Hafen.
    Dass das Vorsegel von der linken Seite spiegelverkehrt erscheint ist doch wie beim Original.

  3. Ich bin ziemlich zwiegespalten bei dem Ding. Zugegeben, es gefällt mir, aber ich werde es mir garantiert nicht kaufen. Die Pneumatikfunktion ist nett, aber bei einem Displaymodell halt auch irgendwie verschenkt. Das macht man ein, zwei mal dann steht es als dekorativer Staubfänger rum.

  4. So auf Entfernung betrachtet bzw als kleines Handybild, dachte ich erst, es sieht ja schick aus.
    Als ich dann die Bilder vom Aufbau gesehen habe, da war ich etwas enttäuschet.
    Außerdem braucht ein Displaymodell keine Funktion.
    Als Segelfan gefällt mir die Konkurrenz besser, auch wenn ich gerne eine High Performance Yacht gehabt hätte.

  5. Vielen Dank für das tolle Review.
    Ich muss aber zugeben, dass ich mich insgesamt weniger für solche kleinen Boote interessiere.

    Mich faszinieren eher die Riesenpötte wie Containerschiffe, Öltanker, Kreuzfahrtschiffe oder die historischen Ozeanliner a la Titanic, Queen Mary und Co.

    Auch finde ich ein Technic Set mit nur einer echten Funktion etwas mau. Und einen Gegenwert von 120 Euro kann ich für mein Empfinden hier auch nicht erkennen. Sorry.

  6. Bis ich die Sticker gesehen hab, war ich stark in der Versuchung die Yacht zu kaufen. Bei anderen Herstellern gibt es bei 40€ Set schon Haufen bedruckte Teile und Lego immer mit diesen Sticker. Es ist so schade.

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