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LEGO Technic 42182 NASA Apollo Lunar Roving Vehicle im Review

LEGO Technic 42182 NASA Apollo Lunar Roving Vehicle | © André Micko

Das Apollo 17 LRV steht seit über 50 Jahren auf dem Mond: LEGO 42182 NASA Apollo Lunar Roving Vehicle – Raumfahrt-Geschichte zum Nachbauen.

Über 50 Jahre ist es her, als Menschen zuletzt den Mond betraten. An Bord der Apollo 17 Mission waren 1972 der Kommandant Eugene Cernan, sowie die beiden Piloten Harrison Schmitt und Ronald Evans. Eine Reise voller Superlative. Während Cernan und Schmitt über drei Tage auf dem Mond verbrachten (Rekord!), dort mit dem Lunar Rover eine Höchstgeschwindigkeit von 18 km/h erreichten (Rekord!), verbrachte Evans über 6 Tage im Mondorbit und umrundete diesen 75-mal (Rekord! Rekord!). Gesellschaft leisteten ihm dabei fünf Mäuse namens Fe, Fi, Fo, Fum und Phooey, die für das Experiment „Wirkung kosmischer Strahlung auf Lebewesen“ mit dabei waren. Obwohl die Astronauten nach der Rückkehr mehr Glück hatten als die Mäuse -die kleinen Nager wurden nach der Landung getötet und seziert-, ist heute nur noch Harrison Schmitt am Leben. Ist ja aber auch schon über ein halbes Jahrhundert her.

Am 1. August erscheint das LEGO Technic Set 42182 NASA Apollo Lunar Roving Vehicle. Es besteht aus 1913 Teilen bei einer UVP von 219,99 Euro.

Das dem Set als Vorbild dienende Lunar Roving Vehicle (LRV) war das dritte seiner Art. Die beiden Vorgängerversionen kamen bei den Apollo Missionen 15 und 16 zum Einsatz und stehen, wie auch die 17er Version, heute noch auf dem Mond. Die Fahrzeuge wiegen 210 kg* und wurden mit Elektromotoren angetrieben. Sie sollten den Aktionsradius der Astronauten erweitern und sie dabei unterstützen, wissenschaftliche Experimente durchzuführen und Gesteinsproben zu sammeln. Zum Transport konnte man die über drei Meter langen Cabrios auf ein Packmaß von 0,9 m x 1,5 m x 1,7 m zusammenfalten.

Wie gut das mit dem LEGO Modell funktioniert und ob es ansonsten auch mondtauglich ist, schauen wir uns jetzt an! (Praktischerweise bietet sich mein aus Hochwassergründen bis auf den Estrich zurückgebauter Keller als passende Kulisse für die Fotos an)

*physikalisch falsch ausgedrückt und umgangssprachlich auf die Erde bezogen. Korrekt müsste es heißen: die Fahrzeuge haben eine Masse von 210 kg (das gilt ortsunabhängig, also sowohl hier als auch auf dem Mond). Allerdings ist das Gewicht auf unserem Trabanten geringer. Eine Masse von 210 kg entspricht auf der Erde einem Gewicht von 2060 N, auf dem Mond sind es nur 340 N.

Eckdaten

Verpackung und Inhalt

Als 18+ Set konzipiert, folgt auch die Gestaltung der Verpackung dem üblichen, schwarz dominierten Design. Auf der Rückseite wird der Falt-Mechanismus dargestellt, sowie die Ausstellungsvariante mit eigenen Aufstellungsständern für die einzelnen Zubehör-Teile des Fahrzeugs. Ein Foto des realen Vorbilds darf natürlich nicht fehlen.

Untypischerweise wird der Karton nicht seitlich geöffnet, sondern der obere Deckel nach Auftrennen der acht Klebestreifen nach oben abgezogen. Vielleicht eine Hommage an die frühen Technic oder LEGO Sets? (die Themenwelt Technic war 1972 noch nicht geboren… was auch für mich gilt).

Zumindest liegt so der Inhalt schön übersichtlich vor einem. Papiertüten dominieren, Reifen und Kotflügel sind nicht separat verpackt.





Mmmmmm…. Doooonuts!!

Im stabilen Umschlag aus Pappe verstecken sich die 352-seitige Anleitung und drei gewaltige Stickerbögen mit insgesamt 42 Aufklebern. Darunter vier herausfordernd große für die Typenschilder.


Der Aufbau

Die Anleitung beginnt mit einigen Infos zu den Mondmissionen, den Ausrüstungsgegenständen und weiteren Fotos aus dem Fundus der NASA. Überschaubar, aber interessant.

Der Aufbau ist in 12 Bauabschnitte unterteilt und ist spannend. Begonnen wird mit dem Fahrzeug, anschließend sind die modulartigen, weiteren Ausrüstungsteile an der Reihe. Bei Letzteren steigt der Anteil an LEGO System-Teilen deutlich. Nach einigen Stunden Bauvergnügen kann der Erdtrabant erkundet werden.


Neue, andersfarbige oder interessante Teile

In der Masse an LEGO Teilen und Sets sowie der Verwendung von unterschiedlichen Teilenummern und Farbnamen ist es oft schwierig zu bestimmen, ob ein Teil neu, in der Farbe bereits erschienen oder einfach nur selten ist. In diesem Kapitel will ich daher der Einfachheit halber alle Teile zeigen, die mir in einem Set aus vorgenannten Gründen (neu, interessante Farbe oder selten) zeigenswert erscheinen.


Beim Apollo 17 LRV ist am zweiten Einsatztag ein Stück des Kotflügels abgebrochen und wurde mit einer Mondkarte und Klebeband zusammengeflickt…


Das fertige Modell




Der Rover ist voll bestückt etwa 41 cm lang, 25 cm breit und 23 cm hoch, je nach dem, wie die Antennen aufgestellt und ausgerichtet sind.

Die Räder sind einzeln aufgehängt und gefedert. Die Bodenfreiheit liegt bei drei Zentimetern, wobei der Unterboden Dank der Federung dabei fast bis auf den Untergrund heruntergedrückt werden kann. Oder eben die einzelnen Räder entsprechend große Hindernisse ausgleichen können.

Vorder- und Hinterachse sind über einen Joystick lenkbar, der zwischen den Sitzen angebracht ist. Das echte LRV besaß drei Lenkmodi: Vorderradlenkung, Hinterradlenkung, oder beides zusammen. Geregelt wurde die Lenkung dabei mit je einem Elektromotor pro Achse. Beim LEGO Modell ist natürlich Muskelkraft gefragt (die Anforderungen halten sich in Grenzen). Die Lenkmodi, und ich muss zugeben, dass mir das fast entgangen wäre, sind aber auch alle vorhanden. Das funktioniert, indem sich für jede Achse die Lenkfunktion separat sperren lässt. Sehr cool umgesetzt!


Deaktivierung der Lenkung einer Achse.
Links oben: Lenkung funktionsfähig
Rechts oben, Schritt 1: Lenkung sperren
Links unten, Schritt 2: Achse von der Lenkmechanik trennen
Rechts unten: Lenkmechanik wirkt nicht mehr auf die Achse -> Lenkung verriegelt

Mit dem Lunar Roving Vehicle durften sich die Astronauten übrigens nur so weit von der Mondfähre entfernen, dass sie unter Beachtung der Sauerstoffreserven zu jedem Zeitpunkt in der Lage waren, zu Fuß zurückzugehen. In Anbetracht der unwirtlichen Umgebung sicherlich eine vernünftige Vorgabe. Beim 3-tägigen Einsatz legten sie insgesamt 35,9 Kilometer zurück (Rekord!). Die größte Entfernung zum Landemodul betrug dabei 7,6 Kilometer ((sicherlich auch ein) Rekord!).

Mit am faszinierendsten beim Rover ist dessen Eigenschaft, sich zu einem kleinen Päckchen zusammenklappen zu lassen. Beim LEGO Set bedeutet klein etwa 23 cm x 23 cm x 10 cm. Der Vorgang macht großen Spaß und weckt das Kind im erwachsenen Astronauten. Die Bilder veranschaulichen das besser, als ich es erklären könnte, aber zusammengefasst sind folgende Schritte nötig:

(0. Alles Zubehör entfernen)
1. Fußstützen einklappen
2. Sitzlehne einklappen und Sitz nach vorne schieben
3. Mittelkonsole einklappen
4. Lenkung an beiden Achsen sperren
5. Räder entriegeln
6. Achsen entriegeln
7. Achsen und Räder einklappen

1. Fußstützen einklappen


2. Sitzlehnen einklappen und Sitze nach vorne schieben


3. Mittelkonsole einklappen


4. Lenkung an beiden Achsen sperren


5. Räder entriegeln


6. Achsen entriegeln


7. Achsen und Räder einklappen


7. Achsen und Räder einklappen


Voilà! Klein und kompakt!

Beladen wird der Flitzer mit dem unter Punkt „0.“ erwähnten Zubehör. Vorne sitzt das Modul, welches alles beinhaltet, was Kommunikation und Navigation betrifft. Hierzu gehören ebenfalls Batterien, das einen Kompass ersetzende Gyroskop (ein Kompass funktionert mangels Magnetfeld nicht auf dem Mond) und eine Kamera. Das Trainingsmaterial für die LCRU (Lunar Communications Relay Unit) ist übrigens hier auf der NASA Seite als .pdf abrufbar. Ist ganz spannend, mal einen Blick in das Dokument aus dem Jahre 1971 zu werfen.

Am Heck befindet sich das „Aft Pallet Assembly“, oder in anderen Worten: der Experimentierkasten. Hier findet sich alles wichtige Zubehör und Werkzeug für die Durchführung der geplanten Experimente (beispielsweise Gravimetermessungen) und das Sammeln von Gesteinsproben. Alles wunderbar im aufklappbaren Gestell untergebracht.


“Nach Hause telefonieren…”


Mit Gabel-Besen zum Befreien des Equipments vom Mondstaub





Wie lange die Gummis wohl halten…?



Neben einigen Kieseln ist der Big Muley mit an Bord, ein 11,7 Kilogramm schwerer Brocken Mondgestein. Seines Zeichens der schwerste (Rekord!), der es im Rahmen des Apollo Programms zur Erde geschafft hat. LEGO beschreibt das Kügelchen als „Hommage an Big Muley“, was damit zusammenhängt, das selbiger bereits mit Apollo 16 zur Erde geschafft wurde. Er konnte also im Apollo 17 Wägelchen nie transportiert werden – zumindest nicht auf dem Mond.

Big Muley

Fun Fact: bei den üblichen Artikelrecherchen bin ich bezüglich des Big Muley auf folgende Beschreibung gestoßen, die ich hier nicht vorenthalten möchte. „Bei Big Muley handelt es sich um eine dimikte Brekzie, bei der ein kleineres, geschocktes Anorthositfragment einer troktolithischen Impaktschmelze aufsitzt.“ Faszinierend, dass Geologie so kompliziert sein kann. Wer es schafft, diesen Satz auswendig zu lernen (ich kann ihn kaum vorlesen…), kann damit sicherlich auf der nächsten Cocktailparty auftrumpfen.

Ausstellen lässt sich das LRV natürlich auch. Es gibt einen Ständer für das Gesamtpaket, was mir persönlich am besten gefällt. Also das Fahrzeug mit allen Modulanbauten an der Front und am Heck. Antenne gerne aufgeklappt und gegen die fiktive Erde gerichtet.

Diese Präsentationsweise ist nicht mein Favorit…


Wer sich gerne breiter aufstellen möchte, oder das Mondfahrzeug eingeklappt präsentieren will, kann das zusätzliche Ständerpaket nutzen. Jeweils mit eigener Plakette und Beschreibung, was die jeweiligen Module beinhalten.


Vielen Dank an die LEGO Group, die uns dieses Set für unser Review zur Verfügung gestellt hat. Der Artikel gibt jedoch ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.

Fazit

Ich hatte mich schon nach den ersten Bildern auf das Mondauto gefreut und muss sagen, dass die Erwartungen übertroffen wurden. Die Umsetzung zahlreicher Details und die Bilder der damaligen Mission faszinieren und wecken astronomisches Fernweh. Wie gern hätte ich das damals vor dem Fernseher mit live verfolgt (auch wenn die Auflösung in den 70ern weit weg von 4K und gruselig war).

Die zahlreichen Funktionen (erwähnenswert ist hier insbesondere die Prozedur des Einklappens) sind fantastisch gelöst und bieten für ein 18+ Displayset einen enorm hohen Spielfaktor.

Als Anschauungsobjekte macht das LRV im eingeklappten Transportmodus weniger her, daher hätte mir ein Präsentationsständer gereicht. Auch um mir die Herausforderung zu ersparen, gleich vier große Aufkleber passgenau auf einer Riesenfliese zu platzieren.

Auf den Teilepreis bezogen ist es sicherlich kein günstiges Technic Set. Spätestens mit zu erwartenden Rabatten aber eigentlich ein Pflichtkauf für jeden Astronomiefan und Besitzer der Saturn V.

Bewertung

Positiv Negativ
  • Viele Details
  • Geschichtlich-astronomischer Hintergrund
  • (Einklapp-) Funktionalität
  • Gleich vier Riesen-Bebber enthalten

Benotung 🎵

Gesamtnote: 10
  • Umfang & Bauspaß: 10
  • Optik & Farben: 10
  • Figuren:
  • Bespielbarkeit: 10
  • Preis/Leistung: 8

Von 1 (mau) bis 10 (wow)

Eure Meinung!

Eigentlich habe ich heute nur eine Frage an euch, und bitte um ehrliche Antworten in den Kommentaren: Wer hat gewusst, dass es sich beim Big Muley um eine dimikte Brekzie handelt?

André Micko

LEGO Technic und Speed Champions Sammler, MOC-Tüftler – alles ist in Bewegung

12 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Werde ich mir bei der nächsten Gelegenheit mit attraktivem Rabatt oder GWP besorgen. Habe schon 2x “LEGO Creator 31152 Astronaut” daheim für die Crew. Mal schauen, ob der Maßstab passt und wie ggf. die MMU (Manned Maneuvering Unit) angepasst werden muss…

  2. 1. Pflichtkauf
    2. Da wird beim Steindrucker nachgelegt (leider notwendig)
    3. Deine nicht präferierte Aufstellung könnte aus Platzgründen gewinnen.
    4. Ich lerne den Satz auswendig und wehe, das wird im nächsten Pubquiz nicht abgefragt *g*
    5. Danke für das Review!

  3. Am Anfang deines Reviews dachte ich ja schon „hm, das ist ja mehr ein icons set und kann sich bei den andren Autos einreihen“ aber dann kamen ja doch noch so ein paar Technik Funktionen zum Vorschein 😋
    Nichtsdestotrotz verschwimmen die Grenzen da doch immer mehr, wenn man bedenkt wieviel Technik unter der Haube der großen Autos steckt, um die spielfunktionen umzusetzen. Wo hört Technik auf, wo fängt System an?

    Schönes Modell, aber preislich echt heftig. Und warum das mit den Riesen Aufklebern sein muss wo sie bei ucs doch zeigen dass es auch mit drucken geht…Schade. Aber lassen wir das leidige Thema 😂

  4. The Storytelling Brick

    28. Juli 2024 um 14:31

    Endlich ein Set, das den Namen Technic auch verdient! ✌️ Der Koffermodus begeistert mich 😁

  5. Schick sieht’s schon aus. Ich würde nur einige der roten und gelben Teile gegen neutralere Varianten austauschen, die es ja gibt. Da verstehe ich dann auch wieder LEGOs Logik nicht. Das Set richtet sich eindeutig an Erwachsene, aber man macht die Teile der Rädermechanik wieder bunt, als würden Dreijährige das bedienen…

  6. Ich motze ja oft und gerne bei Legosets, aber das hier finde ich rundum gelungen!

  7. Ich finde das Set gelungen, mal abgesehen von der Sticker-Orgie (leider schon wieder). Ich hätte es wahrscheinlich an Tag eins gekauft. Aber so muss ich mal wieder nachdenken, ob es diesen Preis wert ist. Ich finde Sticker in Sets oberhalb der 200€ Marke irgendwie nicht mehr zu rechtfertigen.

  8. …heute bei Smyth Toys für fast 50€ weniger gesehen! Also ich verstehe die Preispolitik von Lego nicht mehr so richtig.

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