LEGO Technic Review: Wie macht sich die Italienerin Ducati Panigale V4 S zwischen der deutschen BMW und der japanischen Yamaha?
Ich bin zurück auf der Review-Bühne. Der Keller ist trocken und weitestgehend wieder aufgebaut. In einer Ecke stapeln sich die Kartons mit noch zu verstauenden Vitrinenstücken und, noch wichtiger, den liegengebliebenen Review-Sets. Einiges hat sich angesammelt und wartet darauf, zügig abgearbeitet zu werden.
Höchst motiviert und gut gelaunt starten wir heute mit dem neuen LEGO Technic 42202 Ducati Panigale V4 S Motorrad durch. Panigale… Panigale? Gabs das nicht schon mal? Richtig, die 42107 Ducati Panigale V4 R kam im schicksalhaften Corona Pandemiebeginn-Jahr 2020 auf den Markt. Ich verweilte damals in Australien, und konnte die kleine Version des Motorrads im Outback und mit langem Bart testen und vorstellen. Am 1. Januar 2025 folgt nun die Superbike Version. Mit 1603 Teilen bei einer UVP von 199.99 Euro ist sie das dritte Modell der großen LEGO Motorräder im Maßstab 1:5.
Inhaltsverzeichnis
Eckdaten
- Thema: LEGO Technic
- 1603 Teile
- 199,99 Euro UVP
- 0 Minifiguren
- Release am 1. Januar 2025
- Zur Bauanleitung 🗺
- Im LEGO Online Shop 🛒
Die Superbikes im kurzen Vergleich
Das erste Superbike war die 42130 BMW M 1000 RR und erschien vor zwei Jahren am 1. Januar 2022. Mit 1920 Teilen ist die BMW das größte -auf die Teileanzahl bezogen- der drei Zweiräder. Die UVP des immer noch erhältlichen Sets lag ursprünglich bei 199,99 Euro, kletterte mittlerweile aber auf 249,99 Euro.
Die 42159 Yamaha MT-10SP folgte gut eineinhalb Jahre später am 1. August 2023. Auch sie ist noch erhältlich. Für 1478 Teile, und somit die kleinste im Bunde, liegt die UVP bei 229,99 Euro.
Am günstigsten ist somit mit einer UVP von 199,99 Euro die neue Ducati, welche 125 Teile mehr als die Yamaha mit sich bringt.
Vom vierrädrigen Pendant, also den Supercars, sind mittlerweile fünf erschienen, jeweils im zweijährigen Turnus zur Jahresmitte. Das letzte war der 42172 McLaren P1 vom 1. August 2024. Die Superbikes dürfen also noch aufholen. Wenn auch zukünftig im Schnitt jedes Jahr ein neues Motorrad herauskommt, könnte man 2028 jedem Supercar ein Superbike zur Seite stellen. Ich bin gespannt…
Verpackung und Inhalt
Das 18+ Set folgt dem bekannten Design: Modell-Bilder vor dunklem Hintergrund sowie einige Basis-Informationen auf einem farbigen Streifen am unteren Rand der Vorderseite. So edel wie bei den Supercars kommt die Verpackung der Motorräder aber nicht daher. Nach Durchschneiden der Klebesiegel lässt sich der Deckel im Schuhschachtelprinzip nach oben abziehen. Im Inneren dann die Papiertüten mit den Teilen. Nur vereinzelt sind noch Bausteine in Plastikbeuteln verpackt. Die 356-seitige Anleitung sowie der Stickerbogen mit seinen überschaubaren dreizehn Aufklebern sind in einem Pappumschlag sicher verstaut. Die zwei großen Reifen mit ihren Felgen liegen lose dabei.
Der Aufbau
Der Aufbau ist in 12 Abschnitte unterteilt. Begonnen wird mit dem Getriebe- und Motorblock, dem Herzstück der Maschine sozusagen. Es folgt recht schnell der Präsentationsständer, auf dem das Modell für den weiteren Aufbau aufgelegt werden kann. Anschließend wächst die Ducati Schritt für Schritt zu ihrer finalen Größe heran: Motorverkleidung, Hinterradaufhängung, Gabel beziehungsweise Vorderradaufhängung, Sattel und Frontscheibe. Zuletzt wird der große Tank angebaut und das Typenschild beklebt.

Dank der detaillierten Anleitung gibt es prinzipiell keine Probleme beim Aufbau. Dennoch ist bei komplexen Modellen Konzentration und ein sauberes Zusammensetzen gefragt. Die Getriebeelemente müssen in der richtigen Lage positioniert werden, die Zahnräder möglichst leicht laufen. Also Bauteile auf den Achsen mit etwas Spiel montieren und nicht quetschen. Ein weiser Rat aus eigener Erfahrung: es ist sehr hilfreich, alle mitgelieferten Gummis gemäß der Anleitung zu montieren!
Neue, andersfarbige oder interessante Teile
In der Masse an LEGO Teilen und Sets sowie der Verwendung von unterschiedlichen Teilenummern und Farbnamen ist es oft schwierig zu bestimmen, ob ein Teil neu, in der Farbe bereits erschienen oder einfach nur selten ist. In diesem Kapitel will ich daher der Einfachheit halber alle Teile zeigen, die mir in einem Set aus vorgenannten Gründen (neu, interessante Farbe oder selten) zeigenswert erscheinen.
Das fertige Modell
Die Panigale V4 S ist etwa 45 cm lang, 15 cm breit und 26 cm hoch. In der Höhe kommen noch vier Zentimeter oben drauf, wenn sie auf ihrem Präsentationsständer steht. Tut sie dies nicht, gibt es auf der linken Seite einen herunterklappbaren Ständer. Der wirkt zwar im Vergleich zu Größe des Motorrads etwas unterdimensioniert, hält sie dafür aber erstaunlich stabil am Stehen.
Darüber liegt der Schalthebel. Von unten nach oben kann man durch die Gänge 1 – N – 2 – 3 schalten. Das ist etwas hakelig, und man spürt deutlich die auf die Technic-Achse wirkenden Kräfte. Ab und zu fragt man sich dann, ob man wirklich noch weiterdrücken soll oder ob sich die Achsen dauerhaft verdrehen. Bis dann doch noch der Gang einrastet.
Durch drehen am Hinterrad kann man direkt die Auswirkungen des Gangwechsels am Kolben des Vier-Zylinder-Motors beobachten. Zumindest einer der vier Zylinder ist jeweils auf der rechten oder der linken Seite gut zu beobachten. Dessen Kolben bewegt sich je nach eingelegtem Gang bei ähnlicher Drehgeschwindigkeit des Hinterrads schneller oder langsamer auf und ab. Oder bewegt sich gar nicht, wenn der Neutralgang („N“) eingelegt ist. Gegenüber dem hakeligen Gangwechsel laufen Motor und Getriebe dafür wie geschmiert.

Hinterrad und vordere Gabel sind gefedert, und selbstverständlich ist das Superbike auch lenkbar. Besondere neue Elemente kommen dabei nicht zum Einsatz. Die Ducati folgt den technischen Konzepten ihrer Vorgänger.
Vielen Dank an die LEGO Group, die uns dieses Set für unser Review zur Verfügung gestellt hat. Der Artikel gibt jedoch ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.
Fazit: 42202 Ducati Panigale V4 S Motorrad
Ich bin großer Fan der Super-x Reihe, seien sie nun auf vier (als Supercar) oder auf zwei Rädern (als Superbike) unterwegs. Daher freut mich die doch recht zeitnahe Fortsetzung der Superbike Serie mit der Ducati als drittem Modell der Reihe.
Technisch gibt es keine großen Neuerungen. Sie setzt auf schon bekannte Umsetzungen von Getriebe und Motor. Optisch setzt sie neben der Deutschen und insbesondere neben der Yamaha einen schönen Akzent, nicht nur durch ihre dominant rötliche Erscheinung. Auf jeden Fall eine tolle Fortführung der Reihe. Ich für meinen Teil freue mich schon auf das vierte Bike…
Bewertung
Positiv | Negativ |
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Benotung 🎵
Gesamtnote: 9 |
Von 1 (mau) bis 10 (wow) |
Eure Meinung!
Wer hat die BMW und / oder die Yamaha bereits zu Hause? Wie gefällt euch die Ducati? Wird sie sich dazu gesellen oder wird sie vielleicht sogar euer erstes Superbike? Sind die Zweiräder eine schöne Ergänzung zu den Supercars? Teilt gerne eure Meinung in den Kommentaren!
23. Dezember 2024 um 15:30
Schade, das Bike hätte ich gern gekauft, aber mit Aufklebern ist das Modell ein No-Go. Zum Beispiel, der Aufkleber des Ducati-Schriftzugs auf der Tankoberfläche ist glänzend, der umgebende Kunststoff matt. Das sieht doch billig aus! Nein Lego, so nicht!
23. Dezember 2024 um 20:51
Dann heißt es also: Warten auf d’Artagnan! Mal wieder ein Review von André, pünktlich zu Weihnachten!!! Herzlichen Glückwunsch, dass in endloser Arbeit Dein Reich nun allmählich wieder im alten Glanz erstrahlt! Tröstlich, dass Dir auch mal ein Teil durchrutscht. Das Bike sieht schnittig aus und ich mag Deine Aufnahmen vom Zusammenbau mit all den Liftarmen, Pins und Zahnrädern immer sehr. Zugegeben, das Sahnehäubchen wäre noch eine spektakuläre Fotosession draußen gewesen. Aber ich verstehe angesichts des hiesigen Wetters in den letzten Wochen gut, dass das kalt, nass und überdies zeitaufwendig geworden wäre. Frohe Weihnachten! Ganz viele Grüße!
23. Dezember 2024 um 23:46
Außenaufnahmen kommen wieder, spätestens im Frühling! 🙂 (Wetter ist tatsächlich nicht sehr einladend zur Zeit)
Dir ebenfalls schöne Weihnachten und erholsame Feiertage! Liebe Grüße
25. Dezember 2024 um 20:29
Wenn ich mir die Modelle anschaue kann ich die Vorlagen an der Farbe erkennen. Bei der Duc aber muss ich als leidenschaftlicher Duc-Fahrer sagen, dass sie mir, wie schon die V4 R zu weit vom Original weg ist… Schade, hätte sie mir gerne gekauft.
28. Dezember 2024 um 14:10
Rot. Schlicht. Und doch obsolet aus meiner Sicht. Die kleine Panigale war ausreichend, zumal es so viele andere schicke Maschinen gibt. Vielleicht mag LEGO ja auch nur ungemein gerne Wiederholungen in jeglichen Maßstäben. Nichtsdestotrotz, eine sehr gute Review von einem Fan von LEGOs Zweiradmaschinchen. Das liest man sehr gut heraus 👍
9. August 2025 um 17:58
Hallöchen!
Ich habe mit der sehr kleinen Ducati Panigali V4 R damals angefangen. Sehr nett, aber auch sehr einfach im gesamten und preislich leider zu hoch.
Dann kam die BMW 1000RR, die aus meiner Sicht das schönste Modell über allem ist.
Dann folgte die ebenfalls große Yamaha MT10 SP und die kleine Ninja. Beides kommt bei weitem nicht an die BMW heran. Da neben gesellen sich noch viele weitere super Cars von Lego und einem von Carda. Wo echt sagen muss, dass Carda eine ganz andere Liga ist und dafür noch günstiger.
Wahrscheinlich werde ich mir die neue Ducati in 1:5 noch holen.
Zukünftig und wenn Platz für mehr wäre, jedoch nur noch Carda.