Mit dem Toyota aus Fast & Furious tritt ein Japaner gegen die amerikanische Corvette an: Wer wird als Erster über die Ziellinie fahren?
Am 1. März erschienen in der LEGO Technic Welt zwei neue Sportwagen. Beide adressiert an die jüngeren Baumeister, mit einer Altersempfehlung von 9+ (wir kommen gleich nochmal auf diesen Punkt zu sprechen…).
Der 42204 Fast and Furious Toyota Supra MK4 besteht aus 810 Teilen und düst mit einer UVP von 59,99 Euro auf den Markt. Es handelt sich, wie der Name schon vermuten lässt, um das legendäre Fahrzeug aus dem ersten Teil der Fast & Furious Filmreihe. Gefahren von Dank seines frühen Ablebens ebenfalls legendären Paul Walker alias Brian und am Ende übergeben an Vin Diesel. Alias Dom. Natürlich sind deshalb auch Details aus dem Film verbaut, wie beispielsweise die NOS-Flaschen im Kofferraum (Lachgas-Einspritzung). Und natürlich verweist LEGO in seiner Produktbeschreibung mehrfach auf den Film, beispielsweise mit „[…] ein tolles Geschenk für Kinder, die die Flitzer aus Fast and Furious lieben.“ Oder „Beim Bauen des Modells wirst du dich bestimmt an deine Lieblingsfilmszenen erinnern.“
Nun ja, das Set richtet sich an Jungen und Mädchen ab 9 Jahren. Während der Film eine FSK von 16 erhalten hat.
Ok. Ist eigentlich völlig unwichtig. Allerdings hat LEGO jüngst zwei Sets der Speed Champions Formel 1 Reihe von 10+ auf 18+ angehoben. Begründung: Red Bull Racing befindet sich im Besitz des bekannten Energydrink-Herstellers, dessen gleichnamiges Getränk in einigen Ländern erst ab 18 Jahren erworben werden darf. Daraus folgerte man nun, dass das… ich sag mal, Spielzeugauto, ebenfalls mit 18+ zu taggen ist.
Seitdem grüble ich, ob das völlig absurd ist oder doch irgendwie Sinn ergibt (Tendenz zum Ersteren…). So kommen auch Fragen bei anderen Sets auf, wie: darf ein Spielzeug-Filmauto eine niedrigere Altersempfehlung haben, als die zughörige FSK-Freigabe des Films? Ist der Bezug zu den Lieblingsszenen eines Films, den einige Kinder der Zielgruppe erst in 7 Jahren anschauen dürfen, moralisch tragbar?
[Notiz: hier geschickte Überleitung einfügen]
Das zweite Fahrzeug im heutigen Review-Bundle ist die 42205 Chevrolet Corvette Stingray. Gleiche UVP (59,99 Euro), 2,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h, 312 km/h Spitzengeschwindigkeit. Und alles aus nur 732 Teilen zusammengesetzt.
Gibt es einen Sieger in diesem Rennen auf Augenhöhe?
Inhaltsverzeichnis
Eckdaten
42204 Fast and Furious Toyota Supra MK4
- Thema: LEGO Technic
- 810 Teile
- 59,99 Euro UVP
- 0 Minifiguren
- Release am 1. März 2025
- Zur Bauanleitung 🗺
- Im LEGO Online Shop 🛒
42205 Chevrolet Corvette Stingray
- Thema: LEGO Technic
- 732 Teile
- 59,99 Euro UVP
- 0 Minifiguren
- Release am 1. März 2025
- Zur Bauanleitung 🗺
- Im LEGO Online Shop 🛒
Verpackung und Inhalt
Beide Fahrzeuge düsen vor photogeshoppter Kulisse auf der Vorderseite der Verpackung die Straße entlang. Rückseitig findet man weitere Detailansichten sowie Hinweise auf die Funktionen. Von der Corvette ist noch ein Foto des Originals abgebildet, beim Toyota gibt es davon nur eines am Ende des Anleitungsheftchens.


Die Anleitungen sowie der jeweilige Stickerbogen sind nicht separat verpackt. Dank des prall gefüllten Inhalts neben den Papiertüten mit den Teilen jedoch einigermaßen knicksicher verstaut.
Beim Aufbau der Corvette helfen die 156 Seiten der Anleitung. Sie kann mit 23 Stickern verziert werden.




Beim Fast & Furious Flitzer sind es doppelt so viele Aufkleber, insgesamt also 46. Die Anleitung besteht aus 172 Seiten. Dazu kommt noch ein Code für das Videospiel Asphalt Legends Unite. Damit kann man den LEGO Technic Nachbau freischalten und Rennen fahren. Zumindest der Beschreibung nach: „Mit unserer exklusiven Einladung kannst du spüren, wie es sich anfühlt, mit deinem LEGO Technic Lieblingsrennwagen über den Asphalt zu jagen.“ (ich muss zugeben, dass dies nicht meine Welt ist…). Der Code ist nur begrenzte Zeit gültig.
Der Aufbau
Der Aufbau beziehungsweise die Aufbauten sind in fünf Bauabschnitte unterteilt und können einen durchaus zwei Stunden beschäftigen. Also pro Fahrzeug. Es kommen einige interessante neue Teile zum Einsatz, wie im nächsten Kapitel gezeigt. Ansonsten gibt es keine größeren Überraschungen. Wie immer gilt beim Technic-Zusammenbau: bei störrischen Pins ist manchmal etwas Geduld notwendig. Und sich bewegenden Verbindungen, beispielsweise im Getriebe oder Motor, muss genügend Spiel für einen leichtgängigen Lauf gelassen werden.


Neue, andersfarbige oder interessante Teile
In der Masse an LEGO Teilen und Sets sowie der Verwendung von unterschiedlichen Teilenummern und Farbnamen ist es oft schwierig zu bestimmen, ob ein Teil neu, in der Farbe bereits erschienen oder einfach nur selten ist. In diesem Kapitel will ich daher der Einfachheit halber alle Teile zeigen, die mir in einem Set aus vorgenannten Gründen (neu, interessante Farbe oder selten) zeigenswert erscheinen.
42204 Fast and Furious Toyota Supra MK4
42205 Chevrolet Corvette Stingray
Das fertige Modell
42204 Fast and Furious Toyota Supra MK4
Der Toyota ist etwa 31 cm lang, 13 cm breit und 9 cm hoch. Die vorderen Räder sind über die Hand-of God Steuerung auf dem Dach lenkbar. Gefedert sind die Achsen beziehungsweise Räder nicht, wie bei allen Fahrzeugen dieses Typs.
Unter der aufklappbaren Motorhaube verbirgt sich vorne der 6-Zylinder-Motor. Er ist mit dem Differenzial an der Heckachse verbunden und treibt die Hinterräder an.
Die Kofferraumöffnung lässt sich hochklappen. Da sie ohnehin sehr luftig ist, kommt dabei aber nichts zum Vorschein, was man nicht auch in geschlossenem Zustand sehen könnte. Hinter den eingangs erwähnten NOS Flaschen liegt die Soundanlage, die jedoch nur aus einer mit Aufkleber versehenen Fliese besteht.
Die Fahrer- und Beifahrertür kann man ebenfalls öffnen. Die Scharnierkonstruktion funktioniert gut. Beide Türen schließen mit einem satten Geräusch und bleiben stabil in ihrer Position. Auch das abnehmbare Dach ist schön. Es wird einfach abgezogen, wobei bei mir die beiden Befestigungs-Technic-Pins immer auf der richtigen Seite, also dem abnehmbaren Paneel, stecken geblieben sind. Naja. Fast immer.
Wegen des Daches hängt die A-Säule frei im Raum und ist nur unten an zwei Pins mit dem Fahrzeugrahmen montiert. Beide Säulen (inklusiver der Verbindung zwischen ihnen am oberen Ende) lassen sich so nach vorne wegklappen. Das ist hier aber stabiler und weniger störend als die ähnliche Konstruktion beim 42184 Koenigsegg Jesko Absolut.
Das Fahrzeug ist grundsätzlich sehr robust gebaut und sollte auch wilde Rennen Schad frei überstehen. Das Dach ist in montiertem Zustand ein wenig wackelig, verzeiht aber dennoch, wenn das Auto auch mal hier angehoben wird.
42205 Chevrolet Corvette Stingray
Die Corvette ist etwas kürzer als der Toyota und bringt es auf etwa 28 cm Länge. Dafür liegt sie in der Breite bei knapp 15 cm, die Höhe liegt bei 9 cm.
Funktional unterscheidet sie sich kaum vom japanischen Kollegen. Die Vorderräder sind lenkbar, auch hier nur über die Hand-of-God-Steuerung auf dem Dach. Klappt man die Haube vorne hoch, sieht man… so gut wie nichts. Der V8 Motor sitzt nämlich am Heck. Dort bekommt man erst einen schönen Blick auf selbigen, wenn die Heckabdeckung geöffnet wird. Auch er hängt direkt am Differenzial, welches den Motor mit den beiden Rädern der Hinterachse verbindet.


Bei den Türen verliert die Corvette gegenüber dem Toyota. Sie sind hier wesentlich filigraner und versuchen, den Linien des Originals zu folgen, hängen aber ziemlich wackelig an ihrem einzigen Scharnier-Pin. Zumindest klappen sie Dank der Reibungskräfte nicht von alleine auf.
Dafür kann unbesorgter am Dach zugegriffen und der Flitzer transportiert werden. Er wartet auch sonst mit der insgesamt selben robusten Bauweise auf wie der MK4.
Vielen Dank an die LEGO Group, die uns dieses Set für unser Review zur Verfügung gestellt hat. Der Artikel gibt jedoch ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.
Fazit: 42204 F&F Toyota Supra MK4 & 42205 Chevrolet Corvette Stingray
Beides sind nette, kleine Sportwagen mit den zu erwartenden Funktionen für eine junge Zielgruppe und die Modellgröße. Die Fahrzeuge sind sehr robust und bereit für wilde Fahrten auf der kinderzimmerlichen Rennstrecke. Bei ähnlichem Umfang und gleichem Preis entscheidet letztendlich der Geschmack.
Wenn ich mich entscheiden müsste, hätte der Toyota die Nase vorn. Er wirkt etwas bulliger, bei feinerer Linienführung. Da ist die Corvette vor allem beim Dach und der vorderen Haube deutlich unruhiger, was an der kleinteiligen Umsetzung dieser Karosserieflächen liegt. Das dies, oder der damit verbundene Vergleich mit dem Original Fahrzeug bei den jüngsten Technic Baumeistern aber eine große Rolle spielen wird, wage ich zu bezweifeln. Insofern all jenen viel Spaß mit ihrem Modell, für dass sie sich entschieden haben. Oder natürlich mit beiden.
Bewertung
Positiv | Negativ |
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Eure Meinung!
Wer von den beiden macht das Rennen bei euch? Aus welchen Gründen? Und sollte man ein Fast & Furious Auto tatsächlich für 9-jährige Kinder freigeben? Oder nur wenn sie in einem Land leben, in dem sie Red Bull konsumieren dürfen? Äußert eure Meinung gerne in den Kommentaren!
6. April 2025 um 9:29
Danke für das Review! Ich muss zugeben, dass mir die Technic-Autos in diesem Maßstab sehr selten gefallen, und auch hier bin ich eher abgeneigt. Die 1:8-Supercars sind da schon eine andere Hausnummer… Den Vier-Wege-Verbinder finde ich aber spannend, weißt du zufälligerweise noch, wofür der hier genutzt wird?
Und um auf Red Bull zurückzukommen: So viel ich weiß, geht es nicht primär darum, dass der Energydrink nicht an Minderjährige verkauft werden darf, sondern dass es verboten ist, dafür an Minderjährige zu werben. Da ein Set mit der Altersempfehlung 9+ aber definitiv an Minderjährige gerichtet ist, kann man das wohl als Werbung auffassen. Bei Filmen scheinen da weniger Beschränkungen zu gelten. Interessant wäre es, zu wissen, was LEGO macht, wenn hierzulande das Bewerben von Süßigkeiten verboten werden sollte. Dann müsste ja etwa der Kaugummi aus Friends-Sets verschwinden…
6. April 2025 um 17:47
Der Vier-Wege Verbinder kommt als Motorhalterung zum Einsatz. Beim Detailbild des Motors im Chevrolet kann man ihn vorne erkennen (die zwei mittleren Achs-Anschlüsse bilden dabei den Winkel der Kolbenführung)…
Schönen Restsonntag noch! 🙂
6. April 2025 um 11:51
Den Supra hätte ich mir lieber aus Systemsteinen gewünscht. Und warum musste es unbedingt eine F&F-Lizenz sein? Die meisten 9-Jährigen dürften höchstens die letzten Teile kennen (verbotenerweise, FSK und so), die mit der eigentlichen Prämisse der Reihe schon lange nichts mehr zu tun haben. Da hätte es auch ein generischer Sportwagen getan. Ansonsten sind die neuen Teile ganz nett.