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LEGO Technic 8299 U-Boot im Classic Review

LEGO Technic 8299 U-Boot

LEGO Technic 8299 U-Boot | © Christoph Grueninger

Das 8299 U-Boot mit Pneumatik ist ein weniger bekanntes Modell in der Geschichte von LEGO Technic: Classic Review.

Im klassischen Gelb vieler LEGO Technic Modelle erschien 1997 das 8299 U-Boot. Die Hauptattraktion ist der mit Pneumatik umgesetzte Greifer. Die Form ist eine Mischung aus klassischem Militär-U-Boot mit Turm und länglichem stromlinienförmigem Rumpf und einem zivilen U-Boot für Forschung, Wartungsarbeiten und Sucheinsätze. Im Englischen heißt das Modell Search Sub, also Such-U-Boot. Es braucht selbstverständlich weder Turm noch das per Pneumatik-Pumpe angedeutete Periskop (oder ist es ein Schnorchel?), denn ein ziviles U-Boot muss nicht knapp unter der Wasseroberfläche verborgen für längere Zeit tauchen. Es ist sofort als U-Boot zu erkennen und macht eine gute Figur. Bei LEGO City gab es wiederholt zivile U-Boote in korrekter Form. Ein augenscheinlich militärisches, wenn auch weißes U-Boot ist das B-Modell des LEGO Technic Klassikers 8480 Space Shuttle von 1996.

Eckdaten

  • Thema: LEGO Technic
  • 373 Teile
  • Gebraucht erhältlich
  • Eine Technic-Figur
  • Release 1997

Verpackung, die durch das Abrupfen der CD-ROM beschädigt wurde

Zum Modell

Das Modell besteht aus mehreren Komponenten. Es gibt eine Technic-Figur mit Flossen, Atemmaske und Taucherflasche. Der Taucher kann auf einem Tauchscooter fahren, an dem man ein Bohrgerät montieren kann. Das U-Boot hat vorne eine Art Kuppel oder Visier, dass sich hochklappen lässt und den Tauchscooter als Tochterboot aufnehmen kann. Zusätzlich gibt es einen zylindrischen Container, der mit dem Greifer aufgenommen werden kann. Das Bohrgerät kann im Heck verstaut werden, Flossen und Taucherflasche können an der Steuerbordseite befestigt werden.

Komponenten von links nach rechts: U-Boot, Container, Taucher, Tauchscooter, Bohrgerät.

Bereit zum Aufsammeln des Containers!

Scooter mit Taucher und montiertem Bohrgerät

Anleitung für die CD-ROM mit Bildschirmfotos, beigelegtes Poster

Es kommen einige Sticker zum Einsatz, diese sind nicht entscheidend um das Modell zu erkennen. Die 25 Jahre haben sie bei mir weitgehend unbeschadet überstanden und die Pneumatikschläuche sind nicht brüchig geworden.

In der Packung lag auch ein Poster in Größe DIN-A2 mit einer Abbildung des U-Boots und einigen anderen damals aktuellen Technic-Modellen. Außerdem ist eine CD-ROM enthalten, mit der man Unterwasserabenteuer erleben und eine Tauchstation erkunden kann. Ähnlich wie bei Google-Maps kann man per Klick auf einen Pfeil in die entsprechende Richtung navigieren. Diese interaktiven Inhalte haben mich schon damals nicht gereizt. Heute dürften selbst simple Handyspielen diese interaktive Inhalte blass erscheinen lassen. Es gibt das LEGO-Modell ohne CD-ROM unter der Nummer 8250.

Die Verpackung ist noch klassisch und kompakt, allerdings versuchen die Bilder Action zu vermitteln. Die Altersempfehlung ist mit sieben bis zwölf Jahren angegeben, das halte ich für realistisch. Die Anleitung ist verständlich gehalten und in jedem Bauschritt werden eine handvoll Teile angebaut.

Das U-Boot wird aus 373 Teilen gebaut und ist dann 43 Zentimeter lang, 10 Zentimeter breit und 19 Zentimeter hoch. Wie damals bei LEGO Technic üblich ist in der Anleitung ein alternatives Modell (B-Modell) angegeben, es ist eine Art U-Boot mit Kran. Den Verkaufspreis des Sets von vor 25 Jahren konnte ich leider nicht herausfinden. Heute bekommt man gebrauchte Sets für etwa 70 Euro.

Das Modell dürfte eher unbekannt sein und stellt kein Meilenstein dar. 1997 wurde der Lufttank in diesem Modell und dem Pneumatik-Radlader 8464 📝 eingeführt. Das U-Boot ist eines der letzten Lochbalkenmodelle, das bereits Liftarme für den Greifer und Verstrebungen verwendet. Die Technic-Figur hat noch einen schönen Auftritt, wurde aber seit 2001 nicht mehr in neuen Modellen verwendet.

Aufbau

Zuerst wird der Tauchscooter und der Taucher aufgebaut. Das ist schnell erledigt und gelingt ohne Überraschungen. Danach wird das U-Boot gebaut. Es wird klassisch aus Lochbalken von unten nach oben gebaut. Den Greifer mit Federung zu bauen, bildet den ersten Höhepunkt. Nach und nach nimmt das U-Boot Gestalt an. Erst kommt der Lufttank in den Rumpf, dann wird das Heck mit den beiden Schrauben gebaut, schließlich Turm und Visier.

Schritt 16: Kiel und Greifer sind fertig

Schritt 21: Luftdrucktank und erste Pneumatikschläuche sind verlegt

Schritt 25: Heck, Turm und die Aufhängung des Visiers entstehen

Der Aufbau gestaltet sich nicht kompliziert, er hat mir trotzdem Spaß gemacht. Es gibt überwiegend gelbe Teile, wobei einige System-Steine die Technic-Teile ergänzen. Mir hat gefallen, dass Achsen und Lochbalken nur in ausgewählten Längen vorkommen und nicht wild ins Teileregal gegriffen wird. Auch wird mit wenigen Teilen ein guter Effekt erzielt. Selbstverständlich ist nicht alles verkleidet oder gar gefließt, aber so war LEGO Technic damals.

Funktionen

Die Mechanik des Greifers ist klasse, denn wenn sich der Greifer um den Transportbehälter geschlossen hat, winkelt er sich nach oben ab. Den Container hält er selbst bei stürmischen Manövern fest umschlossen.

Gefederte Aufhängung des Greifers, Pneumatikzylinder mit Anschlüssen. Das Visier ist geöffnet und der Scooter entnommen.

Das Visier lässt sich durch ein Drehrad hinter dem U-Boot-Turm hochklappen. Das Visier ist durch die flexiblen Schläuche gleichzeitig formschön und leicht. Damit lässt sie sich ohne großen Krafteinsatz öffnen und fällt nicht von alleine zu. Ist das Visier offen, kann der Taucher mitsamt Scooter ausgehängt werden und das U-Boot verlassen. Der Scooter hat am Ende zwei Ösen und diese schiebt man auf zwei Haken vor dem Turm. Ein- und Ausbau gelingen leicht und ohne Gefummel, trotzdem fällt der Scooter beim Bewegen nicht aus dem U-Boot. Mit derselben Idee – Haken hier, Ösen da – wird der Bohrer vorne an den Scooter gehängt.

Das Modell wird vorne auf zwei Rädern über den Teppich geschoben, leider treiben sie dabei die Schrauben nicht an.

B-Modell U-Boot-Kran

Etwas ungewöhnlich ist das B-Modell, welches das Thema Unterwasserabenteuer variiert. Es ist ein U-Boot mit einem Kran. Es gibt einen anderen Tauchscooter mit einem Transportkorb für einen aus dem A-Modell bekannten Container. Der Kran kann den Container anheben und der Kranarm kann mit einer Kurbel gedreht werden. Einerseits eine interessante Variation und wenn man Lego 8299 zwei Mal hat, könnte man mit beiden gemeinsam spielen. Das aufgebaute Modell verliert schnell seinen Reiz und der Kran animiert nicht zum längeren Spielen. Immerhin passt die Verwendung eines Luftdrucktank beim Kran, weil man sonst ständig pumpen müsste. Besitzer des Motor-Sets LEGO 8720 können die Pumpe elektrisch antreiben, die Anleitung beschreibt dies. Die Motorisierung wird dieses Modell aber nicht retten.

B-Modell ist ein U-Boot mit Kran

Kran, Container und Taucher im Scooter

Im Vergleich zum A-Modell werden mehr Zahnräder eingesetzt, was dem Technikanspruch zugute kommt. Die gesamte Pneumatik kommt nur auf dem drehbaren Teil des Krans zum Einsatz, dadurch kann man den Kran beliebig drehen ohne dass man auf sich verdrehende Pneumatikschläuche achten muss. Das Modell ist 16 Zentimeter hoch, 21 Zentimeter breit und 34 Zentimeter lang.

Tauchscooter im Detail

Der Aufbau des B-Modells gliedert sich in die einzelnen Komponenten und ist nach 37 Bauschritt geschafft. Durch die Ähnlichkeit der Modelle fällt schön auf, dass einzelne Teile ganz anders verwendet werden, zum Beispiel die Verkleidungen an der Seite des A-Modells sind der Propellerschutz des B-Modells.

Der Scooter kann im hinteren Teil den Container transportieren und wenn der Scooter angedockt ist, kann der Kran den Container aus dem Scooter heben. Der Kranarm wird mit Hilfe von Pneumatik angehoben und abgesenkt, eine Kurbel dreht den Kran.

Der Kran hat einen Container am Haken.

Fazit: 8299 U-Boot

Schön zu sehen, dass es nicht immer nur ein Auto, ein Baustellenfahrzeug oder ein Motorrad sein muss, um als LEGO Technik Modell umgesetzt zu werden. Gleichzeitig gibt es einen Grund, warum U-Boote nicht regelmäßig neu aufgelegt werden. Das U-Boot ist formschön und ohne konstruktive Schwächen, durch den begrenzten Spielwert gibt es Abzüge. Die Pneumatik wird in den Modellen gut eingesetzt, den Lufttank hätte man auch weglassen können. Im oben erwähnten Radlader 8464 ist der Lufttank sinnvoller im Einsatz. Insgesamt ist das U-Boot ein eher durchschnittliches LEGO Technic Set, bei denen wenige Leser wehmütig werden dürften.

Heck mit zwei Schrauben und einem für U-Boote unüblichen Seitenleitwerk

Eure Meinung!

Wie gefällt euch dieses klassische LEGO Technic 8299 U-Boot? Haltet ihr Technic-Sets der 90er Jahre in Ehren? Oder „fahrt“ ihr eher auf die neuen Technic-Sets ab? Was sagt ihr allgemein zur Entwicklung bei LEGO Technic? Äußert euch gerne in den Kommentaren.

16 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, in der das U-Boot auf dem Markt war. Mein bester Freund hatte das Set und ich mochte es immer, damit zu spielen. Insbesondere das damals noch recht neue Pneumatik-Thema hat mich begeistert.
    Ja, damals waren die Technic-Sets rudimentärer im Design, aber dafür haben die Technikfunktionen noch eine größere Rolle gespielt. Ich persönlich vermisse die Zeit der „offenen“ Technic-Modelle.

    • Bei System hat LEGO ja ein ums andere Mal mit einem Nostalgie-Set überrascht, ich frage mich, ob dies nicht auch Mal eine schöne Idee für Technic wäre. 🙂

      Vielen Dank, Christoph, für diese sehr schöne Zeitreise!

    • Pneumatic gibt es seit 1984 mit dem Lego-Bagger 8851. Und die zweite Generation, wie im U-Boot mit zwei Anschlüssen wurde 1989 eingeführt, ich glaube mit 8852 Schaufelbagger mit Frontlader. Aber gut möglich, dass vor dem U-Boot eine Zeit lang keine Pneumatic-Sets auf dem Markt waren.

  2. Ich kann mich dem Fazit nur anschließen, nicht das herausragendste Technic Set, aber sehr solide, gespickt mit tollen Funktionen. Als Kind habe ich viel damit gespielt und es wurde einfach nicht langweilig, das Fass (mit hochgiftigem Inhalt!) mit dem Greifer vom Meeresboden (auch Teppich genannt) zu greifen.

    Mit dem oben genannten Radlader habe ich aber fast lieber gespielt. Zu diesem Set habe ich bereits das Review geschrieben.

  3. Schöner Test – Classics sind immer super! Gibt ja wenige Reihen, die sich so verändert haben wie Technik. Und da gehen die Meinungen ja stark auseinander, was jeweils favorisiert wird. Eher die technische Optik wie hier, oder verkleidete Ästhetik, wie aktuell. Bin da eher bei letzterem, wobei Technik mich mittlerweile stark enttäuscht, was die aktuellen Modelle selbst angeht.

    Wieso wurden eigentlich die Airtanks von Lego aufgegeben? War lange nicht mit Pneumatik in Kontakt, als es dann soweit war, musste ich aber feststellen, dass genau dieses ewige, immer wieder Pumpen mir den Spaß daran doch stark nimmt. Funktionierten die Airtanks nicht wie gewünscht oder womit lässt es sich begründen?

    • Ich kann nicht für Lego sprechen, aber meine Gründe dagegen:
      – Der Tank macht oft keinen Sinn. Direkt Pumpen ist kein Problem wie hier beim U-Boot.
      – Die Funktionsweise des Tanks erschließt sich Kindern nicht. Beim Pumpen kann man direkt sehen, wie die Kolben sich bewegen und wenn man zwei große Zylinder bewegen möchte, merkt man, dass weniger pro Pumpstoß ankommt.
      – Der Tank ist relativ sperrig und dürfte bei manchen Sets nicht gut unterzubringen sind. Hier im U-Boot war es ein Hingucker, beim Radlader hat es auch gut gepasst. Wir wissen nicht, welche Sets deshalb nicht auf den Markt kamen.
      – Wenn man wirklich längere Zeit Druck braucht, kann man mit einer elektrischen Pumpe arbeiten wie beim Kranwagen Lego Technic 8421.

  4. Ich hatte das Set und ich habe geliebt damit zu spielen! Ich darf es bis heute mein Eigen nennen!
    Achja, wo is die Zeit hin!

  5. Hab ich gern gebaut und steht in meiner Sammlung. Allein die Optik mit den Technicbricks und der Airtank machen das Set für mich zu nem Must Have.

  6. Ich hab das Space Shuttle 8480 , und hab es bis heute noch nicht geschafft das U-Boot zu bauen, mir sind die Kabel und die Gummis heilig und will die eigentlich nicht so oft umswitchen.
    Wusste gar nicht das es zum 8480 einen „Vorgänger“ gab.

    • Kann ich gut verstehen. Ich kenne jemand, der hat das Space Shuttle 8480 aufgebaut im Regal stehen als U-Boot. Ich traue mich es auszuleihen und hier als Classic-Review vorzustellen, denn wenn ich die Kabel oder Gummis dabei kaputt machen würde – unverzeilich.

  7. Bei der Länge und Breite stehen keine Zahlen😉

  8. Ich kann mich an zwei Technic-U-Boote erinnern. Eines gab es in einem Ideenbuch auf Basis des Doppelpneumatikbaggers, das andere als B-Modell meines Alltime-Favoriten, dem Space Shuttle 🙂

  9. So ein Zufall. Ich habe erst letztes Wochenende das Set zusammen gebaut. Es gehört eigentlich meinem Bruder. Er hat damals vor 25 Jahren das U-Boot bekommen, ich den Log Loader 8443. Auch ein Set mit pneumatischer Steuerung. Ich finde beide Sets toll. Auch, weil sie noch den ursprünglichen Gedanke von Technic verfolgen. Tolle Funktionen trotz relativ „kleiner“ Sets. Und damals noch zu einem guten Preis. Ich würde mir wieder mehr solcher, aus heutiger Sicht, „kleinen“ Technic Sets wünschen.

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