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UPDATE: LEGO Technic 42125 Ferrari: WIRKLICH DAS (SCHLECHTESTE) ROBUSTESTE (!) SET ALLER ZEITEN! [Satire]

Ferrari | © André Micko

Letzte Woche sind wir auf Zusammnengebaut TV mit dem Auto über das neue LEGO Technic Set 42125 Ferrari 488 GTE gefahren: Erklärung.

Inhaltsverzeichnis

Erklärung

Die folgende Erklärung ist an alle gerichtet, die das Video der Familie Baustein auf Zusammengebaut TV gesehen haben.

„Wir müssen kurz ernst werden. Die Aktion letzte Woche war wohlüberlegt, und uns war bewusst, dass es provozieren wird. Bis heute haben das Video fast 90.000 Leute gesehen, und es haben sich etwa 900 Kommentare angesammelt. Dabei war alles zu finden: Zustimmung, Unverständnis und Ablehnung. Erwartungsgemäß hat sich auch der frustrierte, wütende Mob daran beteiligt.

Was war der Hintergrund dieser Aktion?

Es geht um zwei einfache Punkte.
Erstens: wenn ihr eure Meinung äußert, dann macht das sachlich.
Zweitens, und das ist der wichtige Punkt: Es gibt unterschiedliche Meinungen, und die sind ALLE gleichberechtigt. Es hat NIEMAND das Recht, jemanden wegen seiner Meinung persönlich zu beleidigen oder zu beschimpfen (und ja, das fängt mit der Bezeichnung „Fanboy“ an).
Manche glauben, wer sich nicht klar positioniert oder gar die andere Sicht vertritt, ist gekauft, lügt, oder traut sich nicht die Wahrheit zu sagen. Weil es scheinbar nur eine objektive Wahrheit gibt. Das Selbstverständnis, nur die eigene Sicht habe Gültigkeit, ist falsch. Und darauf aufgebaute, aggressive Pöbelei ist NICHT AKZEPTABEL.
Das gilt für alle Themen, egal ob Aufkleber, der Preis, das Design und so weiter.
Warum ausgerechnet der Ferrari? Nicht weil ich ihn schlecht finde oder er ein Rezensionsexemplar war. Ich hätte lieber eins meiner Sets verwendet. Sondern weil er Stein des Anstoßes der aktuellen Diskussion ist.
Ich will niemanden überzeugen. Weder vom Schlechten noch vom Guten.
Es steht jedem frei sich in Verschwörungstheorien auszutoben: LEGO’s Missachtung der Fans, LEGO’s geplante Chips in Impfungen oder der Griff nach der Weltherrschaft.
Es ist mir egal, ob jemand LEGO kauft, Cobi, Caba, Playmobil, Barbie oder was auch immer ihm Freude macht. Ich bin KEIN Lego Missionar.
Und will auch nicht missioniert werden. Mir macht LEGO Spaß. Kaufkriterium war und ist einzig: gefällt mir das Set und ist es mir das Geld wert?
Meine Aktion den Ferrari mit dem Auto zu überfahren sollte die KOMPLETT überzogene und ernsthafte Diskussion satirisch überspitzen. Wird das was ändern? Wahrscheinlich nicht. Aber manche Dinge kann man sich nicht verkneifen.

Es war spannender als erwartet und hat zugegebenermaßen auch Spaß gemacht. Ich hätte nicht gedacht, dass der Ferrari das so gut übersteht. Das schauen wir uns gleich an.
Damit schließen wir dieses Kapitel und kehren in altgewohnter Manier zu unserem Hobby zurück. Vielleicht auch mal mit verrückten Aktionen, aber sicherlich wird so schnell kein Auto mehr über eines meiner Sets rollen. Wir freuen uns über jeden, der dabei sein will.
Habt eine Meinung, bringt eure Meinung ein, aber bleibt sachlich und höflich. Wem es nur ums Schreien und Pöbeln geht, wer ein Ventil für seinen Frust braucht, ist nicht willkommen.
Nachdem ich das jetzt vorgelesen habe, möchte ich mich noch bei allen entschuldigen, die mit LEGO nichts am Hut haben, zufällig hier gelandet sind, sich jetzt am Kopf kratzen und fragen: Was labert der da? Geht es hier wirklich um das Kinderspielzeug?
Ja, tatsächlich. Aber ich bin sicher, in der Playmobil Community haben sie ähnliche Probleme…
Danke fürs Lesen. Wir sind raus.“

Wiederaufbau

Halt! Noch nicht ganz raus. Natürlich schauen wir uns kurz an, was mit dem Ferrari geschehen ist. Bei allem ernsthaften Hintergrund, hat sich doch ein erstaunlich interessantes Experiment daraus ergeben. Was mit einem LEGO Set -speziell dem Ferrari- passiert, über das ein 1,2 Tonnen schweres Auto fährt, wusste ich nicht. Ich vermutete, dass es zusammengepresst und verbogen wird. Ein in sich verklumpter Haufen Plastik. Stattdessen zersprang es in seine Einzelteile. Für das Video ein toller Effekt. Das Set scheinbar unrettbar verloren, zersplittert in buntes Granulat.

Umso überraschter war ich bereits beim Aufklauben der Überreste: Weit weniger Splitter als es der erste Eindruck vermittelte. Stattdessen ein großer Haufen Einzelteile, wie er in vielen Kinderzimmern zu finden ist. Die folgenden zwei Tage war ich hauptsächlich mit Kommentaren lesen und (teilweise) beantworten beschäftigt. Reaktionen jedweder Art sind wie erwartet eingetroffen. Am dritten Tag endlich Inventur und Wiederaufbau.

Die sortierten Teile. In dem Schüsselchen rechts unten liegen die defekten Elemente.

Das Ergebnis war in der Tat überraschend: von den 1.677 Teilen des Ferrari waren 69 so beschädigt, dass sie nicht wieder verbaut werden konnten. Darunter etwa 30 Beams und größere Teile (auch ein im Inneren verbautes Paneel) und 37 Kleinteile wie Pins. Für diese Teile hatte ich Ersatzteile zur Verfügung und eingebaut. Eine defekte Felge konnte ich leider nicht ersetzen. Gleiches gilt für ein Teil am Heck (die „Nummer 69“ der Inventurliste), hier aber ohne wesentliche Auswirkung auf den Aufbau. Alles in allem konnten über 1600 Teile (96%) im neu aufgebauten Modell wiederverwendet werden. Einige haben Spuren davon getragen, aber auch hier weniger als erwartet. Ich schätze die Zahl der verbauten Teile, deren man den ungewöhnlichen Einsatz ansieht, auf deutlich unter hundert.

Die nicht mehr verwendbaren Elemente: 67 Stück


Diese Felge war leider so hinüber, dass sie nicht mehr verbaut werden konnte


Was insbesondere erstaunt: die außenliegenden, mit Aufklebern versehenen Paneele sind bei der Aktion mit am besten weggekommen. Es scheint als hätte das Experiment eine unentdeckte Funktion der Sticker aufgedeckt, die bisher in allen Diskussionen unterschlagen wurde: Komponentenschutz! 😀

Spezialaufkleber, die die Elemente vor einer tonnenschweren Last schützen?


Wäre der Heckspoiler beklebt gewesen, würde er jetzt besser aussehen. Vermutlich… 😀



Fast wie neu (insgesamt wurden 67 Teile ausgetauscht)



Abschluss

Obwohl es hier nicht um einen Härtetest ging, und auch zukünftige Aktionen dieser Art nicht geplant sind, ist das Ergebnis nicht minder interessant. Und überraschend. Dass der Ferrari die rabiate Behandlung mit so wenig Blessuren übersteht, hätte ich zumindest nicht gedacht.
Ich widme mich jetzt wieder meinen Reviews und Videos, und gehe mit Freude meinem Hobby nach. Entspannt und mit Spaß daran. Ich wünsche allen noch ein gutes, neues, tolles (LEGO) Jahr!

André Micko

LEGO Technic und Speed Champions Sammler, MOC-Tüftler – alles ist in Bewegung