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Designer Interview zu LEGO Star Wars 75409 Jango Fetts Starship

LEGO Star Wars 75409 Jango Fett's Starship | © Max Mohr

In einem Designer Interview haben uns die Kreativen hinter dem Set LEGO Star Wars 75409 Jango Fett’s Starship Rede und Antwort gestanden.

Nachdem bereits mein Review zum neuen UCS Set LEGO Star Wars 75409 Jango Fett’s Starship erschienen ist, möchte ich nun ein paar Insights aus einem Designer-Interview mit den LEGO Star Wars Kreativen hinter dem Modell mit euch teilen. Zusammen mit anderen Recognized LEGO Fan Media wie zum Beispiel Brickset hatte ich die Möglichkeit, Fragen zum Set direkt an Jens Kronvold Frederiksen (Creative Lead & Design Director LEGO Star Wars), Jackson Hughes (LEGO Star Wars Set Designer), sowie Madison O’Neill (LEGO Star Wars Senior Graphic Designer) zu stellen. Folgend habe ich einmal alle spannenden Fragen und Antworten für euch paraphrasiert, damit ein guter Lesefluss entsteht.

Designer-Interview

Wie kamt ihr darauf, dass Jango Fett’s Starship ein UCS Set werden sollte?

Jens: Wir hatten ein Sketch-Modell des Schiffs in unseren Büros stehen. Als Jackson dieses gesehen hat, war er direkt begeistert und wollte unbedingt an dem Modell arbeiten.

Gibt es eine Zeitspanne, in der ein UCS Set keine Neuauflage bekommen darf? Schließlich erschien das Schiff in gewisser Form (75060 Slave I) bereits als UCS Set.

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LEGO Star Wars 75060 UCS Slave I | © LEGO Group

Jens: Grundsätzlich haben wir keine Regel dafür. Wir schauen primär darauf wie die Nachfrage nach bestimmten Schiffen besteht. Auch die Zusammenarbeit mit Lucasfilm spielt dabei eine Rolle, da wir auch von dieser Seite aus Ideen für mögliche Sets bekommen.

Habt ihr viel Inspiration von der 75060 Slave I genommen oder das Modell von Grund auf neu designt?

Jackson: Ich habe bewusst zunächst nicht die UCS Slave I in Augenschein genommen, da ich einen möglichst frischen Start in den Design-Prozess wollte. Später habe ich die Modelle jedoch verglichen um zu schauen, dass alle Bereiche so optimal wie möglich gelöst werden. Am Ende ist der größte Unterschied zum alten UCS Set wohl der „Egg-Shape“, der dank der Entwicklung neuer Elemente in den letzten Jahren noch runder möglich war. Recht ähnlich ist hingegen der Bereich rund um die Laserkanonen geblieben. Die war bei der Vorgängerversion einfach schon sehr gut gelöst.

Welcher Teil des Schiffs war am schwierigsten zu designen?

Jackson: Der „Egg-Shape“ war definitiv am anspruchsvollsten. Am Ende haben wir aber, wie ich finde, ein sehr gutes Ergebnis hinbekommen, die nahe an die Filmvorlage kommt. Dafür haben wir auch teilweise neue Elemente entwickelt.

Bislang erschien nur Jango Fetts Raumschiff nur ein einziges Mal als LEGO Set (in 2002). Habt ihr euch Inspiration von diesem Modell geholt?

Slave I

LEGO Star Wars 7153 Jango Fett’s Slave I aus 2002 | © LEGO Group

Jackson: Tatsächlich haben wir uns auch dieses alte Modell während des Designs angeschaut. Gerade in Bezug auf die Farbgebung waren wir am Überlegen wie sich die Filmfarben am besten in LEGO Farben transferieren lassen. Dabei kamen wir zu dem Entschluss, dass Dunkelblau und Sandgrün beim alten Modell bereits die besten Farben dafür waren und sind somit mit diesen verfahren.

Das Set 75333 Obi-Wan Kenobis Jedi-Starfighter passt perfekt zum neuen UCS Set. Es befindet sich derzeit auch noch im Verkauf, obwohl es bereits aus dem Jahre 2022 stammt. Habt ihr das Shelf-Life dieses Sets im Anbetracht von Jango Fett’s Starship verlängert?

Jens: Wir freuen uns sehr, das beide Modelle so gut zueinander passen. Tatsächlich ist dieser Umstand aber ein glücklicher Zufall. Wir haben die Verkaufszeit des Sets nicht bewusst wegen des neuen UCS Sets verlängert. Die Verkaufszeit hängt immer von vielen unterschiedlichen Faktoren ab, jedoch war Jango Fett’s Starship keiner davon.

Die seismische Bombe sitzt hinter zwei Platten über Schienen, die sich aber nicht aufschieben lassen, sondern abgenommen werden müssen. War ein Schiebesystem ein Gedanke während des Designs?

Jackson: Wir hätten unfassbar gerne ein Schienensystem eingebaut, jedoch war das aufgrund der Lokalisation nicht möglich. In diesem Bereich ist schon so viel los wie etwa die Aufhängung der Flügel, das wir dafür einfach keinen Platz gefunden haben.

An der Unterseite des Modells befinden sich transparente Elemente. Haben diese eine Bedeutung hinsichtlich der Vorlage?

Jackson: Die transparenten Elemente befinden sich einzig für einen sicheren Stand dort. Wir sichten immer allerhand technische Zeichnungen und Modelle der Vorlage, allerdings befand sich dort nichts für eine solche Abstützung.

Was sind eure liebsten Anspielungen im Modell?

Jackson: Als Kind habe ich sehr gerne das PS2 Game Star Wars: Bounty Hunters gespielt. Deshalb durften ein paar Anspielungen daran natürlich nicht fehlen. Der versteckte Bacta Tank steht für all das Bacta, das man im Spiel einsammeln muss und der Arubesh-Schriftzug im Cockpit steht für den Ursprung des Schiffs auf dem Asteroiden Oovo 4.

Kommen wir nun zu den Minifiguren. Habt ihr immer nur über Boba und Jango Fett nachgedacht oder gab es auch noch andere Kandidaten?

Madison: Als wir mit dem Modell begonnen haben, war uns direkt klar, dass diese beiden Charaktere als Figuren dabei sein müssen. Andere Kandidaten standen tatsächlich nie zur Debatte, da diese beiden die größte Assoziation mit dem Schiff besitzen und so für uns die perfekte Auswahl waren.

Gibt es einen Grund, warum die Boba Fett Minifigur keine Dual-Molded Legs hat? Schwarze Stiefel hätten die Figur sicherlich noch aufgewertet.

Madison: Auch hier hätten wir gerne noch dieses Extra-Detail eingefügt. Leider war dies nicht möglich, da wir für jedes Set nur eine bestimmte Anzahl neuer Teile kreieren dürfen. Da wir durch die eher unkonventionellere Farbgebung schon allein über 20 Teile in neuer Farbe einführen mussten, war das Limit für neue Teile leider schon aufgebraucht.

Der UCS-Standfuß besitzt keinen Platz für die Minifiguren. Bei anderen UCS  Modellen wie 75341 Lukes Landspeeder finden die Figuren hingegen Platz. Wie entscheidet ihr, ob Figuren im Modell oder auf dem Standfuß platziert werden?

Jens: Das hängt von dem Maßstab des Modells ab. Jango Fett’s Starship ist nahezu 1:1 im Minifigurenmaßstab, sodass uns klar war, dass die Figuren ins Cockpit gehören. Andere UCS Modelle wie der Landspeeder sind viel größer, wodurch die Figuren nicht gut ans Steuer passen. Bei diesen UCS Sets lassen wir dann Platz am Standfuß. Ein weiterer Grund ist die Sichtbarkeit. Im Cockpit von Jango Fett’s Starship sind die Figuren auch gut von außen sichtbar. Wäre dies nicht der Fall gewesen, hätten wir hier auch trotz des Maßstabs Platz auf dem Standfuß gelassen.

Mit dem 75309 Republic Gunship erschien das letzte UCS Set aus den Prequels. Seht ihr zunehmend mehr Potenzial, auch Prequel-Schiffe in der UCS-Linie umzusetzen? Lange Zeit wurden vor allem Modelle aus der Originaltrilogie dort veröffentlicht.

LEGO Star Wars 75309 Republic Gunship | © LEGO Group

Jens: Wir sehen die riesige Begeisterung der Fans für Prequel-Sets. Fans, die als Kinder die Prequels im Kino gesehen haben, sind nun Erwachsen und wünschen sich UCS-Sets der Schiffe dieser Filme. Dies berücksichtigen wir selbstverständlich bei der Wahl von UCS-Modellen. Grundsätzlich haben wir aber auch in unserem Design Team Fans jeder Ära, sodass die Ära des Schiffs definitiv kein limitierender Faktor beim Design von UCS Sets ist.

Ist es eine große Verantwortung für ein so riesiges Franchise wie Star Wars Produkte zu entwerfen?

Jackson: Natürlich ist es aufgrund der großen Fangemeinde eine immense Verantwortung an Star Wars Modellen zu arbeiten. Wir sind aber alle enorme Fans (oft schon unser Leben lang) und eher die Passion dahinter treibt uns an unser bestes zu geben.

Eure Meinung

Was haltet ihr von den Antworten der Designer? Was würdet ihr in künftigen Interviews gerne vom LEGO Star Wars Team wissen? Schreibt eure Gedanken gerne in die Kommentare!

Max Mohr

Zu meinen Lieblingsthemen zählen LEGO Star Wars, Harry Potter und Super Heroes. Seit einiger Zeit beschäftige ich mich auch vermehrt mit MOCs.

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  1. Gut gewählte Fragen. Danke dafür.

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