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LEGO 6199 Aqua-Dome im Classic Review

LEGO 6199 Aquadome | © Gerhard Eder

LEGO 6199 Aqua-Dome im Classic Review: Auf Tauchgang in der LEGO Welt von Aquazone.

Ich habe mir für dieses LEGO Classic Review ein Set aus meiner eigenen Kindheit ausgesucht: Aquazone ist eines meiner Lieblingsthemen der 90er Jahre und hat mir über viele Jahre hinweg sehr große Freude bereitet.

LEGO Aquazone erschien erstmalig im Jahr 1995. In diesem Unterwasserthema gab es zunächst die beiden Fraktionen Aquanauts und Aquasharks. In der ersten Welle von Sets war besonders das Set 6195 Neptune Discovery Lab sehr beliebt. Im heutigen Review stelle ich ein Set der zweiten großen Auqazone-Welle vor – den LEGO 6199 Aqua-Dome, der 1998 veröffentlicht wurde. Dieses Set ist quasi der Nachfolger vom 6195 Neptune Discovery Lab.

LEGO Aquazone Flyer von 1998

In der zweiten großen Aquazone Welle von 1998 führte LEGO neue Aquanauts (teilweise auch als Hydronauts bezeichnet) und Stingrays anstatt der bisher bekannten Aquasharks ein. Diese neuen Sets unterscheiden sich sowohl farblich, als auch von den Spielfunktionen teilweise deutlich von ihren Vorgängern. Beispielsweise wurde farblich bei den Aquanauts von blau-transparenten Teilen auf grün-transparente Teile gewechselt, die U-Boote haben keine Greifarme mehr, statt Magneten gibt es jetzt Saugnäpfe und die Stingray Fraktion ist komplett neu.

Meine LEGO Sets werden zum Schutz vor Staub in transparenten Kunststoff-Kisten gelagert – hier sieht man sehr deutlich die farblichen Unterschiede der Aquanauts-Sets von 1995, 1996 und der Nachfolge-Sets aus dem Jahr 1998.

LEGO Teile der Aquanauts von 1995 und 1996

LEGO Teile der Aquanauts von 1998

 

Verpackung und Anleitungen

Die Verpackungen der Sets waren typisch für die Serie in Türkis-blau gehalten und bei den größeren Sets gibt es, für die 90er Jahre typisch, sehr schöne Klappdeckel, um einen besseren Einblick auf die Spielfunktionen zu bekommen.

LEGO Verpackungen der Aquazone Sets

Die Anleitungen fallen für heutige Verhältnisse sehr dünn aus. Beim Set 6199 hat die Anleitung gerade einmal 39 Seiten.

Bauanleitungen der Aquazone Sets

Die Minifiguren

Im Set sind fünf Minifiguren enthalten, drei Aquanauts und zwei Stingrays.

Die Minifiguren der Aquanauts von 1998 haben ein einheitlich bedrucktes Gesicht, das deutlich aggressiver aussieht als die Gesichter der Minifiguren aus den Vorgänger-Sets. Die Taucheranzüge sind ebenfalls neu, anstatt bisher weiß sind sie nun bläulich-chrom gefärbt und das Visier ist trans-neon-grün. Für die Serie typisch gibt es als Ausrüstung auch noch Harpunen in der Farbe Chrom und schwarze Tauchflossen.

LEGO Aquanauts Minifiguren

Bei den Stingrays gibt es zwei unterschiedliche Gesichter. Die Taucheranzüge sind hier einteilig und in Dunkelgrau gehalten.

LEGO Stingray Minifiguren

Die Tiere

Mir persönlich gefallen die LEGO Tiere aus den 90er Jahren noch immer sehr gut, auch wenn heutige LEGO Tiere deutlich detaillierter gestaltet sind. Rund um den Aquadome schwimmen drei LEGO Meeresbewohner: ein Hai in Dunkelgrau, sowie ein Rochen und ein Tintenfisch in Schwarz.

LEGO Meerestiere

Umfang und Zusammenbau

Das Set besteht aus einem U-Boot, dem Aqua-Dome Gebäude und einem Stingray Scooter. Insgesamt umfasst es 472 Teile. Typisch für Aquazone sind dabei die achteckigen gelben Steine und die transparenten Kuppeln.

Typische LEGO Teile für Aquazone

Transparente LEGO Teile für Aquazone

In diesem Set ist auch eine große 32×32 3D-Platte enthalten. Diese Platte ist von der Form genau gleich wie die Grundplatte vom Vorgänger-Set 6195 Neptune Discovery Lab (dort ist sie gleich zweimal enthalten). Sie ist in diesem Set nur anders bedruckt und eher in Grautönen gehalten.

3D-Grundplatte

Was bei einem über 20 Jahre alten Bausatz besonders positiv auffällt, ist, dass keine Sticker vorhanden sind. Bei der gesamten Aquazone Serie wurde auf Sticker verzichtet und sehr viel mit bedruckten Teilen gearbeitet.

Ein LEGO Bildschirm – sieht auch sehr nach den 90ern aus 😉

Nun kommen wir aber zum eigentlichen Aufbau. Wie gewohnt startet die Anleitung mit einer Abbildung zu den enthaltenen Minifiguren. Anschließend beginnt der erste große Bauabschnitt. Das U-Boot wird in 24 Schritten zusammengebaut.

Die ersten Seiten der Bauanleitung

Bei diesem U-Boot werden unter anderem ein großer Formteil für das Cockpit und Chrom-Elemente als Scheinwerfer verwendet.

LEGO Formteil für das Cockpit und Chrom-Scheinwerfer

Um schwenkbare Triebwerke umzusetzen, werden hier – wie auch in anderen Sets der Serie – Federelemente benutzt, um die Position zu fixieren.

Federelement zum fixieren der Triebwerke

Im hinteren Teil des U-Bootes kann eine Gefängniszelle eingeschoben werden, in der beispielsweise ein gefangener Stingray transportiert werden kann. Darauf komme ich später bei den Spielfunktionen noch zurück.

Ende des ersten größeren Bauabschnitts – das Uboot

Nach Fertigstellung des U-Boots folgen die beiden Abschnitte für den eigentlichen Aqua-Dome, unterteilt in Basisteil und Kuppel. Der Basisteil wird in 28 Bauschritten aufgebaut. Dadurch, dass die schon erwähnte 3D-Platte verwendet wird, sowie zwei große Rock Panel Elemente (BURPs), kommt man hier sehr schnell voran und nach kurzem Aufbau nimmt das Set schon Gestalt an. Gerade in diesem Bereich des Sets werden eher wenige Details verbaut.

Viele große LEGO Formteile für den Unterbau des Aquadome

Die Bautechniken sind zudem einfach gehalten und stellen keine allzu großen Herausforderungen dar. Ausgefallene Ideen gibt es wenige, aufgefallen ist mir zum Beispiel die Stud-geführte Schnur für den „Sprengmechanismus“.

Führung der Schnur für den Sprengmechanismus

Auch wenn der Aufbau prinzipiell schnell vonstatten geht, finde ich, dass die Anleitung in diesem Abschnitt deutlich mehr einem Suchbildrätsel ähnelt als dies bei aktuellen Sets der Fall ist. Es werden sehr oft an verstreuten Stellen im gesamten Set kleine Einzelteile dazu gebaut, die erst bei genauem Hinschauen (oder im nächsten Bauschritt 😉) auffallen.

Fertiges Basiselement für den Aquadome

Der Aufbau der Kuppel erfolgt in 15 Bauschritten. Highlight dieses Teils sind die beiden großen, grün-transparenten Kuppelteile.

Aufgebaute Aquadome-Kuppel von hinten

Aufgebaute Aquadome-Kuppel von vorne

Das Kuppelelement wird mit einem Technic-Pin am Basiselement fixiert. Abschließend wird noch ein kleiner Stingray Scooter und ein Sprengsatz gebaut. Auch hier werden bedruckte Teile eingesetzt.

Stingray Scooter

Das fertige Set

Das final zusammengebaute Set macht meiner Meinung nach optisch einiges her und hat auch viele Spielfeatures zu bieten. In der großen Kuppel befindet sich die Kommandozentrale (mit Bildschirmen die sehr an die 90er erinnern 😉), ein Schwenkarm mit einem flexiblen Schlauch, sowie einem Saugnapf zum „Greifen“ von Boxen zur Verwahrung der chromfarbenen Energiekristalle.

„Kommandostand“ des Aquadome

Kristallboxen werden mit Hilfe von Saugnäpfen transportiert

Vor dem Kommandostand befindet sich eine Falltür, mit dessen Hilfe sich ungewünschter Besuch direkt in die darunterliegende Höhle verfrachten lässt.

Ausgelöste Falltür

Höhle hinter dem großen Gittertor

Der kleine Stingray-Scooter kann dazu verwendet werden, das Fenster aus der Höhle zu sprengen, beziehungsweise zu ziehen und so zum Ausbruch zu verhelfen.

Ausbruch aus dem Aquadome Gefängnis!

Dem Set liegt eine kleine mobile Gefängniszelle bei, die mit dem U-Boot transportiert und auf die geflieste Schiene neben dem Aqua-Dome abgeliefert werden kann.

Ablieferung des gefangenen Stingray in der mobilen Gefängniszelle

Das U-Boot hat Platz für zwei Minifiguren und einen Gefangenen in der Zelle. Sehr detailliert für die damalige Zeit ist auch der Druck der grün-transparenten Kuppel an der Front und an der Gefängniszelle.

Aquanauts Uboot von vorne

Aquanauts Uboot von hinten mit Gefängniszelle an Bord

Die Eckdaten

  • 6199 Aqua-Dome
  • Hydro Crystalization Station
  • 1998
  • 472 Teile
  • fünf Minifiguren
  • drei Tiere

Fazit: 6199 Aqua-Dome

LEGO 6199 Aquadome

Mir persönlich gefällt das Set nach wie vor sehr gut, ich verbinde natürlich auch viele Kindheitserinnerungen damit. Ich sehe es als sehr gute Ergänzung zu den vorhergehenden Aquazone Sets. Das oft erwähnte 6195 Neptune Discovery Lab ist für mich, unter anderem aufgrund des doppelt so großen Aufbaus (mit zwei 3D-Platten), optisch etwas ansprechender. Es haben aber beide Sets ihren eigenen Charme.

Was ich bei den Sets von 1998 sehr schade finde, ist, dass es generell keine Magneten mehr zum Aufsammeln der transparenten Boxen gibt. Die Umstellung auf Saugnäpfe bei den Aquanauts und die einfachen Greifzangen bei den Stingrays, sehe ich als nachteilig, da es die Sets hinsichtlich Spielfunktionen inkompatibel mit den älteren Sets der Serie macht. Die Verwendung von flexiblen Pneumatik Schläuchen anstatt der Greifarme empfinde ich persönlich auch nicht unbedingt als Fortschritt.

Unterm Strich bringt der 6199 Aqua-Dome aber viele Spielfunktionen mit und die bedruckten Teile machen ihn auch heute noch zu einem optischen Hingucker. Mich würde es sehr freuen, wenn LEGO das Aquazone Thema wieder in irgendeiner Form aufgreifen würde. Da LEGO momentan ja einige alte Serien wieder aufleben lässt, beziehungsweise auf diese anspielt, besteht hier wohl durchaus Hoffnung bezüglich neuer Sets oder zumindest die eine oder andere Anspielung auf diese Serie. Wir werden es sehen! 😊

Was haltet ihr von diesem Set? Wie gefallen euch generell die Aquazone Sets der 90er Jahre? Welche Erinnerungen wecken diese Sets bei euch? Denkt ihr LEGO wird dieses Thema wieder einmal aufgreifen? Lasst uns eure Meinung dazu in den Kommentaren wissen!

Gerhard Eder

Begeisterter LEGO Fan aus Oberösterreich, nebenbei interessiert an allem, was mit Technik und Informatik zu tun hat. Besondere Leidenschaft für sehr detailverliebte Sets mit und auch ohne Lizenz, sowohl Klassiker aus den 90er Jahren bis hin zu aktuellen Creator Expert, Ideas und 18+ Modellen.

6 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Danke für das schöne Review Gerhard.

    Ich hatte zwar nie Aquazone Sets aber ein Bekannter von mir hatte sie und wir hatten als Kinder viel Spaß mit den Sets, die er hatte. Die gelben achteckigen Steine lösen bei mir schon allein deshalb Nostalgie aus, weil sie vor meiner Zeit eingestellt wurden und ich sie nur von eben jenem Kumpel von damals kannte und mich als Kind immer gefragt habe, wo diese Teile herkommen… 🙂

  2. Wow, ich habe gar nicht gewusst, dass es da eine zweite Welle gab. Das war genau zu Beginn meiner Dark Ages.

  3. Danke für das klasse Review, Gerhard. Die „Unterwasser-„Magnetschwebahn“ ist ein sehr liebevolles Detail. 🙂
    Die Serie sagt mir ansonsten gar nichts – insofern freue ich mich immer, Wissenslücken dank Classic Reviews schließen zu können. 😀

  4. Christina Mailänder

    23. August 2020 um 19:48

    Vielen Dank für die Review. Ich hatte im letzten Jahr auf einer Börse die blaue 3D Grundplatte in den Händen. Dank deiner Bilder kann ich sie nun auch zuordnen 😉. Mir gefällt das Set sehr gut und vermutlich würde eine modernere Version heute auch noch Abnehmer finden.

  5. Hallo Gerhard, großartige Rezension zu einem Set das erst lange nach meinem ersten Lego-Zeitalter geschaffen wurde, aber sehr interessant erscheint. Danke! Tatsächlich besitze ich eines dieser transparent-grünen großen Domelemente, gab es mal in einem Bricklink-Store, in dem ich ohnehin bestellen „musste“. Ihr habt Euch heute echt verschworen … Ich hab keinen Platz für ein Meer. Ich hab keinen Platz für ein Meer. Ich hab keinen Platz für ein Meer.

  6. Also, dieses Räuber und Gendarm „unter Wasser“ Thema sagt mir auch nichts, habe zwar auch die kleineren und das große stingray uboot Set der Serie, aber das extreme polizeiartige Spielthema ist mir nicht aufgefallen. Fande die erste Welle auch irgendwie schöner! Aquanauts und Aquasharks, das hatte eher was von classic Space und Blacktrons als von Blacktrons und Spacepolice!

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