Der LEGO 6359 Rennpferd-Transporter im Classic Review: Ein kurzer Ausflug in den Trabrennsport.
In den 1980er Jahren begann LEGO bei seinen Fahrzeugmodellen für deutlich mehr Abwechslung zu sorgen. Die Vehikel wurden größer, waren besser mit Minifiguren zu bespielen und deckten verschiedenste Einsatzgebiete ab. Auch wenn der Detailgrad aktueller Fahrzeuge deutlich höher ist, so weiß ich die Vielfalt der damaligen Zeit sehr zu schätzen.
Inhaltsverzeichnis
Eckdaten
» 6359
» Rennpferd-Transporter
» „Horse Trailer“
» 1986 veröffentlicht
» 141 Teile
» 2 Aufkleber
Hintergründe
Als Junge in den 1980er Jahren fand ich Pferdesport eigentlich nicht so interessant. LEGO hatte damals mit Sets wie dem 6359 Rennpferd-Transporter und dem 6379 Reiterhof vielleicht etwas auf die weibliche Zielgruppe spekuliert, aber das ist nur eine Vermutung. Jedenfalls besaß ich seinerzeit den LEGO Rennpferd-Transporter noch nicht, mir gefiel er aber immer ganz besonders gut, weil damals einige interessante Teile zum Einsatz kamen. Zu dem Modell kam ich erst in den 2000er Jahren über einen Kauf im Internet. Das Modell war gebraucht aber in einem guten Zustand.
Verpackung
Wie bei den meisten anderen meiner alten Sets fehlt mir auch hier leider wieder der Karton. Bilder im Internet zeigen die Verpackung mit den damals typischen gelben Rändern und dem diagonalen Streifen mit der Aufschrift „LEGOLAND“. Die Rückseite zeigt einige Alternativmodelle, wie Sprunghindernisse, eine Kutsche und diverse Ausführungen des Fahrzeugs als Transporter und Anhänger.
Bauanleitung und Zusammenbau
Die Bauanleitung ist in mehrere Abschnitte unterteilt:
- 5 Schritte für den Sulky (der blaue Trabrennwagen)
- 12 Schritte für den Geländewagen
- 14 Schritte für den Pferdeanhänger
Mit 141 Teilen hat das Set schon einiges zu bieten und das Zusammenbauen wird durch die Unterteilung in die drei oben genannten Abschnitte nicht langweilig. Kinder können schon mit dem Geländewagen spielen und den Sulky oder den Pferdeanhänger einfach später zusammensetzen. Die freie Auswahl der Reihenfolge des Aufbauens ist damals wie heute in den LEGO Anleitungen möglich.
Aufkleber kommen nur zwei identische zum Einsatz. Es handelt sich dabei um das Bild von einem Pferdekopf der durch einen gelben Bogen (sicherlich ein Hufeisen) hindurch schaut. Auffällig ist, dass der Pferdekopf im Portrait absolut identisch mit dem Kopf des Plastikpferdes und dessen Aufdruck ist. Nettes Detail!
Minifigur
Das Set enthält eine Minifigur, die gleichzeitig Fahrer des Geländewagens als auch Reiter und Fahrer des Gespanns ist. Auf dem gelben Oberteil kommt wieder der typische LEGO Rennstreifen, diesmal in blau-grau, mit einem „S“ in der linken oberen Ecke zum Einsatz. Die verwendete Reitkappe ist die schwarze Version der meist als LEGO Bauhelm bekannten Kopfbedeckung. Eine Reitgerte oder Reitpeitsche ist nicht vorhanden. Soweit ich weiß ist die klassische LEGO Peitsche, wie sie zum Beispiel in den Robin Hood-Sets verwendet wird, erst seit 1988 im Programm. Gut gefällt mir der Einsatz einer grauen Hose, was farblich schön zum Streifen auf dem Oberteil passt. Bedauerlicherweise kam mir kürzlich die Minifigur bei einer Ausstellung abhanden, daher kann ich hier nur einen Ausschnitt der Anleitung präsentieren. Ich muss mich noch um Ersatz kümmern.
Das Pferd soll auch noch erwähnt werden. Bei dem Rappen handelt es sich um die Version von LEGO Pferd, die von 1984 bis 2006 verwendet wurde. Vor dieser Zeit bestanden LEGO Pferde aus Basic-Bausteinen die zusammengesetzt die Form und Konturen eines Pferdes erkennen ließen. Passend dazu gibt es einen sehr interessanten Brickset-Artikel über die Geschichte und Entwicklung von LEGO-Pferden.
Das Modell
Als markante Farbe wird hier für Fahrzeug und Anhänger rot eingesetzt. Das Ganze wirkt sportlich und wird durch die weißen Dächer kontrastreich abgerundet. Der Geländewagen besitzt eine wuchtige Stoßstange, große Räder und wird über die damals häufig eingesetzte Kugelgelenk-Kupplung mit dem Pferdeanhänger verbunden. Der Kühlergrill an der Vorderseite ist ein Aufdruck.
Der Anhänger gefällt mir besonders gut. Der Designer hat es geschafft, ein so großes Bauteil wie das LEGO Pferd darin unterzubringen ohne das Größenverhältnis zwischen Anhänger und Zugfahrzeug zu sprengen. Darüber hinaus wurden noch zwei Einstiegstüren an der Vorderseite untergebracht. Die darüber liegenden Öffnungen lassen einen Blick zum Pferd zu, wie man es auch vom realen Gegenstück kennt – Klasse gemacht! Die Heckklappe mit Einstieg erlaubt das „Verladen“ des Pferdes sehr einfach und ohne viel Fummelei.
Für den Sulky wurden blaue Teile verwendet, wodurch er sich farblich vom Rest des Sets gut absetzt. Um die typische Optik der Räder eines solchen Pferdefuhrwerks nachzuahmen kamen Riemenscheiben mit Gummirand von LEGO Technik zum Einsatz. Tolle Idee!
Fazit: 6359 Rennpferd-Transporter
Solides und gut bespielbares LEGO Set aus den 1980er Jahren bei dem alle markanten Bestandteile, die den Pferde- und Trabsport ausmachen, umgesetzt wurden. Dank der vielen enthaltenen Teile lassen sich sehr gut weitere Modelle bauen was den Spielspaß nochmals erhöht.
Eure Meinung!
Wie gefällt euch der 6359 Rennpferd-Transporter? Habt ihr das Set einst besessen oder noch immer in eure Sammlung? Lasst uns in den Kommentaren in Nostalgie schwelgen!
7. Oktober 2020 um 13:53
Ein nettes kleines Set. Mir gefällt das sehr gut. 🙂
7. Oktober 2020 um 14:41
Sehr schönes Review, das war das „Jungs“ Modell, zu den Pferdetransporter und Sulky aus Paradisa, welches, wenn mich nicht alles täuscht, fast zeitgleich auf den Markt kam. Ein Vergleich der beiden (oder allen) Pferde Sets aus City und Paradisa wäre bestimmt mal interessant. Gibt bestimmt, ein etwa gleiches, Gegenstück von jedem, wenn auch aus verschiedenen Jahren!🤔😊
9. Oktober 2020 um 3:56
Paradisa kam erst 1992 auf den Markt. War dann also doch ein paar Jährchen später. 🙂
7. Oktober 2020 um 15:14
schönes ding
7. Oktober 2020 um 15:49
Herrlich – Danke für das Review, das weckt Erinnerungen – das Set hatte ich als damals geschenkt bekommen.
Nun weiss ich wieder woher das Teil mit dem Aufkleber stammt, die Teile gibts nämlich noch alle in unserem Konvolut 🙂
7. Oktober 2020 um 18:44
Danke für die interessante Beschreibung dieses hübschen kleinen Sets. Ich bin kein Gegner von Aufklebern, das mal zuerst. Da es aber viele Fans gibt, die sich daran stören und auch viele Behauptungen, die sagen, dass die Aufkleber nach einiger Zeit verrotten, zerbröseln oder Ähnliches, hier die Frage: das Set ist uralt und der Sticker ist noch Original und nicht zerbröselt? Ich zumindest finde, er sieht gut aus, oder?
7. Oktober 2020 um 20:59
Ja, die beiden Aufkleber sind in der Tat in einem richtig guten Zustand. Ich habe auch noch andere Sets aus den 80ern mit intakten Stickern. Aufkleber kamen ja auch schon vorher zum Einsatz, ein prominentes Beispiel ist die gelbe Burg von 1978. Aber ja, nichts geht über einen schönen Aufdruck 🙂
8. Oktober 2020 um 9:32
Danke für die Antwort, natürlich bevorzugen wir alle Drucke. Aber gut zu wissen, dass auch viel herumgeschwurbelt wird.
8. Oktober 2020 um 10:09
Ich habe das Hauptquartier der LEGO Agents Reihe (Dunkelblauer Lastwagen) und die Sticker an diesem Set sind vollkommen abgebröselt. Ich glaube das liegt am Material. Die normalen Sticker überdauern normalerweise aber die „silbernen Sticker“ an dem Truck z.b. trocknen recht schnell aus und bröckeln ab. :/
9. Oktober 2020 um 4:11
Diese ganz alten Aufkleber halten tatsächlich recht gut, wenn man etwas Vorsicht walten lässt. Aber es gab wohl in den 2000er Jahren – und frühen 2010er Jahren? – eine zeitlang Aufkleber, die für ihr Zerbröseln berüchtigt waren und sind. Daher stammt wohl viel dieses ganzen Traumas.
Ich selbst habe glücklicherweise keine betroffenen Sets, aber auch nur wenig aus der genannten Zeit. Aber ich meine, dass es bei brickset auch mal Artikel dazu gab, wo meiner Erinnerung nach Huw eines oder mehrere seiner Modelle mit zerbröselten Stickern präsentierte… Auf alle Fälle habe ich schon Bilder von Sets mit zerbröselten Aufklebern gesehen – kein schöner Anblick, weshalb die Sorge über die (Langzeit-)Qualität von Stickern oft irgendwo mitschwingt…
🙂
9. Oktober 2020 um 4:19
Ah ja, ich erlaube mir mal zu verlinken:
https://brickset.com/article/11981/sticker-horror
Also leider (!) nicht nur Geschwurbel…
7. Oktober 2020 um 19:46
Sehr schönes Review. Das war eines der ersten Sets, die ich als Kind geschenkt bekommen habe.
7. Oktober 2020 um 21:30
Echt schade, dass solche Sets nicht mehr neu ausgelegt werden. Da wird leichtfertig viel Potential verschenkt.
7. Oktober 2020 um 22:01
Die Classic Reviews erinnern mich immer daran was noch so auf dem Dachboden schlummert. Habe ich noch das Teil. Mochte ihn immer. Zu den Kartons von damals habe ich Noch die Anekdote: Auf der Rückseite waren ja oft Alternativbauten und B Modelle. Wenn auch ohne Anleitung. In den 80/90ern war man noch nicht si weitsichtig. Das hat dazu geführt, dass meine Mutter die Kartons zerschnippelt hat und oft nur die Rückseite für die Nachwelt bewahrt wurde. Einen Großteil davon habe ich noch. Lediglich vom Skull Schooner hat der Karton überdauert. Da klebt auch noch der Preis vom Real 199,- DM drauf. Ich mag die alten Sets. Sie sind aber ganz klar im Gegensatz zu den heutigen nicht so „Bespielfreundlich“ für kleine Hände. Wenn mein Junior verzweifelt dann an alten Sets. Leider…. Danke für das Review!
8. Oktober 2020 um 9:20
Ich liebe diese Classic-Reviews! Vielen Dank dafür! Und wieder bekomme ich das – möglicherweise subjektive – Empfinden, dass die Sets seinerzeit eine größere Themenvielfalt abgedeckt haben! Insbesondere in der City-Sparte!
8. Oktober 2020 um 11:34
Ja das stimmt, nicht nur subjektiv, zumindest was Sparten und zivile Bauten angeht, aber nur im „speziellen“ City Bereich! Häuser und Spezial Bereiche werden jetzt halt in „saisonalen“ Unterthemen angeboten (3 in 1, Dschungel usw).