Das Set LEGO Aquazone 6135 Spy Shark im Classic Review: Was lauert da wohl in der Tiefe?
In den mysteriösen Tiefen der weiten Meere eines fernen Planeten suchen die Aquanauten nach silbern glänzenden Hydrokristallen. Diese speichern Sauerstoff und sind somit die einzige Möglichkeit eine langzeitige Forschungsoperation auf dem Planeten aufrechtzuhalten. Doch plötzlich taucht ein Schatten aus der Tiefe auf! Es ist keine der großen Seekreaturen, welche es in größeren Tiefen zu Hauf geben soll, sondern ein Unterseeboot der Aquasharks! Diese gerissenen Diebe wollen die Hydrokristalle stehlen! Meist kommen und verschwinden sie so schnell, dass sich die attackierten Aquanauten noch gar nicht vom Schock erholen, geschweige denn etwas unternehmen konnten…
In diesem Classic Review tauchen wir tiefer ab, als jemals zuvor! Es geht in das Jahr 1996 und zu einer Themenreihe, über welche ich bisher noch nicht schreiben konnte. Doch auch wenn ich das Thema bisher nicht behandelt habe, zählt es zu meinen absoluten Favoriten.
Zu diesem Zeitpunkt gab es bei LEGO noch nicht wirklich U-Boote im größeren Stil. Das sollte sich im Jahre 1995 aber schlagartig ändern, denn LEGO Aquazone tauchte im Katalog auf! Plötzlich waren U-Boote überall und zwei Fraktionen machten sich daran nach wertvollen Kristallen tief im Ozean zu suchen. Die Aquanauten und die Aquasharks erfreuten sich sofort großer Beliebtheit und die Themenreihe wurde in den folgenden Jahren um weitere Sets und neue Fraktionen, wie die Stingrays, erweitert. Was das Thema aber von anderen Ozeanforscher/Schatzsucher Themen unterscheidet, ist das Setting. Wir befinden uns hier nämlich auf einem fremden Planeten, dessen Geheimnisse grenzenlos sind und sein könnten. Der generelle Look hatte viel gemeinsam mit den LEGO Space Themenwelten, wie Blacktron, M-Tron und weiteren. Das ist kein Zufall, denn die Prototypen der Aquazone Themenreihe liefen zunächst unter dem Namen Seatron, welche tatsächlich eine direkte Subthemenreihe der Space Themenwelt werden sollte. Stattdessen wurde Aquazone dann aber die erste komplett neue LEGO Themenwelt seit den Piraten in 1989.
Heute zeige ich euch eines der kleinsten Sets von LEGO Aquazone, nämlich 6135 Spy Shark. War dieses Modell ein gelungener Einstieg, um in diese tiefblauen Gewässer eintauchen zu können? Das finden wir in diesem Review gemeinsam heraus!
Inhaltsverzeichnis
Die Eckdaten
- Name: Spy Shark / Beutehöhle
- 57 Teile
- 1 Minifigur
- Retail-Preis: 8.25 US-Dollar / 12 DM (UVPs schwer zu finden)
- Preis: vollständig gebraucht ab 10 Euro, OVP nicht verfügbar
- Erscheinungsjahr: 1992
- Zur Bauanleitung 🗺
Umfang und Zusammenbau
Wir haben hier insgesamt 57 Teile, welche eigentlich fast alle entweder schwarz oder blau sind. Darunter sind auch einige sehr besondere Steinchen, wie zum Beispiel die achteckigen Elemente, welche in einige Aquazone Sets vorkommen. Auch die große bedruckte Cockpitscheibe sollte erwähnt werden. In diesem Set gibt es keine Sticker, dafür aber tatsächlich einige Aufdrucke. Der gesamte Bau ist zwar kurz aber wirklich spaßig für so ein kleines Modell.
Die Anleitung ziert das gleiche Bild, wie auch die Box damals und setzt das Modell (und alle anderen Aquazone Modelle) toll in Szene. Wir sind hier wirklich tief unten und haben einige blaue Felsen, auf denen unser Spy Shark parkt.
Auf der Rückseite gibt es ein paar kreative Anregungen, sich aus den Steinchen etwas anderes zu bauen. Das ist mit der doch recht begrenzten Teilezahl doch durchaus sehr gelungen und alle der Modelle haben ihren Charme, wie ich finde.
Die Minifigur
Die im Set enthaltene Minifigur ist der mysteriöse Anführer der Aquasharks. Zu den Minifiguren selbst gibt es nicht viel in Richtung Story, was LEGO in den Magazinen gegeben hat. Zwar trat das Thema Aquazone in den Comics und Hörspielen der Time Cruisers auf, aber die Aquasharks bekamen keine Namen, soweit ich weiß. Nenne wir ihn also Haibert.
Er trägt einen ziemlich coolen Taucheranzug. Diese Tauchermaske beinhaltet Luftflaschen und Clips für Accessoires. Es hat mich als Kind immer fasziniert, wie cool dieser Mould ist. Außerdem trägt er eine Hakenhand, wie Kapitän Redbeard, nur in transparentem Neon-Gelb. Auch das war ein meiner Meinung nach sehr spannendes Teil für Sci-Fi Bösewichte in den 90ern. Nimmt man ihm seine Maske ab, dann bekommen wir einen besseren Blick auf seine Aufdrucke.
Der Neopren-Anzug ist mit dem Logo der Aquasharks versehen und hat ein paar gelbe Highlights. Es ist ein schöner, aber auch schlichter Aufdruck. Das Gesicht auf der anderen Seite finde ich etwas seltsam. Scheinbar hat der Mann einen Dreitagebart und kurze schwarze Haare. Zumindest ist das meine Interpretation. Es sieht leicht gewöhnungsbedürftig aus, was aber auch zum Sci-Fi Flare beitragen kann.
Der Spy Shark
Das kleine Modell zeigt uns bereits eine der Stärken dieser Themenreihe und speziell der Aquasharks: Wundervoll designte Unterseeboote.
Während die Aquanauten mit gelben U-Booten unterwegs sind, die so oder so ähnlich auch heute schon im Einsatz sein könnten, haben die Aquasharks sich dazu entschieden ihre Fahrzeuge den Spitzenpredatoren der Meere nachzuempfinden, den Haien. Das passt natürlich gut zu ihrem Namen. Auch die Farbkombination finde ich sehr gelungen. Verglichen mit ihren Rivalen tarnen sich diese Fahrzeuge in den blauen Tiefen der Ozeane und verschwimmen mit ihrer Umgebung. All das hat natürlich den Zweck, Angst und Schrecken zu verbreiten. Die Aquasharks möchten ihre Opfer im Glauben lassen von riesigen Seeungeheuern angegriffen zu werden!
Der Spy Shark ist natürlich noch recht simpel gehalten und stellt einen einfachen Einsitzer dar, welcher zur Spionage oder dem Aufspüren von Hydrokristallen gebaut zu sein scheint. Ohne Greifarme ist er zu viel mehr leider auch nicht in der Lage, allerdings verfügt er über ein paar Suchscheinwerfer und Clips für Harpunen. Die verchromten Harpunenelemente waren über ein Jahrzehnt lang in LEGO’s Teileportfolio und sind wie alle Chromelemente natürlich etwas Besonderes, vor allem in gutem Zustand. Auch heute gibt es noch sehr ähnlich aussehender Teile, die in vielen verschiedenen Sets zum Einsatz kommen. Leider ist die Chromfarbe aber Geschichte.
Natürlich ist das auffälligste Merkmal der Aquashark U-Boote die bedruckte Cockpitscheibe mit dem Haigesicht. Dieses basiert übrigens auf den „Hainasen“ Designs Amerikanischer Abfangjäger aus dem zweiten Weltkrieg. Das Element selbst ist in transparentem Neon-Orange gehalten und hat damit einen leichten Schimmer-Effekt, wenn Licht darauf fällt. Ich weiß nicht, wie gut die Fotos das einfangen werden aber die Highlight-Farbe leuchtet richtig!
Hinten ist der Antrieb mit zwei Antriebsschrauben angedeutet. Außerdem findet sich hier wieder ein bedrucktes Element, die Heckfinne mit dem aufgedruckten Aquashark-Logo.
Klappt man das Cockpit auf, so zeigt sich, dass hier durchaus ein gutes bisschen Platz für unseren Aquashark-Taucher ist. Man könnte das Modell vermutlich recht einfach modifizieren, um zwei Personen unterzubringen. Auch eine bedruckte Steuerkonsole befindet sich hier, die für die Aquasharks eingeführt wurde, allerdings später nochmal bei LEGO Alpha Team Verwendung fand. Sogar die Taucherflossen finden hier Platz.
Das Letzte was das Set noch enthält, ist ein grüner Busch, der eine Unterwasserpflanze darstellen soll. Diese kamen damals in vielen Sets vor, als Kakteen, Büsche, Seepflanzen und vieles mehr. Wenn man einige davon besitzt, kann man schnell einen Algenwald oder das Unterholz eines Dschungels erschaffen.
Fazit: 6135 Spy Shark
Ich liebe LEGO Aquazone und gerade die Aquasharks fand ich schon immer fantastisch. Der Spy Shark hat natürlich starke Konkurrenz um sich herum, die mit mehr Teilen und beeindruckenderen Designs daherkommen. Daher geht dieses Set oftmals etwas unter, aber man darf natürlich nicht vergessen, dass das hier das Einsteigerset der Reihe war. Und für ein Einsteigerset finde ich das Modell wirklich schön gemacht. Es zeigt bereits gut die Stärken der Themenwelt und enthält einige der besonderen Elemente der Aquasharks.
Was ich mir noch gewünscht hätte für dieses Modell wäre einer der begehrten Hydrokristalle oder eines der unheimlichen Meerestierchen. Für Kinder bietet das Modell aber schöne Features, eine coole Figur und ein Design, was irgendwo zwischen unheimlich und liebenswert liegt.
Wenn man einen der größeren Bausätze besitzt fügt sich das Set auch gut ins Gesamtbild ein und erweitert die Flotte unserer Aquasharks hervorragend. Die Chromspeere und Taucherflossen sollten als Accessoires auch nicht unerwähnt bleiben. Das größte Glück von allen ist aber, dass ihr dieses Set mit etwas Geduld noch unter 10 Euro bekommen könnt. Ein alles in allem sehr gelungener Einstieg in die Aquazone!
Bewertung
Positiv | Negativ |
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Eure Meinung!
Ich tauche jetzt wieder ab und arbeite an meinen nächsten Reviews! Was haltet ihr von diesem Set? Was ist eure Meinung zu LEGO Aquazone? Besitzt ihr eines oder vielleicht sogar mehrere der Sets?
27. November 2022 um 11:40
Hallo Jonas, vielen Dank für ein schönes neues Review! Ich finde es klasse, wie Du zu jedem Thema den passenden Hintergrund bzw. die passende Umgebung gestaltest! Gerade noch im Mittelalter, jetzt schon in der Aquazone 😉! Eine Themenwelt, die offensichtlich völlig an mir vorbei gegangen ist! Meine letzte neue Themenwelt waren aber in der Tat auch die Piraten! Danach wurde es erst einmal „dunkel“ für mich in der LEGO-Welt! Umso schöner, durch Deine Reviews das eine oder andere hier neu zu entdecken!
Einen schönen 1. Advent an das Team und alle Legofans!
27. November 2022 um 12:44
Danke 🙂
Die Hintergründe machen mir großen Spaß! Endlich hatte ich seit dem Kunstunterricht in der Schule mal wieder einen Grund die Malkästen hervorzuholen. (Auch wenn ich mir eigentlich alle Farben neu zulegen musste, da Schulmalfarben nicht sonderlich gut decken) Der Nachteil ist, dass es die Reviews zu manchen Themenreihen etwas herauszögert, da es natürlich auch recht viel Zeit in Anspruch nimmt. An den Dschungel und die Chinesische Mauer habe ich mich noch nicht herangetraut 😀
Dir ebenfalls einen schönen 1. Advent!
27. November 2022 um 16:11
Gab es von den Sharks nicht auch ein großes Unterseeboot in Form eines riesigen Rochens? Oder verwechsle ich das gerade? Ansonsten war die Themenreihe wirklich schön. Sehr ähnlich zu den Space Serien nur mit etwas anderem Grundthema. Hat mMn auch sehr schön zu den späteren Forschungsbooten aus der City Serie gepasst, die waren ja ebenfalls gelb.
27. November 2022 um 16:46
Da spoilerst du schon ein zukünftiges Review 😉 ja, das gab es auch, allerdings gehörte es nicht zu den Aquasharks sondern den Stingrays 🙂
28. November 2022 um 0:43
Das Ding hab/hatte ich!
Immer wieder lustig, wie schlecht das Design altert. Umso geiler ist es. Schöne Review.
28. November 2022 um 8:29
Nettes kleines Dingelchen – würde auch noch in die heutigen Unterwassersets passen – z.B. der (leider) gerade vom Markt gehenden Unterwasserbasis. Auch wenn heute „Gegner“ nicht mehr angeboten werden 😉 , könnte ich mir vorstellen, dass sie im Kinderzimmer trotzdem in irgendeiner form auftauchen – den Meeresboden zu säubern ist ja auch nicht abendfüllend (King Namor eventuell ;)) – oder gar die Blauen Dinger die man jetzt bekömmt.
Zu 2 Teile(arten)… Die Chromsilberteile sehen zwar gut aus , solange nichts abblättert – aber das untergrundmaterial sieht irgendwie ungesund aus – daher waren und sind mir Teile aus „normalem“ Grau oder Flat Silver wesentlich lieber.; Andererseits finde ich Cockpits die auch wirklich abschließen super. Heutzutage finden wir ja zu oft gröbere Spaltmaße.
Bedruckt oder beklebt, da scheiden sich die Geister – „damals“ kein Thema – jeder Druck was besonderes, aber waren selten – hier mit 3 (?) Teilen sicher überdurchschnittlich. Für Eigenkreationen sind natürlich weggelassene Sticker besser 😉
Ich seh mir diese Nostalgiereviews wirklich gerne an – Danke dafür