Das neue exklusive LEGO House Set 40505 Bausysteme möchte uns mit Mini- und Nanomodellen überzeugen: Sind wir maximal begeistert?
Leider hat LEGO selbst die offizielle Vorstellung etwas ruiniert, indem schon am Wochenende ein erstes Bild gefunden werden konnte. Johann hat das Wesentliche des Sets schon kurz genannt – auf Grund des Embargos durfte ich mich nicht dazu äußern. Es hatte für die Fanmedien vorab eine einstündige Vorstellung des Sets gegeben, wo viel erklärt wurde. Das war sehr interessant. Gleich vorneweg – was dort erzählt wurde ist auch in der Anleitung festgehalten. Für Geschichts-Enthusiasten eine sehr schöne Ergänzung.
Die Idee hinter diesem Set war es, alle drei Bausysteme (Duplo, System, Technic) in einem Set zu würdigen. Dafür gibt es jeweils einen Nachbau eines ikonischen Sets. Anfangs waren die exklusiven Sets des LEGO-Hauses noch am Haus selbst orientiert. Gleich zu Anfang gab es eben das Haus selbst als Set. Danach besondere Ausstellungsstücke im Kleinformat (Dinosaurier, Baum der Kreativität). Mit der Holzente wurde dann eine offizielle neue Serie begonnen, die auch seitdem eine fortlaufende „Limited Edition“ Nummer bekam. Mit dieser Serie sollen Meilensteine/Besonderheiten der Geschichte dargestellt werden. Nach Ente, Presse, Masterbuilder und Minifigur dieses Jahr eben die Bausysteme.
Eines gestehe ich gleich am Anfang: Als sie das Set zeigten, war ich enttäuscht und dachte „boah, das sieht ja langweilig aus“. Vor allem nach der grandiosen Piratenminifigur des letzten Jahres ist dieses Set auf den ersten Blick – ja, hm, eben langweilig. Die LEGO-Haus Sets haben aber einen anderen Hintergrund und sollen glaube ich nicht per se Publikumslieblinge sein/werden. Und jetzt schauen wir uns das Set endlich im Detail an.
Inhaltsverzeichnis
Eckdaten
- Thema: LEGO House Exclusive
- 1121 Teile
- 699 DKK UVP
- 0 Minifiguren
- Release am 01.03.2024
- Zur Bauanleitung 🗺
- Im LEGO Online Shop 🛒
Verpackung und Inhalt
Die Verpackung der LEGO House Limited Edition Sets ist etwas anders als die der „normalen“ Sets. Die Box kann aufgeklappt werden und dann kann man gleich einen ungetrübten Blick auf die vielen (Plastik)Tüten werfen. Unter den Tüten befindet sich die Anleitung. Es gibt hier noch zwei Tüten, die keinem Bauschritt zugeordnet sind und Platten oder andere größere Teile enthalten.
Wie schon vorab erwähnt gibt es in dieser Anleitung viel zu lesen. Ich habe nicht alles im Detail gelesen, sondern teilweise nur überflogen, weil das meiste davon in der Präsentation erzählt wurde.
Zusammenbau
Das Set besteht aus drei Teilen, die später zusammengesteckt werden: Duplo, System und Technic. Als Vorbild für die Nachbauten wurde der Duplozug, der Town-Plan und das Technic Car Chassis gewählt. Fast jeder verbindet Duplo mit dem Zug und vermutlich hat auch fast jedes Kind einen solchen mal gehabt (also die Kinder, die Duplo zum Spielen hatten). Sogar ich hatte eine Variante davon. Der Town-Plan war damals kein einzelnes Set, sondern setzte sich aus vielen Sets zusammen. Man konnte sich die Teile kaufen, die einem gefielen und dann seine eigene Stadt kreieren. Die Miniversion in diesem Set entspricht dem Town-Plan, der in der History Collection des LEGO-Hauses gezeigt wird. Für Technic wurde eines der ersten großen Technic-Modelle gewählt, das wie danach oft gesehen, tolle Funktionen sicht- und erlebbar machte (sich bewegende Motorkolben, funktionierende Lenkung). Als besonderes Schmankerl gibt es auf der Rückseite eine Nano-Scale-Galerie mit besonderen Modellen der ganzen LEGO-Palette. Es gibt einen leeren Platz, den man mit einer eigenen Version seines Lieblingsmodells füllen kann (sofern das Lieblingsmodell nicht schon dabei ist.)
Hier die Bilder der Sets, die als Vorlage benutzt wurden.
Gestartet wird mit dem Town-Plan. Im ersten Bauabschnitt wird die Grundfläche zusammengesetzt. Das ist wenig spektakulär.
Im zweiten Bauabschnitt entsteht die Rückwand. Das ist schon spannender, weil auf der Rückseite die Fächer für die Nano-Modelle versteckt sind. An der Wand sind ein paar System-Steine als Hinweis darauf, was hier gezeigt wird.
Mit den nächsten zwei Bauabschnitten wir der Town-Plan fertig gestellt. Zunächst entsteht das Straßennetz mit Zebrastreifen und zwischen den Straßen die Flächen für die Häuser. Das Ganze hat mich zwischenzeitlich an SimCity erinnert. Es gibt die freie Fläche und darauf darf man dann bauen. So etwas als größeres Set fände ich spannend. Mit ganz vielen verschiedenen Gebäuden und auch Variationen des Geländes und man kann sich seine eigene Mini-City bauen. Ganz ehrlich, mit dem Bau der kleinen Häuschen und Autos bin ich dahingeschmolzen. So liebevoll gestaltet und es passt alles wunderbar zusammen. Die sind einfach Zucker!
Weiter geht es mit Duplo. Da bin ich schon sehr gespannt auf die Lok. Der erste Entwurf hatte nur vier Räder, weil das einfacher zu bauen war. Weil aber die Lok eigentlich sechs Räder hat, wurde so lange getüftelt, bis eine Bauweise gefunden war, die stabil ist und gut aussieht. Das sind auch die einzigen Teile (neben den Fenstern), die neu eingefärbt wurden. Alle anderen Teile des Sets waren schon so vorhanden. Der Zug selbst ist eine Kombination aus zwei Sets und bringt somit die wichtigsten Funktione (Lore und Passagierwagen) zusammen.
Auch hier wird zuerst die Plattform mit der grauen Rückwand gebaut. Die gebauten Duplosteine sind lustig, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Proportionen nicht ganz passen. Natürlich ist es auch schade, dass an dieser Stelle kein echter Duplostein verwendet wurde. Das hat technische Gründe. Auch wenn auf den ersten Blick die Rückwand aussieht, als wäre sie zwei Noppen breit, ist sie das nur oben. An der Stelle, wo der Stein eingebaut ist, ist sie nur eine Noppe breit – wegen der eingebauten Galerie auf der Rückseite. Trotzdem finde ich, dass hier eine einmalige Chance verpasst wurde, alle drei Systeme in einem Set zu vereinen. Irgendwo hätte sich doch ein Plätzchen für den Stein finden lassen können?
Dafür sind die gebauten Gleise grandios. Die Räder passen da sogar richtig drauf. Wenn man das fertige Ergebnis sieht, mag man nicht glaube, dass es diverse Iterationen gab, um auf die Lösung zu kommen. Es ist so einfach und perfekt. Techniksteine mit gelben Pins für die Achsen und Umlenkrollen in Rot als Räder. Der kleine Zug ist – ich weiß, dass ich mich wiederhole – Zucker!
Zu guter Letzt noch das LEGO Technic Display. Zum dritten Mal die Plattform bauen zu dürfen steht nicht auf meiner Top 10 Liste. Lamentieren nützt nichts, also frisch ans Werk.
Abgesehen von der Bautechnik finde ich persönlich das Auto Chassis am unspektakulärsten. Das liegt vielleicht daran, dass ich zu diesem Fahrzeug keinen persönlichen Bezug habe. Wäre es der Gabelstapler gewesen, sähe das vermutlich anders aus. Ich gehe aber davon aus, dass es ganz viele Menschen gibt, die sich über dieses kleine Modell sehr freuen werden. Ganz objektiv ist es gut gemacht.
So sehen die drei Teile gemeinsam aus.
Mit noch leerer Galerie.
Endlich mein Highlight, auf das ich mich schon die ganze Zeit freue: Die Nano-Modelle! Ich bin mir nicht sicher, ob ich noch alle weiß. Die Aufzählung ging so schnell, dass ich nicht mitschreiben konnte. Der eine oder andere Leser wird aber bestimmt die Lücken füllen können!
Die Ente. Townplan. Feuerwehrauto. Gelber LKW? Zug. Gelbe Burg. Duplo. Mein geliebter Gabelstapler. Galaxy Explorer. Duplo Zug. Barracuda. Lücke. Space Shuttle. Lücke. Tahu. Minecraft. Baumhaus. Kran? Friends. Ergänzt durch meine eigene Kreation eines meiner Lieblingssets.
Vielen Dank an die LEGO Group, die uns dieses Set für unser Review zur Verfügung gestellt hat. Der Artikel gibt jedoch ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.
Fazit: 40505 Bausysteme
Ganz klar – das Set löste bei mir nicht den „Haben-Will“-Reflex aus. Aber das hat bisher keines der Sets – abgesehen vom Piraten. Tatsächlich sind wir letztes Jahr das erste Mal ins LEGO-Haus gegangen, weil ich den Piraten unbedingt haben wollte. Der Baum der Kreativität hat mir auch gut gefallen, ebenso die Dinosaurier – doch auch sie haben mich nicht dazu bewegt das LEGO-Haus zu besuchen oder sie auf dem Zweitmarkt zu erwerben. Ich finde, dass das Set grundsätzlich sehr gut in diese Reihe der exklusiven LEGO Haus Sets passt. Eigentlich finde ich es sogar fast gut, dass es Sets sind, die nicht so einen Hype auslösen. Wer es schafft nach Dänemark zu reisen, kann sie mitnehmen. Wirklich verpassen tut man meiner Meinung nach nichts, wenn man sie nicht besitzt. (Abgesehen vom Piraten!)
Technisch ist das Set einwandfrei gemacht. Und je mehr ich mich damit beschäftigt habe, desto mehr ist es mir ans Herz gewachsen. Das hat dazu geführt, dass ich die Begeisterung der Designer jetzt nachvollziehen kann. Die kleinen Modelle sind Zucker süß umgesetzt und die Bautechniken sind sehr spannend und interessant. Jedes der Modelle hat etwas ganz Besonderes. Die kleinen Häuser und Fahrzeuge beim Town-Plan, die tolle Umsetzung der Räder beim Zug und die gedrehte Bauweise beim Auto. Klasse! Trotzdem finde ich es zum nur anschauen etwas dröge. Wenn man für ein Set erst eine lange Erklärung braucht UND es bauen muss um es zu mögen, dann stimmt etwas am Gesamtkonzept nicht. Dass kein Duplostein verbaut wurde finde ich sehr schade. Die Nano-Modelle auf der Rückseite haben mich jedoch wieder mit der Vorderseite versöhnt. Die sind wie die Mini-Modelle mega goldig!
Bewertung
Positiv | Negativ |
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Benotung 🎵
Gesamtnote: 6 |
Von 1 (mau) bis 10 (wow) |
Eure Meinung!
Wie gefällt euch das neue exklusive Set LEGO House 40505 Bausysteme? Habt ihr in nächster Zeit einen Besuch Billunds geplant? Äußert euch gerne in den Kommentaren.
29. Februar 2024 um 19:28
Vielen Dank für das tolle Review, Frauke.
Beim ersten flüchtigen Blick aufs bekannte Bild hat mich das Set noch nicht so sehr abgeholt (speziell nach dem letztjährigen Piraten, mit dem Stuart und Markus die Latte schon seeehr hoch gelegt hatten), doch ein detailierter Blick qualifiziert das Set zumindest, beim diesjährigen Besuch in Billund im Einkaufskorb zu landen.
Witzig finde ich, das Technic-Chassi quasi falschrum zu bauen, um dem ganzen eben den „rohen“ & löchrigen Technic-Look zu geben.
Schade finde ich hingegen, dass keine tatsächlichen Duplo-Steine verbaut wurden, sondern diese lediglich mit normalen Systemsteinen nachgebaut wurden. Das ist mMn eine wirklich vertane Chance.
Die graue Rückwand ist wahrlich kein optischer Leckerbissen, die Ansicht von hinten entschädigt dann etwas.
Die Lücke zwischen Barracuda und Space Shuttle soll wohl Fabuland darstellen, die nach dem Space Shuttle womöglich eines der damals neuartigen Technic-Sets, die programmiert werden konnten (gelber „Smart Hub“ quasi), aber ich komme nicht auf den Namen.
1. März 2024 um 9:40
Fabuland jawohl! Das war es 🙂
29. Februar 2024 um 20:18
Danke fürs Review. Ich bleibe bei meiner Meinung zu dem Set (ich teile deine). Ich kaufe es beim nächsten Besuch trotzdem.
Googelt mal „Billund Ortsschild“. Hätte man nicht anstelle der grauen Rückwand die schwarze generische Dorfsilhuette der dänischen Ortsschilder nachbilden können? ☺️ Oder meinetwegen die des Lego House? Ich find das graue Ding einfach so nichtssagend 😭
1. März 2024 um 9:36
Die Inspiration für die Rückwand waren die Wände im LEGO-Historie Raum. Da unten ist alles grau mit goldenen Akzenten. Aber ja – die Silhouette des LEGO Hauses wäre bestimmt hübscher gewesen.
1. März 2024 um 11:00
Ah, gut zu wissen.
29. Februar 2024 um 21:18
Das Mikromodell neben dem Ideas-Baumhaus auf der Rückseite ist bestimmt der Tempel des Airjitzu! 🙂
1. März 2024 um 9:34
Von den Farben her würde das passen. Und ich weiß es wirklich nicht mehr. Eines der Modelle soll wohl Minecraft sein und ich dachte, dass es das neben dem Baumhaus war. Aber ich kann auch falsch liegen, denn irgendwas mit Ninjago wurde glaube ich auch gesagt.
5. März 2024 um 10:56
Die Folien des Vortrages zu den Vorbildern der Nano-Scale-Modelle habe ich in meinem Bricksafe-Folder verlinkt.
29. Februar 2024 um 22:54
Sehr ausführliche Erklärung.
Wir wollten eigtl. Heute zum Review fahren, jedoch nicht 4x den Eintritt bezahlen.
Jetzt fahren wir morgen hin und holen uns die Wunschsets inkl. Unterschriften der Designer.
Für uns ist es regelmäßig eine Reise wert. Wir fahren ca 1:15 nach Billund.
1. März 2024 um 9:33
Oh stimmt – das mit den Unteschriften habe ich vergessen zu erwähnen. Das fand ich cool, dass die unterschrieben haben. Auf dem Bild das Kartons sieht man es ja.
Bei uns ist es das Legoland – allerdings 2:15h deswegen fahren wir nicht ganz so oft wie es der Assistentin lieb wäre 😉
1. März 2024 um 16:33
Das Model das nach tahu kommt soll vermutlich den ninjago Tempel des aerojitsu darstellen. 🙂
1. März 2024 um 10:55
Ich wollte nur anmerken: Es gibt doch gar keine 1×2 Duplo Steine, nur in doppelter Höhe … 🤔
1. März 2024 um 11:41
Wäre die Rückwand tatsächlich zwei Noppen tief, hätte man einen 2×2 Duplo Stein einbauen können. Der rote System Stein ist in die Wand eingebaut. Die Technik Steine liegen auf. Beide Varianten gehen aber mit den verfügbaren Duplo Steinen nicht. Einmal weil die Wand nur eine Noppe breit ist und der 2×2 nicht eingebaut werden kann, beim anderen weil es keinen 1×2 Stein gibt der hätte aufgesetzt werden können.
1. März 2024 um 14:32
Genau, das! Ich find es nur etwas kurios, dass der dargestellte nachgebaute Stein ja nicht mal existiert. (Was mich ganz schön verwirrt hat, als wir die ersten Duplo Sets geholt haben.) Einen 1x2x2 Stein hätte man wahrscheinlich untergebracht. Aber wahrscheinlich kann man rein logistisch nicht einfach so einen Duplostein in ein Lego Set packen.
5. März 2024 um 10:36
Ein Duplostein durfte aus rechtlichen Gründen nicht verbaut werden. Käufer könnten dadurch den Eindruck gewinnen, dass dieses Set für Kleinkinder geeignet ist …