LEGO Icons 10367 Der Herr der Ringe: Balrog Bücherstütze im Review

LEGO Icons 10367 Der Herr der Ringe: Balrog Bücherstütze | © Max Mohr

LEGO Icons 10367 Der Herr der Ringe: Balrog Bücherstütze im Review: Was taugt das Book Nook zum beliebten Franchise?

LEGO Lord of the Rings ist nach langer Pause seit rund drei Jahren wieder im LEGO Sortiment vertreten. Sets wie 10316 Bruchtal konnten die Fans begeistern, doch war die hohe Preishürde der Modelle zum Fantasyepos immer wieder ein Kritikpunkt. Nun liefert LEGO auch in einem niedrigeren Preissegment nach. Für 119,99 Euro UVP erscheint die Balrog Bücherstütze. Fast 120 Euro sind zwar immer noch nicht wirklich günstig, aber kann das Set dennoch überzeugen?

Eckdaten

Zusammenbau

Der Zusammenbau erfolgt in neun Bauabschnitten, für die ich knapp unter zwei Stunden gebraucht habe. Die ersten sechs Abschnitte beinhalten die Teile für die Moria-Kulisse, während aus den letzten drei der namensgebende Balrog entsteht.

Die Flügel kommen in einer extra gestanzten Folie aus der Packung, die bei mir auch keine Knicke aufgewiesen hat. Tatsächlich sind die Flügel nicht neu, sondern kamen bereits im sehr begehrten 40693 Fell Beast GWP zum Einsatz.

Minifigur

Als einzige Minifigur ist Gandalf der Graue dabei. Die Figur verfügt über einen bedruckten Rock, sowie ein Schwert und einen erstmals gebauten Zauberstab. Der Zauberer trägt hier nicht seinen bekannten Hut, aber dieser kommt in der zugrundeliegenden Szene auch nicht vor.

Balrog

Der Balrog ist sehr gelenkig und kleinteilig gebaut. Das Modell fängt die Optik der Vorlage sehr gut ein, jedoch trüben an der ein oder anderen Stelle fragliche Farben und offene Technik ein wenig das Gesamtbild.

Die Figur ist dank der vielen Gelenke äußerst gelenkig, durch den kleinteiligen Bau aber auch teils sehr instabil. Detailelemente fallen dann doch schneller mal ab, wenn man die Figur posiert. Das sehe ich aber bei einem reinen Display-Modell nicht allzu kritisch, da die Figur eben auch nicht für rasante Spielgefechte konzipiert ist.

Das Gesicht verfügt über zwei bedruckte (!) Slopes, die das Gesicht darstellen. Sicherlich wären gebaute Augen und Nasenlöcher ansprechender gewesen, aber auch so wird ein furchteinflößender Gesichtsausdruck erzeugt. Der stark bezahnte Mund lässt sich öffnen und auch die beiden charakteristischen Hörner können bewegt werden.

Der Nackenbereich sorgt durch einige Flammenelemente für den brennenden Anschein der Vorlage. Auf dem Rücken sind die beiden Flügel angebracht, bei denen jedoch die Technik leider sehr unverkleidet ist. Auch die hellgrauen Elemente trüben hier ein wenig den Gesamteindruck. Am heck ist ein Schwanz angebracht, der leider nicht so schön in den übrigen Körper übergeht.

Die Flügel sind sehr beweiglich und via Balljoints am Flügelskelett fixiert, sodass sie nicht abfallen. Dank der am Rumpf verbauten Technik lassen sich die Flügel auch einklappen und so gut in die Kulisse einfügen. dazu aber gelich mehr.

Kulisse

Die Kulisse stellt hier die Minen von Moria dar, in denen die zugrunde liegende Filmszene spielt. Das Modell fokussiert sich vor allem auf die Säulen, was der Buchstütze einen kubischen Eindruck gibt, die Szenerie aber auch sehr offen darstellt. Da der Kampf zwischen Gandalf und dem Balrog an einer Schlucht stattfindet, ließe sich hier aber auch nicht allzu viel mehr sinnvoll verbauen außer vielleicht ein paar Felsen.

Im aufgeklappten Zustand ist die kleine Brücke zentrales Element, auf der Gandalf vom Balrog empfangen wird. Der Rest ist hier einfach als Hintergrundszenerie abzustempeln und interagiert nicht wirklich mit dem Hauptgefecht im Mittelpunkt.

Die Säulen sind dank cleverer Nutzung von Nexo Knights Schilden nach oben und unten hin schön verziert und sonstige Slopes stellen ausufernde Felsformationen dar. Die Säulen im Hintergrund sind in verschiedenen Orangetönen gebaut um den glühende Lavaeffekt einzufangen. Das funktioniert wie schon beim 10333 Barad-dûr sehr gut.

Das lodernde Feuer ist durch einige transparente Elemente ebenfalls passend dargestellt, allerdings nur im zweidimensionalen Rahmen. Etwas Dreidimensionalität hätte dem Gebilde hier sicherlich nicht geschadet.

Der Klappmechanismus gleitet dank entgegengesetzter Wedge Plates einfach ineinander.

Den vordersten Teil der Brücke ziert das wohl bekannteste Zitat aus der gesamten Filmreihe.

Gesamteindruck

Der Balrog fügt sich sehr gut in die Kulisse ein und füllt die Leere zumindest durch seine ausufernden Flügel. Aufgeklappt macht das Diorama somit trotz seiner offenen Bereiche einen recht guten Eindruck.

Zusammengeklappt ist der zentrale Konflikt zwischen Gandalf und dem Balrog weiterhin ausreichend dargestellt, sodass das Book Nook auch im Bücherregal einen guten Einblick in die Szenerie gibt. Etwas nervig ist nur die Feuerpeitsche, die sehr wahrlos aus dem Modell umherbaumelt. Hier wäre eine zusätzliche Fixierung von Vorteil gewesen.

Die Seitenbereiche des Book Nooks offenbaren zwar das Skelett hinter den Flügeln, muss aber auch trotz ein paar Negativnoppen keine allzu starken optischen Einbuße machen wie ich zuerst befürchtet hatte.

Die Flügel sind in Löchern in der Wand sowie Pinaufnahmen lose fixiert. Das sorgt einerseits für ausreichende Stabilität, lässt den Balrog aber andererseits auch leicht entnehmen. Ein gelungener Kompromiss!

Mein Fazit

Das Balrog Book Nook kann trotz ein paar Schwächen eine dennoch befriedigende Ergänzung für die 18+ Reihe überzeugen. Die Kulisse ist nett gebaut und lässt sich atmosphärisch ins eigene Bücherregal einbinden. Der Preis stellt für mich aber leider einen viel zu großen Kritikpunkt dar um das Set zu empfehlen. Rund 120 Euro sind viel zu viel. Zwar sind auch nicht wenige Teile enthalten, doch sind viele davon (besonders beim Balrog) sehr klein. Auch das Gesamtbild liefert für mich einfach keinen guten Gegenwert. Herr der Ringe Fans werden mit diesem Set sicherlich viel Spaß haben, jedoch würde ich warten, bis die Rabatte auf um die 70 Euro fallen.

Vielen Dank an die LEGO Group, die uns dieses Set für unser Review zur Verfügung gestellt hat. Der Artikel gibt jedoch ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.

Bewertung

Positiv Negativ
  • Sehr beweglicher Balrog
  • Flügelmechanismus
  • Lava-Effekt
  • Gesamtbild
  • Viel zu teuer
  • Offene Technik und störende Farben beim Balrog

Benotung 🎵

Gesamtnote: 6
  • Umfang & Bauspaß: 8
  • Optik & Farben: 7
  • Bespielbarkeit:
  • Preis/Leistung: 5

Von 1 (mau) bis 10 (wow)

Eure Meinung

Was haltet ihr von der balrog Bücherstütze? Gefällt euch das Konzept? Welche Herr der Ringe Sets würdet ihr euch noch wünschen? Schreibt eure Gedanken gerne in die Kommentare!

Max Mohr

Zu meinen Lieblingsthemen zählen LEGO Star Wars, Harry Potter und Super Heroes. Seit einiger Zeit beschäftige ich mich auch vermehrt mit MOCs.

6 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Es sieht halt aus wie 40 Euro, auch wenn es prinzipiell nicht mal schlecht gemacht ist. Ich hatte es ja schon bei der Vorstellung gesagt: Wenn man für 50 Euro ähnliche Produkte aus bemaltem Steinguss und mit LED-Befunzelung bekommen kann, muss man schon ganz schön schlucken. Das kann man sich dann wohl nur schönreden, wenn man es mit noch teureren Sammlerskulpturen vergleicht.

  2. Nichts gegen die STützen, da gibt es auch nette andere, aber das hier ist mir viel zu gakelig. Dann lieber ohne die Stütze und die freiwerdenden Teile noch in den Balrog reingepackt, um den abzurunden. Wäre aus meiner Sicht sinnvoller gewesen.

  3. Mhhh, da habt ihr das Set aber ziemlich schön geredet.

    Statt „ausufernde Felsformationen“ gibt es das Minimum an Steinen, damit man überhaupt eine kleine Andeutung von Fels sieht.

    „ließe sich hier aber auch nicht allzu viel mehr sinnvoll verbauen außer vielleicht ein paar Felsen“ genau DAS ist ein großer Kritikpunkt. Wo sind die Felsen? Wo ist die Schlucht?

    „Das lodernde Feuer ist durch einige transparente Elemente ebenfalls passend dargestellt“. Schaut euch mal den großen Glurak von MEGA an, da bekommt man einen Eindruck, wie Lava und Feuer aussehen kann. Die vier schmalen Plates sind erneut nur das Minimum was geht. Der Balrog steht in einem flammenden Inferno, während im Set gerade mal ein Streichholz brennt.

    Es ist immer wieder traurig, wie hier Sets empfohlen werden, ohne ein Gespür von Geld zu haben. Wenn man schon 70€ im Fazit als Ziel angibt, darf der Bauspaß keine 8 sein. Der Bauspaß muß dem Invest entsprechen.

    Optik ist ja immer subjektiv, aber eine 7 für einen lieblosen Rahmen und eine gakelige Figur ist ebenfalls viel zu hoch. Vor allem, wenn man den Text liest, der einem ein durchschnittliches Set suggeriert, dann aber eine 8 und 7 bei den wichtigen Kategorien bekommt.

    • „Ohne ein Gespür für Geld zu haben“: Brauchen wir nicht, wir alle sind Billiardäre und können uns kaufen, was wir wollen. – Glaubst du wirklich, wir könnten nach all den Jahren des LEGO-Bauens noch immer nicht abschätzen, was uns ein Set wert wäre? Zumal Max selbst genau das geschrieben hat. Wenn dir das Set nicht gefällt, ist das vollkommen in Ordnung – mir geht es nicht anders – aber Maxens Meinung effektiv für falsch zu erklären, ist zumindest einmal mutig! Und bezüglich der Bewertung: Sie ist nicht nur subjektiv, sondern extrem schwer zu durchdenken. Abweichungen von ein, zwei Punkten sind normal, auch bei demselben Autoren und ähnlichen Sets. Wenn Max der Aufbau gefallen hat, dann sei ihm seine Bewertung herzlich gegönnt! Und letzten Endes sollen Reviews euch Sets vorstellen und Kaufempfehlungen geben – oder auch nicht. Ob ihr das Set wirklich wollt, müsst ihr natürlich selbst entscheiden.

  4. „Glaubst du wirklich, wir könnten nach all den Jahren des LEGO-Bauens noch immer nicht abschätzen, was uns ein Set wert wäre?“

    Teilweise glaubt man das, wenn man sich die Reviews durchliest.

    Er bekam das Set kostenlos, also hat er es nicht selbst bezahlt. So etwas spielt unbewusst oft mit rein. Wobei er ja selbst sagt, dass eher 70€ gerechtfertigt sind, was jedoch nicht für die hohe Bewertung spricht. Das sind über 40% weniger!

    Ich habe selbst 20 Jahre über Videospiele und Filme geschrieben und diese als Muster kostenlos erhalten. Es ist auch kein böser Vorwurf und man muss nicht gleich wieder schlecht gelaunt sein.

    Man spielt etwas, hat eigentlich Spaß dabei, doch man bemerkt auch Mängel, die den Spaß trüben. Ein andere zahlt dafür aber 70€ für ein Spiel und sieht die Mängel für das Geld eklatanter.

    Aber schön, dass man gleich wieder angegriffen wird…

    • Also, einen Angriff kann ich in meinem Kommentar beim besten Willen nicht erkennen. Zugegeben, mein erster Satz ist etwas zynisch, am Rest kann ich aber nichts Angreifendes sehen. Auch, wo du bei mir schlechte Laune erkennen möchtest, wüsste ich ganz gern.
      Und nochmal: Max hat „Preis/Leistung“ mit 5/10 Punkten bewertet, das Set insgesamt mit 6/10 Punkten. Dass du das in deinem vorigen Kommentar als unwichtige Kategorien abgelehnt hast, ist nicht mein Fehler. Und auch wenn ich hier nur für mich sprechen möchte: Auch bei kostenfreien Sets kann ich den Wert sehen, denn vielfach hätte ich mir das Set sowieso gekauft, und den dabei antizipierten Zielpreis in das Review geschrieben. Max wird es nicht anders gehen. Dass euch die Mängel an dem Set unterschiedlich wichtig sind, ist an „Umfang & Bauspaß“ und „Optik & Farben“ zu sehen, die Max zweifelsohne besser gefallen als dir. Und, wie ich bereits schrieb, ist das vollkommen in Ordnung. Du bist nur auf die Schiene gewechselt, Max (und auch anderen Autoren) effektiv die Fähigkeit, den Wert eines Sets abzuschätzen, abzusprechen. Und nur das habe ich kritisieren wollen. Es ist nicht meine Aufgabe, dich zu belehren – aber ich werde das Gefühl nicht los, dass du das Review nicht zu Ende gelesen hast. Obwohl du ja selbst festgestellt hast, dass Max den Preis kritisiert hat. Wie auch immer das zusammenpasst.

      Und nun ganz zuletzt: Jonas hat vor einiger Zeit einen schönen Artikel (https://zusammengebaut.com/es-ist-eine-7-10-die-schwierigkeit-von-lego-bewertungssystemen-185405/) geschrieben, in dem er die Schwierigkeiten zusammengefasst hat, die wir bei der Benotung haben. Vielleicht hilft er dir, zu verstehen, warum die Noten keine in Stein gemeißelten Zahlen sind, sondern eine extrem verknappte Version des Reviews.

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