Es gab einmal eine Zeit, da war LEGO-Spielzeug für Kinder. Dann kam die Werbeindustrie und Rosa und Hellblau fand Einzug ins LEGO-Universum.
Seit dem ich vor knapp drei Jahren wieder ins LEGO-Universum „zurückgekehrt“ bin, beschlich mich das komische Gefühl, dass ich nicht zur Zielgruppe gehöre. Oder zur falschen. Als Mutter einer Polizei-/Feuerwehr-/Baustellen-/Weltraum- begeisterten Tochter fand ich mich auf den Produktbildern nicht wirklich repräsentiert. Da ich ein Freund von Fakten bin, habe ich mir den Spaß gemacht, die Werbebilder im Shop durchzuschauen und in einer Excel-Datei zu notieren, wie oft Frauen, Männer, Jungs und Mädchen beim Aufbau und Spiel abgebildet sind. Das Ergebnis ist interessant und ich finde teilweise erschreckend klischeehaft. Natürlich habe ich nicht alle Serien und Sets durchsucht und eventuell ist mir der eine oder andere Fehler unterlaufen. Für den Trend sollte es reichen. Wer möchte, darf sich das Excel gerne im Detail anschauen.
Inhaltsverzeichnis
Fangen wir bei City und Friends an
Zuerst die schon klar klischeebehafteten Serien LEGO City und LEGO Friends. Dass diese Sets hauptsächlich mit Jungs (City) oder Mädchen (Friends) beworben werden, ist klar. Sie zielen auch konkret auf diese Gruppen. Wie sinnhaft und realitätsnah das im Jahr 2021 noch ist, ist eine andere Sache. Was mir aber aufgefallen ist: Es kommen in beiden Serien tatsächlich auch Kinder des anderen (nicht Ziel-)Geschlechts vor. Wenn dem so ist, dann aber zum großen Teil, wenn es dem Rollenklischee halbwegs entspricht.
City Werbung mit Mädchen | Friends Werbung mit Junge (und Mädchen – bei Friends ist immer ein Mädchen dabei) |
Stadtzentrum (wo geht man shoppen?) | City Kino |
Feuerwehreinsatzzentrale (seltene Ausnahme) | Elektroauto |
Modernes Familienhaus (Hausfrau?) | |
Ferienwohnmobil (naja – geht halbwegs) | |
Straßenkreuzung (die ist halt neutral) | |
Mini Löschfahrzeug (zwar Feuerwehr aber Mini) | |
Stadtplatz (wieder Stadt = shoppen?) | |
Donutshop (Service) |
Bei den Meeresforschungs- und Weltraumset findet sich jeweils nur einmal ein Mädchen.
Nehmen wir eine Serie, die sich gezielt an Erwachsene Fans richtet: LEGO Creator Expert. Von 20 Sets werden 13 mit Männern und 7 mit Frauen beworben. Dazu kommen noch 3 Jungen und 6 Mädchen. Mit viel Augen zudrücken kann man sagen, dass es fast gleichverteilt ist. Jetzt kommt das große Aber:
Frauen werben für: Lebkuchenhaus, Elfenclubhaus, Blumenstrauß, Buchhandlung, Fiat. Okay es kommt noch die neue Polizeistation und das Geisterhaus dazu.
Männer werben für: ECTO-1, Harley, Stadtleben, Eckgarage, Aston Martin, Ford Mustang, London Bus, VW Käfer, Winterliche Feuerwache, Manchester United, Lok Krokodil, American Diner und Bonsai.
Jetzt mal ehrlich – wollen die mich veräppeln? Ich bin mit James Bond und dem Aston Martin groß geworden. Mit 19 haben ich meinen Motorradführerschein und ein paar Jahre später meinen Dipl.-Ing. in Informationstechnologie gemacht. Jetzt bei uns zu Hause kümmere ich mich um die Technik und unsere 5-jährige Tochter spielt besser Ubongo als ihr Vater! (Dass sie auch besser LEGO baut brauche ich wohl nicht zu erwähnen, oder?)
Es geht noch krasser
Schauen wir uns Creator-3-in-1. Man könnte meinen, dass sich diese Serie doch an alle richtet (richten könnte). Die Sets der Serie sind meistens wirklich gut und zeigen, wie man aus einem Set mit den gleichen Teilen völlig unterschiedliche Dinge bauen kann. Für mich LEGO wie es sein soll.
Die traurige Wahrheit: 23 Sets mit Jungs, 8 mit Mädchen beworben. Und auch hier – die mit Mädchen beworbenen Sets greifen in der Überzahl tief in die Klischeekiste: Surferstrandhaus, Stadthaus mit Zoohandlung, Spielzeugladen.
Bei LEGO Ideas sieht es noch trauriger aus: 7-mal Mann und 3-mal Frau. Die Frauen werben für Central Perk, Piano und Schiff in der Flasche. Nicht für die Saturn V. Nicht für das Baumhaus. Nicht für die ISS. Nicht für die Piraten oder die Dinosaurier. Ich fühle mich so gar nicht angesprochen. Von den „Frauensets“ besitze ich nur das Piano. Aber ich habe das Baumhaus, die ISS, die Piraten und die Saturn V.
Ein kleiner Trost sind die Serien LEGO Architecture – was meist ganz ohne Menschen beworben wird – und LEGO Arts. Da ist es tatsächlich ausgeglichen.
Bei den Minifiguren ist es ähnlich. Früher konnte das Kind spontan selbst entscheiden, ob die Figur eine Frau oder einen Mann darstellen soll. Sie waren neutral. Dass es inzwischen andere Gesichtsausdrücke gibt, finde ich super. Aber es gibt einen deutlichen Männerüberschuss (Friends natürlich ausgenommen). Die Realität bildet das nicht ab.
Keine Ahnung ob meine Familie tatsächlich so eine Ausnahme ist. Meine Eltern waren ihrer Zeit damals sehr voraus. Meine Schwester und ich haben früh den Umgang mit Werkzeug und Geld gelernt. Es war selbstverständlich, dass ich (auch als Mädchen) die LEGO Weltraum und LEGO Technic Sets geschenkt bekam. Sehr zum Erstaunen der Verkäufer. Und als mein Talent für Mathe/Physik/Technik immer deutlicher wurde, wurde das gefördert. Trotzdem habe ich auch mit Barbie gespielt und Stricken, Häkeln, Nähen, kochen und putzen gelernt. Weil das sinnvoll ist, wenn man irgendwann selbst einen Haushalt hat. Wir waren in erster Linie Kinder – und keine Mädchen, die mit Rosa und Glitzer in eine Schublade gesteckt wurden.
Deswegen wünsche ich mir, dass LEGO wieder zurückkehrt zu seinen Wurzeln. Und seine tollen Produkte als Produkte für Kinder (oder eben einfach Erwachsene) verkauft. Warum müssen Menschen in Kategorien gepresst werden und darf nicht einfach jeder sein, wie er ist? Frauen und Männer? Mädchen und Jungs?
Mir ist klar, dass der Hintergrund für diesen Trend (nicht nur bei LEGO) Marketing – sprich Geld – war und ist. Trotzdem stelle ich das in Frage. Irgendwo müssen wir anfangen, wenn wir erreichen wollen, dass jeder Mensch irgendwann wirklich gleiche Chancen hat. (Ja – das hat noch mehr Dimensionen. Auch das ist mir klar.) Ich sehe einfach nur an ganz vielen Stellen, wo es Menschen unnötig schwer gemacht wird. Wie viele junge Männer trauen sich nicht, Erzieher zu werden? Da geht so viel Potential verloren wegen dummer Klischees. Das ist es eigentlich, worüber ich mich ärgere…
Dieser Artikel spiegelt meine persönliche Meinung und Wahrnehmung wider und vielleicht habe ich eine etwas selektive Wahrnehmung, weil mich diese Rollenklischees echt nerven.
Eure Meinung!
Teilt ihr meine Einschätzung oder seht ihr es ganz anders? Äußert euch gerne sachlich und erläuternd in den Kommentaren. Uns interessiert eure persönliche Meinung!
2. Februar 2021 um 17:18
Vielen Dank für deine offenen Gedanken, Frauke! Ich kann dir nur aus meiner täglichen Arbeit berichten, die ja primär mit LEGO zu tun hat. Bei allen Set-Ankündigungen lasse ich die Bilder mit Menschen weg. Wir bekommen oft die Box-Bilder, Lifestyle-Bilder und Szene-Bilder zugeschickt. Und dort zeigen sich zuweilen Kinder, Frauen und Männer neben dem neuen Bausatz. Ich finde, das hat in der Vorstellung eines solch neutralen Produktes nichts zu suchen. Auch wenn ich mich persönlich dadurch nicht irritieren lassen würde. Ich kaufe jene LEGO Sets, die mir gefallen. Und jene Sets, die meine Töchter haben möchten. Die Schmiede etwa wird mit der großen Tochter gebaut, weil sie in der Schule gerade das Thema Mittelalter behandelt und sehr viele Fragen zum Thema hat: Sie ist also interessiert am Thema… LEGO Ritter. 🙂
2. Februar 2021 um 18:55
Hallo Andres, für meine private Kaufentscheidung ist es auch nicht ausschlaggebend, wer auf dem Werbefoto mit dem Set spielt. Entweder mir gefällt was oder nicht. Bzw. der Platz und/oder Budget reicht noch aus 😉 Mir fällt halt im Kindergarten auf, wie die Werbung (und andere Einflüsse) Spuren bei den Kindern hinterlassen. Das finde ich schade.
3. Februar 2021 um 16:53
Es ist vermutlich so dass Weltraumsets zu 90% an Jungs verkauft werden und Ponyhöfe halt hauptsächlich an Mädchen. Da dann gezielt Werbung zu machen finde ich nicht schlimm. Und wenn mein Sohn ein Ponyhif mit Mädchen drauf will, vielleicht weil er Pferde toll findet oder die Bauernhofthematik, dann ist das ja kein Problem. Wen kümmert es was auf der Verpackung ist? Die Hauptkäuferschicht von Lego sind Männer 30+. An die richtet sich dann die Werbung bei teureren Legosachen. Werbung soll halt verkaufen und da nimmt am besten ein Werbegesicht was den Großteil der Kundschaft anspricht. Bei Actionfiguren sind auch nur Jungs abgebildet und bei Barbie nur Mädels, gibt schlimmeres.
2. Februar 2021 um 17:21
Ich finde deinen Beitrag und deine Beobachtungen total gut! Die Bewerbung einzelner Sets als spezifisch für ein Geschlecht ist sehr deutlich und deine Auswertung macht es sogar nochmal klarer. Allerdings habe ich Schwierigkeiten mit deinem Fazit: „Deswegen wünsche ich mir, dass LEGO wieder zurückkehrt zu seinen Wurzeln.“ Denn früher war das Geschlechterverhältnis bei der Bewerbung von Sets noch viel stärker jungslastig. Man könnte jetzt höchstens argumentieren, dass „Jungs“ damals einfach stellvertretend für alle Kinder standen – aber das dürfte wenig taugen.
Insofern finde ich es schon cool, dass Lego ganz klar darauf zielt, mehr Mädchen/Frauen bei der Werbung abzubilden. Nur die Auswahl ist eben sehr stereotyp, wie du schon sagst. Wir leben in 2021, da muss ich nicht mehr verdeckt gesagt bekommen, dass Autos für Jungs/Männer sind und Shoppingerlebnisse (super Fund von dir!) für Mädchen/Frauen. Ich selbst habe auch eine fünfjährige Tochter und die steht auf Friends, die kleinen Creator 1/3 Modular Häuser und Dinge die mit Weltraum zu tun haben. Und ich finde es super, dass sie in allen Bereichen auch als weiblich gezeichnete Figuren haben kann. Aber wenn sie mich fragt, warum in der Werbung bei den Weltraum-Sachen immer nur Jungs damit spielen und sie dann sogar überlegt, ob das dann das Richtige für sie sei (!), dann ist klar, dass da was schief läuft.
Aber nochmal, danke für den Beitrag! Habe ich mit Freude gelesen.
2. Februar 2021 um 18:58
Hallo Martin, ich meinte die Werbung wirklich ganz zu Anfang. Da wurde meiner Recherche nach noch „neutral“ beworben. Eine Junge und ein Mädchen haben ein Haus gebaut. Oder so ähnlich. Ich selbst bin schon mit Jungs spielen mit LEGO (vorallem Weltraum und Technic) und Mächen mit Barbie groß geworden.
2. Februar 2021 um 17:26
Hallo Frauke,
doch erstaunlich, was man mit Zahlen und Fakten alles erkennen kann. Mal in den Raum geworfen: Raumfahrt – überwiegend Männer und die Berufswahl vieler Jungen, Piraten – zur Zeit der Piraten waren es überwiegend Männer. Ich glaube nicht mal das es ein Klischee ist. LEGO hat bei diesen beiden Themen nichts anderes gemacht, als das die Geschichte eben etwas anderes gezeigt hat. (Ich gebe zu, dass ist jetzt mal ganz einfach erklärt!).
Ich persönlich möchte gar nicht, dass LEGO völlig neutral wird. Harry Potter sehe blöd aus. Star Wars würde überhaupt nicht funktionieren.
Ja, LEGO-City und ähnliches (Polizei, Feuerwehr, Sanitäter usw.) könnten dann werbetechnisch neutraler gestaltet werden. Dazu wäre es sicherlich auch interessant mal zu schauen, wie LEGO vorgeht. Marktanalyse, Verkaufchancen usw. LEGO ist halt und bleibt auch ein Unternehmen. Schau mal bei Baumärkten in die Werbung. Da wirst du sicherlich ähnliches, wenn nicht sogar noch fündiger werden.
Abschließend sei erwähnt, dass ich echt langsam etwas durcheinander bin, was die Neutralität der Geschlechterfragen angehen. Meine Kinder fragen, ich versuche immer ehrlich zu antworten, in dem wir recherchieren und uns gemeinsam klar machen, wie die Frage eine vernünftige Antwort erhält. Aber versuch das bei „Queeren“. Da komm ich nicht mehr mit. Wie soll LEGO das in eine Werbung bringen? Transgendertechnisch ist es auch schwierig. Ich finde allerdings das LEGO schon viel getan hat in punkto verschiedener Hautfarben in der Werbung. Hier sehe ich einen tollen Trend. Denn in erster Linie sind wir alles Menschen auf dieser Kugel.
Im großen Ganzen verstehe ich, was du anstoßen möchtest und was dich als Frau besonders stört. Hier sind wir Männer ab und an sicher noch ein bißchen „Trampel“. Vielleicht ist auch die Werbeabteilung bei LEGO eine Männerdomaine… 😉
2. Februar 2021 um 19:06
Hallo Frank, Harry Potter und Star Wars möchte ich nicht verändern 🙂 Das fände ich komisch, wenn LEGO da auf einmal völlig andere Figuren einführen würde.
Das ganze Thema ist eigentlich auf viel zu vielschichtig um es in einem Artikel (mit noch lesbarer Länge) komplett zu beleuchten. Mir ging es hauptsächlich darum, einen kleinen Denkanstoß zu geben. 🙂
Wenn ich mich an die zu meiner Schulzeit vorhanden Vorbilder gehalten hätte, wäre ich Lehrerin geworden. Zum Glück haben meine Eltern mich früh bestärkt, dass es okay ist, dass ich „von der Norm“ abweiche. Jetzt gibt es in viel mehr Berufen weibliche (und auch männliche) Vorbilder. Das finde ich eine sehr gute Entwicklung.
Es geht mir auch nicht um Gleichmacherei. Denn jeder Mensch ist einzigartig. Meine Hoffnung ist es, dass jeder irgendwann die Chance hat, seine ganz besonderen Talente zur Entfaltung zu bringen. Da Spielzeug sehr prägend sein kann, wäre das ein guter Anfang.
2. Februar 2021 um 23:11
Unterschreibe ich dir Sehr gerne so. Man kann von beiden Seiten lernen. Man muss nur einfach mal zuhören und reden… Daher schrieb ich auch, das wir Männer immer noch ab und an „Trampel“ sind… 😉
2. Februar 2021 um 17:27
Gerade Friends und City könnte man ja wunderbar miteinander kombinieren. Ich hab schon oft Häuser/Geschäfte bei Friends gesehen, die super in eine „normale“ City passen würden. Aber durch die vielen Pink- und Hellblautöne wirkt es dann doch irgendwie störend.
Einige Themen sind halt bei Jungs und Mädchen beliebt. Alles was mit Tieren zu tun hat z.B. So ein Reiterhof ist sicher auch für Jungs interessant, wenn er nicht in Rosa sondern „normalen“ Farben daherkommt. Und als ich ein Kind war, hat sich meine Schwester sehr für die Western Sets interessiert. Piraten geht auch immer, egal ob Jungs oder Mädchen. Aber die Marketingexperten bei Lego wissen es ja anscheinend besser…
2. Februar 2021 um 19:07
Das wäre ein Traum! Eine Stadt wo es alles gibt – wie in einer echten Stadt 🙂
4. Februar 2021 um 16:53
Mein Bruder hatte den Reiterhof 6379. Ich richte im Moment unsere alten Steine her und werde den meinen beiden Töchtern aufbauen (3+5 Jahre alt). Und ihnen so lange wie möglich verheimlichen, dass es Friends gibt…
Aber man sieht an dem Einwand, dass Friends Gebäude nicht in eine Stadt passen, genau, warum Lego das macht. Damit in Haushalten mit Söhnen und Töchtern Sets für die Mädchen und Sets für die Jungs gekauft werden. Damit verkauft Lego insgesamt mehr, als wenn im dem Haushalt eine Stadt entsteht, die gemeinsam von allen Kindern genutzt werden kann. Das gleiche hat mich schon an Babyklamotten genervt, hat aber vermutlich den selben Hintergrund. Und natürlich musste ich mir aus der erweiterten Verwandtschaft auch anhören, warum wir unsere Tochter (damals nicht einmal 1 Jahr alt) wie einen Jungen anziehen 🙄
2. Februar 2021 um 17:27
Ich würde den ganzen Gedanken sogar noch weiter denken und gerne wieder zu der Zeit zurück kehren, als die Figuren weitestgehend geschlechtsneutral waren. Früher konnte man maximal mit ner Zopffrisur andeuten, dass ne Figur als weiblich gedacht ist. Und das hat gereicht. Die Gesichter und Körper waren einheitlich. Inzwischen besitzen die Figuren, die LEGO als weiblich definiert, sogar (aufgedruckte) Taillen und Brüste. Letztere zum Teil sogar sehr üppig. Nämlich können auch Männer Brüste haben und tailliert sein. Kindern würde es aber leichter fallen nicht mehr in Klischees zu denken, wenn die Figuren genau diese Merkmale nicht mehr hätten.
Und die Werbung tut dann ihr Übriges um Rollen, Aufgaben und Hobbys noch stärker einem der binären Geschlechter zuzuordnen. Allein das ist Käse, da es mehr als diese 2 gibt und eine Einteilung in diese nicht sinnvoll ist. Jeder Mensch ist anders. LEGO bildet da kein Stück die Realität ab, sondern projeziert ein gesellschaftliches Konstrukt unter dem Deckmantel des Rollenspiels.
2. Februar 2021 um 19:08
Danke Steffen. Du ergänzt wunderbar meinen Gedankengang.
2. Februar 2021 um 17:32
Da ich ja als Mann in den Vierzigern, noch dazu von der Regenbogenfraktion, ständig damit konfrontiert bin, kann ich dir nur zustimmen. Ich bin auch der Meinung, dass man nicht alles in überholte Rollenklischees pressen muss, erst recht wenn es um Kinder geht. LEGO ist da leider viel zu sehr in historisch geprägten Stereotypen unterwegs, nicht nur bei Geschlechteridentitäten. Ich weiß aber auch nicht, warum, und in den letzten Jahren ist es tatsächlich sogar schlimmer geworden. Bärtige Macker werben für Autos und DOTS ist ja sowieso nur was für Mädchen. Komisch eben…
2. Februar 2021 um 19:09
Ich habe LEGO schon direkt angeschrieben. Wenn es genug machen, vielleicht hilft es?
2. Februar 2021 um 17:38
Danke, Frauke!
(Und ich finde es super, daß es bei Zusammengebaut auch immer Platz für solche Beiträge gibt.)
2. Februar 2021 um 19:16
Finde ich auch super. Und dass wir so tolle Leser haben, die es möglich machen einen Artikel wie diesen zu schreiben.
2. Februar 2021 um 18:05
Und als nächstes folgt überall die gendertoilette:)
2. Februar 2021 um 19:16
Wenn das dazu führt, dass ich nicht mehr ewig warten muss, gerne 😉
2. Februar 2021 um 21:06
Das aktuelle Modular, die Polizeiwache, hat doch nur eine Toilette 🚽, gehe davon das diese für alle (die sich dort zu benehmen wissen) ist. 😉
2. Februar 2021 um 21:12
Nein, da muss ich dich korrigieren. Es gibt zwei Toiletten. Auch wenn die eine im Keller besonderen Gästen vorbehalten ist. 😉
3. Februar 2021 um 10:44
Stimmt, die hatte ich schon wieder vergessen. Die ist dann für diejenigen die sich auf dem stillen Örtchen nicht benehmen können 😉
2. Februar 2021 um 18:21
Gerade heute beim Mittagessen sprachen mein Mann und ich genau über das Thema. Grund war das Zeigen des Amelia Earhart GWPs. 1921… erste Frau … was hat sich eigentlich geändert?
Ich finde jede Menge. Gut so👍. Mein Mann unterschreibt für mich keine Arbeitsverträge, ich hab eigenes Geld, darf kochen, muss aber nicht. Ich baue Lego, er auch.
Ich komme aus Ostdeutschland und hatte nie Probleme, ich habe nie darüber nachgedacht, ob ich als Frau weniger Wert bin als Männer. War, als der Westen über uns kam, eine ganz neue Erfahrung. Meine Mutter hat gearbeitet, mein Vater auch gekocht, mal ganz einfach ausgedrückt. Ich habe mich nie herabgesetzt gefühlt, einfach gearbeitet, mich einiges getraut und einen Superjob erlangt. Keine Kinder…ja, alles kann/ wollte man nicht haben.
Was ich auch mit meinem Mann besprach: ich persönlich hasse es, wenn man als Frau oder als Mann in irgendeiner Form bevorzugt oder benachteiligt wird. Wir sind alle Menschen und fertig, für mich zählt im Job Leistung. Ich persönlich betrachte z.b. eine Frauenquote als ein absolutes Unding, wir Frauen sind in der Lage und klug genug, selbst was auf die Beine zu stellen. Eine Frauenquote sagt: ihr seit zu doof, wir brauchen eine Quotenfrau. Das ist in meinen Augen eine Herabwürdigung der Frauen, z.b. meiner Leistung.
Umgekehrt habe ich kein Problem, wenn ein Mann (mein Neffe) Kindergärtner werden will, cool, viele Kinder (meine Enkel auch) haben zu Hause keinen Papa, da kommt ein Mann im Kindergarten gerade recht.
Ich glaube, solange wir dieses aufgesetzte IN und INNEN brauchen, sind wir noch weit weg von Gleichberechtigung, wir ändern nur Äußerlichkeiten, nicht die Realität.
Auch wenn ich hier durchzähle, wer wo abgebildet ist…ich schaue da gar nicht drauf, warum auch? Mir gefällt der Lamborghini? Her damit! Ich will das Disney Castle? Super! Gekauft. Dots ist für kleine Mädchen? Ich bin 57 und habe drei Armbänder. In der realen Welt hätte ich gern einen Ford Ranger Raptor ( habe ich aus Umweltgründen nicht)… ich habe aber auch ein Seidenkleid. Vor allem aber Hosen. Ich gucke mit Leidenschaft May, Hammond und Clarkson…weil sie politisch unkorrekt, total verrückt und dadurch höchst erfrischend sind.
Schränkt Euch einfach nicht so ein. Wenn wir Frauen so leben, wir wir das möchten, uns nix gefallen lassen, dann ändert sich was in unserer Realität. Wenn Werbefotos getauscht werden, ändern sich nur Werbefotos.
Lebt Euren Kindern vor, worum es geht, dann wird sich die Realität verbessern, kauft Euren Kindern, worauf sie Lust haben. Mein Enkel liebt Dots, also besitzt er Armbänder. Das Mädchen ist eher ein Chefgirl, sie „lässt“ Bauen, vor allem Disney. Läuft gut 😉!
(PS: nur meine Meinung, nur weil ich grad Lust hatte, was zu schreiben)
2. Februar 2021 um 18:40
👏
(nächstens warte ich mit meinen Kommentaren und setze nur noch bei dir drunter: „dito“ 😂)
2. Februar 2021 um 19:22
Ich stimme dir voll zu. Bei Frauenquote dreht sich mir der Magen um. Ich möchte nicht einen Job bekommen, „weil“ ich eine Frau bin. Sondern weil ich dafür geeignet bin.
Meine Hoffnung ist, dass jedes Kind irgendwann einfach das Spielzeug haben kann, was gefällt. Und nicht „obwohl“ es ein Junge/Mädchen/whatever ist.
2. Februar 2021 um 21:03
Und in welcher Welt kann der junge nicht mit mädchensachen spielen und andersrum? War früher nie das Problem… die Menschen schaffen sich selbst Probleme wo keine sind… manche denken wirklich noch es ist 1950…
2. Februar 2021 um 18:35
Ich finde auch schon seit Jahren das lego scheinbar in zwei Geschlechter aufgeteilt ist. Wieso gibt es zum Beispiel in den Friends Sets (oder früher in den Bellville Sets) keine gewöhnlichen Minifiguren, sondern Puppen? Ich selbst (als Mann) fand viele der friends Sets (vorallem die Elves Sets als großer Fantasy Fan) ansprechend, kann aber mit den Figuren konnte ich nichts anfangen.
Muss Spielzeug überhaupt gegendert sein? Es geht ja nicht nur um Lego dabei. Man sollte meinen in einer aufgeklärten, erwachsenen und modernen Gesellschaft würde derartiges nicht nötig sein. Kinder sollten sich und ihre Umwelt möglichst neutral erleben und selber Entscheidungen treffen können. Natürlich mit Unterstützung ihrer Eltern. Und greift da das Marketing nicht in die Erziehung ein? Es gibt ganze Foren im Internet, zum Beispiel auf reddit, die sich mit diesem Thema befassen, meist auf humoristische, aber auch ernste Art.
Interessen sollten auf jeden Fall nicht einem Geschlecht zugeordnet werden. Und diese Praxis sollte möglichst schnell verschwinden. Mädchen und Jungen können die gleichen Dinge mögen und die selben Erfahrungen machen. Vor allem bei einem Produkt wie lego, bei dem Kreativität im Vordergrund stehen sollte.
Danke für das aufgreifen des Themas und diesen ausführlichen Artikel.
2. Februar 2021 um 19:27
Mir geht es mit den Friends/Elves/Disney Sets ähnlich. Die finde ich teilweise richtig toll – aber die Figuren (und teilweise die Farbwahl) mag ich überhaupt nicht.
2. Februar 2021 um 18:36
Ich sehe das nicht ganz so extrem. Sicherlich ist Friends mit der Idee der Mädchenzielgruppe entwickelt. Das ist doch auch nicht schlimm. Und sicherlich gibt es Themenwelten, die zum überwiegenden Teil von Jungs gespielt werden. Sollte dem ein Spielzeughersteller entgegenwirken, indem er alles neutral hält? Dich ärgern in deinem Artikel die Rollenklischees, beispielhaft Lego Friends. Wo die Grenze ziehen (in der Gesellschaft)? Wie sollten Klamottenläden zukünftig gestaltet werden, Zeitschriften, Bierwerbung, Parfümerien,…
Neulich habe ich einen Kommentar gelesen, dass die Friendsfiguren zu dünn sind und ein falsches Körperbild vermitteln. Die alten Minifiguren werden gelobt als neutral. Hier könnte man auch sagen, dass ein falsches Weltbild vermittelt wird. Wo sind die großen Menschen, die Kleinen, dicken, dünnen, asiatischen, indischen, …? Ich bringe meinen Kindern bei, dass alle Menschen verschieden sind, und das ist gut so. Die Minifigur spiegelt das sicherlich nicht wider.
Meine Tochter sucht sich aus LEGO Sets tatsächlich quietschig bunt raus (auch ohne Mädchen auf der Werbung zu sehen), mein Sohn Star Wars (ohne jemals einen Film gesehen zu haben). Meine Tochter trägt Röcke, ohne dass wir (bzw. meine Frau 😉 ) ihr das vormachen (auch vor der Kindergartenzeit).
Man könnte hier seitenlang schreiben und diskutieren, aber um meine Sicht auf den Punkt zu bringen: Ich glaube, dass es tatsächlich unterschiedliche Zielgruppen gibt für unterschiedliche Produkte (nicht nur bei Tampons), und dass es kein Fehler ist, wenn das auch angeboten wird (sicherlich gibt es auch hier ein gewisses Maß, aber bei Friends/Lego sehe ich persönlich das nicht überschritten).
Ich denke nicht, dass Männer und Frauen (Jungs und Mädchen) gleich sind. Und das müssen sie auch nicht. Was sie sein müssen ist gleichberechtigt. Und das in absolut jeder Beziehung. Das zu vermitteln (und trotzdem den eigenen Vorlieben nachgehen zu dürfen) kommt zunächst von den Eltern (die ja auch Teil der Gesellschaft sind, in der sie leben).
Ich lege mich sofort mit jedem an, der behauptet meine Tochter könne nicht Astronautin oder CEO von Daimler werden, oder mein Sohn Kindergärtner oder Altenpfleger 😉
2. Februar 2021 um 19:34
Hallo Andre, mitnichten denke ich, dass Männer und Frauen (Jungs und Mädchen) gleich sind. Oder dass wir alle gleich machen sollten. Jeder Mensch ist einzigartig. Wenn die Werbung neutral(er) wäre, würde es vielleicht einigen leichter fallen sich für das zu entscheiden, was wirklich gefällt. Ohne ein komisches Gefühl zu bekommen, weil die Wahl anscheinend von der „Norm“ abweicht. Damit mehr Jungs Kindergärtner und mehr Mädchen CEOs werden 🙂
2. Februar 2021 um 22:03
Ist es nicht eher schwierig, Kindern zu vermitteln, dass alle verschieden, aber in Bezug auf die allermeisten Dinge, z. B. die Menschenrechte, gleich zu behandeln sind? … oder das Aussehen per se keine Rolle spielt. Das sehen noch lange nicht alle Teile der Weltbevölkerung so. Und darauf zielt auch das Aussehen der Minifiguren, die in ihrer Uniformität genau die Gleichstellung der Menschen (mal abgesehen von den Kindern und Babys) widerspiegeln. Sie waren schon immer gelb und damit universal für jeden auf der Welt zu verstehen. Es ist eine Metapher. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der wie eine LEGO-Figur aussieht, du?
Wenn ich als Hersteller dann allerdings eine eigene Serie bringe, in denen die Figuren plötzlich einem gängigem Modebild entsprechen oder – krasser – alle extrem magersüchtig aussehen, dann ist das ein Problem. Hier trägt dann auch die Hautfarbe der Figuren und Größe dazu bei, dass sie der wirklichen Welt entnommen sind und diese Rollenbilder tatsächlich so existieren und damit propagiert werden. Und dann ist es ein Problem, dass alle eine Esstörungen haben!
2. Februar 2021 um 18:49
Simple Wahrheit: Lego macht das, weil es funktioniert, da es die Menschen so anspricht, wie sie sind.
Die psychologische und neurologische Forschung ist mittlerweile so weit zu sagen, dass die Interessen (grob nach „Menschen“ oder „Technik“) nach der Geburt durch soziale Einflüsse relativ wenig formbar sind und im Wesentlichen mit dem Testosteronspiegel vor der Geburt korrelieren. Mädchen, die pränatal einen relativ hohen Testosteronspiegel haben, werden eher zu „Tomboys“. Das lässt sich auch nicht durch Erziehung ändern, keine Werbung und kein Drängen der Eltern wird so einem Mädchen rosa Prinzessinnenkleider schmackhaft machen. (Es kann dann vermutlich in der Pubertät noch durch die Hormone einen gewissen Schub in die eine oder andere Richtung geben, aber das hat auch sehr wenig mit dem sozialen Umfeld zu tun.)
Menschen kommen nicht als unbeschriebenes Blatt zur Welt. Werbung funktioniert so, wie sie ist, weil sie sich an den Menschen orientiert, umgekehrt ist der Einfluss deutlich schwächer und kann nicht diese großen Veränderungen schaffen, die man ihr so gerne zuschreibt. Länder mit größerer Gleichberechtigung der Geschlechter zeigen größere Geschlechtsunterschiede in der Berufswahl als Länder, in denen Frauen eher unfrei sind. Sobald äußere Zwänge wegfallen und Frauen nach ihren eigenen Interessen auswählen können, entscheiden sich mehr Frauen für soziale Berufe. (Das hat nichts mit den Fähigkeiten zu tun, nur mit den Interessen.)
Wenn eure Kinder ein Spielzeug haben wollen, dann kauft ihm das und dann ist das gut so, egal was für ein Geschlecht in der Werbung dominiert. Die Sache ist im Wesentlichen schon ausgewürfelt, bevor das Kind den Mutterleib verlässt. Rosa Werbung und Mädchen mit Lego Friends und Jungs mit Lego Ninjago machen keine Gehirnwäsche mit den Kindern. Und es ist auch in Ordnung, wenn nicht überall ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis ist, denn das wäre nur mit Zwang möglich. Die Welt hat genug Probleme, da muss man sich nicht noch eins ausdenken.
2. Februar 2021 um 20:25
Ich wünsche mir halt, dass auch die „anderen“ sich angesprochen fühlen können 🙂
3. Februar 2021 um 8:33
Das stimmt so nicht. Lego macht das denke ich, weil das Unternehmen mehr Geld verdient, wenn Bruder und Schwester jeweils ihre eigenen Sets bekommen. Die Präferenzen sind sehr wohl durch soziale Einflüsse formbar und Studien zeigen, dass das Spielen mit „untypischen“ Spielsachen sich positiv auf die kognitive und emotionale Entwicklung der Kinder auswirkt.
Lego geht es um Geld, nicht um Biologie. Mir geht’s um Spaß und Entwicklung.
2. Februar 2021 um 19:19
Das verstehe ich total… Ich bin eigentlich fast über dem Alter der Zielgruppe für Friends hinaus. Es hat mich immer dermassen aufgeregt, wenn z. B Mulan mit einem Rock als Prinzessin dargestellt ist/war (weil ich, obwohl ich ein Mädchen bin, Röcke und dieses pinke Zeug hasse) . Wenn ich zu meinem Geburtstag oder anderen Tagen etwas von LEGO bekommen habe, war es immer Technic, Ninjago oder Star Wars. Nie diese ‚Mädchen-Sets‘. Ich fand und finde es immer noch total unfair, dass bei Ninjago nur 1 von den Ninjas ein Mädchen ist, noch dazu hat sie ihre Elementarkraft erst 3 oder 4 Staffeln später als die anderen entfaltet. Hoffentlich ändert sich diese Einstellung von LEGO irgendwann…
2. Februar 2021 um 20:01
„Mädchen-Sets“ gab es zu meiner Zeit noch nicht. Dafür hatte ich eine Barbie, mit der ich aber nur eingeschränkt gespielt habe. Mein LEGO fand ich viel cooler!
2. Februar 2021 um 19:21
Vielen Dank für das Teilen Deiner Beobachtungen.
Zum Einen bin ich selber eher ein Klischee-Mann: Ich bin gelernter Motorradschrauber (mittlerweile Berufsschullehrer), trage Wikingerbart, höre Metal, liebe Dosenbier und mein alter Benz hat einen der fettesten Heckspoiler der Stadt. Aber nicht weil es mir so beigebracht wurde, sondern weil es mir so gefällt.
Zum Anderen habe ich stets mit Stolz verkündet, das meine Frau Ingenieur ist, mehr verdient als ich, sich um die Hauselektrik kümmert und besser einparken kann.
Und ich bin wahnsinnig stolz auf unseren Sohn, dessen Lieblingsfarbe neuerdings Rosa ist und der ab und an mit lackierten Fingernägeln in den Kindergarten geht wenn ihm der Sinn danach steht.
Ich freue mich immer, wenn ich sehe, dass Menschen aus ihren Klischees ausbrechen und halte Toleranz für eines der höchsten Güter in der Gesellschaft. Das versuche ich auch, meinen Schülerinnen und Schülern ein Stück weit mitzugeben. Es ist teilweise erschreckend, wie festgefahren bezüglich Rollenbildern und auch wie homophob selbst Jugendliche im 21. Jahrtausend noch sind.
Im Bezug auf Lego fällt mir aus aktuellem Anlass übrigens gerade deren Nachlässigkeit bei der Übersetzung von Setnamen und -beschreibungen ein, wenn im Englischen keine Unterscheidung der Geschlechter gemacht wird: In der Minifigurenserie 19 wurde aus dem weiblichen „Firefighter“ ein „Feuerwehrmann“ und der ebenfalls weibliche „Archer“ in der Schmiede wurde zum „Bogenschützen“.
Aber mit den Übersetzungen haben sie es da ja eh nicht so. („Tempel des Unsinns“, „Jagd auf den Velociraptor“,…)
2. Februar 2021 um 20:11
Das ist es worum es mir im Grunde geht. Mehr Toleranz damit jeder so sein kann, wie er/sie/whatever möchte.
2. Februar 2021 um 20:21
Gott sei Dank…
2. Februar 2021 um 20:51
Ich finde es ein bisschen eigenartig, dass Friends-Thema in der Aufstellung nicht kritisch genug gesehen wird.
Niemand hat die Physiognomie einer gewöhnlichen LEGO-Figur, aber niemand sollte auch das Ziel einer Friends-Figur haben. Ich finde diese dargestellte Körperlichkeit bei Friends hochproblematisch, vor allem für Mädchen, die ohnehin schon im TV überall mit ansehen müssen, dass es z. B. ein Makel ist, dick zu sein oder keine Bikinifigur zu haben. Das ist wirklich übles Gendering. Ich fand das schon als Kind unmöglich, dass es konkrete Mädchenthemen geben musste, wenn die Mädchen doch genauso mit den anderen Figur spielten wie wir Jungs. Dieser Fakt wird bei der Problematik lediglich hingenommen. Vielmehr ist er aber für auch entscheidend dafür, dass es häufig noch Vorbehalte und Geschlechterbilder gibt, da Mädchen eine Extrawurst bekommen. „Das ist extra bunt und pink für Mädchen.“ Natürlich gibt es die Sets auch für Jungs, aber es wird natürlich mit einem entsprechenden Rollenbild gespielt und vielleicht wird der Junge oder der Mann – leider – sogar ausgelacht, wenn er damit spielt. Ich sage: Weil es diese Sets überhaupt gibt!
Auf der anderen Seite fordert man Mädchen in der Werbung für die Saturn V. Wie kommt man denn auf so eine Idee, wenn man ohnehin vorgibt, dass jeder so sein kann, wie er gern möchte? Ich finde die Kritik ferner unangebracht, weil die Geschlechter ungeachtet der Geschichte bei der Saturn V nun wirklich nicht auszumachen sind. Es sind keine Mini-, sondern Nanofiguren in Raumanzug enthalten, die für sich genommen kein Geschlecht vorgeben, das Set ist geschlechtsneutral. Warum sieht man diesen Fakt nicht und fühlt sich von einer Werbung bevormundet? Tatsächlich schürt man hier Konflikte, die eigentlich gar nicht offensichtlich vorhanden sind, sondern weil man selbst ein Problem mit einer Belanglosigkeit, also einer Werbung, hat.
Und hier komme ich dann zum entscheidenden Punkt: Warum muss überhaupt das Geschlecht so eine Rolle spielen? Für mich waren es drei Menschen, die zum Mond geflogen sind. Für mich sind es Kinder, die LEGO bewerben. Die Piratendame aus den 90ern hat bei mir damals Kanonen abgefeuert und Säbelgefechte ausgetragen, wie jede andere Figur auch. Warum also diese Abklopferei auf Gleichverteilung? Weil Frauen genauso sein wollen wie Männer? Hindert sie jemand? Wenn ja, wer? Weil sie immer noch nicht die beruflichen Möglichkeiten wie Männer haben (Was ich im Übrigen für gängige Legende halte.)? Warum kann das nicht alles völlig egal sein und die Debatten, die Vorbehalte lösen sich von allein?
2. Februar 2021 um 21:21
Vielen Dank für diese interessante Statistik und Deine Gedanken dazu, Frauke! Ich bin ganz bei Dir, dass LEGO noch mehr Vielfalt in den Minifiguren und Minidolls umsetzen könnte und sollte, mir scheint aber, sie haben durchaus auch schon einige Schritte auf dem Weg gemacht – ich war beispielsweise so erleichtert, dass im The LEGO Movie 2 bzw. in den Sets dazu die Astronautin nicht die Figur war, die Pink trug (-:
In Kenntnis der philosophischen Fragen, Positionen und Herausforderungen sowie der Ergebnisse der Neurobiologie bin ich eine überzeugte Anhängerin der menschlichen Entscheidungsfreiheit. Mit dem ein oder anderen Rollenvorbild könnte LEGO uns da durchaus zusätzlich versorgen! Oder brauchen sie in Billund mehr Designerinnen?
2. Februar 2021 um 22:15
Hallo, ein interessanter Beitrag.
Die „Trennung“ zwischen Mädchen und Jungs empfinde ich auch als problematisch. Wenn wenigstens die Größe der Figuren zwischen Friends und City identisch wäre, könnte man diese Sets kombinieren. Früher ging es ja auch – ich besitze einen alten Lego Reiterhof und der ist für die normalen Minifiguren gestaltet.
2. Februar 2021 um 22:32
Vielen Dank für diesen interessanten und wertvollen Beitrag, dessen Tenor ich absolut teile. Maßgeblich für mich sind seit jeher die Spielgewohnheiten meiner beiden Söhne. Da ich sie als Klemmbausteinfan bereits in früher Kindheit an dieses Spielzeug herangeführt habe (nichts ist praktischer als die Möglichkeit seine Kinder als Vorwand für den Kauf von Klemmbausteinen heranzuziehen), habe immer sehr genau beobachtet wo bei ihnen die Interessen liegen und selber versucht so gut es geht keinen Einfluss auf die Auswahl der Produkte und die Spielgewohnheiten zu nehmen. Eine der ersten Feststellungen war, dass das, bei vielen als Mädchen-Thema abgestempelte, „Puppenhaus“ etwas zu 100% Universelles ist und Kinder es lieben realistische Alltagssituationen nachzuspielen, völlig unabhängig vom Geschlecht. Bei der Firma LEGO gibt es einen großen Mangel an vernünftigen Sets dieser Art und ich bin auf andere Klemmbaustein-Firmen und Playmobil ausgewichen. Wenn dann wird dieses Thema auf die Friends-Reihe abgewälzt – und damit als mädchentypisch eingestuft – oder es gibt nur sehr rudimentäre und sehr schlechte Sets bei City’s dazu. Das beste „Puppenhaus“, das LEGO im Angebot hat, ist kurioserweise der Star Wars Todesstern und die beiden lieben es damit zu spielen. Genauso wie ihre weiblichen Kindergartenfreunde.
3. Februar 2021 um 0:33
Ich finde eher diesen Artikel erschreckend und höchst populistisch bzw. reisserisch. Schade, dass solcher „Mist“ nun sogar hier Einzug hält. Schön für dich, dass du dich als Frau für Technik usw. interessierst. Dies spiegelt jedoch keinesfalls die Norm in der realen Welt wider. Demnach ist die entsprechende Darstellung auch nicht klischeehaft sondern repräsentiert ganz klar die Wirklichkeit. Bei dir trifft hingegen eindeutig der schöne Satz – Ausnahmen bestätigen die Regel – zu. Lego möchte mit den Bildern möglichst viele Menschen, sprich die Norm, erreichen. Ich finde es äußerst bedenklich, dass heutzutage den Kindern fast schon zwanghaft eingeimpft wird, dass Mädchen sich doch für Technik, Autos, Handwerk, Fußball usw. interessieren sollen während Jungs sich für Puppen, Kosmetika und Schmuck zu begeistern haben. Lasst die Kinder doch bitte selbst entscheiden und hört auf sie mit Druck in eine nicht-klassische Richtung zu drängen. Kinder sollten sich frei entfalten (dürfen) und zwar ganz so wie sie selbst möchten. Wenn sich ein Mädchen für Fußball oder ein Junge für Puppen inteteressiert passt das selbstverständlich. Aber diese krampfhafte und feindselige Grundhaltung gegenüber der Norm bzw. den konservativen Rollenbildern, welche ich unter anderem aus deinem Text herauslese, ist höchst schädlich für die Entwicklung von Kindern. Und bitte nicht falsch verstehen, ich (männlich) habe als Kind selbst mit Puppen gespielt. Aber eben nicht, weil meine Eltern mich dahingehend gedrängt haben sondern ich es tatsächlich selbst wollte. Ich bin handwerklich nicht sonderlich begabt, trinke keinen Alkohol, übe einen mehrheitlich von Frauen ausgeübten Beruf aus und übernehme bei uns überwiegend die Kindererziehung. Trotzdem muss man dies nicht ständig und überall, vorallem in einer solchen Art und Weise, propagieren bzw. anderen Personen eine bestimmte Lebensweise aufoktroyieren.
3. Februar 2021 um 5:52
Deine Meinung ist herzlich willkommen, dein Einstieg schießt aber etwas über das Ziel hinaus.
An der lebhaften Diskussion seihst du, dass das Thema durchaus einen Nerv trifft. Und solche Meinungsartikel veröffentlichen wir hin und wieder – ergänzend zu allen Seiten Artikeln – seid bald sechs Jahren, das ist nichts Neues auf dieser Baustelle 😉
3. Februar 2021 um 8:06
Da bin ich zu 100% bei Mox… Finde auch das solch ein Thema hier nichts zu suchen hat. Als nächstes reden wir hier über Politik
3. Februar 2021 um 8:15
Kann man so sehen, muss man aber nicht. Das ist so ein klassischer Fall, wo ich als schwuler Mann schon wieder sagen würde „Das Problem bist du!“. Wenn man schon wieder Begriffe wie „die Norm“ in den Mund nimmt, dann klingt das eher nach wiedergekäuter Ideologie als ernsthafter Auseinandersetzung mit dem Thema. Nein, kein Mensch will Kinder dazu drängen, sich mit Geschlechtsidentität vs. biologisches Geschlecht krampfhaft zu beschäftigen oder sie in eine Richtung zu biegen, aber man sollte nach dafür im Gegenzug ebenso erwarten können, dass sie auch nicht mit überholten heteronormativen Ansichten indoktriniert werden, die auf jahrhundertelangen falschen Annahmen und Pseudoforschung beruhen. Akzeptanz und Toleranz fangen immer bei einem selber an…
3. Februar 2021 um 11:42
Und genau das meint Mox … Leute wie du nehmen jedes Wort und wollen es in der Luft zerreisen…
3. Februar 2021 um 0:59
Warum ist denn das nur so wichtig? Die Auswahl erfolgt womöglich zufällig oder vielleicht auch statistisch, doch weshalb ist es überhaupt wichtig wer wo abgebildet ist? Wenn jeder sich repräsentiert fühlen möchte, fangen wir dann auch an Minderheiten aufzunehmen? „Für das Produktfoto nehmen wir nur Mädchen“ Oder Farbige, Menschen mit Behinderungen, … Wäre solch eine Selektion nicht gerade diskriminierend? Ich verstehe nicht weshalb es irgendeine Bedeutung haben sollte welches Geschlecht für die Lifestyle-Bilder gewählt wurde aber mich nervt dieses ständige (unmögliche) Gleichgestelle ja auch generell.
3. Februar 2021 um 8:47
Die Auswahl erfolgt ganz offensichtlich nicht zufällig. Wenn ich dich richtig verstehe, findest du es nicht diskriminierend, wenn ausschließlich weiße, männliche Menschen ohne Behinderung abgebildet werden. Wenn aber nichtweiße, weibliche und/oder behinderte Menschen abgebildet werden, dann wäre das diskriminierend? Fällt dir nicht auf, wie absurd das ist?
3. Februar 2021 um 1:42
Das Problem ist Friends. Friends braucht eigentlich niemand.
Die ganze Produktlinie ist schon sexistisch und von negativen Klischees und fragwürdigen Botschaften durchzogen.
Mädchen und Jungs können mit ganz normalem Lego City & Co gleichermaßen spielen.
So wie früher auch.
Wenn Lego jetzt noch Ethnien in das ganz normale City einbauen würde, wäre das mal was.
3. Februar 2021 um 8:17
Also ich brauche Friends wegen der Bonbonfarben. 🙂 Aber klar, dort wird massiv ein Rollenbild vom weiblichen Teenager propagiert, das einen erschaudern lässt…
3. Februar 2021 um 9:18
Gegen die Bonbonfarben habe ich auch nichts, aber kann das nicht in der Citywelt passieren mit kompatibeln Figuren. Es gibt jetzt so schöne Minifiguren in allen möglichen Richtungen, wofür braucht man da diese nichtskönnenden Friendpüppchen. Machst du die Hälfte der Citysets mit Bonbonfaren und die andere ohne, fertig.
3. Februar 2021 um 7:38
Guten Morgen,
ich möchte auch meine Anmerkungen und Punkte darbringen.
1. Ich kann mich erinnern, dass es bei der Veröffentlichung der Schmiede zu einem Aufschrei geführt hat, was diese „Frau“ als Ritter in dem Set verloren hat. Das passt ja gar nicht.
2. Statistiken alles recht und schön und ich sage nicht, „traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“, aber hier macht man sich einen Kopf über Dinge, die es gar nicht wert sind, sich darüber auszulassen.
3. Heutzutage wird in jedem kleinen Sachverhalt Diskriminierung, Rassimsus etc. gesehen. Die Empörungskultur heutzutage finde ich persönlcih sehr bedenklich. Heutzutage ist alles sexistisch, rassistisch, diskriminierend etc.
4. Ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, ob da jetzt ein Junge, Mädchen, Frau oder Mann mit dem Set abgebildet ist. Beim Set
5. Zurück zur Schmiede. Hier wird eine weibliche Figur gleichgestellt als „Ritter“ dargestellt, es gibt in der City Frauen die bei der Feuerwehr die Einsatzleitung übernehmen (Set Einsatzleitung); gab es nicht bei den Raketensets nicht auch weiblich Figuren, die den Ingenieurpart übernommen haben? Hat sich nicht jeder darüber gefreut, dass im Skatepark, ein Rollstuhlfahrer mit dabei ist, im Stadtplatz ein Blinder mit Blindenhund? Das man Lego jetzt vorwirft, nicht die Vielfalt zu zeigen?
6. Alles gut, wenn sich jeder entfalten kann, so wie er will. Aber ist man als Mädchen/Frau dann anders, wenn man sich „klassisch“ für diese Rolle entscheidet? Ist man dadurch weniger selbstbewusst oder emanzipiert oder schlüpft man da nicht eher in die Opferrolle, weil
7. Ich als Mann bin auch nicht wirklich für eine Frauenquote. Es soll immer noch nach Qualifikation gehen und nicht nach Geschlecht. Denn dadurch fühle ich mich ja auch diskriminiert, weil ich keine Frau bin.
3. Februar 2021 um 7:53
Mir fehlen die alten gelben Grinsefesichter… Die neuen sind alle so böse. Weiß nicht ob ich meinem Bub LEGO wie es jetzt ist kaufen würde wenn er es wollen würde…
Zum Glück ist mein Keller noch voll mit Steinen.
3. Februar 2021 um 8:31
Da Lego ein wirtschaftlich agierendes Unternehmen ist, wird das Verhältnis sicherlich einfach aus wirtschaftlichen Interessen so gewollt sein. Jetzt kann man argumentieren, da beißt sich die Katze in den Schwanz, weil man ohne Angebot die Nachfrage nicht steigern kann.
Mir sind aber beim Betrachten der Bilder ganz andere Gedanken gekommen, die ich viel entscheidender finde: Während die Damen in den Sets oft Freizeibeschäftigungen bei Sonnenschein ausüben, sind die Männer immer „hart“ am arbeiten. Was löst das für das spätere Rollenverständnis der Kinder aus. Das finde ich höchst bedenklich!
4. Februar 2021 um 13:10
Da hast du noch mehr gesehen als ich! Danke für den Hinweis
3. Februar 2021 um 8:48
Schön, dass auch mal andere wichtige Themen angesprochen werden. Ich empfinde es wichtig, dass Menschen, die eine Benachteiligung, wo auch immer, spüren oder entdecken, diese kundtun, darauf aufmerksam machen und auch die darauf hinweisen, die das nicht erkennen oder erkennen wollen. Das hört natürlich nicht bei Frauen und Männern auf, in unserer Gesellschaft liegt da einiges im Argen, seien es Benachteiligungen von Ostdeutschen, Ausländern, Flüchtlingen, bunten, Queeren, Gleichgeschlechtlichen und, und, und. Wir nehmen viel zu viel hin, weil es bequem ist.
Meine Tochter hat nie eine Puppe besessen, sie konnte damit nichts anfangen. War nie ein Problem. Warum auch? Ich habe aus Friends Sets auch schon mal ein Haus für die Modulars gebaut, weil ich die Sets eigentlich ganz hübsch finde, die Figuren kriegen meine Kinder. Auch Ausstattung wie Möbel usw. kann man prima anderweitig nutzen.
Mich spricht Werbung im allgemeinen grundsätzlich nicht an, nicht mal als Kind, beeinflusst mich einfach so gar nicht. Ist mir daher auch nicht aufgefallen, daher vielen Dank, dass das mal wer aufgreift. Wenn ich aber auch mal eine Lanze brechen will, weil mir z.B. schon auffällt, dass nicht mehr alle Werbegesichter blond und hellhäutig sind. Es ändert sich also doch etwas. Gut so. Wir sind da aber noch nicht am Ende, wie man sieht.
(Nebenbei: Früher gab es aber auch schon Sets, die hauptsächlich an Mädchen gerichtet waren, Scala z.B. (das war glaube ich so eine Schmuck-Linie mit Armbändern usw. ähnlich den dots von heute, da waren meine ich, auch nur Mädchen auf den Fotos) und auch ein Teil der Großkopf-Figuren empfand ich als Kind eher für Mädchen (das war ja wie Puppenstuben, z.B. die einzelnen Zimmer die es gab).)
Weiter so, Frauke. Wir brauchen mehr Toleranz!
3. Februar 2021 um 9:01
Liebe Frauin Diplomin Ingenieurin!
So das musste mal sein – war nicht böse gemeint;)
Das „Problem“ ist, dass es zwar eine Menge Leute da draussen gibt, die kein Problem damit haben zuerst den Menschen und dann erst das Geschlecht (Hautfarbe, Religion,…), aber die Mehrheit ist es nicht. Im Gegenteil – noch immer ist das Klischee in den Meisten so verwurzelt, dass die „Entscheidung“ unbewusst (oder oft auch bewusst) zugunsten der Klischees fällt („Friends“) – ich meine man sollte LEGO nicht vorwerfen das zu bedienen was „das Volk“ will…
Ansetzen muss man generell und nicht punktuell
Solange (selbst erlebt) es Frauen gibt die – im öffentlichen Leben – klischeebehaftet denken, wird das Klischee nicht aussterben.
Selbst erlebt: Chefin gibt mir einen Pack Bewerbungsunterlagen – ich solle mir 3 aussuchen und reihen … Fand gut geeignete und schlecht geeignete – hab gereiht – dann fiel mir auf ca 10 Männer 1 Frau – hab mich gewundert und nachgefragt: Antwort: Es habe auch Frauen gegeben, allerdings habe sie die als ungeeignet aussortiert, waren ja alle zwischen 20 und dreissig und würden sicher bald „kinder krieghen wollen“
4. Februar 2021 um 13:09
*schmunzel* wenn ich von heute an nicht so unterschreiben muss, ist das okay. Wäre mir zu kompliziert 😉
3. Februar 2021 um 9:13
Ich denke nicht, dass ein zurück funktionieren würde. Gerade die Werbung die du als erstrebendswert findest bezog sich auf reine Legosteine die eigentlich ohne Themenwelt waren. Klar, der normale Legostein kann alles sein.
Sobald eine Themenwelt intensiv ausgearbeitet wurde, iust es eben eher Jungs oder Mädchenlastig.
Warum wird ein Lebkuchenhaus mit Frauen beworben? Meine Beobachtung ist, dass gerade das Lebkuchenhaus nunmal besonders gut bei Frauen ankommt. Alles andere ist ebenso, Technic kommt eben bei Jungs besser an. City ist hingegen etwas wo aus meinen Beobachtungen beide Geschlechter gleichermaßen gefallen finden (kommt natürlich aufs Set an).
Bei meinem Sohn z.B. habe ich das Gefühl, das typisches Jungsspielzeug seine Rolle für ihn klarer sein lässt. Für ihn steht fest, er muss Feuerwehrmann oder Polizist werden. Er ist ein Junge und Jungen machen das nunmal so. Ich schwöre, ich habe da nichts beeinflusst, ich arbeite selbst in einem eher neutralen Beruf. Ich denke aber er würde da auch garnicht drauf anspringen wenn er das nicht auch wollen würde, ansonsten würde er es ignorieren.
Die ganze Entwicklung der Werbung hat doch nur den Ursprung darin, dass es in den Kindern steckt welche Präferenzen sie haben, alles was oben drauf kommt wie Setgestaltung, Werbung usw. ist nur ein Verstärken dessen.
Ich möchte auch kein „erziehendes“ Spielzeug oder Werbung in der Hinsicht das Mädchen ja genau die gleichen Interessen haben wie Jungs, das wirkt immer sehr plump und fällt sogar den Kindern auf, dass es so im wahren Leben auch nicht ist.
Man kann aber gerne mal Umfragen machen wieviele Mädchen gerne bestimmte Jungsthemen bzw. umgekehrt mögen und dann dem Anteil entsprechend in der Werbung einsetzen.
Was ich durchaus gut heißen würde wäre, wenn Friends und City eine Einheit werden würden, heißt: Friends Figuren weg, die mögen selbst meine Mädchen nicht und sind nicht kompatibel mit City, die werden bei uns leider ausgesondert. Dafür schöne Citysets für Mädchen machen. Mitlerweile gibt es auch dort schöne Frauenfiguren. Auch Creator finde ich eine Welt die durchaus gleichverteilter sein sollte.
3. Februar 2021 um 11:43
Und warum kommt das Lebkuchenhaus besonders bei Frauen gut an? Weil sie schon in allerfrühester Kindheit darauf hin konditioniert werden! Mädchen bekommen die Spielzeugküche und Jungs die Werkbank. Jungs kriegen das technische Zeug, während Mädchen von Anfang an in die Caring-Ecke gedrängt werden.
Die Ausdrücke „typisches Jungsspielzeug“ und „Jungen machen das nunmal so“ finde ich in dem Zusammenhang sehr bezeichnend. Klingt nicht so, als hätte dein Sohn sich mal mit Puppen angeben müssen.
3. Februar 2021 um 9:43
Vielen Dank Frauke für die Auflistung. Fand ich sehr spannend! Aber ich als „Südländer“ könnte jetzt kommen und sagen, wie viele von den Bilder repräsentieren uns? Mittlerweile sind auch vermehrt dunkelhäutige Menschen auf den Bildern zu sehen, ist es erst seit Black Lives Matter?
Mir ist es ehrlich ganz egal wer auf den Bildern ist, weil irgend jemand füllt sich immer auf den Schlips getreten!
4. Februar 2021 um 0:22
Danke Ali, so ist es. Vielfalt, auch in der Werbung tut gut, aber es gibt einfach Grenzen und man muss sich nicht immer auf den Schlips getreten fühlen. Egal wobei! Mal Fünfe gerade sein lassen.
Warum sind auf Werbefotos alle immer Models? Ist das die Realität? Ich sehe nicht so aus.
Warum denken alle bei einem Doktor immer an einen Arzt und nicht Akademiker?
Beides betrifft mich, aber ich lache gerne darüber. Gerade bei letzterem Punkt kommt man gut ins Gespräch, wenn das Ego eben nicht verletzt ist, weil man exkludiert wird.
4. Februar 2021 um 13:04
Hallo Ali, mir ist bewusst, dass „Gender“ nur ein kleiner Ausschnitt eines viel größeren Themas ist. In vielen der Kommentare werden ja auch andere Aspkete angesprochen. Das ganze lässt sich nicht in einem Artikel schwer vollumfänglich darstellen. Es ist viel zu komplex.
Vermutlich wurde ich inspiriert mir das Thema zu greifen, weil ich mit meinem Chef gelegentlich Diskussionen hatte, wenn es um Bilder für unsere interne Webseite geht. Da haben meine widerholten Hinweise zu einer Änderung geführt (ich gebe zu, dass unsere Firmenpolitik vermutlich auch einen Anteil an der Änderung hat 😉 )
Und klar – wenn sich jemand auf den Schlips getreten fühlen möchte, dann wird er es tun. Egal wie etwas dargestellt oder formuliert ist.
3. Februar 2021 um 10:18
Super Artikel, stimme dir absolut zu.
Ich finde vor allem das Friends-Thema besonders problematisch. Während City prinzipiell neutral sein könnte, aber leider primär an Jungs vermarktet wird; ist das Friends-Thema von Grund auf ausschließlich an Mädchen gerichtet. Das Rosa-Klischee wird hart ausgeschlachtet und die Charaktere scheinen durchgehend Spaß und Luxus zu haben, während die Jungs bei City und Ninjago es mit Verbrechern und Superschurken zu tun haben. Die Jungs retten die Welt während die Mädchen es sich gut gehen lassen, mit Luxusvillen und Yachten (Wo haben die das ganze Geld überhaupt her?). Am dämlichsten finde ich bei Friends aber die Figuren: sie sind eine klare Abtrennung von den typischen Figuren, was die Geschlechtertrennung nur noch weiter anheizt. Das Jungen und Mädchen ihr Lego kombinieren und gemeinsam spielen (was ich früher mit meiner Schwester ständig tat) wird durch die scheinbar aus komplett unterschiedlichen Universen stammenden Figuren absoulut entmutigt.
Dennoch muss ich anmerken, dass ich bei der ganzen Debatte Fortschritt sehe:
Nya hat bei Ninjago als die kleine Schwester, die gerettet werden muss angefangen; inzwischen ist sie ein vollwertiges Mitglied des Teams mit eigenen Kräften.
City zeigt auch bei der Feuerwehr oder auf dem Bau regelmäßig Frauen; in meiner Kindheit in den frühen 2000ern gab es praktisch gar keine Frauen im gesamten Thema.
Friends enthält öfter auch Sets zB zu Fußball oder Sportwagen, Mädchen werden motiviert, ihre Interessen zu erweitern; frühere Mädchen-Themen wie Belville waren kompromisslos pink, die Figuren waren dreimal so groß wie Minifiguren und die Freizeit der Charaktere beschränkte sich buchstäblich auf Erziehung, Haushalt und gelegentlich Reiten.
Insgesamt gibt es also schon Fortschritt, Lego ist aber immer noch weit vom Ideal entfernt. Die Marke war schon so oft Pionier der Spielzeugbranche und hat einen unheimlich großen Einfluss auf die Jugend vieler Menschen. Man könnte also langsam mehr erwarten…
4. Februar 2021 um 12:52
Ich sehe auch, dass sich überall etwas ändert. Bei LEGO, anderen Spielwarenherstellern, allgemein bei Konzernen. Auch bei mir in der Firma hat sich die letzten Jahre ganz viel getan. Von echter Gleichberechtigung – und ich meine Berechtigung und nicht Gleichmacherei – sind wir noch entfernt. Sowohl für Mädchen/Frauen als auch für Jungs/Männer.
3. Februar 2021 um 10:46
Hallo Frauke,
ein sehr interessanter und m.M.n. wichtiger Artikel, welcher auch mein Gefühl bestätigt, daß trotz aktueller Genderdiskussion viele Firmen in den letzten Jahren wieder verstärkt Werbung nach überkommenen Rollenbildern machen.
Das gilt nicht nur für Lego; Ferrero hat zum Beispiel vor einigen Jahren begonnen, Überraschungseier speziell für Mädchen zu vermarkten – was soll das? Jahrzehnte waren die Ü-Eier unisex, und dann sowas…
Wie auch immer, in all den Kommentaren fehlt das grundlegende Faktum: Rollenbilder werden und sind anerzogen, urmenschliche, genetische „Programmierungen“ spielen in der Hinsicht nur eine kleine Rolle.
Diese Anerziehungen beginnen ganz subtil, angefangen bei geschlechtsspezifischer Gestaltung des Zimmers für das Neugeborene (blau – Jungs / pink – Mädchen; wobei dies übrigens vor 100 Jahren noch genau umgekehrt war, mal so als Anmerkung, Stichwort „Zeitgeist“).
Will sagen: jede Argumentation, welche in irgend einer Weise versucht, Rollenklischees zu rechtfertigen oder zu begründen, wird durch wissenschaftliche Erkenntnisse ad absurdum geführt.
Daher bin ich der Meinung, daß Lego in Sachen Werbung aktuell einen falschen Weg eingeschlagen hat, welchen sie dringends überdenken sollten. Meine 2 Cent.
3. Februar 2021 um 11:14
Hallo und danke für den interessanten Artikel.
Meine Frau und ich sind riesige Lego-Fans, haben uns aber auch schon des Öfteren darüber aufgeregt, dass bei Lego (wie bei nahezu allen Spielzeugen auch) die Trennung in Jungs- und Mädchenbereich immer deutlicher wird.
Während es „früher“ (vor 25-30 Jahren) einfach Lego gab (ok, ich weiß, es gab auch Technik), was damals ja auch schon in unterschiedliche Themenbereiche aufgegliedert war (Stadt, Ritter, Weltraum, Piraten, Fabuland etc.), scheinen die neueren Themenbereiche verstärkt geschlechterspezifisch zu sein und werden auch dementsprechend beworben.
Natürlich gab es auch in den alten Themenbereichen welche, die vermutlich vermehrt durch Jungs (z.B. Ritter) oder Mädchen (z.B. Fabuland) bevorzugt wurden.
Allerdings meine ich mich zu erinnern, dass die jeweilige Werbungs- und Kartongestaltung ohne Geschlechterzuordnungen ausgekommen ist. Stilisierte Landschaft, die Burg und die Ritter stehen da drin in Pose und wer auch immer Bock da drauf hat, kauft es und spielt damit. Fertig.
Heutzutage sieht das Ganze natürlich etwas anders aus. Lego Friends ist gezielt auf Mädchen zugeschnitten. Farblich muss da natürlich rosa dominieren und die „brauchen“ natürlich auch andere Figuren, die auch eher körperliche Atribute mitbringen. Fürchterlich!
Aber, und das muss man dazu sagen, wie das ja auch viele hier bereits getan haben: das ist keine Erfindung von Lego sondern vielmehr eine gesellschaftliche Entwicklung (die auch schon vor langer Zeit stattgefunden hat) auf die Lego, als Wirtschaftsunternehmen, letztlich nur mit aufgesprungen ist um seine Produkte gezielter zu vermarkten. Davon kann man nun halten was man will, ich persönlich finde es schade, dass diese Bastion der geschlechterübergreifenden Spielwaren zwar nicht vollends gefallen, wohl aber aufgeweicht ist.
Als Eltern einer kleinen Tochter (noch zu klein für Lego), fällt einem das zunehmend auf und
leider zeigt sich das in vielen Bereichen. Sachen für Mädchen sind in rosa und mit viel Glitzer, dazu am besten Einhorn und / oder Prinzessin. Alleine schon die Bekleidung für Babys: rosa oder blau. Möchte man andere Farben, findet man diese meistens in Pastelltönen. Kräftige, bunte Farben muss man häufig suchen.
Dabei ist dem Baby oder dem Kleinkind die Farbe seiner Kleidung ja egal, dabei geht es also nur um die Befriedigung der Vorlieben der Eltern, die damit ja schon Mal einen ersten Schritt in Richtung künftiger Prägung gehen.
Bewundernswert finde ich da Eltern wie die der Artikelautorin, Frauke Paetsch, die ihre Kinder in erster Linie Kinder sein lassen und ihre Neigungen und Interessen völlig unabhängig vom Geschlecht fördern und unterstützen.
Allerdings steht man als frischgebackene Eltern natürlich vor der Frage: wie stellt man das dauerhaft an?
Natürlich ist es uns ersteinmal egal ob unsere Tochter mit Puppen oder mit Autos oder Eisenbahnen, etc. spielen will. Auch soll sie mit Lego ruhig mit Baggern, Autos oder sonstwas spielen, schließlich bilden diese die sie umgebende Welt ab und wenn es ihr hilft diese Welt zu verstehen und nachzuempfinden: wunderbar.
Aber: die elterlichen Vorsätze sind eine Seite, müssen sich aber immer auch der gesellschaftlichen Realität stellen. Denn spätestens wenn das Kind in der Krippe oder im Kindergarten (regelmäßigen) Kontakt zu anderen Kindern hat, wird es auf die Kinder treffen, die von ihren Eltern geschlechtermäßig durchkonditioniert sind und die der eigenen Tochter dann mitteilen werden, dass sie es total doof finden als Mädchen mit Baggern zu spielen. Sind diese dann auch noch in der Überzahl ist die Gefahr groß, dass die Tochter, vielleicht sogar gegen ihre eigentlichen Neigungen, in die „rosa glitzer Einhorn Welt“ gezogen wird.
Wir hoffen natürlich sehr, dem Kind genügen Selbstbewusstsein mitgeben zu können um solche Entscheidungen bereits früh für sich treffen und durchsetzen zu können.
Zurück zu Lego:
Problematisch finde ich gar nicht unbedingt den Anteil an weiblichen Minifiguren und finde es auch nicht unbedingt wichtig, wie viele in einem jeweiligen Set sind (wobei ich verstehen kann, dass der Wunsch existiert, dass auch in Raumfahrt Sets z.B. welche enthalten sein sollten, würde ich so unterschreiben.).
Früher oder später sind eh genug Minifiguren und Teile vorhanden um jedes Set, was ja selten alleine bespielt wird, entsprechend der eigenen Vorstellungen zu ergänzen.
Problematischer finde ich vielmehr die Produkt- und Werbungsgestaltung, die von Vorneherein klar macht, welches Geschlecht mit welchem Set zu spielen hat und die Hürden, die schon durch die in Geschlechterrollen denkenden „Mitkinder“ aufgestellt werden, noch einmal vergrößert.
3. Februar 2021 um 11:33
Wer nimmt sich für sowas zeit ist doch schei* egal ob mehr jungs oder mädchen in den sets sind
3. Februar 2021 um 12:03
Sehr interessanter Beitrag, vielen Dank dafür! Ich finde die Friends-, Belville- und noch ein paar Sachen auch absolut schrecklich (bin als Ü40-Kerl natürlich auch nicht Zielgruppe…), aber irgendwie müssen wir damit wohl leben. Lego will ja „auch“ Geld verdienen, und alles immer noch besser als Barbie und vieles was sonst noch so im Laden liegt.
Dennoch ein interessanter Gedanke dass Lego früher seiner Zeit eigentlich weit voraus war mit Gender-neutralen Figuren usw. 🙂
3. Februar 2021 um 12:35
Hallo!
Ja, das ist tatsächlich etwas das mir schon lange sauer aufstößt. Allen voran aber die Lego Friends Reihe. „Lego für Mädchen“ gab es mit Paradise ja schon Anfang der 90er, ABER: da waren es immerhin trotz allem normale Legofiguren. Kompatibel mit allen anderen Sets und ein zusammenspiel zwischen Jungen und Mädchen ohne weiteres kein Problem. Das ändert sich aber drastisch mit den Friends Figuren. Sie sind unbeweglicher, nur bedingt kompatibel mit dem restlichen Lego und sie passen optisch nicht in die Lego Spielwelt. In mir ist ein kleiner Legofan zerbrochen, als ich diese Grausamkeit das erste Mal flüchtig im Laden sah. Schlimmer wurde es aber nur, als ich als Vater einer Tochter (die Lego und due Eiskönigin liebt) sehen musste, dass die Frizen Sets nur mit Friends Figuren gibt.
Lego Friends ist die größte Enttäuschung von Lego, die früher sogar noch mit einer Packungsbeilage geworben haben, die Lego als Spielzeug für Mädchen und Jungen bewirbt. Traurig.
3. Februar 2021 um 13:26
Ich finde das „Gendee Marketing“ voll in Ordnung. Mädchen und Buben haben eben im Schnitt andere Präferenzen. Was mich stört, ist wie „mädchenhaft“ Lego Friends ist. Eigentlich ist es ja nur eine Art City, die an Mädchen gerichtet ist. Dass es für Mädchen ist, erkennt man vor allem an den unrealistischen Farben (gut, Pferde, Konzerte und dergleichen sind auch Mädchenthemen, aber auch Buben hätten doch gerne einen Bauernhoft in der Stadt). Die Friends-Sets sind oft sogar recht gut, besser als die modernen City-Sets, aber für eine Stadt unbrauchbar wegen der Farben. Warum müssen dort so viele Rosatöne sein? In echt sind Städte doch auch nicht rosa. Wäre ich bei Lego für diese Entscheidungen zuständig, wären Friends und City das Gleiche, die Friends-Sets hätten viel weniger Rosa. Wenn sich Mädchen lieber den Friseur kaufen und Buben die Polizeistation, dann soll mir das recht sein, aber diese nervigen Farben machen viele eigentlich gute Sets unbrauchbar. Schade, denn es gibt keine realistischeren Sets von Schulen, verschiedenen Läden, Pferdehöfen oder einfach Inneneinrichtung.
3. Februar 2021 um 13:55
Die Frage ist ja eher: ist das wirklich so, dass Mädchen sich weniger für Polizei, Stadt, etc. interessieren, oder sind die eher von der Aufmachung abgeschreckt, dass Polizei (neuerdings) auch immer im Action-Auftritt daher kommt.
Umgekehrt könnte ja auch das Thema Konzerte, Pferde (oder vielleicht Bauernhof / Tiere allgemein?) für Jungs interessant sein.
Aber denen wird durch die Farbgebung ja schon unmittelbar gezeigt, dass für sie nichts in dieser Kiste ist. Wer trotzdem damit spielt riskiert vor seinen Freunden lächerlich da zu stehen.
3. Februar 2021 um 14:36
Man erkennt deutlich dass Deutschland nicht der Markt für lego ist. In den USA ist dieser genderbums extremer als hier. Aber ich stimme zu das ist unfassbar. Und es geht weit über die Werbung hinaus. Mädchen bekommen mit Friends Figuren die ein Frauenbild vermitteln (schlanke Taille, lange Haare, geschminkt) das nicht real ist. Zusätzlich werden sie gefühlt für dumm verkauft und stärker zur Kasse gebeten. Die Varietät bei Friendsfiguren ist quasi nicht vorhanden, sie haben weniger Funktionalität, alles ist rosa, lila usw (so wie die reale Welt bei Mädchen ja auch…) und z.B. Adventskalender bestehen nur aus kleinstteilen die jeder Legobesitzer sonst unterm Schrank oder im Staubsauger findet.
Jungen bekommen nur Action und ihnen werden z.B. Dinge wie eine Schule für ihre Stadt oder ein Bauernhof verwehrt, Mädchen sollen nicht mit Ninjas oder Figuren die sich Mal hinsetzen spielen.
Lego hat früher explizit damit geworben genau so einen Quatsch nicht zu tun. Und jetzt werfen sie ihre Prinzipien einfach über Bord. Schändlich ist sowas.
3. Februar 2021 um 16:48
Hallo,
Ich weiss nicht aber tue mich mittlerweile schwer mit den ständigen Gender Diskussion und den ganzen Debatten um Gleichschaltung… Frauen und Männer, sowie jegliche ethnische Herkunft sind gleichwertig, aber meiner Meinung nach nicht gleich… Das sieht man schon an unterschiedlichen Körpermerkmalen oder zb dem unterschiedlichen Knochenaufbau von Frau und Mann und auch eben verschiedenen Ethnien… Ich finde es sehr schade das wir in unserer Wohlstandskultur über Dinge wie Ampelmännchen/Frauchen diskutieren müssen, obwohl auf der anderen Seite der Erde täglich Menschen verhungern, verfolgt werden und sich im Krieg wiederfinden und unsere Umwelt Tag für Tag mehr zerstört wird … Klar gibt es heutzutage immer mehr Frauen die sich zb für die Wissenschaft usw interessieren und das ist auch völlig in Ordnung und ihr gutes Recht … Jedoch richtet sich ein Marketing, nach der Hauptzielgruppe, welche meist durch jahrelange Marktforschung und Marktanalysen gestützt werden … Und deshalb sehe ich darin auch kein Problem. Meine kleine Cousine zb interessiert sich sehr für Fussball, Autos und andere („Klischee“-) Jungssachen … Sie lässt sich aber von einem Jungen auf einem Werbeplakat nicht davon abhalten ihren Interessen zu folgen, es ist eher der Gegenteil der Fall… Sie ist ehrgeizig und es spornt sie an, mehr zu leisten … Und welche Frau möchte denn bitte entgegen ihrer Leistungen, nur aufgrund einer Frauenquote, einen Job bekommen in dem sie nichts ist als eine Quotenerfüllung…
Ich denke nicht das alles was nicht Genderneutral darauf abzielt Mädchen und Jungs, sowie Männer und Frauen in eine Rolle zu zwingen, sondern lediglich aus der Marktforschung resultiert… Selbstentfaltung ist eines der höchsten Ziele in unserer heutigen Kultur und da werden weder Jungs/Männer und Mädchen/Frauen sich von Klischees abhalten lassen sich frei zu entfalten, solange sie von ihrer Eltern gelernt haben „du bist gut wie du bist, egal/so wie du bist“..
Abschließend: solche Debatten Spalten meiner Meinung nach nur unsere Gesellschaft, da es immer extreme dafür und dagegen gibt… Der Mensch wird mit diesen ganzen Geschlechter und politischen Korrektheitsdebatten erst aufhören, wenn er endlich akzeptiert das Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung nicht Gleichheit bedeuten… So dass man sich endlich wieder um die wichtigen Dinge auf der Welt kümmern kann … Umwelt, Welthunger, Weltfrieden usw …
3. Februar 2021 um 17:40
Mal abgesehen vom fragwürdigen Sprachgebrauch geht es doch gar nicht um „Gleichschaltung“. Niemand will Mädchen verbieten, im rosa Tutu durch den Garten zu hüpfen, während Jungs mit ihrem Spielbagger oder beim Fußballspielen den Rasen verwüsten. Solange sie sich dabei wohlfühlen ist das doch überhaupt kein Thema und selbst dem größten Genderaktivisten ist doch klar, dass es eine statistisch signifikante Mehrheit der Weltbevölkerung heterosexuell ist/ heterosexuell geprägten Wertvorstellungen verbunden ist. Dennoch muss man nicht den restlichen 30 bis 40 Prozent Bi-, Trans-, Homo-Sexuellen, Genderfluiden und was es alles noch so gibt immer auf den Senkel treten und sie ausblenden oder bestenfalls einmal im Jahr zur Pride-Week raushohlen, während den Rest das Jahres fröhlich ignoriert und diskriminiert wird. Soviel zum Thema „Gleichberechtigung“. Und mal ganz davon abgesehen, versuch’s dir doch einmal auf ganz normaler menschlicher Ebene vorzustellen: Denkste ich finde als Schwuler klischeehafte Prototypfamilien (Mann+Frau, 1 Sohn, 1 Tochter) oder knutschende Heteros in der Werbung irgendwie „realistisch“ oder gar ansprechend? Das funktioniert nämlich umgekehrt genauso, wie Heterosexuelle vielleicht knutschende Männer eklig finden…
3. Februar 2021 um 21:04
Darf ich fragen was sie mit „fragwürdigem Sprachgebrauch“ meinen ?
Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht wo ich mich kritisch gegenüber Homosexualität, Transsexualität, Bisexualität usw. geäußert haben sollte (alle drei sind in meinem Umfeld und Freundeskreis vertreten) .. aber selbst die sind mittlerweile von den ständigen Debatten genervt … Ich weiß einfach nicht wie diese ständigen Diskussion dazu beitragen sollen etwas zu ändern.. man sprengt die Mauern in den Köpfen der Menschen nicht dadurch, dass ein Staat oder sonstige Institutionen „Quotenminderheiten“ ( in diesem Fall entschuldigen sie den Sprachgebrauch, aber es viel mir schwer ein anderes Wort zu Verdeutlichung zu finden) vorgeben … (selbst John Boyega, fühlte sich als „Quoten-Afroamerikaner“ in der neuen Star Wars Reihe und war im Nachhinein sehr unzufrieden mit seiner Rolle) und ich weiss eben nicht wie das helfen soll… Ich weiß auch nicht wie ich jemandem der homosexuell ist auf Füße trete, wenn ich dem klassischen Rollenbild entspreche, ich störe mich genauso wenig an zb. homosexuellen Paaren mit Kindern (im Gegenteil durch zb die Adoption (die sich wohl leider trotzdem noch sehr schwierig gestaltet), können Kinder ohne Eltern, erfahren wie es ist in einer liebevollen Familie aufzuwachsen ) … Mit der „Gleichschaltung“ meine ich eben dies, das vorgegeben werden soll wie viele Mädchen, homosexuelle, Afroamerikaner usw .. auf einem Werbeplakat oder sonst wo repräsentiert werden sollen .. meiner Meinung nach wird hierdurch mehr separiert als verbunden … Wenn ich mir Gedanken darüber machen muss wie ich einen Menschen mit einer anderen Hautfarbe, Religion, Sexualität oder Geschlecht nennen soll oder wie ich mit ihm umzugehen habe, Bau ich in diesem Moment doch schon die Mauer im Kopf auf und sehe ihn als etwas anderes ( was er/sie/es nun mal auch ist (nicht wertend gemeint), aber erst durch diese Gedanken meiden die Menschen doch eher, weil sie eben aufpassen müssen was sie zu wem sagen können ohne ihnen auf die Füße zutreten), darüber würde ich mir ohne diese ständigen Debatten, allerdings überhaupt keine Gedanken machen und ihn einfach als Mensch sehen, der zwar anders ist, aber trotzdem gleichwertig..
Meinen Sohn zum Beispiel gebe ich nicht vor mir was er spielen soll, ich hab auch hier kein Problem damit wenn er sich lieber mit Barbies oder rosa Lego Sets spielen mag … Und ich denke das ist der einzige Weg im etwas zu ändern.. Weltoffenheit und Akzeptanz vorleben und nicht über Ampelmännchen oder die Farbwahl von Legosets oder deren Marketing zu debattieren.. und wie bereits erwähnt gibt es für mich eben wichtigere Themen als dieses … Vielleicht liegt das auch daran, das ich als weißer, heterosexueller Mann in Mitteleuropa keine wirkliche Genderdiskriminierung erfahre und diese Form Diskriminierung (meiner Meinung nach) nicht ausübe … Denn für mich ist es normal das es das alles gibt .. aber eben nicht das man sich permanent damit konfrontieren muss… Und alles was ist oder wahr in Fragegestellt werden muss.. deshalb empfinde es eben als kontraproduktiv, vor allem da ich das Gefühl habe das viele Menschen von dieser Thematik eher genervt sind und somit eher eine Verteidigerposition einnehmen und die Akzeptanz und Toleranz hierdurch eher sinkt als steigt ..
Ich hoffe trotzdem das ich sie (und auch andere) mit dieser Meinung nicht diskriminiert oder diskrititiert habe..
3. Februar 2021 um 22:37
Hallo Patrik,
ohne zu wissen, was Mylenium genau meinte, kann ich sagen, dass mich die Verwendung des Begriffes „Gleichschaltung“ stört, der in den Jahren 1933/34 und dann erneut 1938 hierzulande intensiv verwendet wurde, um die erzwungene Auflösung durch das oder den freiwilligen Anschluss an das nationalsozialistische Regime (z.B. Selbstgleichschaltung der Universitäten) von Ländern, Vereinen, Organisationen etc. zu beschreiben.
Viele Grüße!
3. Februar 2021 um 16:49
Ich finde deine Beobachtungen großartig und schließe mich voll und ganz an. Meine Kinder (Junge und Mädchen) und ich lieben Lego und es ist uns auch vor einiger Zeit aufgefallen. Gerade meine Tochter ist ein Marvel und Star Wars Fan (wie die Mama). Sie musste sich diesbezüglich schon viel anhören…. natürlich das große Klischee…du bist ein Mädchen, dich hat das nicht zu interessieren. Als wir ihr ein paar passende T-Shirts holen wollten mussten wir leider in die Jungenabteilung eines bekannten Bekleidungsgeschäfts. Die Verkäuferin schaute uns verwirrt an und wollte es uns auch ausreden. Schließlich hätte das T-Shirt auch keine Taille. Da schaute ich sie verwirrt an….ja 7 jährige Mädchen haben keine und selbst wenn kann sie doch mögen was sie auch immer möchte. Zu meiner Überraschung stimmte sie mir zu und dachte tatsächlich darüber nach. In diesem Sinne wünsche ich mir einfach das Menschen aufhören andere Menschen in Schublade pressen zu wollen.
Wie gesagt Danke nochmal für deine Beobachtungen und das du diese geteilt hast
4. Februar 2021 um 12:47
Das mit der Verwirrung kenne ich z.B. von der Wursttheke. Tochter (trägt blauens T-Shirt mit Fußball drauf, weil sie Fußball und blau – und noch viele andere Farben – mag) und wird gefragt: „Möchte der junge Mann ein Stück Wurst?“ „Der junge Mann ist ein Mädchen und bevorzugt Seranoschinken ;-)“
4. Februar 2021 um 12:52
😀
3. Februar 2021 um 20:28
Echt jetzt! Ich könnte jetzt lang und breit darlegen, welche perverse Blüten dieser Genderwahnsinn treibt, aber er das hat nicht nur was mit Lego tun. Es ist jetzt vielleicht 5-6 Jahre her da haben feministisch angehauchte Fans noch gejammert das Lego kaum weiblich erscheinende Körper darstellt, darauf hat man nun reagiert, was ich absolut gut finde, und nun Jammern die gleichen Wesen, dass Lego Figuren mit weiblichen Andeutungen rausbringt! Eine Möglichkeit alle Freaks zu besänftigen wäre vielleicht anstatt Köpfe mit zwei verschiedenen männlichen oder weiblichen, einfach mal Köpfe herauszubringen, die ein und das selbe Gesicht, einmal weiblicher und einmal männlicher, tragen! Zumindestens bei City oder verwandten Themen. Da könnte jeder selbst entscheiden welchen Charakter er nutzen möchte. Würde bestimmt nichts mehr kosten oder Mehrarbeit bringen, sie könnten auch ein oder zwei verschiedene Extra Frisuren dazu geben, wie bei den Geburtstag oder Hochzeit Sets. Damit wäre meiner Meinung nach genug getan.
3. Februar 2021 um 22:45
Hallo Onkel Lego!
Also in meiner Welt und bei meinen sprachlichen Gepflogenheiten sind die Begriffe „pervers“, „Wahnsinn“, „gejammert“ und „Freaks“ in vielen Fällen mit einer unschönen pejorativen Tendenz behaftet. Ich möchte so nicht bezeichnet werden.
3. Februar 2021 um 22:11
Bei Lego Friends finde ich schade, dass im Friends Team nur Mädchen sind. Meine beiden Jungs spielen super gern mit diesen Sets, da diese eher an der eigenen Lebensrealität sind, als z.B. Ninjago (was sie auch mögen).
Auch in den zugehörigen TV Serien sind im Team nur Mädchen enthalten. Schöner wär es wenn im Team auch 2 Jungs enthalten wären und eben nicht Jungs typische Rollen einnehmen würden, z.B. das Team Mitglied „Künstler“ oder „Pferde-/Tiereliebhaber“ während die Mädchen weiterhin Rollen wie „Wissenschaftler“ und „Planer/Chef“ ausfüllen.
Hierdurch würde bei den Kids deutlich daß Verständnis gestärkt, dass es einfach okay ist, nicht den üblichen Gendermist mitmachen zu müssen, sowohl für Mädchen wie auch Jungs.
Finde ich mega schade und eine verpasse Chance.
Dann wiederum will Lego nur Geld verdienen und hat vermutlich kein Interesse daran die Welt der Kinder positiv zu beeinflussen.
4. Februar 2021 um 12:45
Hallo Jems – sehe ich auch als verpasste Chance. Und dadurch, dass die Figuren doch sehr unterschiedlich sind, hätte ich auch keine Ahnung, wie man das noch zusammenbringen könnte.
4. Februar 2021 um 0:09
Hallo Frauke,
Ich finde alleine den Gedanken von Dir eine Excel-Liste zu erstellen, extrem befremdlich. Wieso nimmt dich das Thema so mit daran Zeit zu verschwenden? Und wieso sind Rollenbilder denn so falsch? Schadet es in der Werbung?
Es wirkt für mich so als wenn Du weiterhin keine Gleichberechtigung der Frau sehen willst. Dann sage ich Dir jetzt mal, wo Rollenbilder wirklich wehtun.
Mein erstes Kind, Geburtsvorbereitungskurs. Es wird gesagt, dass es eine Kaffeerunde für junge Mütter geben würde. Ich habe gesagt, ich nehme Elternzeit, darf ich auch kommen? Nein, das sei nur für Frauen, weil Männer nie die Kinder in Elternzeit erziehen würden. Das ist schlimmes und schädliches Schubladendenken.
So ein Werbebild, mein Gott. Glaube mir, ihr Frauen seid gar nicht mehr so benachteiligt wie du denkst und wir alle haben ein gewisses Schubladendenken, also auch das Marketing von Lego.
4. Februar 2021 um 1:48
Früher gab es halt lego für Jungs und Barbie für Mädchen…
Ich verstehe ihr Problem nicht, dass sich Lego auch für die weibliche Zielgruppe öffnen bzw diese ansprechen möchte?
18. Januar 2023 um 17:00
In diesem Kontext möchte ich eine Feststellung meines 7-Jährigen teilen: Lego Friends hat so coole Sets, aber leider sind sie für Mädchen gemacht.
Er baut gerade mit grosser Freude ein Lego Friends Space Shuttle auf. Kleiner Pluspunkte für Lego, dass nun auch ein „technisches Thema“ Einzug in die Mädchenwelt hält. Der grosse Fehler ist jedoch, dass es überhaupt eine Mädchen-und Jungenwelt gibt – wo es doch eigentlich nur einer Kinderwelt geben sollte.
Auch mein Kind hat leider (2023!) gelernt, Pink ist für Mädchen. Und das ist wohl nur die Spitze des Eisberges. Der “unconscious biases” wird weiterhin bedient mit der Einimpfung solcher Klischees.
Ich wünschte mir, dass Farben endlich wieder genderneutral genutzt werden können und unsere Gesellschaft es endlich schafft Schubladen aufzulösen und dafür den Fokus auf Chancengleichheit legt.