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LEGO Icons 10359 Springbrunnengarten im Review

LEGO Icons 10359 Springbrunnengarten | © Simon Brandt

LEGO Icons wartet zum 1. Januar 2025 mit dem 10359 Springbrunnengarten im Stil spanischer Gärten auf: der zweite Garten der Welt im Review.

Spanien: Das klingt nach Sommer, Sonne, Meer. Eher nicht nach kunstvollem Gartenbau, und doch ist es dieser, dem LEGO sich entschieden hat, im neuen LEGO Icons 10359 Springbrunnengarten ein Denkmal zu setzen. (Diese Aufforderung zur geistigen Regung („Denk mal!“) ist in der heutigen Zeit sicher nicht unangebracht.) Dabei bildet der 1302-teilige Garten, der seit dem 1. Januar 2025 für 99,99 Euro UVP erhältlich ist, den zweiten Teil der nun neu eingeführten Reihe der Gärten der Welt, zu der retrospektiv auch der 10315 Garten der Stille von 2023 gezählt wird.

Somit haben wir nun einen japanischen Garten und einen spanischen Garten. Für den Nachfolger 2026 oder 2027 könnte etwa noch ein englischer Garten umgesetzt werden. Oder mein Vorgarten. Leider ist die Übersetzung der Setnamen inkonsequent, so wurde aus dem Tranquil Garden der Garten der Stille, aus dem Fountain Garden dagegen der Springbrunnengarten.

Spanische Gärten zeichnen sich durch ihr Spiel mit Wasser in Bassins aus, die von Obstbäumen und Sträuchern umgeben sind, um die heißen Temperaturen Iberiens zu lindern. Stilistisch lässt sich eine Mischung kastilischer und maurischer Architektur konstatieren, die auf die jahrhundertelange Besetzung Andalusiens durch muslimische Völker aus Nordafrika beziehungsweise Vorderasien zurückgeht.

Eckdaten

Setumfang

Der Springbrunnengarten gehört zu jenen 18+-Sets, die sich aufgrund ihrer eigenen Farbigkeit von dem schwarzen Hintergund der Box abheben. Rechts oben ist der Name des Sets in einem ähnlichen Stil wie bei seinem Vorgänger angegeben, nun aber um den Zusatz „Gardens of the World“ ergänzt. Die Rückseite zeigt, dass sich, analog zum Vorgänger, einzelne Module umordnen lassen. Zwar ist es nicht ganz so heroisch, Gartenteile zu versetzen wie Berge, es ist ja aber auch kein Schweizer Garden. Ich will aber auch nicht päpstlicher sein als der Papst, so öffnen wir den Sesam. Also, den Karton. Seltsamer Versprecher. Vertippler.

Eine 140-seitige Bauanleitung und zwölf Tüten umfasst das Set, elf nummerierte und eine unnummerierte für die großen Platten. Plastiktüten, wohlgemerkt, keine papierbasierten. Es scheint fast, als hätte das Set schon letztes Jahr erscheinen sollen, als sich in der Fabrik noch nicht herumgesprochen hatte, dass fortan auf nicht recycelfähige Kompositmaterialien gesetzt werden soll. Seltsam eigentlich, Greenwashing passt farblich doch super zu Gärten?!

Zu Beginn der Anleitung werden, nebst den üblichen Übertreibungen bezüglich Gelassenheit, Entspannung, Achtsamkeit und weiterer Esoterik auch die Namen der Pflanzen erläutert. Sehr schön! Dann muss ich nicht mit meinen Botanikkenntnissen angeben! (Hüstel…)

Aufbau

Der Aufbau gliedert sich in die Basis, die vier Hauptmodule des Gartens und einige lose Pflanzen, nebst weiterem Zubehör und dem namensgebenden Springbrunnen.

Basis

Es ist schon interessant, dass es unterhalb eines Gartens eine Basis gibt, die hinsichtlich Form und Farbe durchaus an eine Basis auf einem fernen Planeten erinnert. Vielleicht ist der Designer Fan von LEGO Space?

Rundum werden SNOT-Steine eingebaut, an denen später der nougatfarbene Rahmen des Modells befestigt wird. Im Inneren hat der Designer ein kleines Easter Egg eingebaut, unschwer als spanische Flagge zu erkennen. Der gelbe Streifen hätte allerdings nur doppelt so breit sein dürfen wie die roten, aber darüber kann ich leicht hinwegsehen, zumal auch das Seitenverhältnis natürlich nicht stimmt.

Übrigens: Um zu erreichen, dass der seitlich gelegte Block der Flagge dieselbe Höhe hat wie ein Stein (3 Platten), wurde ein SNOT-Stein (11211) genutzt, dessen Seitennoppen genau die benötigte halbe Plattenhöhe zu den zweieinhalb Plattenhöhen des Steins hinzufügen. Dadurch klappert die Flagge nicht lose herum, wenn man das Set anhebt.

Auf die überraschend unbunten Querstreben in der Basis werden dann eine Reihe grüner Platten gesetzt, die zum Großteil von beigefarbenen Kacheln bedeckt werden. Diese bilden später die Wege durch den Garten. Übrigens freue ich mich, dass die abgeschrägten 1 x 2-Kacheln (5091/5092) nun in Tan verfügbar sind, da ich sie für ein MOC benötige. (Natürlich nehme ich sie nicht aus dem Set, sondern kaufe sie gelegentlich separat! Obwohl…) Für das Muster der Wege werden neu bedruckte 2 x 2-Kacheln (3068pb2562) genutzt, die ich euch unten nochmal detaillierter zeige.

Nachdem die Basis ihre Umrandung mit Kacheln in Medium Nougat (von denen einige die Mould Mark an unauffälliger Stelle am Boden haben, statt an der Seite, LEGO scheint vielleicht doch undenkbarerweise auf Kundenfeedback zu hören) erhalten hat, werden Standfüße angebaut. Diese sind leider viel primitiver als beim Garten der Stille, was grundlos ihre Kombinierbarkeit reduziert. Schon so ist die Form der Basis eine andere (und etwas kleiner ist sie auch), angesichts der verschiedenen Themen der Gärten sehe ich das aber als akzeptabel an. Bei den Füßen sehe ich jedoch keinen Grund für einen Unterschied.

Zum Schluss wird die Umrandung in Medium Nougat durch eine Kachelreihe oben abgeschlossen und es werden zwei Wasserbecken gebaut. Auch diese werden mit neu bedruckten Kacheln (14719pb010/3069pb1314) umgrenzt.

Heckenweg 1

In ausgesprochener Massivbauweise werden die vier Module mit Gartensegmenten gebaut, zunächst die beiden Heckenwege (wie ich sie, in Ermangelung eines besseren Namens, guten Gewissens zu nennen beschlossen habe). Der Griff rechts wird über eine recht abenteuerliche Steckverbindung angebaut statt mit weiteren Platten, um zuverlässig am Modul zu halten. Da die SNOT-Steine außen erforderlich sind, um die Kachel des Rahmens anzubringen, hätten sie sonst keine stabile Verbindung zum Modul selbst.

Der eben noch eckige Weg wird nun mit diagonalen Kacheln in Grün (35787) schräg gebaut. Zwar sitzen diese nur auf einer Noppe und lassen sich dementsprechend nur mit viel Geduld ausrichten, ergeben aber ein schönes Bild eines Grasteppichs, der etwas höher ragt als der geflieste Weg. Daneben wird das Loch für eine der Pflanzen mit einem Ring aus Kacheln umgeben, was mir zu aufdringlich wirkt, im Sinne von zu offensichtlich. Hier hätten stellenweise genoppte Teile genutzt werden müssen. Zur Rechtfertigung des Designers sei gesagt, dass dieselbe Bauweise beim Garten der Stille genutzt wurde, ihre Wiederholung also nur konsequent ist.

Für die Hecken werden etwas anspruchsvollere Bautechniken genutzt als nötig, normale 1 x 3-Platten auf 1 x 1-Rundplatten hätten es auch getan. So steigt aber der sogenannte Part-out value, also wie viel das Set wert wäre, wenn man alle Teile einzeln verkaufte. Und der Optik tut das keinen Abbruch, während die Mould Marks der Käseecken deutlich störend wirken.

Als Randnotiz: Die Lampensteine (4070) gibt es seit 1980 und in weit über 2600 Sets. Hier sind sie erstmals in Dunkelgrün enthalten. Nach 45 Jahren wurde das Teil neu eingefärbt. 45 Jahre. Fast ein halbes Jahrhundert. Ist Dunkelgrün so unbeliebt bei LEGO? Unnötig zu erwähnen, dass mich das Element freut!

Das Modul fügt sich erstaunlich nahtlos in die Basis ein und sitzt dort stabil, kann aber leicht herausgenommen werden. Nur der Übergang des Weges gefällt mir nicht, weil dort durch den Höhenunterschied von einer Platte eine Stufe entsteht, durch die unweigerlich der grüne Boden hervorleuchtet (aufgrund der Fuge am Fuß von Kacheln). Entweder hätten Platten in Beige verwendet oder der diagonale Weg um eine Platte angehoben werden müssen.

Heckenweg 2

Abgesehen von der Position der Steinchen ist das zweite Modul des Heckenwegs nach Spiegelung identisch zum vorigen Modul. Da die Symmetrie für das finale Bild zwingend erforderlich ist, wäre es zum Zwecke der Abwechslung beim Aufbau besser gewesen, erst ein Modul des Laubenganges (keine Wortneuschöpfung meinerseits, LEGO-Jargon!) zu bauen.

Eingefügt in die Basis nimmt der Garten allmählich Gestalt an! Nur diese obskuren, quadratischen Löcher muss mir mal einer erklären…

Laubengang 1

Auch für die beiden Module des Laubenganges wird zunächst eine Basisplatte gebaut, die jedoch nicht aus gestapelten Platten gebaut ist, sondern nur in normaler Sandwich-Bauweise, also Platte–Stein–Platte. Auf das Gras kommt eine beigefarbene Mauer, auf der weiße Säulen errichtet wurden.

Weniger Entspannung als Anstrengung bietet das Dach des Laubenganges, denn schließlich möchte jedes einzelne 1 x 1-Element gerade ausgerichtet werden! Oder ich möchte es zumindest. Selbstgeißelung ist nichts dagegen! Das Ergebnis entlohnt mich dann aber für meine Mühen, gefällt mir nämlich wirklich gut.

Verstärkt wird der Eindruck noch durch die weißen Arkaden darunter, die einen hervorragenden spanischen Säulengang bilden.

Jetzt endlich kann ich mit meinem botanischen Wissen protzen: Die Pflanze, die sich da an der Säule hochrankt, ist ein Chinesischer Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis)! Moment, nein. Zwar behauptet die Anleitung das, Hibiskusblüten sind aber fünfzählig, hier haben wir sieben Blütenblätter. Unentschuldbar! Ich als (selbsternannter) Botanikexperte fühle mich in meiner Ehre, meinem Stolz und allem Anderen angegriffen ob einer solch eklatanten Ungenauigkeit!

Auf einer ernsteren Ebene muss ich kritisieren, dass der Strunk (68211), aus dem der Strauch wächst, leider mit diesem kollidiert. Die Anleitung zeigt extra, wie man den Strunk drehen soll, leider bringt das nichts, der Strauch wird immer ein wenig nach vorn oder zur Seite gedrückt.

Wenn wir aus zwei drei machen, dann ist das passiert, was ich hier auf dem Foto festgehalten habe, zum zweiten hat sich das dritte Modul gesellt. Und da aus einem Gesellen ja mal ein Meister werden soll, bauen wir noch rasch das vierte Modul.

Laubengang 2

Abermals nach Spiegelung identisch wird der zweite Teil des Laubenganges gebaut, an dem eine Rosafarbene Bougainvillea (Bougainvillea sp.) empor geklettert ist. Hier stimmt die Anzahl Blütenblätter von fünf mit der echter Bougainvillea-Spezies überein. Die Blütenelemente (18853) werden dabei in die neuen Tulpenblüten (5903) gesteckt, um eine neue Blütenform zu schaffen. Gott sprach voller Güte: „Und es werde Blüte“. Sich nur kurz er mühte, und es ward die Blüte. — Kirk 202:5

Nun hat das Set seinen Meister gefunden (mich!), alle vier Module sind vereint und warten darauf, begrünt zu werden.

Waschbecken

Das Waschbecken ist das erste wirklich komplex gebaute Modell, das dank der Kerzen (37762) und Fernrohre (64644) schön strukturiert ist. Leider läuft das Wasser vorne aus, was sich hätte verhindern lassen, wenn die neuen Curved Slopes (5852) genutzt worden wären. Der untere Bogen wird ebenfalls mit einem 2024 neu erschienenen Curved Slope (5174) umgesetzt, der bisher nur in Classic-Sets Verwendung fand. Gerade durch das Vordach wirkt das Waschbecken fantastisch!

An der Rückseite werden zwei Weiße Petunien (Petunia axillaris), abermals eigentlich mit fünfzähliger Blüte, und zwei Rote Gartengeranien (eigentlich Pelargonien, die Nothospezies Pelargonium ×hortorum) im Blumentopf angebracht, die fast schon überladen wirken, mir aber trotzdem gefallen.

Damit sind die Bauwerke an der Rückfront fertig.

Bank, Wasserfrosch und Goldammer

Mit wenigen Teilen werden die Module einer Bank, die clever über Kopf gebaut wurde, um die Bögen von Bogensteinen (38583) zu nutzen, eines Iberischen Wasserfrosches (Pelophylax perezi) und einer Goldammer (Emberiza citrinella, 41835pb02) zusammengebaut (dot com).

Die Bank wird vorn platziert, die beiden Tiere an den Seiten. Zumindest der Vogel hätte aber wohl eher auf eine Pflanze gehört. Ein wenig stört mich, dass die Bank um eine Platte zu hoch steht, was sich hätte vermeiden lassen, wenn ihre Basis in Weiß genutzt worden wäre.

Springbrunnen

Ebenfalls baulich schön umgesetzt ist der Springbrunnen, dessen innerer Rand blütenförmig ist. Für den oberen Abschluss des Randes wurden 4 x 4-Macaronikacheln (27507pb17) neu bedruckt, die dem kalkweißen Brunnen etwas Farbe verleihen. Besonders genial ist die Verwendung transparent hellblauer Energie-Elemente (27393) für das herablaufende Wasser. Zwar ist ihre gleichmäßige Positionierung etwas anspruchsvoll, das Ergebnis spricht aber für sich! Und auch die Nanofigur (90398) oben bildet einen gelungenen Abschluss.

Was die Bauwerke betrifft, ist der Springbrunnengarten nun fertiggestellt, es fehlen nur noch ein paar Pflanzen.

Studentenblume

Die erste davon ist eine Studentenblume (Tagetes patula), auf der sich ein Isabellaspinner (Graellsia isabellae) niedergelassen hat. Dieser nutzt das klassische Schmetterlingselement mit einem neuen, sehr realistischen Druck (80674pb06), nur hätte das Teil besser in Olivgrün statt Lime sein sollen.

Für die Studentenblume werden die neuen Rosenelemente (5904) in Orange genutzt und mit den typischen Blüten (24866) in Bright Light Orange und Reddish Orange geschlossen. Viel besser ist aber, dass es bei den Designern mal wieder um die Wurst (33078) ging, die nun als Stängel eingesetzt wurde. Weiß jemand, ob es bei denen irgendwie einen internen Wettbewerb für die kreativste Nutzung bestimmter Teile gibt?

Die Studentenblume wird nun rechts in den dafür vorgesehenen Schacht gestellt. Dann ist Blume im Schacht!

Zypresse

Wo wir gerade bei kreativer Teileverwendung waren: Die Mittelmeer-Zypressen (Cupressus sempervirens) nutzen für die Nadeln insgesamt 64 Minifiguren-Klauen (10187), die in SNOT-Steine (4733) gesteckt und von Kristallen (52) gekrönt werden. Alle drei Elemente sind neu in Dunkelgrün. Ihre präzise Ausrichtung dauert allerdings sehr lange, wobei man aber auch hier mit einem hervorragenden Ergebnis belohnt wird.

Die beiden Zypressen flankieren das Waschbecken und verdecken den Blick auf die Säulen dahinter ein wenig.

Weinrebe

Die letzte Pflanze ist die Edle Weinrebe (Vitis vinifera subsp. vinifera). Dassissgut! Wwwein! Mmmeeehr dddavvvonnn! Mit nur drei Ästen wirkt die Pflanze etwas dürr, und auch das für Animal Crossing entwickelte Wurzelelement (5256) sieht etwas primitiv aus. Der 2 x 2 x 2-Kegel (3942c), auch so ein 45 Jahre altes Teil, ist jetzt neu in Braun erschienen, ebenso das – deutlich jüngere – Geweih (1613) in Weiß, das wohl irgendwelche Blüten nachbilden soll, die aber nicht gleichzeitig mit den Weinbeeren getragen werden. Insgesamt finde ich die Weinrebe etwas schwach. (Obwohl sie ja eigentlich stark sein müsste, trägt sie doch Blüten und Früchte zugleich.)

Im Modell dagegen wirkt sie wieder recht gut, da ihre ausladende, aber luftige Struktur den Blick auf die hinteren Pflanzen nicht verdeckt. Damit wäre der Aufbau abgeschlossen!

Ersatzteile

Mit 51 Elementen bleiben viele Teile übrig (eben 51), wobei die Pflanzenteile bei mir besonders gern gesehen sind, gerade die Tulpe. Aber auch die weiße Trophäe gefällt mir gut, kaum minder die nougatfarbene 1 x 1-Kachel (3070, aufgrund ihrer seltenen Farbe).

Bedruckte Teile

Wie gesagt, wurden fünf Teile neu bedruckt: vier 1 x 2-Kacheln (3069pb1314), acht 2 x 2-Eckkacheln (14719pb010) und zwanzig 2 x 2-Kacheln (3068pb2562) in Tan, vier 4 x 4-Macaronikacheln (27507pb17) in Weiß und ein Schmetterling (80674pb06) in Lime, zusammen 37 Teile. Die geometrischen Figuren auf den Fliesen spiegeln das islamische Bilderverbot wider, das mit der maurischen Eroberung al-Andalus‘ auch in Spanien galt. Die eckigen Fliesen erlauben dabei eine unbegrenzte Parkettierung, die wir in Zukunft wohl in vielen MOCs nordafrikanischer und persischer Architektur finden dürften.

Finales Modell

Der Springbrunnengarten hat zwar eine Schokoladenseite (na gut, die gab es damals noch nicht), wirkt aber von allen Seiten ansehnlich, insbesondere dank der Blumen an der Rückseite des Waschbeckens. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass der Garten etwas leer ist, zumindest ein paar Blümchen auf dem Rasen wären schön gewesen, oder kleine Statuen.

Module

Ich habe schon mehrfach betont, dass das Modell in Sektionen aufgeteilt wurde, also quasi ein Modular Building ist. Hier seht ihr nun die vier Hauptmodule mit einer alternativen Konfiguration in einem Hochkant-Format.

Von den acht kleinen Modulen sind vier Pflanzen, eins das Waschbecken und drei kleines Zubehör, die sich an den verschiedenen Stellen einstecken lassen. Da die Weinrebe aber sehr raumergreifend ist, passt sie nicht an die Laubengänge, ohne dort zu kollidieren. Übrigens haben die Standfüße dasselbe Format wie im Garten der Stille und können daher mit den Pflanzen dort ausgetauscht werden.

Detailbilder

Zum Schluss noch ein paar Detailbilder des Gartens in seiner Standardkonfiguration:

Vielen Dank an die LEGO Group, die uns dieses Set für unser Review zur Verfügung gestellt hat. Der Artikel gibt jedoch ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.

Fazit: 10359 Springbrunnengarten

Mit dem Springbrunnengarten hat LEGO versucht, an den offenbaren Erfolg des Gartens der Stille anzuknüpfen. Beide Modelle bieten einen modularen Aufbau, der mit den Hauptsegmenten hier nochmal verstärkt wurde – während die Basen stark unterschiedlich sind. LEGO wirbt damit „die Bäume, Blumen und Laubengänge immer wieder neu [zu arrangieren] und […] alle 4 Ecken des Gartens [zu verschieben], bis du den perfekten Look erzielt hast.“ Ich lese daraus, dass LEGO selbst nicht ganz glücklich mit dem Modell ist und auf die Optimierung der Kunden setzt…

Und diesem Eindruck muss ich zustimmen. Der Springbrunnengarten bietet zwei schöne Brunnen, nebst zwei Wasserbassins, in der typischen Architektur spanischer Gärten. Leider ist der Aufbau, bedingt durch die hohe Symmetrie dieser Gärten, etwas wiederholend, und auch die Pflanzen, also das zentrale Element eines Gartens, sind recht wenig an der Zahl.

Der hohen Zahl neu bedruckter oder neu eingefärbter Elemente, gerade in Dunkelgrün, steht gegenüber, dass das Set durchaus in einer Art Minifigurenmaßstab ausgeführt zu sein scheint, wie sein Vorgänger aber über keine Minifiguren verfügt. Während es zwar primär um den Garten als solchen geht, hätte die eine oder andere Figur gern enthalten sein dürfen, bei Bedarf aber in einem Fach in der Basis verstaut werden können. Mit Minifiguren wirkte der Garten auch weniger leer als jetzt.

Die UVP des Sets ist um 5 Euro geringer als beim Garten der Stille, bei 61 Teilen weniger, dafür aber eben mit den ganzen neu bedruckten Teilen, während es beim Vorgänger keine gab (außer den bereits existenten Koi). Dennoch finde ich das Modell etwas klein für 100 Euro, 1300 Teile hin oder her. Rein optisch macht der Garten der Stille für mich einfach mehr her; wenn ihr euch für Gärten begeistern könnt, kann ich euch den Springbrunnengarten aber trotzdem empfehlen, vor allem, da es ihn im freien Handel bereits für mehr als 25 Prozent Rabatt gibt.

Bewertung

Positiv Negativ
  • Modularer Aufbau
  • Schöne Brunnen und Architektur
  • Viele neu bedruckte und neu eingefärbte Teile
  • Begrenzte Kompatibilität der Basis mit dem Garten der Stille
  • Teilweise repetitiver Aufbau
  • Etwas wenige Pflanzen
  • Keine Minifiguren

Benotung 🎵

Gesamtnote: 7
  • Umfang & Bauspaß: 7
  • Optik & Farben: 8
  • Minifiguren: 
  • Bespielbarkeit:
  • Preis/Leistung: 7

Von 1 (mau) bis 10 (wow)

Eure Meinung!

Was sagt ihr zu dem neuen Springbrunnengarten und der Idee von „Gärten der Welt“ insgesamt? Wer hält den Garten der Stille in Ehren und wird sich dessen Nachfolger demnächst zulegen? Erzählt es uns in den Kommentaren!

Simon Brandt

Seit frühester Kindheit begeisterter LEGO-Fan und sammelt vor allem City und Creator.

8 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Meine Hauptkritikpunkte wären, dass a) die Pflanzen etwas zu gewöhnlich sind und b) dass es zu wenige (verschiedene) sind. Damit erklärt sich auch der etwas zu symmetrische Look, den man nicht aufbrechen kann. Gerade bei den Zypressen hätten ja gut und gerne 5 Stück drin sein können, inklusive vielleicht einer etwas bauchigeren. Dann hätte man die schlanken auch als Alleebäume nebeneinander stellen können und die rundlichere auf die Wiese. Und natürlich hätte man dann auch noch mit der Höhe spielen können. Genauso habe ich ja schon bei der Vorstellung des Sets gesagt, dass die Kastenhecken mit einem Muster bedruckt sein müssten, damit sie nicht so massiv wirken. Sicher würde man noch andere Ideen finden. Es wäre sicher auch interessant gewesen, die Säulen und Wände mit bunten Scherben zu bedrucken. Das ist ist ja in den südlichen Regionen nicht erst seit Gaudí üblich. Dann würde das nicht so steril wirken und wäre auch ein Blickfang.

  2. Danke für dieses sehr unterhaltsame Review! Das Set steht schon auf meiner Wunschliste,der Preisalarm ist aktiviert. Ich werde es aber auf jeden Fall umbauen und mich dabei von den wunderschönen Gärten von Schloss Trautmannsdorff bei Meran und dem orientalischen Garten aus den Gärten der Welt in Berlin inspirieren lassen. Darauf freue ich mich schon sehr!
    Die Zypressen gefallen mir gut, die Hecken aber nicht. Den Garten der Stille habe ich nicht, beim Platz muss ich mich etwas einschränken, habe mir aber einen kleinen japanischen Garten gebaut. Bin gespannt, welcher Garten in dieser Reihe folgen wird, von mir aus gerne ein englischer Rosengarten….

  3. Dies ist ein Set, was sicher den Weg zu mir finden wird, wenn ich es für einen richtig guten Preis bekommen kann. Ich werde es sicher dann 1x aufbauen, aber dann wird es ein Teilespender werden, heißt es wird ausgeschlachtet und was eigenes gebaut. Diese totale Symmetrie mag ich einfach nicht. Pflanzen werden zwar in solchen Parks in Form geschnitten, aber es hätte einfach mehr Abweichung und Unterschiedlichkeit und eben auch mehr interessante Pflanzen geben können. Wie auch beim Garten der Stille fehlen auch mir ein paar Minifiguren. Ich mag solche unbelebten Szenen einfach nicht. Über die Fliesen freue ich mich jedoch.

  4. Simon, vielen Dank für Deine Rezension, die mir einen umfassenden Eindruck des Gartens ermöglicht!!! Das Set ist schön, aber ich habe keinen Platz dafür. Drückt mir die Daumen, dass es diese großartigen bedruckten Fliesen zu Steine und Teile schaffen!

  5. Die Hecken sind ja winzig, sowohl die Studentenblume als auch der Schmetterling (!) wirken daneben viel zu groß. Vielleicht hat LEGO deshalb auf Minifiguren verzichtet, damit das Fehlen eines einheitlichen Maßstabs nicht so auffällt?
    Ansonsten – ich bin hier fast nur mehr stille Mitleserin, weil mir der Capcha-Wahnsinn die Freude am Kommentieren verleidet, wie auch andere angemerkt haben. Für eine alternative Lösung wäre ich dankbar.

  6. The Storytelling Brick

    2. Februar 2025 um 18:55

    Den Garten der Stille finde ich ebenfalls spannender als diesen hier. Der unpassende Maßstab springt sehr auffällig ins Auge, zusätzlich die anspruchslos gestaltete Grasfläche und die relativ langweilige Symmetrie. Persönlich hätte ich mich mehr auf die Umsetzung des Park Güell gefreut. Würde ich zwischen den beiden Gärten wählen müssen, wäre weiterhin der Garten der Stille mein Favorit. Macht einfach mehr her. Immerhin bekommt man noch beim Springbrunnengarten diese nett bedruckten Fliesen. Und einen neuen Schmetterling fürs Schmetterlinghaus. Oder als präpariertes Exemplar für den Schaukasten. Trotz allem, lieben Dank für die ausführliche Review! Und vielleicht sehen wir ja in ein bis zwei Jahren deinen heimischen Vorgarten 😉

  7. Vielen Dank für dieses sehr unterhaltsame Review! 🙂

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