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LEGO Technic 42154 Ford GT 2022 im Review

LEGO Technic 42154 Ford GT 2022 | © André Micko

Der neue LEGO Technic Ford GT… abgefahren gut oder für die Schrott-… äh, Plastikpresse?

Heute geht es um… oje… ich sehe es gerade. Wie ist denn das reißerische Aufmacherbild hier reingerutscht? Das geht natürlich gar nicht. Ich hoffe, es ist dadurch kein falscher Eindruck entstanden! Falls doch möchte ich dem gleich zu Beginn entgegenwirken. Es folgt ein grundsolides und seriöses Review des neuen LEGO Technic Modells 42154 Ford GT 2022. Zu erwerben ab Anfang März für eine UVP von 119,99 Euro, bei 1466 Teilen. Kein Verriss. Keine sensationslüsternen Aktionen. Daher zuallererst das korrekte Titelbild:

LEGO Technic 42154 Ford GT 2022 | © André Micko

Für das einzige 18+ Set der im März erscheinenden Technic Neuheiten hat sich LEGO für den Ford GT 2022 entschieden. Beim realen Vorbild handelt es sich um den „Nach-Nachfolger“ des legendären Ford GT40 aus den Sechzigerjahren, der vier Jahre in Folge das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewann. Das Urgestein wurde zwischen 1964 und 1968 produziert und erfuhr in den Jahren 2004 bis 2006 eine Neuauflage unter der Bezeichnung Ford GT. Optisch am Original angelehnt, befand sich unter der Haube natürlich moderne Sportwagentechnologie. Ab 2017 produzierte Ford dann eine weitere, nun auch äußerlich gepimpte Version, von denen es diverse Sondereditionen gibt. Ein V6 mit 3,5 l Hubraum und über 600 PS kommt seitdem zum Einsatz.

Das LEGO Modell im Maßstab 1:12 spielt in der Liga der Mini-Supercars, von denen bisher der 42096 Porsche 911 RSR sowie der nicht ganz unumstrittene 42125 Ferrari 488 GTE erschienen (Aufkleber zu klebrig, Plastikanteil in den Steinchen zu hoch, zu instabil beim Überfahren und was eben sonst noch an berechtigter Kritik damals kursierte…). Zwar gab es beim Ferrari etwa 200 Teile mehr zu verbauen, dennoch lag die damalige UVP mit 179,99 Euro gefühlt um Welten höher. Im Zuge der letzten Preisanpassungen stieg sie sogar auf 199,99 Euro. Ähnliches machte der Porsche mit, der von 149,99 Euro auf nun 199,99 Euro sprang. Die Vergütung für Lizenzthemen liegt bei Ford wohl deutlich niedriger, wodurch der GT 2022 im direkten Vergleich wie ein Schnäppchen wirkt. Doch genug der einleitenden Worte. Was steckt denn nun unter der Haube?

Eckdaten

Verpackung und Inhalt

Klar, dass die Verpackung dem üblichen 18+ Design folgt. Dominierendes Schwarz, dazu die wichtigsten Infos unterhalb des Modellfotos aufgedruckt. Rückseitig finden sich weitere Details sowie ein Bild des großen Bruders. Die 276 Seiten starke Anleitung hilft gewohnt detailliert beim Aufbau. Mit 26 Aufklebern kann der Straßenflitzer verziert werden. Beim Ferrari waren es übrigens (Achtung, Zahlendreher!) 62 Aufkleber. Zufall?




Sowohl Anleitung als auch Aufkleberbogen lagen ungeschützt in der Schachtel, haben dies jedoch ohne Knicke und unbeschadet überstanden.

Der Aufbau

Der Aufbau ist in fünf Bauabschnitte unterteilt, geht gut von der Hand und macht Spaß. Müßig zu erwähnen, dass letzteres eine Frage der Vorlieben ist. Natürlich handelt es sich um einen Technic-Aufbau, das heißt Pins stecken, Zahnräder montieren und hier und da etwas störrisches Gefrickel. Langweilig wurde es mir jedenfalls nicht. Pro Bauabschnitt ist man bis zu einer Stunde beschäftigt, der Ford lässt sich also nicht mal eben in der Mittagspause zusammenstecken.

Ende Bauabschnitt 1


Die durchsichtigen Zylinder ermöglichen tiefe Einblicke…


Ende Bauabschnitt 2


Ein Print auf der 1×1 Rundfliese


Ende Bauabschnitt 3


Die Scheinwerfer sind auch bedruckt


Ende Bauabschnitt 4


Vorne werden die Räder nur auf einer Achse montiert


Neue, andersfarbige und interessante Teile, die beim Ford zum Einsatz kommen

Das fertige Modell

Das Modell ist etwa 39 cm lang, ohne Außenspiegel 18 cm breit und ohne Hand-of-God Steuerung auf dem Dach 9 cm hoch. Damit ist er der Kleinste im Mini-Supercar-Trio und gute zehn Zentimeter kürzer als der deutsche beziehungsweise italienische Kollege.





Er ist stabil gebaut und lässt sich problemlos transportieren. Insbesondere das Dach eignet sich gut zum Anpacken und ist sehr robust mit der gesamten Karosserie verbunden.

Die vier Räder sind einzeln aufgehängt und gefedert. Jeweils eine Feder kommt dabei zum Einsatz, was völlig ausreicht. Die Federung ist ordentlich straff und geht nicht vor dem Fahrzeuggewicht in die Knie.

Die Hinterräder sind über ein Differenzial mit dem 6 Zylinder Motor verbunden, so dass dieser beim Schieben des Fahrzeugs angetrieben wird. Die typischen Technic Zylinder sind durchsichtig, was einen schönen Blick auf die Funktion der Kolben ermöglicht. Die darüber liegende Klappe lässt sich öffnen und ermöglicht eine ungetrübte Sicht auf die inneren Werte des Fahrzeughecks.

Auch die vordere Haube ist aufklappbar. Darunter kommt die Mechanik der Lenkung zum Vorschein.

Die Schmetterlingstüren lassen sich schräg nach vorne aufklappen. Realisiert ist dies über einen einzigen Technic-Pin, der als Scharnier dient. Dafür muss er in einem bestimmten Winkel montiert werden. Sehr schön umgesetzt. Eine zusätzliche Gelenkstange unterstützt die Führung der Türen, also deren gewünschte Bewegungsrichtung. Leider bringt das Ein-Pin-Scharnier mit sich, dass die Türen etwas instabil sind. Weil sie in ihren Endpositionen da bleiben, wo sie sollen, ist dies aber noch in einem akzeptablen Rahmen.

Der Blick ins Cockpitinnere offenbart neben dem mit Aufklebern gestalteten Armaturenbrett einen kleinen roten Hebel zwischen Fahrer- und Beifahrersitz. Drückt man diesen nach hinten, erhebt sich mittels einer interessanten Hebelkonstruktion der Heckspoiler in die Höhe. Das ist toll gemacht. Den Anstellwinkel des Spoilers könnte man zusätzlich manuell verstellen, um die bestmögliche Aerodynamik herauszukitzeln.


Das Lenkrad ist, da es nur auf einen Pin aufgesteckt ist, zwar drehbar, ansonsten aber funktionslos. Zum Lenken dient die Hand-of-God Steuerung, also das schwarze Z12 Zahnrad auf dem Dach. Bei einem 18+ Modell finde ich die externe Lenkung aus optischen Gründen fehl am Platz. Sie kann aber leicht entfernt werden, indem das Zahnrad samt 3er Achse herausgezogen und irgendwo unauffällig im Fahrzeug untergebracht wird.





Vielen Dank an die LEGO Group, die uns dieses Set für unser Review zur Verfügung gestellt hat. Der Artikel gibt jedoch ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.

Fazit

Der Ford GT50 2022 bringt einiges an Aufbauspaß und interessante technische Umsetzungen mit sich. Stellt man das kleine Modell und das reale Vorbild (virtuell) nebeneinander, sind Unterschiede zwar durchaus zu erkennen, dennoch kann der kleine Ford gefallen.

Mit einer UVP von 119,99 Euro ist er im Vergleich zum 42125 Ferrari und 42096 Porsche um einiges günstiger, bietet aber in Relation nicht viel weniger. Kommen dann noch Technic-typische Rabatte zum Zug, muss man nicht lange zögern…

Bewertung

Positiv Negativ
  • Vergleichsweise günstig
  • Heckflügelmechanik
  • Kurzweiliger und interessanter Aufbau
  • Optisch nicht ganz originalgetreu

Eure Meinung!

Habt ihr nur in der Hoffnung das ganze Review gelesen, dass der Reifen doch noch über den Ford rollt? Wie gefällt euch das dritte „Mini-Supercar“? Oder sollten es dann doch lieber die Großen sein? Oder wartet ihr immer noch auf ein ganz bestimmtes Fahrzeug? Lasst uns gerne in den Kommentaren ein bisschen plaudern…

André Micko

LEGO Technic und Speed Champions Sammler, MOC-Tüftler – alles ist in Bewegung

24 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Kurze Korrektur gleich zu Beginn: Die UVP des Ferraris lag zunächst bei 179,99€. Der Ford ist nicht nur preistechnisch das deutlich bessere Modell im Vergleich zum Ferrari, also vieles richtig gemacht Lego. Bloß den „Rallye-Look“, also viel zu viel Luft zwischen Reifen und Radkasten hat er von seinem Vorgänger leider übernommen. Hier sollte man entweder auf eine Federung ganz verzichten oder ein höhenverstellbares Fahrwerk zur Wahl zwischen Spiel- und Displaymodus einbauen. Sieht insgesamt nach einem gescheitem Modell und einem fairen Deal aus, aber mal abwarten, wie andere Rezensionen ausfallen.

  2. Mir gefällt die Farbe gut, und der Marktpreis geht auch schon in die richtige Richtung. Irgendwann wird der GT sicher den Weg in meine Sammlung finden.

  3. Ich bin eigentlich kein Technic Fan, aber der Ford GT sieht echt gut aus. Ich glaube da werde ich irgendwann Mal schwach.

  4. Ui, ein LEGO Technic Review von André!!! Transparente Zylinder, das ist ja eine gute Idee! Die Scheinwerfersteine finde ich auch faszinierend. Da ich ja beschlossen habe, keine Technic Modelle mehr zu kaufen, bin ich nun auf Deine Rezensionen angewiesen, um mir einen Eindruck von den erscheinenden Modellen zu verschaffen. Danke dafür! Die dunkelblaue Farbe gefällt mir, das Zusammenspiel der Liftarme im Unterboden weckt durchaus Begehrlichkeiten, herauszufinden, was sich da wie und warum bewegt, für ein Technic Modell wirklich wenig Spalten. Hach!

  5. Voll der Clickbait, ey, so billig, ich werde Zusammengebaut in Zukunft meiden, ey.

    😉

    Wie immer ein tolles Review, André. 🙂

  6. Angehend des Thumbnails/Clickbait/
    Erstes Foto fur den Artikel:

    Warum so Respektlos wegen seiner Lieblingshobby/Favoritbasteln, andere Lego Fans, Fans von anderen Autohetsteller als Volkswagen AG (Porsche), TLG und ein freies Set (nicht
    aus eigenen Geldbeutel bezahlt?

    Not okay.

    Heute habe ich Geburtstag,
    und ausserdem mag ich den Autohersteller FORD.

    So einer enttäuschung dieses Artikel zu sehen und lesen.

    • Da ich des Schwedischen leider nicht mächtig bin: Was sagen denn die schwedischen Reviews?

    • Ist doch ein positives Review…!?

      Alles Gute zum Geburtstag 😊

      • „für die Schrott-… äh, Plastikpresse?“

        Positives?

        Nöö. Dat kann et nett sein.
        Was meinst Du, was ist Positives mit wörte wie „Schrott“ und „Plastikpresse“?

        • Ja, ein etwas überspitzter Einstieg mit einer (leicht) provokanten Fragestellung und einem satirischen Ansatz bezüglich der vorherrschenden Clickbait- und künstlichen Streitkultur.

          Nur in der Überschrift. Und im ersten Satz des Reviews umgehend aufgelöst.

          Darauf folgen etwa 1000 Wörter eines sachlichen und positiven Reviews, mit vielen mühevoll gestalteten Bildern eines schönen Autos… 😊

          Musst du natürlich nicht lesen. Falls doch, würde es mich interessieren, was abgesehen von der Überschrift im übrigen Teil eine „Enttäuschung“ für dich war… (bisher erscheint es mir zumindest so, als ob du nach der Überschrift direkt hier in die Kommentarfunktion gesprungen bist…).

  7. Danke für das Review! Es hat mich in der Auffassung bestätigt, dass das ein super Modell ist. Die neuen feineren Paneele gefallen mir sehr, ihretwegen finde ich auch den kleinen Bugatti sehr gelungen. Habe mich seit dem Defender nicht mehr so sehr auf ein Technicset gefreut. Und beide sind von Milan Reindl. Zufall?

  8. Das gleiche wie beim Ferrari. Aufkleber und Anleitung nicht mal verpackt. Das machen sie bei deutlich billigeren Sets doch auch nicht. Ich musste mir vom Support letztes Jahr nen neuen Aufkleberbogen für den Ferrari schicken lassen weil er komplett zerknickt war. Für über 100€ ne Frechheit finde ich.

    • Du hast über 100 € für den neuen Aufkleberbogen bezahlen müssen? Das ist tatsächlich eine Frechheit!

      PS doch, machen sie auch bei billigeren Sets…

  9. Ich fahre seit 24 Jahren immer einen Ford – und ja, ich hätte gern so einen Sportkracher – was soll ich sagen, wir brauchen was Praktisches zum Transportieren. Also ist es ein Kuga und der vorletzte hatte genau dieses schicke Blau. Ich kaufe ja keine Technik-Sets, man muss sich beschränken – aber dieser hier würde mir sehr gefallen – in der Lego- und der realen Welt.
    Danke André, wie immer, ein bissel Schmäh muss sein und ist genau dass, was ich auch erwarte.

  10. Was? Das Auto wurde nicht verschrottet? Schade! Ich hätte ihn gerne so platt wie einen Flunder gesehen!

  11. Orientiert sich an den neuen Ford GT Modellen nicht an dem Ur GT40

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