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LEGO Technic 42157 John Deere 948L-II Skidder im Review

LEGO 42157 John Deere 948L-II Skidder | © André Micko

Review gibt Aufschluss: Ist der neue LEGO Technic 42157 Joihn Deere 948L-II Skidder waldtauglich oder nur etwas fürs Kinderzimmer?

Vor knapp 220 Jahren fing es an. John Deere wurde Anfang 1804 in den Vereinigten Staaten geboren, machte als junger Mann eine Lehre zum Schmied und gründete daraufhin sein Unternehmen Deere & Company. Deren Hauptmarke John Deere ist heute einer der größten Landmaschinenhersteller weltweit. Mit gut 80.000 Mitarbeitern erwirtschaftete das Unternehmen mit dem springenden Hirsch im Logo und Sitz in Illinois 2022 einen Umsatz von über 50 Milliarden US-Dollar. Nicht schlecht.

Große Traktoren, Mähdrescher und Ballenpressen sind Teil des Programms. Wer keine zwanzig Hektar Feld oder Wald zu bearbeiten hat, dem bietet John Deere auch normale Rasenmäher für den kleinen Garten an. Im Vergleich mit den maschinellen Riesenmonstern werden die Mäher wohl in der firmeneigenen Spielzeugabteilung entwickelt.

Und natürlich kann man auch IHN erwerben. Den Skidder. Das Flaggschiff der Reihe ist über acht Meter lang, etwa dreieinhalb Meter hoch und breit, wiegt 22 Tonnen und wird von einem 300 PS Motor auf 25 Km/h gebracht. Na gut, der letzte Wert klingt weniger beeindruckend. Dennoch ein kraftstrotzendes Ungetüm. LEGO hat mit dem Technic Set 42157 John Deere 948L-II Skidder ebenjenes als Modell auf den Markt gebracht. Um den Preis des realen Vorbilds zu erfahren, muss man bei John Deere ein Angebot anfragen. LEGO stellt uns für sein Modell die Daten erfreulicherweise leichter zur Verfügung: 189,99 Euro in der UVP kostet das grüne Wägelchen, welches aus 1492 Teilen zusammenzusetzen ist.

Aber was um alles in der Welt ist eigentlich ein „Skidder“? Ein Skidder ist ein Holzschlepper für die Forstarbeit. Wenn im Wald Bäume gefällt werden, müssen diese irgendwie zu den Lastwagen kommen, die sie dann zur Weiterverarbeitung beispielsweise zu einem Sägewerk fahren. Holzschlepper, Rückemaschinen oder eben Skidder greifen die gefällten Baumstämme und ziehen sie über im Wald provisorisch errichtete Wege (sogenannte Rückegassen) zu den Waldwegen, die von LKWs befahren werden können. Früher hat man Ketten an den Stämmen befestigt und sie mit Hilfe von Pferden aus dem Unterholz gebracht. Gut für die Tiere, weniger gut für den Wald, machen das heute große Maschinen. Aber werfen wir doch jetzt einen Blick auf die kleine Maschine aus Dänemark.

Eckdaten

Verpackung und Inhalt

Neben dem Bild des Skidders vor forstlichem Hintergrund sind das John Deere Logo abgebildet sowie der Hinweis auf die Pneumatik Funktionen. Die Altersempfehlung liegt bei 11+. Auf der Rückseite werden wie üblich die Funktionen in Detailbildern dargestellt. Auch ein Foto des realen Skidders mit einigen Eckdaten ist vorhanden. Ich finde den Kleinen im direkten Vergleich ziemlich gut getroffen.

Ein Blick in die Schachtel offenbart vier riesige Reifen, viele Tütchen mit den Teilen und, tataaa, endlich, nach gefühlt jahrelanger Vorankündigung, meine erste Papiertüte! Freude und Erstaunen mischten sich in den spannenden Moment, als ich sie öffnete um den Inhalt zu erkunden – im Gegensatz zu den durchsichtigen Plastiktüten ist dieser ja vor neugierigen Blicken geschützt. Die Pneumatikschläuche waren drin. Schön.

Die 272 Seiten starke Anleitung kommt geschützt in einem Karton daher, zusammen mit dem Stickerbogen. Zwanzig Bebber verschönern mit Hirschen, Typenbezeichnungen und diversen Details das Modell.



Juhu! Papiertüte!

Der Aufbau

Der Aufbau ist in vier Bauabschnitte unterteilt und geht gut von der Hand. Einzig die Pneumatikschlauchverbindungen sind etwas knifflig. Die Verbindungen mit den Zylindern lassen sich dank guter Erreichbarkeit relativ leicht herstellen. Unter den Ventilen geht es um einiges enger zu, so dass auch ein biegsamer Silikonschlauch störrisch werden kann und einiges an Kraft und Geduld erfordert. Der übrige Aufbau ist Routine für den versierten Technic-Fan, für alle anderen natürlich ebenso machbar. Kleiner Tipp vom Profi: auf die laufrichtungsgebundenen Reifen achten (die Dinger sind meine Archillesferse… zum Aufbaubeginn: „…muss nachher auf die Reifen achten!“. Beim Bearbeiten der Fotos: „Mist, nicht auf die Reifen geachtet…“ – Immerhin fällt es mir mittlerweile auf, bevor das Review online geht).



Neue, andersfarbige oder interessante Teile

In der Masse an LEGO Teilen und Sets sowie der Verwendung von unterschiedlichen Teilenummern und Farbnamen ist es oft schwierig zu bestimmen, ob ein Teil neu, in der Farbe bereits erschienen oder einfach nur selten ist. In diesem Kapitel will ich daher der Einfachheit halber alle Teile zeigen, die mir in einem Set aus vorgenannten Gründen (neu, interessante Farbe oder selten) zeigenswert erscheinen.

Das fertige Modell



Der Skidder ist etwa 44 cm lang, dazu kommen 10 bis 20 cm, je nachdem wie weit der Greifarm ausgefahren wird. Die Höhe beträgt knapp 20 cm. Mit ebenfalls 20 cm Breite sprengt er jede City-Straße, aber er ist ja auch für den Wald gemacht.

Die Reifen sind jeweils an einer Achse über ein robustes Differenzial miteinander verbunden. Da der Skidder einen Allradantrieb besitzt, sind auch die Differenziale mittels Zahnrädern und Technic-Achsen aneinander gekoppelt. Eine davon abgehende Verbindung führt zum 6-Zylinder Motor unter der riesigen, grünen Haube. Durch Klappen an der Seite kann man einen Blick auf den Motor werfen. Allerdings sind die Öffnungen sehr klein, so dass die Sicht darauf eingeschränkt ist. Zum Einsatz kommen hier nicht die Standardkolben und -Zylinder, sondern als „Klacker-Motor“-Ausführung kleine Achsen (oder in diesem Fall Pins), die über einer Nockenwelle sitzen und von dieser periodisch nach oben gestoßen werden. Das dabei erzeugte, namensgebende Klackern ist hier jedoch kaum zu hören, da sich die Nockenwelle recht langsam dreht und der Motor gut gekapselt hinter dicken Wänden aus Technic Paneelen verbaut ist.


Blick auf den Motor

Die Hinterachse, also auf der Seite des Greifarms, ist starr, die Vorderachse ist in der Mitte pendelnd aufgehängt. Das reicht um auch über größere Hindernisse zu fahren. Eine Federung ist nicht vorhanden. Sie fehlt mir allerdings auch nicht bei diesem Modell.


1:0 für den Skidder

Der vordere Schild, oder um genau zu sein, der Polterschild, wie es bei Forstmaschinen heißt, lässt sich heben und senken. Hierfür gibt es neben dem Führerhaus ein kleines Zahnrädchen. Das lässt sich ganz passabel bedienen. Etwa sechs Umdrehungen sind notwendig, um von der obersten Stellung zum Bodenkontakt zu gelangen.

Die Höhenverstellung des Polterschilds erfolgt über das kleine Zahnrädchen


Enger geht es im Führerhaus zu. Die Türen lassen sich aufklappen, was jedoch nicht wesentlich mehr Zugang zum Inneren gewährt. Es ist daher etwas fummelig, zumindest mit dicken AFOL Fingern, den Stuhl anzuheben und um 180 Grad zu drehen. Die Stuhlausrichtungsoption entspricht dem großen Vorbild, je nachdem ob man fährt oder hinten mit dem Greifarm arbeitet.

Der Stuhl ist um 180 Grad drehbar

Auf dem Dach des Führerhauses befindet sich die Hand-of-God Steuerung, ein schwarzes Z20 Zahnrad. Der Skidder geht mit einer Knicklenkung in die Kurven. Das heißt, er besteht aus zwei Fahrzeugteilen, die über ein Gelenk verbunden sind. Zum Lenken werden diese mit Hilfe des Zahnrades verschwenkt, oder eben geknickt. Das klappt trotz des hohen Gewichts selbst im Stand ganz gut, vor allem wenn man nicht nur am Zahnrad dreht, sondern es unterstützend in die entsprechende Knickrichtung des vorderen Fahrzeugteils drückt.

Knicklenkung

Funktionales Herzstück ist natürlich die Pneumatik des Greifarms. Die Pumpe sitzt direkt vor dem Führerhaus und ist gut erreichbar. Die Ventile sitzen direkt hinter dem Greifer, halb unter dem Führerhausdach. Sie sind daher etwas schwieriger zu bedienen und werden darüber hinaus noch von den Schläuchen überdeckt, wenn sich der Greifarm hinten befindet. Der Greifarm selbst beziehungsweise die Pneumatik funktioniert hervorragend. Wenige Pumpenvorgänge reichen, um die jeweiligen Zylinder mit Luft zu füllen und zur Bewegung anzutreiben. Auch die dahintersteckende Kraft ist beachtlich. Verletzungsgefahr besteht freilich keine, dennoch war ich überrascht, wie stark die Scheren mein Handgelenk umklammern können. Hinweis an die großen Brüder: mal mit der kleinen Schwester ausprobieren.

Steuerungsventile des Greifarms


Hier geht es etwas enger zu…




Die Gumminoppen sorgen für Halt


Vielen Dank an die LEGO Group, die uns dieses Set für unser Review zur Verfügung gestellt hat. Der Artikel gibt jedoch ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.

Fazit

Eine tolle, robuste Forstmaschine. Leichte Abzüge bei der Bedienbarkeit der Pneumatik, die abgesehen davon hervorragend funktioniert und sehr kräftig ist. Mit den dicken, allradangetriebenen Reifen kann sich das Gefährt problemlos einen Weg durchs Unterholz bahnen. LEGO hätte gerne noch Bäume spendieren dürfen, wie beispielsweise beim 9397 Holztransporter. So muss man dann doch selbst in den Wald (wer die Möglichkeit dazu hat) oder eben sehen, was sich in der LEGO City greifen lässt.



Bewertung

Positiv Negativ
  • Robustes Fahrzeug
  • Basierend auf realem Vorbild
  • Starker Pneumatik Greifer
  • Bedienbarkeit der Pneumatikventile eingeschränkt

Eure Meinung!

Wird der Skidder bei euch vorfahren? Oder habt ihr euer Holz für den kommenden Winter schon zusammen? Und ganz wichtig, an alle Germanisten gerichtet: heißt es der oder das Polterschild? Lasst uns in den Kommentaren ein wenig plaudern…

André Micko

LEGO Technic und Speed Champions Sammler, MOC-Tüftler – alles ist in Bewegung

10 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Moin.
    Bei mir hat der Skidder den Weg ins Regal gefunden.
    Ich finde ihn auch sehr formschön. Auch von den kleinen lässt er sich anständig bespielen.
    Die Lage der Ventile stört mich persönlich nicht, da der Skidder für mich nur im Regal steht und die Optik so
    nicht beeinträchtigt wird.
    Beim Spielen mit den kleinen hat sich nur gezeigt, dass die Logohalter auf den Türen relativ leicht und häufig ab gehen.
    Auch ein Luft Reservoir wäre für den Spielbetrieb schön gewesen.
    Trotz allem bin ich sehr zufrieden und würde ihn wieder kaufen.
    Mfg

    • Es gibt tatsächlich von LEGO einen Pneumatik Druckbehälter. Habe ihn aber selbst nie ausprobiert bzw. in den Händen gehabt. Wäre mal interessant…
      Vermutlich ist aber die Unterbringung im Modell nicht ganz einfach (hier hätte sich die große Motorhaube angeboten, müsste man aber dennoch die Schläuche über die Knicklenkung führen…)…
      Viel Spaß noch beim Spielen mit den Kleinen (wenn der Skidder mal wieder vom Regal runter darf…) 🙂

  2. Sehr schöner und hilfreicher Review André! Macht Appetit auf ein Fahrzeug, das auf den ersten Blick nicht so anspricht. Die Geländegängigkeit ist ein feines Merkmal. Kommt auf die Liste!

  3. Lego hat bei der Umsetzung aus meiner Sicht alles richtig gemacht. Er sieht dem Vorbild ähnlich, hat Funktionen und eine grandiose Farbe (ich mag grün). Einziges und entscheidendes Manko aber: mir gefällt das Teil einfach nicht.

    • Wie immer: Geschmackssache 🙂 Ist halt schon ein sehr spezielles Fahrzeug… (der Dank für die Farbauswahl geht dann wohl eher an John Deere… 🙂 ).

  4. Uuuiiii, eine Rezension von André! 25 km/h wären doch gar nicht so langsam, wenn der große Bruder Deines Exemplars auf einem Waldweg auf Dich zurollte, oder? Die Fotos, auf denen die Zweige transportiert werden, sind ein Traum! Pneumatik klingt auch toll, wahrscheinlich sollte ich das doch mal ausprobieren, nur zu Forschungszwecken! Und ich habe so viele neue Vokabeln gelernt! Andres ist ein Glückspilz und darf das eindrucksvolle Gerät fahren! Vielen Dank für Deine Erläuterungen zu den spannenden Funktionen! Ganz viele Grüße!

    • Naja, 25km/h bezogen auf 300 PS klingt erstmal nicht überragend… Für ein riesiges Waldfahrzeug, das tonnenweise Baumstämme schleppt, reicht die Geschwindigkeit natürlich… 🙂

  5. Gutes Review – Danke! 🙂

  6. “Gut für die Tiere, weniger gut für den Wald, …”
    Würde sagen, genau umgekehrt ist es korrekt.

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