Der LEGO Technic 8464 Pneumatik Radlader im Classic Review: Technic der alten Schule weckt Kindheitserinnerungen.
Da es mein erster Artikel auf dieser Seite ist wusste ich nicht recht, womit ich anfangen soll, also dachte ich mir: Ich bin ein LEGO Technic Freak, also fange ich mit dem ersten Technic Set an, mit dem ich in Berührung kam und das ist der 8464 Radlader, den sich mein Vater im Jahr 2001 gekauft hat. Folgend also mein LEGO Classic Review.
Inhaltsverzeichnis
Eckdaten
Die Eckdaten dieses Sets zu benennen ist relativ schwer, denn der Radlader war von 1997 bis 2005/06 auf dem Markt und da gab es nicht nur in der LEGO Welt große Veränderungen. Dieses Set wurde insgesamt zwei Mal überarbeitet und besitzt daher drei Setnummern: Zuerst kam der 8459 Radlader im Jahr 1997 auf den Markt, damals noch mit alten Technic Elementen, die aber 2001 durch die uns bekannten ersetzt wurden, und das Set erhielt die Nummer 8464.
Im Jahre 2004 kam der Radlader noch einmal raus, dieses Mal mit der Setnummer 8439 mit den neuen Grautönen Light-Bluish-Gray und Dark-Bluish-Gray, die neuen Pneumatik Zylinder und einem neuen Box Design. Der Preis ist sehr schwer herauszufinden, da es einerseits keine Preisvorschläge in den Katalogen gab und andererseits gab es noch keine einheitliche Währung. Auf Brickset fand ich einen Preis von 70 US-Dollar für den 8464, was ungefähr nach dem damaligen Wechselkurs 65 Euro entsprach. In Deutschland war er wohl um 150 DM zu haben und mein Vater hat ihn für cira 1.000 Schilling gekauft. Die Teileanzahl schwankte zwischen 583 und 592. Worin der Unterschied liegt, konnte ich leider nicht herausfinden.
Umfang und Zusammenbau
In diesem Review spreche ich nur über das Set 8464 von 2001, welches aus 583 Teilen besteht. Wenn man alle Teile vor sich liegen hat, kommt die erste angenehme Überraschung: Es gibt nur die Farben Gelb, Schwarz, Hellgrau und Dunkelgrau. Lediglich der Sitz und wenige Pneumatik Elemente, wie der Tank, sind in Blau gehalten, was aber Sinn macht, denn echte Pneumatikanlagen sind auch blau markiert, damit man bei Maschinen gleich von weitem erkennt: Achtung, hier ist komprimierte Luft im Spiel.
Den Karton habe ich leider nicht mehr, aber die Anleitung ist noch erhalten. Sie ist knapp 100 Seiten stark, dafür ist nicht nur die Anleitung für den Radlader dabei, sondern auch für das B-Modell, eine Forstmaschine mit Greifarm, sowie die Anleitung, wie man das A-Modell motorisieren kann. Die Anleitung ist dieselbe, wie die vom 8459, das heißt, die alten Elemente sind noch abgebildet, was beim Bau aber keine Probleme macht. Der Anleitung ist generell leicht zu folgen, auch wenn gerne bis zu zehn Teile pro Bauabschnitt verbaut werden. Aber die Teileliste bei jedem Abschnitt hilft dabei, dass alles schnell von der Hand geht. Neun Aufkleber sind auch noch dabei, welche aber die Zeit nicht unbeschadet überlebt haben, daher habe ich die beklebten Teile ersetzt.
Das Modell und die Funktionen
Wenn man das Modell nach zwei bis drei Stunden fertig gebaut hat, misst es 35 Zentimeter in der Länge, 14,5 Zentimeter in der Breite und 18 Zentimeter in der Höhe. Ein Riese ist es nicht gerade, dafür kann es als XL Tagebau Radlader in Minifiguren Maßstab durchgehen. Wem das nicht überzeugt, der wird dafür bei den Funktionen vom Set zufrieden sein. Das Modell kann alles, was ein Radlader können muss! Er besitzt einen theoretischen Allradantrieb mit zwei Differentialgetrieben. Diese treiben mit einer Kardanwelle den V6 Motor an, welcher eine unübliche Bauform besitzt, nämlich eine 120 Grad Bauform.
Gelenkt wird das Baustellengefährt mit einer Knicklenkung unter dem Führerhaus. Die „Hand-of-God-Steering“ ist als Warnleuchte „getarnt“. Ein Z40 Zahnrad übergibt schließlich das Drehmoment auf den vorderen Teil des Fahrzeugs. Das Lenkrad dreht sich natürlich mit! Leider ist das Knickgelenk eher instabil, was man darauf zurückführen kann, dass es die Drehscheiben zurzeit des Sets noch nicht gab. Dafür hat er aber einen wirklich guten Wendekreis.
Jetzt aber kommt die Funktion, welche das Set ausmacht: Die Pneumatik! Der gesamte Baggerarm ist mit den Pneumatik Zylindern angetrieben. Alles lässt sich einfach mittels zwei Hebel und der Pumpe hinter dem Führerhaus bedienen. Laut der Anleitung muss man 30x – 35x pumpen, bis der Tank voll ist, das fällt aber nicht schwer, die Pumpe ist gut befestigt und befindet sich direkt über den hinteren Ballonreifen, so werden alle Schwingungen gut absorbiert und das Modell gerät nicht ins Wanken. Über die beiden Hebel kann man dann den Arm heben und senken und die Schaufel kippen. Wenn man die Pneumatikschläuche gut verlegt hat, funktioniert alles einwandfrei und man kann auch einiges heben. Selbst wenn man die ganze Schaufel mit LEGO Steinen ausfüllt, zwingt man ihn nicht in die Knie.
Die Schaufel ist mittels zwei Achsen befestigt und kann daher schnell gegen eine selbstgebaute Gabel oder sonstiges Werkzeug ausgetauscht werden. Die Spielmöglichkeit ist daher unbegrenzt.
Fazit: 8464 Pneumatik Radlader
Wie man unschwer erkennen kann, bin ich von diesem Set begeistert! Der Zusammenbau ist sehr entspannt, da es keine störenden Farben gibt, mit der Anleitung macht man schnell Fortschritte, ohne ständig umblättern zu müssen und eine Stickerflut, wie bei so manch Set in der heutigen Zeit, bleibt aus. Besonders gut gefallen mir die Hubkolben des Motors und die Zahnräder, denn jedes Zahnrad ist hellgrau, es gibt auch keine roten, blauen oder orangen Pins und alle Achsen sind schwarz. Das Design ist zwar sehr rustikal, aber die Baumaschinen der 90er Jahre waren alle sehr kantig, daher passt das auch. Aber was das Set hauptsächlich allesmacht, ist der hohe Spielwert! Ich habe als Kind viel Zeit damit verbracht und sehr schönen Kindheitserinnerungen an diesen Radlader. Ich wünsche mir, dass eines guten Tages wieder solche Baustellenfahrzeuge mit Pneumatik auf den Markt kommen.
Eure Meinung!
Soweit meine Vorstellung des LEGO Technic 8464 Pneumatik Radladers. Wie gefallen euch dieses Set und mein erstes Review? Bitte äußert euch in den Kommentaren.
6. November 2020 um 14:42
Schönes Review 🙂
Ich kenne den Drucklufttank, hatte aber leider nie ein Set damit besessen. Es wäre noch interessant wie oft man die Schaufel anheben kann, bevor man den Tank wieder füllen muss.
Zur „Stickerflut“ heutiger (Technic-)Sets: man könnte es auch so sehen, dass die Aufkleber heute on-top mit dazu geliefert werden. Wenn du sie nicht anbringst, hast du dasselbe unbeklebte nackt-nostalgische Modell wie damals (bedruckte Teile sind bei deinem Set ja auch keine dabei… abgesehen davon dass ein paar mehr Noppen im Weg sind) 😉
6. November 2020 um 16:38
Zwei Mal nur.
Es müssen aber zwei Zylinder sowohl beim Heben, als auch beim Senken mit Luft versorgt werden.
Der Tank dient aber mehr dazu, einen Zylinder mehr Kraft zu geben, als viel Luft zu speichern.
1. Juli 2024 um 10:59
Ich habe das Modell nie besessen, aber gerade aus alten Teilen zusammengebaut. Ich finde es klasse.
Der Tank sorgt auch dafür, dass die Bewegungen der Zylinder geschmeidiger sind. Ohne Tank überträgt sich die Pumpbewegung direkt auf die Zylinder und es geht er ruckhaft voran. Durch den Tank bewegt sich alles schön flüssig. Wie bei einem Dudelsack sozusagen.
6. November 2020 um 15:15
Ich werde beim Anblick von den alten Anleitungen echt wehmütig, wenn ich sehe wie viele Steine da pro Schritt verbaut werden. Fände es super, wenn Lego alternative Anleitungen rausbringen würde, die man sich z.B. downloaden könnte, wo „im alten Stil“ der Baufortschritt angeleitet wird.
6. November 2020 um 16:46
Super Review 🙂
Hab den ebenfalls zu Hause, ist aber im Moment nicht zusammengebaut. Müsste ich wohl wieder mal machen. 😉
6. November 2020 um 22:31
Bis heute hatte ich mich immer heimlich gewundert, warum „Pneumatik“ so ein wenig Gralscharakter bei vielen Technic-Fans hat: nun verstehe ich es. Danke, Daniel, für Dein aufschlussreiches Review! Ich würde mit diesem Set tatsächlich gerne herumexperimentieren: Wie oft kann ich die leere Schaufel hin und her bewegen, was verändert sich, wenn ich sie möglichst voll belade …
6. November 2020 um 22:36
Auch das B-Modell ist ein Hammer ich hab noch das alte Set
7. November 2020 um 8:45
Das waren noch Zeiten wo noch Lego, Lego war und man keine Baterien oder ein Handy für ein Legotecnik set gebraucht hat.
9. November 2020 um 6:54
Sehr schöner Bericht, gerne mehr davon!
Gruß,
Ansgar