Der LEGO Technic Schwerlast-Gabelstapler 42079 im Review: Kann das kleinste der neuen Technic-Sommer-Sets überzeugen?
Mit acht Jahren habe ich mein erstes LEGO Technic Set geschenkt bekommen: den Gabelstapler 8843. Ein großer Fan der kleinen Steinchen war ich zu diesem Zeitpunkt schon, aber dieses kleine Gefährt hat die Tür in eine neue Welt geöffnet. Ich war begeistert: alle Funktionen wie im richtigen Leben nun auch in meinen LEGO Modellen. Funktionierende Lenkung, die Gabel heb- und senkbar, sogar nach vorne klappbar, realisiert über Zahnrädchen und Schläuche – der 8843 hatte pneumatische Funktionen. Wahnsinn!
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Von da an bis zu den Dark Ages war LEGO Technic immer mit ganz oben auf den Geburtstags- und Weihnachtswunschlisten.
Seit dieser Zeit gab es immer mal wieder einen neuen Gabelstapler. Erst vor wenigen Wochen ist der LEGO City Güterzug 60198 erschienen – nebst Gabelstapler.
Und dieses Jahr ist es mit dem Schwerlastgabelstapler 42079 auch in der Technic-Welt wieder so weit, als eines der vier neuen Sommer-Sets. Natürlich habe ich hierfür den 8843 vom Dachboden geholt um mal zu sehen, wie sich die beiden nebeneinander machen.
Zusammenbau und Umfang
Der „Neue“ kommt mit 592 Teilen und einer UVP von 49,99 Euro daher. Diese sind auf nicht nummerierte Tütchen verteilt, was bei der überschaubaren Anzahl auch in Ordnung ist. Auf dem Tisch oder in kleinen Schüsselchen verteilt sieht man schnell, in welche Ecke man greifen muss, um das passende Teil zu finden.
Die Anleitung ist 116 Seiten stark und gewohnt detailliert: Damit kann nichts schief gehen. Daneben gibt es noch einen kleinen Stickerbogen mit zehn Aufklebern, sowie eine zweite Anleitung für das B-Modell, einen Abschleppwagen. Das Herunterladen über die LEGO Homepage wird einem hier also erspart.
Der Aufbau geht leicht von der Hand, und nach einer guten Stunde steht der Schwerlastgabelstapler vor einem. Daneben auch noch eine Palette und ein Fass mit, sagen wir, „fragwürdigem Inhalt“. Zumindest deutet darauf der markante „DANGER“-Aufdruck hin.
Die Funktionen beinhalten alles, was man von einem Gabelstapler erwarten kann. Das war auch beim 8843 schon so, nur dass hier noch ein 2-Zylinder Motor im hinteren Bereich untergebracht ist. Als Schwerlastmodell mit entsprechender Länge ist hierfür auch ausreichend Platz vorhanden.
Gelenkt wird über den am Heck nach oben abgehenden Auspuff. Dieser ist direkt mit der Lenkstange der –
wie bei Gabelstaplern üblich – Hinterachse verbunden. Die Verbindung ist so ausgeführt, dass bei einer Drehung nach rechts der Stapler nach links fährt und umgekehrt. Beim Fahren macht es erstaunlicherweise keine Probleme, da man die Lenkstange durch die direkte Anbindung quasi in der Hand hat, es sich ohnehin nicht um ein „Lenkrad“ handelt und man sich schnell an diese Steuerung gewöhnt.
Ich kann hierbei allerdings auch keine Vorteile in der Bedienung oder Umsetzung erkennen, und habe mich daher gefragt warum LEGO das so umgesetzt hat. Hier hätte ich die „richtige“ Variante bevorzugt (rechts drehen = rechts fahren). Das Lenkrad im Führerhaus ist übrigens ohne Funktion, im Gegensatz zum 8843 (kleiner Zusatzpunkt für meinen Alten!).
Neben dem Führerhaus ist auf beiden Seiten ein kleiner Hebel, mit dem die Gabel nach vorne und hinten geschwenkt werden kann.
Am Hubmast befindet sich ein Gehäuse mit Zahnstange, welche über eine Schnecke bewegt, also aus- und eingefahren werden kann. Die Gabel ist nicht direkt mit dieser Zahnstange verbunden, sondern wird mit einer über das obere Ende des Hubmastes umgelenkten Schnur in seitlichen Schienen nach oben gezogen. Das hat den Vorteil, dass sich der Hubweg der Gabel im Gegensatz zur Länge der ausgefahrenen Zahnstange verdoppelt.
Dennoch ist dieser nicht besonders lang. So hängt die Gabel voll ausgefahren nur knapp über Führerhaushöhe, also etwa in der Mitte des Hebemastes.
Bedient wird das Ganze über die orangefarbene Kontrollleuchte über dem Führerhaus. Die Drehung der Leuchte wird dabei 1:1 an die Schnecke weitergegeben, die dann die Zahnstange bewegt. Man muss schon einige Umdrehungen bewältigen, um die Gabel vom Boden zum oberen Anschlag zu bekommen. Die pneumatische Umsetzung macht es einem da etwas einfacher, lässt sich aber auch bei weitem nicht so präzise einstellen.
Fazit
Insgesamt ein nettes Modell mit den passenden Funktionen und treffend umgesetztem Design. Wer weiß, vielleicht besitzt der neue Gabelstapler 42079 in 30 Jahren den gleichen nostalgischen Charme wie mein 8843, und weckt in dem ein oder anderen LEGO Freund ähnliche Erinnerungen, wie bei mir: Damals, als alles anfing…
Was sagt ihr zum neuen Technic Gabelstapler? Äußert euch gerne in den Kommentaren.
Vielen Dank an die LEGO Group, die uns dieses Set für unser Review zur Verfügung gestellt hat. Der Artikel gibt jedoch ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.
4. August 2018 um 9:50
Vielen Dank für das schöne Review, André. Und danke, dass du die beiden Gabelstapler gegenübergestellt hast: Beide Fahrzeuge haben ihren Charme. 🙂
4. August 2018 um 9:51
Ich habe ihn beim Kaufhof mit einigen Rabatten geholt und bin begeistert. Ein richtig geiles Set für kleines Geld.
4. August 2018 um 11:41
Plus Minus 40€ bei verschiedenen Läden, für knapp 600 teil geht das in Ordnung auch die Funktionen sind in Ordnung nur ich finde schade das die Gabel nicht ganz nach oben zu fahren geht
4. August 2018 um 12:27
Ist tatsächlich das einzige Set dieses Sommers, das mich wirklich anspricht – der Kran wäre toll, aber liegt weit außerhalb meines Budgets. Dass man die Gabel nicht weiter heben kann ist in meinen Augen wirklich ein Schwachpunkt, nicht zuletzt, weil es so lange dauert, darüber hinaus bin ich mir sicher, dass sich der Mechanismus, der die Gabel kippt und hält, kompakter hätte gestalten lassen, zum Beispiel mit einem einfachen Zahnrad, das mit einem Hebelchen blockiert wird. Einen guten Eindruck macht er hier trotzdem, ein sehr schönes Set, auch wenn es kein Schwerlaststapler ist. Vielen Dank für den Review!
4. August 2018 um 16:55
Ich persönlich finde das Ding einfach nicht gut gelungen. Optisch ist er okay, die Lenkung ist leider nicht ideal für einen Gabelstapler, müsste noch enger zu fahren gehen. Die Gabel geht nicht bis nach oben, allein das ist für mich schon ein KO Kriterium. Und dann kommt der Preis der irgendwo bei 35-40€ liegt für knapp 600 Teile. Wenn du das mit dem neuen Kran vergleichst, der liegt um 170-180€ und du bekommst 4000 Teile. An deiner Stelle würde ich sparen und den gelungenen Kran holen. Der Stapler wäre mir für das was er hat und kann, einfach zu teuer. 30€, mehr darf der net kosten.
5. August 2018 um 11:03
Lenkung ist tatsächlich so ne Sache, ja, eine bessere Lösung wäre glaube ich aber sehr kompliziert geworden. Gekauft werden allerdings weder der Stapler, noch der Kran – ich zieh in zwei Wochen um und die Entscheidung zwischen Esstisch mit Stühlen oder einem Technic-Set fällt nicht schwer, zumal ich bereits eine Saturn V, den 8258 und den 8421 unterbringen muss… zusammen mit 25k Steinen 😀
6. August 2018 um 8:45
Die Funktionen hätten besser umgesetzt werden können, trotzdem gefällt der mir sehr gut. Auch weil das B-Modell sehr gut gelungen scheint.