Der Blockbuster „The LEGO Movie 2“ ist gestartet – dies mein Review aus AFOL-Sicht mit Spoilern.
Im Netz stapeln sich die Reviews zum Film The LEGO Movie 2. Im Folgenden beschreibe ich mein persönliches Kino-Erlebnis aus Sicht eines erwachsenen Erdenbürgers mit Brick-Affinität und geize nicht mit Spoilern! Wer nichts über den Film wissen möchte, liest bitte nicht weiter!
Die Fortsetzung
Vor fünf Jahren hat mich der erste LEGO Movie begeistert. Der Humor hat mir sehr gut gefallen, die Geschichte war toll erzählt und die Charaktere waren pfiffig ausgewählt. Zudem haben mich die Bilder begeistert – die Stadt als solches, sowohl in der Animation als auch im Realfilm, war wunderbar inspirierend!
Der zweite Film knüpft an die Geschichte an, und steht doch rund 100 Minuten im Schatten des ersten Blockbusters. Die Pointen-Dichte ist längst nicht so hoch. Ich möchte hier keinem Cineasten mit Steinesammlung das Filmerlebnis kaputt schreiben. Aber ich bin ehrlich: Mir hat die düstere Atmosphäre des ersten Drittels trotz der imposanten Apokalypstadt nicht gefallen, die darauf folgenden kurzen Space-Sequenzen fand ich unterhaltsam, und die Glitzer-Atmo der gefühlt letzten Stunde war meine Sache nicht. Aber: Ich bin hier gewiss nicht die Zielgruppe.
Es gibt Lichtblicke
Erfreut haben mich der Auftritt von Bruce Willis, die teils launigen Dialoge und natürlich sucht das Auge auch in diesem zweiten Teil stets die Leinwand nach Bricks und Bautechniken ab: An der technischen Umsetzung gibt es nichts zu bemängeln.
Aber dieser Film hat mich nur zeitweilig gut unterhalten, ich fand ihn zuweilen langatmig, vorhersehbar und die „negative“ Grundstimmung sagte mir ebenfalls nicht zu. Die Charaktere haben sich zumindest teilweise überhaupt nicht weiter entwickelt, Benny etwa kam viel zu kurz. Freunde von Emmet und Wyldstyle aber kommen auf ihre Kosten. Die Handlung hat zudem ein, zwei Wendungen, die – erneut in meinen Augen – sehr schwer für kleine Kinder nachvollziehbar sind. Klar: Die Moral von der Geschicht‘ ist großartig, aber die war an sich schon nach Sicht des ersten Trailers erwartbar.
Nach der Vorstellung habe ich in strahlende Gesichter schauen können – der jungen Zielgruppe scheint das steinige Abenteuer zu gefallen. All jene älteren Baumeister, die sich nach dem Batman Movie erneut erhofft haben, dass sie in Gänze abgeholt werden, schauen womöglich in die Röhre.
Potenzial verschenkt – aber flankiert von vielen interessanten Bausätzen, bleibt die Frage, wie es in Zukunft auf der großen Leinwand weiter geht. In diesem zweiten Ensemble-Film jedenfalls war zuviel Kleber im Einsatz.
Wie hat euch The LEGO Movie 2 gefallen? Äußert euch gerne in den Kommentaren.
11. Februar 2019 um 9:34
Ich war am Samstag mit Frau und Kind im Kino und wir waren begeistert vom Film.
Grade den Anfang fand ich persönlich als Referenz zu Mad Max und anderen Postapokaloyptischen Filmen großartig. Da hat es mir nur sauer aufgestoßen, das es zu kurz war. Ich hätte schon mehr gesehen.
Der kurze Flug durchs All war genau richtig von der Länge und den Bildern.
Und entgegen meiner Erwartungen war ich vom Sisterversum recht angetan. Normalerweise halte ich nicht viel von Friends und den damit verbundenen Farben. Aber im Film hat es mir sehr gut gefallen.
Da hätte ich gerne noch mehr Planeten gesehen.
Die Geschichte dahinter fanden meine Frau und ich, gleichermaßen top. Und zumindest für mich, waren die Motive überraschend und mit dem eigentlichen Bösewicht habe ich überhaupt nicht gerechnet.
Wobei mir da die Origimstory nicht so gefiel. Die hätte man auch bestimmt anders lösen können.
Alles im allem, sind wir mit einem Lächeln aus dem Film gekommen und haben uns noch lange drüber unterhalten.
8/10
11. Februar 2019 um 9:50
Man sieht 2 persönliche entgegengesetzte Meinungen. Also sollte man sich doch ein eigenes Bild davon machen. Das ist aber auch gut so. Sollte man sich im Vorfeld nochmal den ersten Teil anschauen?
11. Februar 2019 um 9:51
Es gibt etliche Anspielungen auf den ersten Teil, insofern lohnt es durchaus, sich den ersten Film noch mal zu Gemüte zu führen. 🙂
11. Februar 2019 um 9:52
Vielen Dank für das ehrliche Review, das meinen Eindruck aus dem Trailer bestätigt. Ich werde warten, bis er im Fernsehn läuft…
11. Februar 2019 um 10:03
Und noch eine weitere Meinung 🙂
Mir persönlich hat nur der Teil in Apokalypstadt und die Bruce Willis Szenen gefallen.
Der Rest war dieses Mal leider gar nicht meins.
Ich hoffe aber sehr, das das Justice League Raumschiff und einige der kurz zu sehenden Classic Space Raumschiffe noch als Sets erscheinen.
11. Februar 2019 um 10:07
Habe den Film gestern gesehen. Habe nicht mit Rex Geheimnis gerechnet. Emmets Dream House hat mir sehr gefallen , die Umsetzung der Pop up Party Busse hat mir sehr gut gefallen und habe jetzt auch den Witz hinterm Schwester Universum verstanden.
11. Februar 2019 um 10:37
Ich persönlich würde sagen die wirkliche Zielgruppe sind nicht die 6-10 jährigen. Das war auch beim ersten Teil oder beim Batman Movie so. Die unzähligen Popkultur Anspielungen verstehen Kinder in dem Alter überhaupt nicht, weil sie die Originale dazu nicht kennen (können), weil sie dafür einfach zu jung sind und sie größtenteils nicht mal sehen dürften. Das Konzept dahinter ist es Erwachsene mit den Anspielungen und Gags abzuholen und die Kinder mit dem Lego Thema an sich. Aber ist wie immer bei Lego Filmen: Für nen launigen Abend zu Hause reichts, fürs Kino wäre mir das Geld zu schade. Aber ist ja Geschmackssache.
11. Februar 2019 um 19:21
Ich kann dein Review unterschreiben – war gleich am ersten Tag im Kino (gemeinsam mit ganzen 4! anderen Zuschauern) und bin ebenfalls mit recht gemischten Gefülen nach Hause gegangen.
Für mich waren, glaube ich, zweierlei Gründe maßgeblich: Zum einen schlechtes Timing. Der Film war phasenweise viel zu schnell geschnitten, um die ganzen Anspielungen und visuellen Gags überhaupt wahrnehmen zu können, dann wieder zu langatmig in Passagen, wo wenig passierte – lag vielleicht am Regiewechsel, den ersten Teil fand ich in dieser Hinsicht nämlich sehr gelungen.
Zum anderen fand ich die Übersetzung, vorsichtig ausgedrückt, suboptimal. Das fing bei den Namen schon an (Sweet Mischmasch, Königin Wassima SiWilli, Rex Abenteuerweste,…) und setzte sich bei den Dialogen fort. Schon beim ersten Teil hat mir die Orginalversion wesentlich besser gefallen und das wird hier vermutlich wieder so sein. Sollte unser Kino den Film irgendwann im O-Ton anbieten, werde ich ihn mir nochmals ansehen – ansonsten bin ich gespannt auf die DVD/BD.
11. Februar 2019 um 19:29
Guter Hinweis – das hätte ich oben noch erwähnen sollen: Ich habe mit meiner Tochter auch die deutsche Version gesehen – ansonsten schaue ich an sich nur noch die englischsprachigen Originale, da mich die Synchronisation oft stört. Beim Schnitt bin ich auch bei dir, zweiteilig sehr hektisch, dann langatmig – bis anstrengend; gerade bei den Musical-Einlagen.
Gut, das nur meine Ergänzung. Ich bin auf weitere Rückmeldungen gespannt. Bei IMDB liegt der Film übrigens gut im Rennen, die Zuschauerzahlen in den ersten Tagen aber liegen offenbar hinter den Erwartungen zurück, was in Nordamerika aber auch am winterlichen Wetter liegen mag.
11. Februar 2019 um 20:56
Ich war gestern mit einer Freundin die sich nicht sehr bei Lego auskennt und auch keine anderen Legomovies gesehen hatte. Wir waren beide sehr begeistert und mussten oft lachen ?
Ich bin ein sehr großer Legofan und auch die Apocalypseburg und einige neue Movie-Sets sind in meinem Besitz.
Da freut mich der gelungene 2. Teil um so mehr ?
22. Februar 2019 um 14:10
Ich persönlich finde die Review ein bisschen enttäuschend und kurz. Mein Sohn (10) und ich haben uns den Film sofort als er hier im UK in die Kinos kam angesehen. Als AFOL war ich besonders begeistert, dass neben dem „Alltags-Lego“ (City, Creator, Duplo, etc.) auch endlich Technic, Friends und sogar Fabuland(!) im Film zu finden waren. Die Macher haben es, wie schon damals mit dem ersten Film, wieder einmal geschafft, die Helden der Spielzimmer zu Helden der Leinwand zu machen, vielen interessante Baustrukturen zu benutzen, Witze für die Kleinen und für die Grossen einzubinden, und der Soundtrack ist auch irgendwie „typisch Lego“ (auch wenn ich irgendwie nicht erklären kann, warum ich es typisch finde; es passt irgendwie). Ich finde auch klasse, dass der Film in gewisser Weise als Gegenstück zum ersten steht. Der erste Film handelte vom Kreativsein, Aufbauen, usw. Der zweite handelt zwar auch vom Kreativsein, aber zeigt auch das Ab- und Wiederaufbauen plus Kombinieren verschiedener Lego Produkte. Zudem noch eine interessante und (für Eltern und Geschwister) nachvollziehbare Grundhandlung. Ein Film für die ganze Familie. Ich find nicht, dass der zweite Film im Schatten des ersten steht. Eher, der zweite Film wirft seinen eigenen Schatten. Na gut, der zweite Film läuft etwas langsamer an als der erste, aber bleibt unterhaltsam bis zum saugeilen Abspann! Eine Sache noch: Ich habe inzwischen einige Reviews des Films gelesen und es kommt mir so vor, als ob die deutsche Version einige Witze (für Gross und Klein) nicht besonders gut übersetzt hat. Also, O-Ton angucken (im Kino)! Es lohnt sich!