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Interview mit den LEGO Ideas Team: 21325 Mittelalterliche Schmiede, Ziegen und Castle

Ein Interview mit den Designern des Blacksmith Shops: Von Dächern bis zu Ziegen | © Jonas Heyer

Interview mit den dem LEGO Ideas Team: 21325 Mittelalterlichen Schmiede, fehlende Ziegen und die Option weiterer Castle-Sets.

Ich hatte vor wenigen Tagen die Möglichkeit, gemeinsam mit vier weiteren LEGO Fan Medien ein Interview mit den Designern des fantastischen 21325 Blacksmith Shop abzuhalten. Dabei waren die Design Manager Sam Johnson, Designer Wes Talbott und der Grafikdesigner Austin Carlson, sowie die Kollegen von Bricks in Bits, Jay’s Brick Blog, Brick Fanatics, Brickset und ich von Zusammengebaut, sowie die Moderatorin Sara Skahill. Es war eine lustige kleine Runde und wir waren in der Lage, ein paar sicher interessante Fragen zum Designprozess der 21325 Mittelalterlichen Schmiede zu stellen. Eine Zusammenfassung möchte ich euch in diesem Artikel geben: Folgend die Antworten auf meine Fragen – aber auch die der Kollegen, da wir natürlich versucht waren, keine Fragen doppelt zu stellen.

Eine Homage an die Castle Reihe! | © Jonas Heyer

Fragen von Bricks in Bits

Wir alle haben sicher die vielen Easter Eggs im Ideas Set „Piraten der Barracuda Bucht“ gesehen, zum Beispiel das Schild mit José’s Inn. Gibt es derartige Easter Eggs auch bei der Schmiede?

Sam Johnson: Ja, auf jeden Fall. Ich habe das Modell hier mitgebracht und also öffne ich es mal. Wir haben mit Clemens gesprochen und ihn gefragt, was er gern tut. Er mag es in den Bergen zu wandern. Das ist seine große Leidenschaft und daher haben die Jungs in der Dachetage eine Kiste mit einem Rucksack und einem Kompass untergebracht.

Außerdem gibt es da noch die Grafik, die Austin erstellt hat für das Modell, welche auch einen Berg enthält

Austin Carlson: Ich möchte noch kurz etwas zum Schild sagen. Als wir die Ideen bearbeiteten und wie gesagt Clemens nach seinen Hobbies fragten, versuchten wir ein Easter Egg zu finden, welches wir speziell in das Schild für die Schmiede einbauen konnten. Das sollte eine Note an den Fan Designer sein, aber auch ein Element, welches ikonisch für dieses Set wird.

Und glücklicherweise nannte er eben Wandern, speziell in den Bergen und im Wald, was natürlich perfekt in dieses Setting passt. Und damit gab er uns zwei klare Ikonen, mit denen wir arbeiten konnten, welches aber auch noch gut einfach einzubauen war, sodass man es versteht.

Diese Frage ist vielleicht etwas persönlicher aber ihr durftet ein Set entwickeln, welches vorher als Modell von einem anderen Designer eingereicht war und musstet es anpassen, damit es sich optimal verkauft. Was für Herausforderungen musstet ihr euch dabei stellen? Im Gegensatz dazu, wenn ihr eure eigenen Ideen freier umsetzt.

Wes Tallbott: Natürlich haben wir Clemens Modell als Ausgangspunkt genommen und dann sind wir damit durch die Designprozess und Marketingfilter gelaufen, durch die alle Ideas Sets gehen um den Sets den LEGO-Appeal zu geben.

Herausforderungen sind vor allem die kleineren Teile, hinsichtlich gewisser Farben und Formen, die wir mit unseren Anleitungsdesigner absprechen müssen und natürlich auch bereitgestellt werden sollten, sowie die Qualitätskontrolle. Das Thema Dach kam da oft auf, wo wir natürlich Entscheidungen treffen mussten hinsichtlich der Teile in gleichen Farben, die alle gleichzeitig verbaut werden, sowie Stabilität und derlei Dinge. Was an sich unserem normalen Designprozess entspricht. Wenn ich ein Modell nehme, was ich für ein anderes Thema entwerfe, geht es durch die gleichen Filter und wird mehrfach geändert, wegen dieser Limitationen.

Die nächste Frage hängt mit den Ergebnissen von dem heutigen Voting zusammen (90th Anniversary Fan Voting), dieses Set hier geht in die Castle Reihe. Wenn ihr ein klassisches Castle Set überarbeiten müsstet für eine Neuauflage, welches würdet ihr euch aussuchen und warum?

Wes Tallbott: Als Kind hatte ich vor allem die kleineren Sets, Figurenpacks und so weiter, aber wenn ich mich auf eines festlegen müsste, würde ich dann doch eine Burg nehmen und zwar die Burg der Schwarzen Ritter, Set 6086. Das Set hat ein sehr interessantes Layout und ich denke, damit könnte man eine Menge machen. Oder vielleicht auch die Forestmen. Ich mag ja die Verbindung zwischen Burg und Wald, also könnte ich mir auch vorstellen Elemente davon einzubauen.

Austin Carlson: Meine Geschichte ist da ähnlich wie die von Wes. Ich hatte einige kleinere Sets, ebenfalls zum großen Teil nur Figuren. Ich war ein großer Fan der Wolfsbande. Aber je mehr ich in diesen Castle Fan Kreis kam, desto mehr denke ich, ich würde die gelbe Burg von 1978 wählen. Nicht nur, weil es eine der ikonischsten Burgen ist, sondern weil sie auch sehr frei für Interpretation bleibt. Ich habe mich schon mit vielen Kollegen, die auch LEGO Fans sind, unterhalten und es ist schön zu sehen, wie jeder in diesem Set etwas anderes sieht. Das ist die schöne Sache an klassischem LEGO, nur die Fantasie limitiert die Möglichkeiten.

Vielen Dank und schön, dass ihr das Wolfpack erwähnt, denn eine unserer Fragen war: Wie kam es zur Entscheidung die Adlerritter (Black Falcons) in das Set einzubauen und nicht eine andere Fraktion?

Austin Carlson: Zum einen war es natürlich eine Business-Entscheidung, da die Fans diese Fraktion noch immer sehr lieben. Zum anderen hatte es aber auch den Grund, dass sie sehr gut zum Farbschema der Schmiede passten. Außerdem war das letzte Mal, dass wir Falken gesehen haben im Turnierset, damit war es schön zu versuchen den ikonischen Torso neu aufzulegen, denn im Turnier war es nur ein „normaler Rittertorso“ und lediglich der Schild verwies auf die Fraktion.

Sam Johnson: Es ist auch immer wieder lustig mit Austin zu arbeiten. Wenn ich ihm sage „hey wir machen ein Castle Set“, dann hat er innerhalb einer halben Stunde eine ganze Stange voll Charakteren, die er bereits seit Monaten in seiner Freizeit bearbeitet hat. Also wir haben quasi alle Charaktere da und manche werden wohl erst in 15 Jahren in einem Set herauskommen.

Austin Carlson: *lacht*

Sam Johnson: Jetzt tu nicht so, du hast alle da! *lacht*

Es gab viele Fragen zum grün auf dem Dach. Repräsentiert das Moos?

Wes Tallbott: Ja das soll Moos sein. Ich bin in einer Stadt aufgewachsen, wo die Dächer stets sauber waren und als ich nach Dänemark kam, gab es da viele Häuser mit Moos auf den Dächern. Die sollte man übrigens nicht kaufen, da man sie oft aufgrund des Alters reparieren muss. Für ein altes Gebäude wie die Schmiede, dachte ich aber es sei ein nettes Element.

Fragen von Zusammengebaut

Da manche meiner Fragen bereits zumindest in der Art beantwortet wurden, werde ich erstmal die stellen, die ich noch habe und danach etwas improvisieren.

Die letzte Frage drehte sich um das Dach, ich habe viele Kritiken zum Dach speziell wegen dem klassischen LEGO Blau gelesen. Warum wurde dieses benutzt, anstatt das Dach nur in Dunkelblau und Schwarz zu halten?

Wes Tallbott: Ja, also eine Sache, die ich gern mache mit den Modellen, die ich baue, ist Farbabstufungen zu verwenden um quasi Lichteinfall zu simulieren und Textur zu bekommen. Der Start den ich da hatte, war das hellere Blau oben zu verwenden, wo mehr Sonnenlicht hinkommen würde und mit der Dachkrümmung dann in die dunkleren Blautöne zu laufen.

Das Setting wurde ebenfalls von einem Herbst- in ein Sommersetting verändert. Warum wurde diese Änderung gemacht?

Wes Tallbott: Das bringt uns zurück zu den Limitierungen, die vorhin schonmal angesprochen wurden. Ich persönlich mochte das Herbst-Setting und hatte versucht es umzusetzen. Leider hatten wir keine Teile in Dunkelrot und Dunkelorange für Blätter dafür und haben diese nicht mehr genehmigt bekommen. Ich hatte es dann mit verschiedenen Orange und Gelbtönen versucht, die wir von der Bibliothek hatten, aber es war zu „stechend“, dass ich mich entschieden habe, das Grün zu benutzen, damit es mehr in das gesamte Farbschema passt.

Welcher Teil des Designs hat euch am meisten Spaß gemacht, als ihr das Original verändert und an die Filter angepasst habt?

Wes Tallbott: Mir hat der gesamte Prozess sehr viel Spaß gemacht. Viel Zeit habe ich damit verbracht die Teilzahl etwas zu reduzieren und die Plattenlagen zu verringern aber trotzdem die Textur zu behalten.

Okay, eine Frage, die ich auf jeden Fall noch stellen muss ist folgende: Das Originale Design enthielt eine Ziege und da eine von denen zu besitzen ja quasi das LEGO Äquivalent zum Fahren eines Maseratis ist, warum wurde die Chance nicht genutzt, dieses Teil zurückzubringen?

Sam Johnson: *lacht* oh die möchte ich, die Frage übernehme ich. Ja! Endlich, die Ziegendiskussion. Ich habe nur auf die Frage zur Ziege gewartet. Ja!

Also gut, wir alle wissen von der legendären Ziege und die Beliebtheit und wie schnell die Produktion davon durch war und wie limitiert sie in Sets vorkam. Mit allen Gussformen, die wir hier haben, manche fallen der Zeit zum Opfer, damit wir neue Rahmen für die Formen machen können. Und weil wir zu lange keinen Platz hatten, um eine Ziege zu benutzen, ist es schade, wir mussten die Gussform aufgeben.

Wir wissen, dass Fans sich die Ziege wünschen und wir haben mit dem Vizepräsidenten gesprochen um die Ziege zurückzubringen aber ähnlich wie mit dem Affen für die Piratenbucht, haben wir leider keine Genehmigung erhalten. Leider haben wir diese Limitationen mit was wir tun und nicht tun können. Es tut mir leid, dass wir das nicht geschafft haben.

Wes Tallbott: Dafür haben wir allerdings ein Pferd, wir sind froh, dass wir das durchbekommen haben.

Ja das Pferd hat sogar eine neue Farbe, was sehr schön ist. Ich musste die Frage zur Ziege einfach stellen. Ich hatte das Set von damals, also zwei Ziegen und…

Sam Johnson: Flexing mit LEGO. *alle lachen*

„Weil du immer über die großen Steine fahren musst!“

Ein wenig, ja was den Guss selbst angeht, er fühlt sich irgendwie seltsam an, als wäre er kein LEGO Teil. Sie sind nicht so cool, wie ich gedacht hatte und ich habe mehr bezahlt, als ich hätte sollen. Woran könnte das liegen?

*alle lachen*

Sam Johnson: *lacht* das sollte eigentlich nicht so sein, es ist ein normales LEGO Teil, nach LEGO Standards.

Wes Tallbott: Wenn wir die Ziege in das Set getan hätten, dann wäre sie jetzt natürlich auch nicht mehr so besonders und du könntest nicht mit ihr angeben *lacht*

Dann eine Frage, zum Konzept das ganzen Sets: Würdet ihr gern mehr davon designen? Als ich das Set gebaut habe, dacht ich es wäre eine ziemlich nette Sache, neben den Modularhäusern eine Art Mittelalterversion davon zu haben, mit einer Farm, Mühle, Bäckerei etc.

Wes Tallbott: Ja auf jeden Fall! Das ist tatsächlich eine Sache, für die ich mich schon eine Weile davor eingesetzt habe, quasi seit den ersten Sets dieser Art, dem Marktplatz zum Beispiel. Leider war es bisher nicht möglich und die Schmiede bei Ideas war das Beste, was wir erreichen konnten bisher. Aber ich würde liebend gern mehr davon machen.

Wir haben nun mit Ideas die Rückkehr der Piraten gesehen und mit dem Blacksmith kommen die Ritter wieder. Verwendet LEGO diese Sets als Test-Ballons für diese Reihen?

Sam Johnson: Als Fundament von LEGO streuen sich diese Themen in den CMF und manchmal als Referenzen. Über die Zukunft können wir nicht zu viel sagen, aber LEGO behält natürlich die Verkaufszahlen der Sets im Auge und sieht, was sich verkauft und was nicht. Grundthemen wie Ritter und Piraten werden wir sicher nicht das letzte Mal bei LEGO gesehen haben. In einer Form oder der Anderen, manchmal brauchen diese Themen nur eine Pause.

Eine Frage hätte ich noch zum Gentleman aus CMF Serie 20, dem Turnierritter. Hast du den designt Austin?

Austin Carlson: Nein, das design stammt von einem der Kollegen, aber als wir die Falkenritter nochmal überholt haben von meinen Ursprungsdesign, haben wir Inspiration von dieser Figur genommen, da wir die Ritter etwas uniform halten wollten und den Detailgrad beibehalten wollten. Das Kettenhemd hat mir als Designelement bei der CMF Figur sehr gut gefallen.

Fragen von Jay’s Brick Blog

Ich wollte euch eigentlich nicht zu den Ziegen fragen aber jetzt wo die Katze aus dem Sack ist, was ist mit anderen Farmtieren, zum Beispiel Hühnern? Die sind ja auch heute noch in einigen Sets zu finden.

Wes Tallbott: Manchmal kosten diese Teile mehr zu produzieren, als Fans annehmen und wir mussten uns letztendlich entscheiden und hatten das Pferd als wichtiger erachten, da es ein größeres Tier ist und schwerer zu bekommen ist. Außerdem zieht es ja den Wagen. Wäre schön gewesen ein paar Hühner zu haben, aber das war eine Prämisse, die wir eingehen mussten. Gerade Tiermolds sind recht teuer.

Durftet ihr eigentlich im Ideas Fan vote als Designer teilnehmen? Und wenn ja, was habt ihr gewählt?

Austin Carlson: Das klingt doch nach der perfekten Frage für Sam: Sam beantworte sie doch mal *lacht*

Sam Johnson: Ja wir dürfen da mit abstimmen, da wir selbst auch LEGO Fans sind. Auch bei den normalen 10000 Stimmen Sachen. Da das hier aber nicht so viel mit Ideas selbst zu tun hat, sondern nur über die Plattform läuft, hat man mit mir darüber noch gar nicht gesprochen um ehrlich zu sein.

Ich würde wahrscheinlich für irgendwas total Lahmes stimmen, wie Life on Mars oder sowas. *alle lachen*

Wes Tallbott: Ich mochte Life on Mars eigentlich. *lacht*

Sam Johnson: Als Kind habe ich mich sehr für LEGO Town interessiert und bin daher eigentlich sehr zufrieden mit City.

Okay, die nächste Frage auf meiner Liste ist: Die Größe der Schmiede ist doch recht einzigartig, sie passt nicht ganz zu den vorangegangenen Modellen von Castle und Kingdoms. Es scheint mir mehr so, als wäre es besser im Verhältnis zur Größe der Minifigur. War das die Intention? Und was bedeutet das für die Zukunft von 18+ Minifiguren Maßstab Sets?

Wes Tallbott: Ja also wir haben versucht das Gebäude so gut wie möglich in der Größe von Clemens Entwurf zu halten. Und es geht zurück auf die Frage von vorhin, der Modularidee. Als ich anfing, dachte ich, wenn sich das Set gut verkauft… dann… das ist natürlich kein Versprechen, das kann ich als Designer nicht entscheiden, aber ich dachte, das würde mit mehr so gut funktionieren und wie würde ich mir so eine Reihe vorstellen. Und ich dachte mittelalterliche Bauten waren noch nicht so genau geplant, sondern die Gebäude waren da und so gebaut wie und wo Platz war. Also ich wollte eine etwas andere Form schaffen, als den „Zusammensteck-Stil“ der Modularhäuser, damit man eine authentischere Mittelalter Stadt schaffen kann. Wenn wir es nicht machen können, dann hoffe ich zumindest, dass es Leute inspiriert und Ideen gibt, wie sie sich so eine Stadt bauen können.

Das passt ganz gut zu meiner nächsten Frage: Wenn ihr erweitern könntet, über die Schmiede hinaus, was würdet ihr für ein Modell machen? Also ein Modell ohne Konflikt aber im Mittelalter.

Wes Tallbott: Ich denke die Klassiker wie eine Taverne wäre mein Favorit aber auch etwas, was in klassische Fantasieelemente abtaucht, also einen Magierturm oder soetwas.

Ich glaube ihr solltet euch mal eine Witcher Lizenz besorgen.

Die weibliche Figur, soll sie ein Mitglied der Forestmen sein und vielleicht eine Referenz auf die Forestwoman?

Austin Carlson: Die Bogenschützin? Ja, das war die Intention. Wir wollten sie auf jeden Fall in grün halten und die Forestmen in das Set bringen.

Sam Johnson: Den Torso von der Barracuda Bucht haben wir genommen, weil er mir sehr gut gefällt und weil ich es zu schade fände, wenn er nur exklusiv in diesem Set bleiben würde.

Letzte Frage geht auch an das Moos auf dem Dach. Warum wurden dort nicht ebenfalls nur die Nexo Knights Schilde verwendet?

Wes Tallbott: Als ich das Dach designt habe, wollte ich, dass das Moos nicht zu sauber aussieht und die noppigen Teile geben dem Ganzen etwas zusätzlich Textur, die sich auch beim Moos auf dem Boden, durch freie Noppen wiederfindet.

Okay, vielen Dank. Sendet mir doch die Adresse des Designerbüros und ich schicke euch ein paar Ziegen, wenn das helfen sollte die Ziege zurückzubringen.

*Lachen*

Sam Johnson: Wir sollten der Ziege ihre eigene VIP Sammlermünze geben, glaube ich fast. *lacht*

Fragen von Brick Fanatics

Abgesehen von den Easter Eggs, wie stark war Clemens in das Design des Modells involviert?

Sam Johnson: Wir waren in vielen Meetings und da natürlich das Design auch immer etwas Persönliches für den Designer hat, haben wir Wes seine Modelle bauen lassen und diese dann Clemens gezeigt und über sie mit ihm geredet. Ihm die Änderungen erklärt und seine Meinung eingeholt. Er hatte Diskussionen mit Wes über die Farben und mit Austin über die Charaktere und war insgesamt sehr involviert.

Gab es dabei Momente, wo ihr ihn auf die Limitierungen direkt hinweisen musstet, weil Ideen so nicht umsetzbar waren?

Sam Johnson: Ich erinnere mich an ein Treffen mit Wes am Anfang des Prozesses, wo wir über ein paar kleine Notwendige Änderungen gesprochen haben.

Leider weiß ich hier nicht mehr was genau gesagt wurde ☹

Wes Tallbott: Nunja die Nexo Schilde als Dach zu verwenden war eine sehr frühe Idee und Clemens mochte die auch. Er hat bei einem anderen MOC sogar auf diese Technik zurückgegriffen, also glaube ich, dass er das gut so fand.

Warum wurde das Dunkelbraun in normales Braun verändert?

Wes Tallbott: Wir konnten leider nicht viele neue Teile in Dunkelbraun extra für dieses Set anfertigen lassen, weshalb wir mit dem normalen Braun gehen musste, welches wir bereits hatten. Ich hätte sehr gern Dunkelbraun verwendet. Leider sind wir an die Limits der „neuen Teile“ für dieses Set gestoßen.

Das Blau war eine bewusste Entscheidung von mir als Designer gewesen, weil ich dazu tendiere heller zu gehen und Clemens gefiel das auch.

Was war die größte Herausforderung?

Wes Tallbott: Stabilität und Bauflow waren Herausforderungen aber das Gebäude musste in Teilzahl etwas reduziert werden, sollte aber dennoch detailreich genug sein. Mehr als ein Spielset auch in dieser Größe es wäre.

Warum wurde sich für den Leuchtstein entschieden?

Wes Tallbott: Das hier wollte ich die ganze Zeit schon. Vor längerer Zeit habe ich mal eine Schmiede gebaut, die auch einen Leuchtstein enthielt, das war also quasi „mein Traum“ eine Schmiede mit leuchtendem Ofen zu haben. Und hätten wir nicht die Idee mit dem Blasebalg gehabt hätten wir den Leuchtstein nicht integriert, da wir das Set an den Erwachsenenmarkt vor allem richten, legten wir sehr viel Wert auf den Look, statt auf Spielfunktionen, weshalb wir den Leuchtstein nur benutzt haben, weil wir ihn gut verstecken konnten und er über den Blasebalg eine logische relativ realistische Funktion hat.

Ich denke, so wurde er in einer Art verbaut, die auch erwachsene Fans freuen wird und man kann schöne Fotos damit machen *lacht*

Fragen von Brickset

*Brickset hatte leider einen Verbindungsabbruch, weshalb er nicht dazu kam alle Fragen zu stellen. Auch zwischendurch konnte der Kollege nicht alle Fragen verstehen, sodass Dopplungen auftraten

Warum wurde das Moos am Dach hinzugefügt? Sollte es mehr Farbe geben?

Wes Tallbott: Ja das war die Intension und mir hat auch der Artikel von euch gefallen, wo ihr das Moos heruntergenommen habt. Das ist ja auch das Schöne an LEGO. Der Designer kann leider nicht alle glücklich machen, hätte ich das Moos weggelassen, hätten einige das Dach zu glatt gefunden. Aber man kann immer umbauen, wenn man das möchte.

Im Designprozess war das Dach am Anfang nur Dunkelblau und das kam mir zu glatt vor.

Gab es etwas, was ihr hinzufügen wolltet, aber nicht konntet?

Sam Johnson: Die Ziege! *lacht*

Wes Tallbott: Das Braun, das Fan Design hatte Ähnlichkeit zu einem Tabletop Modell und so habe ich zum Beispiel die Position des Ofens und die Tür zum Schmiedeladen verändert. Das hat aber noch niemand gesagt, soweit ich die Kommentare auf verschiedenen Seiten gelesen habe.

Castle hat ganz klar eine große Fanbasis, warum ist das Thema noch nicht vollständig zurückgekehrt?

Sam Johnson: Während du weg warst hatte ich gerade mit den anderen darüber gesprochen. Castle ist ein fundamentales Thema, welches zeitlos ist, aber auch, wenn es derzeit nicht da ist, heißt das nicht, dass wir keine Burgen mehr machen werden. Die letzten Versuche an so etwas waren etwas mehr in Richtung Sci-Fi mit Nexo Knights und ähnlichen aber ich denke für das nächste Mal, gehen wir vielleicht wieder zurück zu den Wurzeln. Eine neue Ritterserie steht niemals außerhalb des Möglichen.

Ich hoffe, dass ihr in naher Zukunft recht happy sein werdet. Ich weiß aber von nichts, natürlich. Aber ich hoffe. *alle lachen*

Was wir aber hoffen können bei Piraten der Barracuda Bay, dass die Piraten vielleicht irgendwann zurückkommen können. Außerdem haben wir ja jetzt die Schwarzen Falken, die wir vielleicht in Zukunft auch noch verwenden können.

Aber wie gesagt, ich weiß es nicht. 

Eine schöne Schmiede

Abschließende Worte

Ich hoffe, dass auch einige Fragen dabei waren, auf die ihr euch Antworten gewünscht habt. Es hat Spaß gemacht an diesem Interview teilzunehmen und ich denke alle Teilnehmer hatten eine gute Zeit. Wir haben recht viel gelacht. Damit möchte ich mich bei den Designern noch einmal bedanken, dass sie sich die Zeit genommen haben und natürlich für das tolle Modell, welches sie in Zusammenarbeit mit Clemens Fiedler erarbeitet haben.

Wenn ihr Fragen zu dem Modell habt, könnt ihr gern in mein ausführliches Review schauen und wenn ihr Fragen zu Ziegen habt, dann werdet ihr noch ein wenig warten müssen, aber ich werde euch das Set im Rahmen unserer LEGO Classic Reviews noch zeigen. 😉

Eure Meinung!

Gibt es etwas, was ihr noch sagen wollt zur Schmiede? Bleiben Fragen offen? Habt ihr neue Einblicke in den Design-Prozess der Schmiede gewonnen? Lasst es mich in den Kommentaren wissen.

Jonas Heyer

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37 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Danke für das Veröffentlichen des Interviews. Sehr interessant zu lesen, mit welchen (vor allem wohl finanziellen) Widrigkeiten die Designer zu tun hatten und wie sie versucht haben, ein tolles Lego Modell zu kreieren. Die Ziegendiskussion ist mir entgangen, ich hatte mir für ein nie realisiertes Moc (Hühnerstall) etliche Hühner gekauft, da könnte ich also zusätzliches Getier auf den Hof bringen. Aber ich überlege immer noch, wie ich die Schmiede am besten mit meiner Stadt oder auch dem Abenteuerpark verbinden könnte. Wenn also mal jemand en Foto der Schmiede neben einem Modular Building hat – das wäre SUPER. Allen einen schönen Sonntag!

  2. „Wes Tallbott: Manchmal kosten diese Teile mehr zu produzieren, als Fans annehmen…“
    Ach, Ausreden noch und nöcher! Wenn ich da zurückdenke an die Piraten und Ritter aus den 1980ern und 1990ern. In jedem Set waren Pferde, Haie, (vollbewegliche) Affen… und die Sets haben damals auch nicht wesentlich mehr oder weniger gekostet als heute (inflationsbereinigt). Das Pferd mit seinen beweglichen Hüften (wie auch die HdR-Wargs und Großkatzen) mag komplizierter und daher teurer sein – was dagegen spricht wäre die Dino-Flut… prähistorisches Getier kostet offenbar weniger – ABER speziell die Ziege (ebenso die Hühner) sind simple, einteilige Formen.

    Ich verstehe nach wie vor nicht, wieso Lego keinen ordentlichen Bauernhof bzw. sammelbaren Tierpark (ähnlich wie Duplo oder Playmobil) herausbringt. Kinder sind immer fasziniert von Tieren – wäre ein sicheres Geschäft. Viel sicherer, als die seltsamen Nexoknights etc.
    Aber naja… just my two coins :-/

    Mir ist die Schmiede übrigens zu groß – sie passt weder zu den klassischen noch zu den neueren Burgen.Hab meine 6081 zwar ordentlich aufgemotzt, trotzdem wäre die Schmiede riesig im Vergleich dazu und kann somit nicht gemeinsam bespielt werden – schade. Ich überlege ein MOC mit der Schmiede als Vorbild 😉

    • Wenn ich mir ansehe, was die Jurassic World Sets kosten, glaube ich nicht, dass die Dinosaurier weniger kosten. Die Ziege war keine wirkliche „Budgetfrage“, sondern, wie die Designer bei der entsprechenden Frage gesagt hatten, sind die Formen einfach aufgegeben wurden für andere Teile. Daher würde es die Produktion neuer Rahmen kosten.

      Ich stimme dir aber zu, dass ich auch nicht ganz verstanden hatte, warum Hühner z.B. sehr teuer sein sollen. Was eher als Begründung angenommen werden kann, ist dass das Budget was die Schmiede hat ja fest gesetzt ist und das Huhn vielleicht dadurch nicht drinnen war, weil die Designer zu viel ihres internen Budgets hätten benutzen müssen und das Design der Schmiede selbst darunter gelitten hätte.

      Ein Tierpark wäre ziemlich cool! 🙂

      • Mich stört die Kurzsichtigkeit der TLG.
        Statt jedes Jahr gänzlich neue Formen auf den markt zu bringen, die ein klares Ablaufsdatum haben (ich denke da an die filmspezifischen Marvel-Figuren oder die Mario/Nintendo-Serie), wäre es doch wirtschaftlich sinnvoller, in wiederverwendbare Motive/Formen zu investieren. Tiere sind eben generationenübergreifend interessant und lassen sich in vielen Szenarien verwenden (Ritter, Piraten, City, CMF, Modular, mit ein bisschen Fantasie – sogar in Space etc.). Der Aufwand, eine Form zu revitalisieren ist sicherlich geringer, als eine neue Form komplett neu zu entwickeln – noch dazu bei den heutigen Fertigungsmethoden… muss ja keiner mehr jede Ziege einzeln aus einem frischen Plastikklumpen schnitzen 😉

        Das mit dem Budget der Schmiede-Designer… da verzichte ich lieber auf die Dachschindeln in (gefühlt) 20 verschiedenen Farben/Formen, mache das ganze Dach aus den selben blauen Fließen und bekomme dafür eine Ziege und zwei Hühner. Sicher geht das, wenn man nur will. Aber vielleicht ist es Kalkül… immer knapp am Kunden vorbei entwerfen! Allein: ich erkenne den Sinn dahinter nicht.

        • Das Dach muss dir natürlich nicht gefallen, aber es gibt einen Grund, warum das Dach nicht einfarbig ist (sehr schön oben erläutert). Chris hat drüben auf Brickset zudem gezeigt, wie es einfarbig aussieht… ich persönlich finde es so besser! 🙂

          • Da hast du mich missverstanden.

            Natürlich ist das Dach so schöner, als einfärbig/einförmig (blau und sandgrün in Kombi? HAMMER!) – darum geht es aber auch gar nicht. Es geht um die Gewichtung der Prioritäten. Lieber eine Ziege und dafür ein (etwas) einfacheres Dach ODER ein grandioses Dach und dafür keine Ziege… oder ein Schwein (die Form ist übrigens aktuell, da auch in der Piraten-Bucht verwendet) oder Hühner, einen Bären etcetc.

            Oder anders gesagt: Wieviele „Füllsteine“ muss ich opfern, um als Designer eine Ziege budgetär zu rechtfertigen? 20, 50? Wenn ich mir die ganzen Blätter, Steine, Fassadenelemente etc. ansehe, die keinerlei technische/statische Funktion erfüllen, finde ich da womöglich 50 und mehr Steine, die ich an verschiedenen Stellen einsparen könnte, ohne das Aussehen massiv zu beeinflussen, spare dafür aber die Kosten für ein Tier. Und ganz ehrlich: Mit Ziege und zwei Hühnern hätten wir uns das Ding alle gekauft, auch wenn es 20euro mehr gekostet hätte…

            Um hier niemandem auf den Schlips zu treten: als Haus gefällt mir die Schmiede wirklich gut. Sie ist nur leider nicht als Spielset mit vorhandenen Ritter-Sets kompatibel, weil eben im Modular-Maßstab (aber gut: das ist dem Fan-Entwurf geschuldet, denn das Original war ja noch größer) und sie ist als Spielset in ihrer Preisklasse zu halbherzig ausgestattet. Wenn es rein um die architektonischen Merkmale geht: grandios… aber für ein Architektur-Set brauch ich gar keine Figuren…

            • Ah ok. 🙂
              Es wäre ja auch völlig okay, wenn das Dach deinen Geschmack nicht trifft. Jetzt verstehe ich, was du meinst. Ja, die lieben Einschränkungen und Prioritäten… alle LEGO Designer, die ich kennen gelernt habe, sind mindestens so verrückt wie wir und wollen immer das Maximum. Und dann kommt die Chefetage ins Spiel, und denkt „wieder nur“ ans „Spielgeld“. 😉

        • Ich sehe was du meinst und ich hätte auch gern mehr Tiere. Seltsamerweise landen viele von denen bei Friends als neue Formen und mit Wimpern. Das Problem mit der Ziege hat Sam Johnson ja auch erklärt, als er sagte, dass die Form entworfen wurde, in ein Sets gepackt wurde und danach hatten sie keine Sets auf dem Plan, welche die Ziege verwenden konnte. Folglich haben sie die Ziege zugunsten neuer Molds eingestellt.

          Marvel läuft jetzt sehr lange sehr profitabel und ich schätze, dass die Lizenz neue Formen öfter rechtfertigt für LEGO. Während bei einem Bauernhof wahrscheinlich heute nur Schweine und Hühner sowie vielleicht ein Pferd dabei wären, weil es Tiere sind, für die keine neuen Formen benutzt werden müssen. Sinnvoll finde ich es auch nicht aber die Designer können es auch nicht ändern und können in dieser Diskussion hier nur erklären, warum sie im designprozess keine Ziege einfügen konnten und nicht warum LEGO das Budget so gesetzt hat, wie sie es gesetzt haben 😀

          • Auweia-ja… die Friends-Sets.
            Da kommen mit jeder neuen Welle neue Tiere – diesmal waren es (glaub ich) Elefanten in zwei unterschiedlichen größen und Babyfaultiere (!!!). Aber dass man „auf Grund der Kosten“ in der City-Serie keine zusätzlichen Tiere einbauen könnte, ist eigentlich purer Hohn gegenüber den Konsumenten.

            Mir persönlich sind die Friends-Sets zu bunt – und da meine ich gar nicht die blauen oder rosa Elefanten (etwas Surrealismus hat noch keinem geschadet), sondern die vieeelen, vieeeeeeeeeelen Farben pro Set. Dagegen wirkt das Schmiede-Set richtig monochrom 😉 Aber meine Tochter liebt die Sets…. nicht wegen der Farben, sondern weil sie da Reiterhof, Bauernhof, Streichelzoo spielen kann und siehe da: der Große spielt mit und lässt Ninjago links liegen… oh… wait!

    • The Storytelling Brick

      7. Februar 2021 um 11:30

      Ich schließe mich da mal an. Man sieht doch ganz gut, dass die Designer von krawattentragenden Gewinnmaximierern in ihrer Kreation gekappt werden… wenn man sich mal die CMF-Serien anschaut, so finden sich allerlei Tiermoulds (und auch allerhand Accessoires), die nicht einmal in regulären Sets genutzt werden. Da geht das plötzlich -.- Es wäre auch eine verdammt abwegige Idee, Ziegen auch außerhalb von Mittelaltersets zu verwenden – Bauernhöfe gibt’s ja keine mehr, Streichelzoos hat auch keiner im Leben je gesehen… und auf Bergen war auch noch keiner wandern… sorry, da werd ich aggressiv 🙁

      Ansonsten, vielen lieben Dank für das Veröffenlichen des Interviews @zusammengebaut

      • Was CMFs angeht, erkennt man den Trend, dass LEGO bei manchen Elementen versucht diese exklusiv für die Figuren zu halten, damit sie etwas Besonderes sind.

        Man könnte in einer CMF natürlich mal einen Bauern mit Ziege machen und dafür den Mold rechtfertigen, da die Figuren (vor allem für die teuren 4 Euro) etwas Besonderes sein sollen. Ich glaube zum Beispiel auch nicht, dass wir die Schildkröte aus CMF Serie 20 oder den Einsiedlerkrebs aus der aktuellen CMF allzu bald in anderen Sets sehen werden. :-/

        • Das Argument versteh ich schon, finde es aber seltsam. Denn um mitzubekommen, dass das etwas besonderes ist bei der SammelMinifigur, muss man schon tiefer in der Materie stecken und wissen was es in der Vergangenheit gab oder eben nicht gab. Ob das die Breite Masse tut? Und von der Exklusivität ( um damit Käufer zu locken ) hat Lego auch nichts mehr, sobald die Sammelserie beendet ist. Warum dann nicht die Formen nutzen? Das wäre finanziell doch effektiver.

          • Das machen sie gelegentlich 🙂 z.B. sind die Schwerter in der Schmiede aus der Minifiguren Serie 20 vom Turnierritter.

            Also es kann durchaus passieren, dass wir ein paar der Tiere von dem cmfs in den nächsten Jahren in mehr Sets finden. Bei den Monkey Kid Sets die sich gezeigt haben, ist auch der Marienkäfer aus der CMF 21 dabei. 🙂

            Ich bin auch nicht für dieses Argument, aber es scheint das zu sein, was LEGO sich dabei denkt. Mir ist es egal ob ich ein exklusives Teil habe oder nicht. Hauptsache mir gefällt das Teil. Aber was die Schmiede angeht, würde ich keine Details missen wollen. (Ich hoffe ja, dass wir die Ziegendiskussion nochmal ins Rollen bringen konnten auch bei LEGO intern)

          • The Storytelling Brick

            7. Februar 2021 um 22:29

            Ich versteh es nicht… Wie ihr sagtet, für Friends werden haufenweise Tiere herausgebracht (die ja auch nicht in sehr vielen Sets vorkommen), für die CMF-Serien werden immer wieder neue (Tiere) entwickelt (für eine Serie, die 6 (!) Monate auf dem Markt ist, dann erscheint die nächste…), bei Jurassic World sind die Dinos auch meist nur in einem (!) Set zu finden, aber für eine Revival der Ziege reicht das Budget nicht? War man damals nicht vorausschauend genug, die Form aufzuheben? Oder wurde sie ein Mal genutzt und dann weggeworfen? Wäre aus meiner Sicht totale Verschwendung… Was ist mit den Formen der obig genannten Beispiele? Dann dürfen wir also auch nicht mehr mit Kühen rechnen? Es kommt ein Traktor raus… ohne Tiere… warum nicht noch einen Bauernhof nachlegen? Macht doch mal eine runde Serie draus, LEGO (Playmobil schafft es doch auch – die haben einen gesamten Zoo mit den wildesten Tieren)! Aber Nein, stattdessen werden irgendwelche neuen technischen Gadgets (z.B. diese neuen Turning Action-Achsen) in vereinzelte Sets reingesponnen und das restliche Budget lieber für neue Straßenplatten eingesetzt… komische Entscheidungen. Einen immer enttäuschteren Kunden hat LEGO jedenfalls schon gewonnen…

  3. Man kann lesen das da vielleicht noch was auf uns zu kommt in der Ritter und Piratenwelt 😁 sehr gute Fragen die gestellt wurden. Da es die Formen nicht mehr gibt erklärt das zumindest das wir keine anderen Tiere mehr bekommen haben 🤔 Trotzdem wäre es cool wenn es ne Serie dazu wieder gibt das wieder mehr Tiere in die Lego Welt kommen das wäre wünschenswert!

    LG The Brickpool

  4. Die Tierdiskussion ist ja mittlerweile schon ein Klassiker 😃
    Ich hab ja auch lange überlegt, ob ich das Geld in den Überfall auf das Mühlendorf investieren soll, um zwei Ziegen zu bekommen und habe es letztlich getan – die Ziegen sind süß, ich kann Jonas‘ Flex also durchaus verstehen 😌
    Dass „normale“ Tiere bei Lego so selten auftauchen, ist sehr schade. Ich warte zum Beispiel schon seit Jahren (dürfte schon mehr als ein Jahrzehnt sein) auf Schafe. Schafe! Weiß jemand, was Lego gegen Schafe hat? Bei Lego Worlds gibt es eins, an dem könnte man sich orientieren, das wäre für mich in Ordnung 😃

    • Schafe wären schon cool, das stimmt 🙂

      Naja wir können nur immer wieder nachfragen und hoffen, dass LEGO aus diesem Intel lernt. Es ist ja nicht der Fehler der Designer, sondern quasi eine Etage höher und ich denke, da hilft solches Feedback wie in den Interviews, dass immer gezielte Fragen zu den Tieren gestellt werden.

      • So wie es sich anhört sind die Designer auch große Ritter Fans , denke wir haben bei einer erfolgreichen Schmiede ne gute Chance das da noch mehr Sachen kommen werden , vielleicht sogar einen ganz neue Welt 😁

    • Die Schaf-Frage gebe ich gerne auch an Star Wars weiter… wo bleibt ein Bantha (keiner aus Einzelsteinen)? Ein Luggabeast haben wir bekommen… wozu auch immer… aber auf den Bantha warte ich schon ettliche Jahre.

  5. Mittelalter Lego StopMotion:
    https://youtu.be/7lZp-sPx4UQ

  6. Am merkwürdigsten finde ich ja, dass immer wieder Menschen der Firma LEGO Böswilligkeit oder Dummheit vorwerfen. Das finde ich etwas anmaßend.
    Vielen Dank für das wirklich interessante interview. Damit, dass es die Ziegen-Form nicht mehr gibt, war zu rechnen. Dass das ein Frage der begrenzten Anzahl der Formen ist, hätte ich nicht gedacht. Offensichtlich müssen alte Formen weichen, wenn es neue gibt…
    Dass ein Huhn für ein 150-Euro-Set zu teuer ist, wundert mich auch. Es zeigt wie knapp zeitweise kalkuliert wird. Das ist wohl auch von Reihe zu Reihe und Modell zu Modell unterschiedlich. Wenn man (wie bei Star Wars oder City) großen Erfolg wittert, sind auch mehr neue Teile möglich… bei einem Ideas Set, bei dem man den Erfolg nicht wirklich einschätzen kann, ist man offensichtlich weniger „spendabel“.

    • Wenn ich nochmal die Gelegenheit bekommen sollte einen Designer von LEGO zu befragen, werde ich auf jeden Fall nochmal mir erklären lassen, wie genau das mit den Formen funktioniert. Die Frage stand bei mir immer noch aber die Zeit war recht begrenzt und daher wollte ich die Fragen auf Relevantes zur Schmiede und Potential der Ritterwelt beschränken.

      Ideas ist sicherlich mit mehr „Risiko“ verbunden, da man ja unendlich viele Stimmen hat, ist nicht unbedingt gesichert, dass die 10.000 Leute, die für ein Set stimmen es am Ende auch kaufen und die Marktanalyse wird wohl etwas kürzer als in anderen Reihen ausfallen. Das Ideas Sets als sehr erfolgreich gelten und oft ausverkauft sind, dürfte wohl an den begrenzteren Stückzahlen für einen sehr gezielten Markt liegen. Aber der Aufschwung von LEGO Ideas und die Freigabe für neue Moulds bei Ideas für Lizenzthemen zeigt, dass LEGO bereit ist mehr Risiko mit der Reihe bereits einzugehen. 🙂

      • Die Frage, wie LEGO mit seinen Formen umgeht finde ich sehr spannend. Ich hatte eigentlich angenommen, dass die alle aufbewahrt werden, wenn sie nicht kaputtgehen oder durch modifizierte Alternativen ersetzt werden. Scheint nicht so zu sein….

    • Naja…. Bösartigkeit nicht, aber Dummheit… ja, doch. Gerade das von dir angesprochene „Offensichtlich müssen alte Formen weichen, wenn es neue gibt…“ macht für mich zum Beispiel so gar keinen Sinn. Wäre es ggf. ein Lizenzteil (zB. Lokis Helm), der also nur in einer bestimmten Sublinie über einen bestimmten Lizenz-Zeitraum verwendet werden darf, würde ich es noch verstehen. Aber sowas wie (Alltags)Tiere sollte zum dauerhaften (Alltags-)Sortiment gehören. Und wie hier schon mehrmals zu lesen war: der Aufwand einer Ziege als Bauteil entspricht dem Aufwand eines Hundes/Katze/Schweins/Huhns…

  7. Ist ganz spannend das Interview. Es erklärt auch einige Änderungen am originalen Entwurf. Leider ändert es nichts daran, dass das finale Set kaum noch etwas vom originalen Charme behalten hat und in meinen Augen leider sehr sehr hässlich ist.

  8. Hallo Jonas,
    wer hätte nicht gern eine Ziegenherde! Für mein nächstes Groß- und Langzeitmoc bin ich gerade in Recherchen über Hofformen, Fruchtfolgen, Fachwerkbauten aus Lego etc. versunken. Erinnerung an mich: Den neuen Traktor bestellen! Eine Ziege hatte ich mir mal gegönnt, ich fürchte, dabei wird es bleiben, sie ist zwar großartig, aber die Frage nach der Relation stellt sich für mich schon. Schafe wären in der Tat großartig!
    Ich habe das Interview sehr gerne gelesen, Wes Talbott ist mir vor gut einem Jahr als Designer des MB-Buchladens erstmals wirklich aufgefallen – ich mag seinen Stil! Ich finde die Aushandlungsprozesse zwischen den am Design Beteiligten und denen, die die Herstellungskosten – mit allem was daraus folgt, schließlich verkompliziert jedes neue Teil die Logistik – im Auge behalten, sehr interessant. Ich freue mich auf mehr Informationen dazu!
    Ganz viele Grüße!

  9. Tolles Interview zu einem wunderschönen Set. Finde es super solche Hintergrundinformationen zu erhalten. Habe meines am Freitag geliefert bekommen und es übers Wochenende aufgebaut. Ich habe auch nichts dran auszusetzen, finde die verwendeten Farben klasse und die vielen Details absolut grandios. Die beiden Falkenritter waren echt nochmal die Kirsche auf der Torte.
    ABER: nach wie vor nervt mich die fehlende Ziege, und die Argumentation im Interview machts nicht besser. Ich habe heute aus meinem Fundus eine zum Set gestellt und das Ding ist kaum größer als der Husky. Komplizierter bedruckt ist sie auch nicht. Und die Gussform, welche nicht mehr existent ist… in Zeiten von 3D-Scans und CNC-Technik auch nicht mehr wirklich ein Argument, tut mir leid. Verstehe diese künstliche Verknappung von Tieren sowieso nicht. Bei Duplo funktioniert es doch auch. Und das ganze dann noch auf die Kosten abzuwälzen… ich glaube jeder, der das Set kauft, würde noch nen Zehner mehr für ne Ziege und drei Hühner auspacken.
    Wobei ich persönlich diesen angeblich so hohen Produktionsaufwand auch für Quatsch halte. Andere kriegen es doch auch hin. Und damit meine ich noch nicht einmal die Billigfabrikate aus China. Einfach mal einen Blick in den aktuellen Playmobilkatalog werfen.

    • Den zu hohen Produktionsaufwand als Quatsch zu bezeichnen, ist vielleicht zu einfach. „Zu hoher Aufwand“ bedeutet letztendlich, dass den Entscheidern die Kosten zu hoch sind. Man kann sich nicht gut vorstellen, dass die Produktion z.B. eines Huhns (die Form dürfte es noch geben) nicht so sehr aufwendig ist. Das bedeutet umgekehrt, wenn das ein Kosten-Faktor ist, ist der Kostendruck schon recht hoch. Andersrum kaufen die meisten Leute, die die Schmiede haben möchten, diese auch ohne Huhn. Auf das Pferd zu verzichten wär schon schwieriger. dann macht ja der Wagen auch keinen Sinn mehr und ein wichtigerer Bestandteil des Sets würde fehlen. Entsprechend wurde auf andere nette Teile verzichtet.
      ich habe in den letzten Jahren öfter mal den Eindruck, dass etwas fehlt, was man dem ein oder anderen Set auch gut gönnen können. Ich führe das darauf zurück, dass die Alternativ-Anbieter über deren Preise doch ordentlich Druck ausüben und auch spürbar erfolgreicher werden. Da guckt man bei Lego auch öfter zweimal hin.

  10. Ja die Ziege ^^
    Wenn ich fragen dürfte, würde ich kurz den Stand der Technik erklären.

    Sie kennen doch sicherlich die Ü-Eier, schauen Sie sich z.B. die Minions an, die sind doch sicher komplizierter und aufwändiger herzustellen als eine einfache Ziege. Jetzt kostet das Ü-Ei einen Euro, der Inhalt ist in einen Plastik-Ei verpackt mit Anleitung und in Schokolade eingegossen. Lego kann wirklich keine Ziege neu auf dem markt bringen, weil es zu teuer ist? Ich bin mir sicher, der Käufer zahlt gerne einen Euro mehr.

    • Es wird sicher Teil der Kalkulation sein. Sollte man das Geld für die Form der Ziege in diese Stecken oder sollte man das Geld lieber woanders hinstecken und mehr Gewinn herausholen, z.B. in aktuelle Star Wars Sets. Die Schmiede ist wahrscheinlich kein Set von dem zu große Mengen auf den Markt gedrückt werden, verglichen mit z.B. dem 501. Soldaten Set.

      Ich weiß es nicht genau aber ich habe mal gelesen, dass der Entwicklungs und Herstellungsprozess der Form für ein LEGO Teil etwa $10.000 – $250.000 kostet. Nagelt mich aber nicht darauf fest ob das so ist. Allerdings ist dann die Frage, wenn wir annehmen, dass die Ziege jetzt erstmal nur Verwendung in der Schmiede hat für die absehbare Zukunft, dann wäre es an LEGO zu überlegen, ob die Ziege Kaufanreiz genug ist, um diese Kosten zu rechtfertigen, sodass bei sagen wir mal 5 Euro Aufpreis für die Ziege und 10.000 Herstellungskosten wären das 2000 Leute, die das Set nur wegen der Ziege kaufen würden und ohne die Ziege sagen „nein das kaufe ich nicht, da ist keine Ziege drin“.

      Ü Eier werden in wesentlich größeren Stückzahlen produziert als die exklusiven LEGO Sets. Von ein paar Skandalen hinsichtlich der Herstellungsmethoden abgesehen, sind das Dinge, die sich eine Firma überlegen muss. 🙂

      Ich denke, wenn LEGO eine „Bauernhof“ City Welle in Planung gehabt hätte, wo man die Ziege inflationär hätte verwenden können, dann wäre es vielleicht auch eher passiert. 🙁

      • Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg 🙂
        Man kann Ziegen in city (Bauernhof/Tiertransport/Tierkrankenhaus/…) Western, jurassic world, Mittelalter, Antike, Piraten,… packen. Also quasi überall außer Space. Das gleiche gilt für die meisten anderen Tiere. Seemöwen könnten zB bei jedem Hafen/Strand Set dabei sein.
        Bei friends sind es tatsächlich auffallend viele Tiere und daher verstehe ich die Logik nicht ganz dahinter.
        Das heißt dann wohl, falls kein Steinzeit Set (zB auch Flintstone) demnächst kommt, wird das Mammut und der Säbelzahntiger nicht wieder auferstehen 🙁

      • Hi Jonas, es stimmt schon, dass Ü-Eier eine höhere Stückzahl haben, es fiel mir nur ein, da ich immer wieder staune, was in den Eiern schlummert. Die Ziege ist jetzt kein spezielles Teil was man nicht mehr verwenden könnte, es wurden ja schon etliche Set-Themen genannt, in denen man eine Ziege einbauen kann. Es ist sogar so, das ein Set mit einer Ziege mehr Leute reizt, es zu kaufen.

        Auch andere Entscheidungen verstehe ich nicht wirklich, z.B. dark brown sei nicht im Budget. Für das Set mag es ja so sein, aber Teile in dark brown können doch auch in anderen Sets verwendet werden, dann teilt sich doch das Budget auf und wird letztlich pro Set günstiger. Man stelle sich vor einmal weg nie wieder neu, dann haben wir am Ende den 2×4 Stein in 6 Farben und zig Minifiguren-Serien.

    • Ich weiß nicht, ob ich diesen Post verstehe…. :-/
      Ich bin aber der festen Überzeugung, dass LEGO uns die Ziege gönnen würde, wenn es nur halb so trivial wäre. Vor allem dann, wenn in allen LEGO-Communities weiterhin so sehr danach gegiert wird.
      Und wenn es die Ziege doch wieder gibt, schimpfen die Sammler, weil sie nicht mehr 30 Euro wert ist….

  11. Wieso redet eigentlich keiner über Kühe? 🤔

    😂

    Spaß beiseite, ein sehr schönes Interview mit sehr interessanten Einblicken in den Entstehungsprozess eines Sets. Ich für meinen Teil finde die Schmiede sehr gelungen und freue mich, sie mir im Laufe des Jahres irgendwann zu bestellen.

    Begeistert bin ich tatsächlich von den Andeutungen zu einer möglichen Piraten- oder/und Ritter-Reihe. Mag Absicht der Designer sein, das Feuer zu schüren, aber bei mir hat’s gewirkt und ich hoffe nun umso mehr…

    Vielleicht macht LEGO ja auch BlueBrixx nach und wir bekommen tatsächlich ein Mittelalter-Dorf das ordentlich bespielt werden kann. Eins zum Anschauen haben wir ja schon… Hilft nur eins: Schmiede kaufen, Schmiede kaufen, Schmiede kaufen, dass LEGO sieht, wir wollen Mittelalter! Und Traktor kaufen, Traktor kaufen, Traktor kaufen, das LEGO sieht, wir wollen Bauernhof(-Tiere)! – Auch Kühe!

    Habe übrigens auch zwei Ziegen aus dem 7189-Set und sie sind wirklich schön 🥰

  12. Finde es halt auch sehr, sehr schade, das TLG in puncto Verfügbarkeit von einigen bestimmten und begehrten Teilen und (Tier)Figuren scheinbar den Drittanbietern das Feld überlässt. Kann ich nicht nachvollziehen, und da besagte Drittanbieter für mich keine Alternative sind, nervt es mich. Vielleicht ist meine Denke da grundlegend falsch, aber in meiner Firma stellen wir Kundenbindung und Zufriedenheit grundsätzlich über Gewinnmaximierung. Da fahren wir deutlich besser mit. Sind aber auch kein Weltkonzern, wahrscheinlich ist das da komplett anders.

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