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LEGO BLDP 910031 General Store im Review

Und wie sagt die Katze aus Texas? Meowdy partner! | © Jonas Heyer

LEGO BLDP 910031 General Store im Review: Der Laden für alles und davon das Doppelte, ein Besuch im Krämerladen von Lucky Town.

Tief zwischen den Canyons in Arizona liegt eine kleine unscheinbare Stadt namens Lucky Town. Die ehemalige Minenkolonie hat schon so manchen Goldsucher angelockt. Einige wurden fündig und verließen als reiche Männer die Gegend, andere hatten weniger Glück und ließen sich nieder. Doch egal ob Stadtbewohner, Minenarbeiter oder Goldsucher, jeder besucht gerne den General Store. Hier findet man alles, was man braucht, Backwaren, Dynamit, Minenausrüstung, Gewehre und sogar Süßigkeiten. Der Store-Besitzer Mr. Williams öffnet seinen Laden meist schon früh am Morgen und hat Kunden im Laden, bis er abends schließt…

Ich hätte nie angenommen, dass ich im Jahr 2024 ein neues LEGO Western Set vorstellen würde aber hier sind wir. Im Rahmen des Bricklink Designer Programmes (BLDP) hat LEGO aber doch, das erste Mal seit über 10 Jahren, ein Modell herausgebracht, welches in den Wilden Westen zurückkehrt. Mit so vielen Jahren zwischen diesem Set und seinen Vorgängern ist es wenig überraschend, dass sich einiges geändert hat und das beginnt bereits mit der Art, auf die der General Store erscheint.

Wer jetzt nervös vor Freude in den LEGO Shop sprintet wird leider enttäuscht sein, das Set nicht im Laden zu finden. Wie gesagt ist dieses Modell Teil des Bricklink Designer Programmes und wurde entsprechend nie normal in Läden oder dem LEGO Online Shop verkauft. Stattdessen wurde es über eine Crowdfunding-Kampagne Realität, was leider auch dafür sorgte, dass nur eine sehr begrenzte Anzahl dieser Sets produziert wurden. Da Western aber eines meiner Lieblingsthemen bei LEGO ist, habe ich mir ein Exemplar gesichert, welches wir uns nun anschauen können.

Also dann, machen wir einen Abstecher in Lucky Town und bereiten unser nächstes Abenteuer im Wilden Westen vor!

Die Eckdaten

  • Name: General Store / Krämerladen
  • Teilezahl: 1906
  • Minifiguren: 5
  • Tiere: 3
  • Retail-Preis: 139.99$ / 139.99€
  • Erscheinungsdatum: 01.03.2024 für VIPs, 04.03.2024 regulär
  • Zur Bauanleitung 🗺

Das Bricklink Designer Programm

Vor einiger Zeit hat euch Johann bereits den alten Lokschuppen aus dem Bricklink Designer Programm vorgestellt. Bei diesem Programm handelt es sich um eine Initiative “Von Fans für Fans”, welche durch eine Kooperation zwischen LEGO und Bricklink entstanden ist. Es gab nun schon ein paar Phasen dieses Programmes und inzwischen wurde sich auch auf einen festen Ablauf verständigt. Alles Wichtige dazu findet ihr auch hier.

LEGO Bricklink Designer Program Old Engine Shed

LEGO Bricklink Designer Program Old Engine Shed | © Johann Härke

Fan-Designer reichen ähnlich zu LEGO Ideas ihre Bauwerke ein und die Community stimmt darüber ab, welche Modelle sie gern als Sets sehen würden. Die ausgewählten Gewinner werden anschließend über eine Crowdfunding-Kampagne vertrieben. Dabei müssen für jedes Modell mindestens 3000 Vorbestellungen eingehen, damit es überhaupt hergestellt wird (Es wird selbstverständlich kein Geld berechnet wenn euer Set die 3000 Vorbestellungen nicht erreicht). Nach 30.000 Bestellungen ist das Set dann “ausverkauft” und jeder der es dann noch will, ist der Gnade der Reseller ausgeliefert. Danach dauert es meist etwa ein halbes Jahr zum Versand der Bestellungen. Das Geld wird auch erst bei Versand abgebucht.

Robin und seine Freunde! | © Jonas Heyer

Der Vorteil gegenüber LEGO Ideas ist hier, dass es für die eingereichten Designs des Bricklink Designer Programmes eine Studio (Bricklinks/LEGOs digitaler Modelldesigner) Palette mit den zur Auswahl stehenden Teilen gibt. So kann sichergestellt werden, dass die Sets genauso wie sie designt wurden, auch herausgebracht werden können. Die Änderungen, die nach der ersten Abstimmungsrunde an den Modellen noch vorgenommen werden sind marginal. Der Nachteil ist der limitierte Release und dieser lockt natürlich die Investoren heran.

Der General Store bzw. Krämerladen wurde vom Fandesigner “llucky” entworfen und designt. Łukasz Łyciuk heißt der Western Fan mit bürgerlichem Namen und ihm verdanken wir dieses Modell. Er hat auch in den weiteren Serien des BLDP neue Western Modelle eingereicht. In Serie 4 zum Beispiel wird eine Western-Dampflok von ihm zum Crowdfunding freigegeben werden. Das Crowdfunding für dieses Set begann am 07.02.2024 und endete einen Monat später. Mein Set kam Anfang Juli bei mir an.

Umfang und Zusammenbau

Das Boxart | © Łukasz Łyciuk und LEGO

Mit beinahe 2000 Teilen ist man hier eine gute Weile beschäftigt. Es handelt sich um viele Kleinteile, um Details herauszuarbeiten. Man merkt beim Bau auch, dass es sich nicht um ein offizielles LEGO Set handelt an einigen Bautechniken, die sich manchmal etwas instabil anfühlen und speziell beim Bau kann es dazu kommen, dass mal etwas auseinanderfällt.

Das liegt sicher daran, dass die Anleitung von LEGO nicht nach den gleichen Richtlinien wie reguläre Sets geprüft wurde. Weiterhin ist wichtig zu sagen, dass in diesem Set keinerlei neue Teile oder Aufdrucke enthalten sind. Das ist eine Regel bei allen Sets des BLDP. Entsprechend wurden viele Western-spezifische Elemente durch die nächstbeste Lösung ersetzt.

Einzig exklusiv für dieses Set ist der Stickerbogen, welcher insgesamt drei Aufkleber umfasst. Bei einer Teilzahl von 1906 Steinchen stören diese Sticker das Bauerlebnis aber meiner Ansicht nach überhaupt nicht.

Eine gedruckte Anleitung gibt es allerdings nicht, sondern diese muss über Bricklink oder den LEGO Bauanleitungsservice heruntergeladen werden. Eine weitere Möglichkeit ist die LEGO Builders App.

Die Minifiguren

Howdy Partner!

Fünf Minifiguren sind mit von der Partie. Wir haben den Besitzer des General Stores und vier potentielle Kunden. Wie bereits vorhin erwähnt gibt es für die Sets des Bricklink Designer Programmes keine neuen Elemente in irgendeiner Form. Nichts abseits der Sticker ist exklusiv und so verhält es sich auch mit unseren Western Figuren hier.

Da LEGO seit 2013 keine Western Sets mehr produziert, war der Designer hier wahrscheinlich recht eingeschränkt in seinen Möglichkeiten zur Gestaltung dieser Minifiguren und dafür finde ich sie doch recht gut gelungen.

Unsere erste Minifigur ist der Besitzer des General Stores, dem ich den Namen Clint Williams gebe. Dieser verwendet einige Teile des Schmiedes aus der Mittelalterlichen Schmiede von LEGO Ideas wieder. Die Lederschürze steht auf jeden Fall auch ihm im Wilden Westen ganz gut. Der Herr betreibt sein Geschäft hier in Lucky Town seit nunmehr 30 Jahren und hat das alte Gebäude noch selbst errichtet. Er kümmert sich hier um alles, vom verjagen der Mäuse bishin zum Backen der Muffins. Alles was die Minenstadt Lucky Town brauchen könnte, stellt er in seinem Laden bereit und ist dementsprechend ein angesehenes Mitglied der örtlichen Gemeinde.

Die Figur hat ebenfalls einen Druck auf dem Rücken und trotz seines ergrauenden Haares trägt er noch eine stylische Frisur.

Als nächstes haben wir eine Kundin, die heute mit einer langen Einkaufsliste in den Krämerladen gekommen ist. Außerdem scheint sie zu glauben, dass es heute noch regnen könnte. Bei dieser Minifigur zeigt sich auch, dass die Auswahl an Western-Torsos heutzutage eingeschränkt ist. Der knallige pinke Pullover passt für mich einfach nicht wirklich in die Western Atmosphäre und daher wirkt diese Figur für mich etwas deplaziert.

Aber sie hat ein fantastisches Haarteil, welches nun schon lange in LEGOs Repertoire ist und hoffentlich für immer bleiben wird.

Der nächste Herr hat eine sehr wilde Mähne und wenn ich an meine Geheimratsecken denke, werde ich da etwas eifersüchtig. Aber der Kampf um die Frontlinie meiner Haare soll jetzt nicht das Thema sein. Ich weiß nicht was ich von den langen Haaren hier halte. Vielleicht wäre ein Cowboy-Hut besser gewesen aber die Aufdrucke der Figur passen auf jeden Fall schon wieder ganz gut ins Western Szenario. Diesmal stammt der Aufdruck aus dem LEGO Ideas Leuchtturm.

In diesem jungen Mann sehe ich einen aufstrebenden Helden des Westens, der einsam durch die Canyons reitet auf der Suche nach neuen Abenteuern. Und um das tun zu können, muss er sich selbstverständlich im General Store ausrüsten.

Ha! Na also! Großartig, ein Cowboy! Diese Figur ist super und sieht richtig nach Western aus. Sie hätte sich auch schon in der Western Reihe von 1996 wohl gefühlt. Er scheint eine umliegende Ranch zu besitzen und den General Store mit Gütern zu beliefern. Zur Selbstverteidigung trägt er eine Flinte mit sich. Leider scheint LEGO die Gewehre aus der Western Reihe nicht mehr zu produzieren und daher sind nur die Piraten-Musketen im Set enthalten. Sehr schade, dass ein anderes fantastisches klassisches Element offenbar den Weg des Dodo gehen musste.

Der Aufdruck seines Hemdes ist klasse. Ich nehme an, dass er bisher vorwiegend in City Sets vorkam aber er fügt sich brilliant in das Western Szenario ein!

Die letzte Figur mag etwas edel gekleidet sein für den heruntergekommenen General Store von Mr. Williams aber sie passt gut in die Western Thematik. Ich würde diesen Herrn normalerweise in feinen Hotels oder an Bord von Zügen erwarten aber scheinbar hat er sich nach Lucky Town verirrt. Vielleicht möchte er auch Schlangenöl hier verkaufen? Wer weiß…

Seine Aufdrucke stammen aus dem Ideas Orient Express und da auch dieser sich gut als Western Lok eignen würde, ist es nicht verwunderlich, dass auch die Figuren aus diesem Set hierher passen.

Der Planwagen

Neben dem namensgebenden General Store ist in diesem Set noch ein weiteres klassisches Element alter Westernfilme enthalten, nämlich der Planwagen. Diese Kutsche wird von zwei Pferden gezogen und bietet mehr als genug Platz, um allerlei Waren zu transportieren.

Das Planendach ist hier nicht über ein Stoffelement gelöst, sondern wurde mit Teilen nachgebaut. Das funktioniert soweit ganz gut und gibt der Kutsche ein kultige Westernoptik. Der Wagen selbst ist etwas klobig aber hat von Kutschbock bis Ladefläche alles, was solch ein Fahrzeug braucht.

Ein großes Problem habe ich mit dieser Kutsche aber und das ist ihr Pferdegeschirr. Leider ist die Konstruktion hier auf eine Art und Weise instabil, dass man das Gefährt am besten einmal hinstellt und danach nicht wieder anfasst.

Das Problem sind hier mehrere Verbindungen, die nur über eine oder zwei Noppen gelöst sind und einfach nicht gut halten. Zudem hat alles auch einen gewissen “Flex”, der einfach nicht wünschenswert ist. Leider scheint das passende Pferdegeschirr von früher nicht mehr zu existieren und entsprechend hat der Fan Designer hier getan, was er konnte.

Dennoch können wir von Glück reden, dass es in diesem Set keinen Banditen gibt, denn mit dieser Kutsche wäre unser Cowboy wohl kaum in der Lage zu entkommen.

Fantastisch ist aber, wie viele Waren in der Kutsche transportiert werden können. Fässer und Säcke, in denen wahrscheinlich Mehl sein soll, sind hier an Bord.

Alles in allem ein nettes Modell, wenn auch nur für’s Display geeignet.

Der General Store

Kommen wir nun zur Hauptattraktion des Sets, dem Lucky Town General Store selbst. 1852 von Clint Williams errichtet kommt das Gebäude in einem gedämpften Farbschema daher. Die Kombination von Weiß und Braun gemeinsam mit Sandblau ist passend gewählt. Generell kann man ohne zu sehr in die Details zu gehen sofort sagen: Das Modell ist optisch sehr gelungen.

Hier wurde kaum eine Gelegenheit ausgelassen, um Details unterzubringen. Sei es der Sand auf dem Vordach, die Jahreszahl auf dem Schild oder die vielen Sträucher um das Gebäude herum. Dabei wirkt es aus meiner Sicht trotzdem nicht überladen, was mir bei Modellen sehr wichtig ist. Aber schauen wir uns das Ganze mal im Detail an und vielleicht finden wir ja auch den passenden Cowboy-Hut für uns…

Am bestickerten Schild über dem Dach wird das Gebäude als General Store ausgewiesen und auch auf die Stadt Lucky Town und das Baujahr 1852 verwiesen. Das Design des Stickers ist gut gelungen und fügt sich toll in die Optik ein. Das Vordach sieht ebenfalls gut aus, jedoch beginnen hier ein paar Probleme mit dem Gebäude. Leider reicht nur leichter Druck aus, um diese Konstruktion in ihre Einzelteil zu zerlegen. Von Stabilität, wie wir sie aus offiziellen LEGO Sets gewohnt sind, kann man hier nicht sprechen. Wir werden nachher noch ein paar weitere Stellen sehen, an denen ähnliche Probleme auftreten.

Vorn finden wir die Eingangstür, durch welche wir schon einen kleinen Blick ins Innere erhaschen können. Über der Tür werden wir darauf hingewiesen, dass wir hier Essen und Minenausrüstung finden. Es handelt sich dabei um einen Sticker.

Neben dem Eingang haben wir ein Geländer, über welches der Besitzer entspannt lehnt und seine Kunden mit einem Howdy begrüßt! Vor der Verande finden wir auch eine Tränke für Pferde und all diejenigen, die die scharfen Chillies probieren.

Auf der linken Seite des Stores sehen wir die ersten Verkaufsstände. Hier gibt es Obst und Gemüse. Äpfel, Möhren und ein Kürbis finden sich in diversen Fässern und Kisten. Auch ein Baguette, frisch gebacken versteht sich, kann hier erworben werden. Das kleine strohgedeckte Vordach, schützt die Waren vor den Gezeiten.

Hier finden wir auch einen aufwendig gestalteten Schaukelstuhl auf dem Front Porch. In seiner Mittagspause kann der Store-Besitzer sich also auch mal einfach zurücklehnen und den Wind im Gesicht spüren.

Die Rückseite ist wahrscheinlich am “wenigsten spektakulär” aber auch hier finden wir eine gute Menge an schönen Details. Zum Beispiel ein großes Fass mit Wasser und ein paar Kisten voller Whiskeyflaschen.

“Du solltest die Ratte verjagen und dich nicht mit ihr betrinken!”

Die Außenwandkonstruktion, die wir überall um den Store sehen ist interessant gemacht. Die Wände werden gebaut und über Clips im Boden “eingesetzt”. Das sieht zwar großartig aus hat aber den Nachteil, dass jedes Wandsegment einzeln etwas Spiel hat um zu wackeln. Die Wände müssen somit verhältnismäßig oft neu ausgerichtet werden.

Über diese doch recht instabile Konstruktion könnte der nicht im Set enthaltene Bandit sehr leicht überraschend in den Store platzen!

Über eine Leiter können wir auf das Dach kommen. Hier werden ein paar Vorräte gelagert. Eine große Menge an Fässern und natürlich Heu für die Pferde. Ein kleiner Schornstein ragt zudem aus dem Gebäude. Die gesamte Konstruktion hier sieht wirklich gut aus und ist abnehmbar um ins Innere des General Stores zu gelangen. Leider ist der Rahmen, in welchen das Dach gesetzt wird nur an wenigen Punkten fixiert und selbst nicht wirklich stabil. Speziell an der Rückwand ist es leicht diesen Rahmen “durchzubiegen”. Das führt dazu, dass das Dach manchmal nicht passt oder der Rahmen auseinanderfällt, wenn man das Dach zu unsanft aufsetzt.

Auf der rechten Seite des Stores finden wir eine Bank zum entspannen und ein paar gebaute Pflanzen. Gerade den Kaktus finde ich sehr gelungen aber auch der vertrocknete Baum sieht wirklich gelungen aus.

Es ist auch nett die heruntergekommene Optik an den Wänden zu sehen, indem immer wieder kleine Lücken und Kratzer angedeutet sind.

Nehmen wir das Dach ab, so können wir das durchaus geräumige Innere des Gebäudes sehen. Hier findet sich einiges an liebevollen Details.

Herzstück des Ladens ist der Tresen mit dem großen Lagerschrank dahinter. Es ist wirklich cool, wie viele Details hier verbaut worden sind. Von der Keksdose am Tresen über die ganzen verschiedenen Gläser, Flaschen und Tassen am Schrank dahinter. Die Kasse ist auch ein nettes kleines Bauwerk und optisch sehr gelungen.

Erwähnt sei hier noch, dass die Zeitung aus LEGO City stammt und einen modernen Feuerwehrmann abbildet, was vielleicht etwas deplaziert ist.

Hier nochmal nur der Schrank und dieser ist vollgestopft mit spannenden Kleinigkeiten. Hier wird man definitiv fündig. Spannend finde ich, dass die Hexenglaskugel von Fright Knights aus 1997 heutzutage noch existiert aber sie macht sich hier wirklich gut als Schutzglocke für das kleine Törtchen.

Vor dem Tresen gibt es eine Kiste, in welcher sich Koffer zum Verkauf befinden. Schließlich gibt es Leute, die in Stil den nächsten Zug nach Gold City erwischen wollen.

Die andere Seite des Stores ist ebenfalls vollgestopft. Hier gibt es Hüte, Kerzen und Minenausrüstung von Lampenhelmen bishin zu Dynamit.

Im hinteren Bereich gibt es einen kleinen Ofen, denn schließlich muss sich der Besitzer des Stores auch sein Mittagessen zaubern und seine Backwaren herstellen. Putzig! Er lässt sich zwar nicht öffnen und ist so wirklich nur Deko aber er ist mit dem Schornstein außen verbunden.

Hier sind nocheinmal ein paar interessante Teile aus dem Inneren, damit ihr sie in mehr Detail sehen könnt, als es in dem doch recht vollgestopften General Store möglich war.

Insgesamt ist das Gebäude optisch sehr gelungen und das Innere ist toll gemacht mit vielen liebevollen Details. Hier hatte ich auch richtig Spaß am Bauen und entdecken.

Das letzte Detail ist der Geier, der es sich auf dem Dach des Stores gemütlich gemacht hat und darauf wartet, dass einem Kunden ein Stück Wurst aus der Tasche fällt.

Der Vogel ist aus Teilen gebaut und sehr gelungen. Man erkennt sofort, was das darstellen soll!

Vergleiche mit LEGO Western

In diesem Kapitel möchte ich dieses neue Set gern mit den Western Sets aus 1996 vergleichen. Beginnen wir mal mit dem Planwagen, denn dieser erschien auch damals als einzelnes Set für unschlagbare 8 Dollar. Dieses kleine Set ist eines meiner absoluten Lieblingssets in dieser Preisklasse und meiner Ansicht nach in Optik und Stabilität der Version im Bricklink Designer Programm hier doch deutlich überlegen.

Fairerweise muss man dazu sagen, dass der Fandesigner nicht den Luxus hatte ein Stoffteil für das Dach zu verwenden, welches doch sehr viel optisch ausmacht.

Was den General Store angeht, so gab es damals ebenfalls ein Gebäude dieser Art. Ein direkter Vergleich ist hier jedoch fast sinnlos, da die Designphilosophie beider Sets so verschieden ist, wie sie nur sein könnte. Das Modell unseres heutigen Reviews strebt nach einer perfekten Optik und opfert dafür die Möglichkeit damit zu spielen. Währenddessen ist der General Store aus 1996 ein Spielzeug durch und durch.

Ohne Frage sieht das Modell aus 2024 detailreicher aus, kein Zweifel daran. Dafür ist das alte Modell besser zum Spielen geeignet. Es ist stabil, die Bautechniken sind simpel und greifbar. Man kann mit dem Modell, was Möglichkeiten zum Spielen angeht, im Grunde das gleiche machen, wie mit dem modernen Modell. Diese Sets sind ganz klar an verschiedene Zielgruppen gerichtet und erfüllen das, was sie erfüllen wollen.

Fazit: 910031 General Store

Nun komme ich zu meinem Fazit zu diesem Set. Der Store gefällt mir optisch sehr gut. All die kleinen Details, die hier eingebaut worden sind, wissen zu überzeugen. Von etlichen Fässern und Heu auf dem Dach, bis zum Ofen im Inneren oder der Pferdetränke, bringt mich dieses Set zurück zu alten Western Filmklassikern. Auch der Planwagen ist eine sehr willkommene Beigabe im Set und rundet auch die zu erzählende Geschichte ab.

Außerdem müssen natürlich auch die vielen nützlichen Accessoires erwähnt werden, die in diesem Set zum Einsatz kommen. Mit einigen tollen Minifiguren bietet das Set auch etwas um kleine Szenen zu stellen. Wir hatten lange keine Western Sets mehr und dieses Modell ist definitiv einen Platz in der Vitrine wert.

Aber wo wir vom Platz in der Vitrine sprechen, komme ich nicht umhin zu sagen, dass dieses Set ausschließlich für diese gemacht wurde. Die Konstruktionen sind oftmals instabil, sei es das Vordach oder der Dachrahmen. Dadurch dass sich jede Wand einzeln mit großzügigem Spiel bewegen lässt, mag es das Set auch nicht großartig umhergetragen zu werden. Das betrifft ebenfalls das Pferdegeschirr an der Kutsche. Viele Verbindungen halten nur über eine Noppe, was einfach nicht ausreichend stabil ist. Dies wird schon beim Bau ersichtlich, welcher manchmal doch etwas unintuitiv sein kann und was am Endresultat instabil ist, ist noch viel instabiler im Bau.

Die Frage ist natürlich: Wie schlimm ist das wirklich, denn letztendlich ist dieses Modell für die Vitrine von Afols gedacht und nicht für die Spielerlebnisse von Kindern. Wenn es einmal steht, dann sieht es toll aus. Es ist klar kein Vorwurf an den Fan-Designer, der das Set toll gestaltet hat und definitiv eine Menge Arbeit und Herzblut in dieses Modell gesteckt hat. Ich muss mich bei ihm bedanken, dass er mir etwas LEGO Western zurückgebracht hat!

Dennoch ist es schade, dass dieses Modell sehr limitiert erschienen ist und bereits nicht mehr regulär gekauft werden kann. Wie mit den exklusiven GWPs finde ich solche künstlichen Verknappungen einfach nicht optimal. Derzeit könnt ihr das Set nicht mehr für die 139.99€ erwerben, sondern müsst auf Bricklink etwa 160€ aus zweiter Hand dafür zahlen. Auch wenn kein Stein abseits der Sticker exklusiv ist, lohnt es sich nicht zu versuchen das Set aus Einzelteilen zusammen zu bestellen, esseidenn ihr besitzt bereits eine große Menge der nötigen Teile…

Bewertung

Positiv Negativ
  • Tolles atmosphärisches Modell
  • Großartiges Displaymodell
  • trotz vieler Einschränkungen super umgesetzt
  • gelungene Minifiguren
  • Viele Details im Inneren
  • Endlich mal wieder ein Western Set
  • Dachkonstruktion instabil
  • Pferdegeschirr der Kutsche instabil
  • Keine neuen Western Prints/Teile
  • Wände des Stores leicht zu verschieben
  • Nicht regulär erhältlich, stark limitiert

Benotung 🎵

Gesamtnote: 7
  • Umfang & Bauspaß: 6
  • Optik & Farben: 10
  • Minifiguren: 8
  • Bespielbarkeit: 5
  • Preis/Leistung: 8

Von 1 (mau) bis 10 (wow)

Eure Meinung!

Was haltet ihr vom General Store? Habt ihr euch einen ergattert oder spricht euch das Western Thema gar nicht an? Was denkt ihr über das Bricklink Designer Programm und LEGOs Vertriebstrategie hier? Äußert euch gerne in den Kommentaren!

Jonas Heyer

Geht mit Johnny Thunder auf die Suche nach den Schätzen der LEGO Geschichte. Von den Gewässern Redbeards geliebter Karibik, über die Helden des Westens, bis hin zu den tapferen Rittern von Richard Löwenherz!

15 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Zunächst einmal ein super Review und vielen Dank für die Mühe Jonas!
    Ich glaube bei den meisten Punkten sind wir uns einig, mir fehlen einfach neue Western Figuren und halt solche Westerntypischen Teile, wie die Gewehre. Es gibt ja immer mal wieder die Diskussion, dass Leute sich beklagen warum Ideas Sets nicht 1 zu 1 rausgekommen sind, sondern verändert werden. Dieses Set ist ein super Beispiel dafür, gerade an einigen Stellen merkt man doch sehr die Instabilität. Mich persönlich stört auch die nicht vorhandene physische Anleitung 😅
    Nichts desto trotz ist es ein wirklich sehr schönes Set bei dem ich froh bin, es in meiner Sammlung zu haben. Vielleicht bekommen wir bei Creator zumindest mal wieder etwas in die Richtung. Aber wie Dutch van der Linde richtig sagt: “You cant fight change, you cant fight your nature.”

    • “You can’t fight change” beschreibt es tatsächlich ganz gut (Gott, ich muss mal wieder Red Dead Redempion 2 spielen, was ein großartiges Videospiel!). Western war einfach zulange nicht mehr medial relevant. Der letzte Western Blockbuster war glaube ich Lone Ranger in 2013, das ist über 10 Jahre her und er ist damals gefloppt. Wenn ich eine global aktive Spielzeugfirma hätte, würde ich wohl Western auch als zu wenig lukrativ betrachten.

      Aber schade ist die Abwesenheit des Themas allemal, weil es einfach so atmosphärisch ist… :/

      • The Storytelling Brick

        11. August 2024 um 12:54

        Horizon – An American Saga von und mit Kevin Costner wäre ein Kandidat. Ist allerdings teilweise schwere Kost. Auch RDR1//2 würde sich anbieten. Aber beide passen nicht in LEGOs und/oder Disneys Heile Welt-Tralala, wie der klamaukige Lone Ranger.

      • Naja es kamen auch die sehr erfolgreichen django unchained und hateful 8…aber das sind wohl nicht unbedingt die passenden Vorbilder für Lego 😂😂😂🙈
        Ich versteh auch bis heute nicht warum
        Lone Ranger so gefloppt ist, fand den eigtl sehr lustig.

  2. Das bauset gefällt mir recht gut Ich würde es auch gern einmal kaufen und aufbauen als bürgergeldbezieher ist der finanzielle Rahmen für so etwas recht eng gesetzt

    Den alten Planwagen von 1996 habe ich er liegt bzw er steht bei mir im Keller 1 Ort, dem er definitiv nicht gerecht wird die Kanone hatte ich damals bereits entsorgt, weil leider kaputtgebrochen, was mich ehrlich gesagt weniger stört mein Interesse lag damals wohl mehr auf dem Planwagen und auf den soldatenfiguren

    Sollte solch ein bausatz jemals auf den zweitmarkt gelangen bei ebay und Co, so könnte ich mir durchaus vorstellen, dass dann der Preis jenseits der 200 Euro Grenze liegen mag

    Lego sollte den neuen Planwagen auch als solobausatz mit diversen passenden Figuren und mit entsprechenden Zubehör herausbringen im ganz normalen Programm ich glaube, den würde sich dann der eine oder auch andere kaufen und aufbauen und eventuell auch noch moccen

    • Der alte Western Planwagen ist einfach klasse. Eines der besten Sets in dieser Preisklasse meiner Meinung nach. 🙂

    • The Storytelling Brick

      11. August 2024 um 12:56

      Da du das bisher so oft erwähnst/erwähnt hast, gibt’s denn keine Möglichkeit für einen beruflichen Wechsel und/oder Aufstufung, um aus der Bürgergeldhilfe rauszukommen?

      • Stimmt, darauf hätte er auch selbst kommen können. Ist bestimmt auch ganz leicht machbar 🙂

        • The Storytelling Brick

          15. August 2024 um 1:16

          Die Ironie kannst du dir an dieser Stelle sparen.

          P.S: ich erwarte nicht ernsthaft, dass eine fremde Person preisgibt, weshalb sie auf Bürgergeld angewiesen ist. Ich hatte mich lediglich (auch aus vergangenen Erfahrungen in meinem Umfeld) dafür interessiert, weil @Heiko b dies nun schon mehrfach über den ein und anderen Blog erwähnt hatte. Nicht mehr, nicht weniger.

  3. Der Würstchen-Schaukelstuhl ist ja der Hammer 😀 😀 😀

  4. Das Ding braucht dringend etwas Patina, mit Hochglanz wirkt es nicht.
    Ein bissl Staub tut’s zur Not auch.

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