LEGO The Lord of the Rings 10316 Bruchtal im Review [Update]

Das große LEGO Herr der Ringe Comeback 10316 Bruchtal im Review: Was kann die Elbenstadt und wird sie dem Hype gerecht?

Update: Das Set LEGO 10316 Der Herr der Ringe: Bruchtal 🛒 ist neu erhältlich. Hier findet ihr alle Shopping-Informationen. Folgend mein ausführliches Set-Review!

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Artikel vom 1. März: Nach knapp einem Jahrzehnt kehrt die beliebte Buch- und Filmreihe Der Herr der Ringe endlich wieder in die LEGO Welt zurück (zunächst unter dem Label Icons). Mit 10316 Bruchtal erlebt die Themenreihe direkt ein riesiges (aber auch sehr teures Revival). Bruchtal ist die Stadt der Elben, in der die Gemeinschaft des Rings aufbricht, um den einen Ring in den Schicksalsberg zu werfen und ihn somit zu zerstören. Diese Aufbruchsstimmung vermittelt auch dieses Set, allein schon, weil LEGO Herr der Ringe Fans so lange auf Nachaschub warten mussten. Schauen wir uns das Set aber nun einmal ganz genau an. Lohnt sich das Modell oder ist es mit seiner UVP von 499,99 Euro ein viel zu teures Comeback?

Die Eckdaten

• Thema: LEGO Icons
• 6167 Teile
• 499,99 Euro UVP
• 15 Minifiguren
• Release am 08. März 2023 (VIP Vorverkauf ab 05. März
• Zur Bauanleitung 🗺
• Im LEGO Online Shop 🛒

Unboxing

Beim Öffnen der für über 6000 Teile noch recht kompakten Box, springen einem eine Menge Tüten entgegen. Die Hälfte des Kartons ist lose mit Tüten befüllt.

In der anderen Hälfte des Kartons befindet sich eine weiße Box, wie es oft bei großen Sets der Fall ist. Leider sind die Tüten überhaupt nicht sortiert, sodass man sie erstmal alle vor sich ausbreiten muss. Das war zum Beispiel bei der 75331 Razor Crest deutlich angenehmer gelöst.

In einem weißen Pappumschlag befinden sich drei Anleitungen. Jede widmet sich einem Segment des späteren Modells, sodass der Bau auch unkompliziert mit mehreren Personen erfolgen kann. Das finde ich immer äußerst positiv, da so zum Beispiel auch Familien ein gemeinsames Bauerlebnis unkompliziert ermöglicht werden kann. Sehr nett finde ich auch die kleinen Erläuterungen zu Bautechniken oder den Filmvorbildern am Rand einiger Seiten. So kann man den aktuellen Bauschritt oft noch ein bisschen besser einordnen.

Im gleichen Umschlag befinden sich noch zwei Stickerbögen. Ich hätte mit deutlich mehr als 14 Aufklebern gerechnet. Natürlich wären ausschließlich bedruckte Elemente noch besser, aber die paar Sticker sind bei einer so großen Teilemenge für mich durchaus verkraftbar.

Zusammenbau

Der Zusammenbau erfolgt in insgesamt 49 Bauabschnitten. Teilweise werden aber auch mal zwei Bauabschnitte parallel verbaut. Folgend zeige ich einige meiner Highlights des Aufbaus.

Das erste Segment stellt einen Turm dar. Dieser ist im Erdgeschoss mit fünf Statuen verziert, sodass man zusätzlich noch ein paar Extrafiguren erhält. Durch teilweise diagonale Bauweise wird hier eine Rundung erzeugt. Nett finde ich zudem den Einsatz von Kotflügeln für die Verzierung über den Statuen.

Im Vorfeld schürte der Zusammenbau des Dachs viel Unwohlsein in der Community. Die Ausrichtung der Fliesen scheint im ersten Moment recht aufwendig zu sein. Ich kann hier aber beruhigen: Auch wenn der Bau an dieser Stelle recht monoton ist, lassen sich die Tiles mithilfe einer langen Plate parallel ausrichten, sodass man nicht jede Fliese einzeln in den richtigen Winkel drehen muss.

Die Turmspitze wird separat gebaut und lediglich auf den Grundbau gesteckt. Auch hier werden Kotflügel für den Giebel verwendet. Angewinkelte Curved Slopes geben dem ganzen dann noch zusätzliche Details.

Ein Fluss durchströmt Segment 2. Dieser wird jedoch nicht nur mit Trans Blue Fliesen dargestellt, sondern bekommt durch Slopes noch eine leichte Böschung. Diese werden teils mittels SNOT Technik angebracht. Der Wasserfall im Hintergrund wird durch Cockpitelemente gebaut.

Auch der Eingang der Schmiede ist nett gebaut. Dieser steht diagonal und ist in den Boden eingelassen. Auch die Treppe daneben bekommt mittels SNOT Technik einen besonderen Touch.

Die Kuppel des Gazebos zu bauen ist kein Spaß für den inneren Monk. Wer hier alles in einer Linie gebaut haben möchte, braucht Fingerspitzengefühl. Hier verschieben sich die einzelnen Elemente nämlich recht schnell.

Auch die Basis für den Rat von Elrond wird durch umgekippte Steine gebaut. So kann der Rat später einfach nur eingelassen werden. Schön ist auch, dass in der Mitte Saurons Auge angedeutet ist, das ja immer den Blick auf den Ring gerichtet hat.

Generell wird die gesamte Grundstruktur des mittleren Segments sehr verwinkelt gebaut. Das erzeugt einen natürlichen Shape und sorgt zudem für Abwechslung.

Wie auch beim Gazebo, sind die elbischen Verzierungen über Elronds Rat kein Spaß für Grobmotoriker.

Zum Schluss wird das Herzstück des Modells gebaut: Der Rat von Elrond. Dieser Teil wird komplett separat gebaut, da es zum Schluss nur in eine Aussparung gelegt wird.

Minifiguren

Das Set enthält satte 15 Minifiguren. Neben allen neun Gefährten sehen wir noch einige andere wichtigen Charaktere aus Bruchtal.

Die neuen LEGO Hobbits sehen ihren Vorgängern von vor zehn Jahren recht ähnlich. Die größte Neuerung stellen die doppeltgegossenen Beine dar. So werden auch die charakteristischen Hobbit-Füße berücksichtigt. Frodo Beutlin blickt entweder etwas fröhlich oder vom Ring geschwächt drein. Als Accessoire ist neben dem Ring natürlich auch sein Schwert Stich enthalten. Samwise Gamgee kann sowohl lachen als auch ernst schauen. Bewaffnet ist er mit einer Bratpfanne. Merry und Pippin grinsen charakteristisch schelmisch und haben natürlich Essen dabei: Eine Karotte und Lembas (Elbenbrot). Den alternden Bilbo Beutlin bekommen wir in diesem Set erstmals. Als Haarteil hätte ich bei ihm lieber die klassiche Hobbitfrisur in weiß gesehen. Dafür hat er neben einem neutralen Gesichtsausdruck noch einen vom Ring besessenen. Diesen finde ich äußerst gelungen. Die Hobbits haben zudem noch extra Brick Modifieds dabei, damit man sie auch sitzend positionieren kann.

Gandalf und Elrond tragen lange Gewänder. Damit sie dennoch im Rat sitzen können, sind bedruckte Elemente enthalten, durch die eine Sitzposition kreiert wird. Gandalf hat neben seinem Hut auch noch ein zusätzliches Haarteil.

Legolas, Gimli, Boromir und Aragorn kennen wir in recht ähnlicher Version schon aus älteren Sets. Legolas trägt wie alle Elben im Set ein neues Haarteil, das mir im Vergleich zu den bisherigen nicht so gut gefällt. Gimli steht hier erstmals durch die mittellangen Beine. Das ist sehr vorlagenakkurat, weil er so größer als die Hobbits ist. Wie Gandalf hat auch er ein zusätzliches Haarteil dabei. Boromir kommt mit Schild und Schwert daher. Aragorns Outfit ist in diesem Set neu in der LEGO Welt. In den bisherigen Sets trug er immer seine Streicherkleidung oder seine Königsrüstung.

Arwen, Gloin und zwei namenlose Elben vervollständigen die Minifiguren. Allesamt sind gut umgesetzt, wenn auch im Vergleich zu den anderen Minifiguren recht unspektakulär.

Gesamteindruck

Das Set ist in drei Segmente aufgeteilt, die lediglich durch Technic Achsen miteinander verbunden sind. Das macht den Transport leichter und so kann man sich die Details im Inneren noch besser anschauen. Das gefällt mir! Insgesamt ist das Modell ein wunderschönes Diorama, das wahrscheinlich ein schönes Sideboard als angemessenen Ausstellungsort bräuchte. Die Farben sind schön herbstlich und die vielen bunten Blätter sind einfach schön anzusehen.

Segment 1: Der Turm

Das erste Segment besteht aus einem Turm sowie der Elbenbibliothek und Frodos Schlafzimmer.

Die Außenseite beherbergt den Eingang ins Gebäude. Hier deuten Verstrebungen die schöne elbische Struktur an. Dieser Abschnitt ist in schönem Sandgrün gehalten.

Die Unterseite des Turms ist durch Statuen verziert. Das sorgt für Hingucker und wird noch von den schönen, neuen Pflanzenelementen darunter unterstützt.

Dem Turm selbst wird durch Masonry Bricks und Fliesen zusätzliche Struktur verliehen. Gerade auch die Spitze gefällt mir extrem, weil auf unterschiedlichste Weise Rundungen erzeugt werden.

Das Dach ist einfach der Knüller. So simpel wie die Bautechnik auch ist, so toll wirkt sie. Die Ziegel verleihen eine schön entspannte und geradlinige Struktur. Die Farbpalette passt gut zum Filmvorbild und passt gut zum restlichen Farbspektrum des Modells.

Im Erdgeschoss befindet sich die Elbenbibliothek mit einigen gebauten Büchern. Auch hier kommen Verzierungen zum Einsatz. Vor dem Regal steht ein Tisch und der Eingang wird von zwei Kerzenständern flankiert.

Im Obergeschoss befindet sich Frodos Schlafzimmer. Hier kommt ein Großteil der Sticker zum Einsatz. Sowohl die Bettwäsche als auch die Elbenverzierung am Bettgestell müssen aufgeklebt werden. In der Kiste neben dem Bett befindet sich Stich, aber auch Frodos Mythrilkettenhemd. So ist er für jede Schlacht gewappnet!

Im gleichen Zimmer befindet sich noch Bilbos Schreibtisch. Auf diesen kann man einen besseren Blick werfen, wenn man die Turmspitze abnimmt. Hier kann Bilbo sein Buch schreiben, was auf dem Tisch liegt (wenn auch beklebt). Ein Tintenfass darf beim Schreiben natürlich auch nicht fehlen.

Die Rückseite ist wie bei allen Segmenten offen. Im Obergeschoss findet sich ein Teil von Elronds Galerie, die sich im zweiten Segment fortsetzt. Hier hängt ein Bild vom Kampf zwischen Sauron und Isildur.

Segment 2: Elronds Rat

Das zweite Segment ist das größte des Modells. Kern ist ganz klar Elronds Rat, den man auch einzeln ausstellen kann. Außerdem findet sich im Inneren Elronds Galerie mit einigen Easter Eggs.

Elronds Rat steht auf einer runden Platte mit einem großen Baum. Der Baum ist für mich so ziemlich das größte Manko am Set, da er mir schlicht zu eckig aussieht. Dennoch gefallen mir die abgerundeten Strukturen, die in den Baumstamm übergehen. Im Zentrum des Rats steht der Tisch, auf dem der eine Ring abgelegt werden kann. Dieser Tisch wurde clever mittels Minecraft Elementen umgesetzt und wirkt so alles andere als schnöde. Der darumliegende Boden ist durch tolle bedruckte Fliesen verziert.

Die einzelnen Stühle zweckentfremden einige Teile. Würste und Eis am Stiel stellen hier wichtige Strukturen des Stuhls da, sodass auch diese außergewöhnlich wirken. Insegsamt acht Minifiguren finden im Rat Platz.

Unterhalb des Rats befindet sich das Auge Saurons, das das Geschehen auch mit interessiertem Blick verfolgt.

Der Gebäudeteil hinter dem Rat ist sehr offen gestaltet. Das fängt die Architektur aus den Filmen aber auch gut ein. Besonders ins Auge fällt die schöne Verzierung unterhaln des Daches, bei der sogar Cupcake Elemente zweckentfremdet werden.

Um den Rat herum ist eine hügelige Struktur angedeutet. Die funktioniert designtechnisch sehr gut als Basis. Zwischendrin verbinden noch Steinbrücken die einzelnen Elemente miteinander und überall sind zwischendurch Pflanzen versteckt.

Rechts neben dem Rat befindet sich ein Pavillon, der durch einige Säulen verziert ist und den Eingang ins Hauptgebäude darstellt. Darin befindet sich ein Tisch mit Lembas.

Hinter dem Pavillon befindet sich der meiner Meinung nach schönste Baum im Set. Die Struktur und Farbgebung gefällt mir wirklich gut und werde ich sicherlich noch für einige MOCs adaptieren.

Die Rückseite des Segments bietet Einblick in Elronds Galerie.

Das Untergeschoss ist durch die bedruckten Fliesen am Boden der Hammer. Diese erzeugen für mich im Innenraum maßgeblich den Bruchtalcharme.

Hier finden sich vor allem Schreibtische mit diversen Karten. Mein Favorit ist der mit der (leider beklebten) Karte von Mittelerde.

Das Obergeschoss ist sehr schmal gehalten, bietet aber dennoch für Minifiguren Platz. Durch ein Geländer sind die Figuren auch vor einem Sturz nach unten gesichert. Im Zentrum findet sich hier eine Statue mit Isildurs Schwert Narsil. Damit wurde einst Sauron der Ring abgeschlagen. Recht weit oben hängen noch Bilder von Numenor und einem numenorischen Schiff.

Eine Treppe führt runter zum Erdgeschoss, wo sich eine Art Teleskop sowie auch die Bank findet, auf der sich Bilbo und Frodo das erste Mal wiedersehen.

Auf der linken Seite des Moduls findet sich noch ein Gemälde, auf dem die Elben schmieden. Leider wird dieses beim Gesamtkonstrukt durch das Turmsegment verdeckt.

Segment 3: Schmiede, Fluss und Gazebo

Das letzte Segment ist das wohl „natürlichste“. Es mutet sehr waldartig an und es kommen viele Pflanzenteile zum Einsatz (Highlight sind die Pilze, die im Dunklen leuchten).

Links findet sich ein schön gestalteter Fluss, der von einigen Felsen begrenzt ist. Er entspringt aus einem kleinen Wasserfall und mündet in einer Böschung. Über diesem Fluss befindet sich die Brücke, auf der die Gemeinschaft des Rings seine Reise beginnt.

Von dort aus führt eine Treppe Schmiede und eine zu einem Gazebo. Beide Treppen sind durch eine Baurichtungsumkehr wirklich schön umgesetzt und wirken sehr steinartig.

Das Waldstück vor der Schmiede beherbergt einen Schmiedeofen samt Amboss. Hier kann Narsil zu Anduril „umgeschmiedet“ werden. Die Bäume sind für sich gesehen teils recht karg und ausbaufähig, funktionieren im Gesamtbild aber.

Das Gazebo kann wie der Rat einfach vom Hügel abgenommen werden. Es ist wirklich schön gestaltet, auch wenn der Zusammenbau etwas frickelig ist. Das ist übrigens der Ort, an dem Arwen den Abendstern an Aragorn verschenkt.

Ohne das Gazebo haben wir auch einen besseren Blick in die Schmiede selbst. Hier finden sich zwei Waffenständer, die einige neue Waffen halten. Außerdem findet sich hier auch noch ein Schleifstein.

Bewertung

Positiv	Negativ
Wunderschönes Modell Sehr viele Details Tolle Minifiguren Modularität Wenig Sticker	Teurer Wiedereinstieg in die Themenwelt Neues Elbenhaarteil Bäume verbesserungswürdig

Mein Fazit

Als jemand, der die meisten Herr der Ringe Sets von damals verpasst hat, freue ich mich ungemein über dieses Set. Das Modell ist wundervoll gestaltet, enthält tonnenweise Details und Anspielungen und auch die Bautechniken sind teilweise wirklich kreativ. Dazu kommt noch die fantastische Minifigurenauswahl. Wer hätte schon gedacht, einmal die gesamte Gemeinschaft des Rings in einem Set zu bekommen? Außerdem haben die Figuren tolle Upgrades erhalten und sind durch die Bank weg ein Hingucker. Natürlich sind rund 500 Euro eine Menge Geld, besonders für einen Haufen Plastik. Dennoch glaube ich, dass das Modell in der LEGO Welt gut eingepreist ist. Für das viele Geld bekommt man schließlich auch einen tollen Gegenwert. Ich glaube trotzdem, dass günstigere Sets für die Konsumenten ein einfacherer Wiedereinstieg gewesen wären, besonders in der aktuellen Zeit. Ich wünsche allen, die sich das Modell kaufen, genauso viel Spaß beim Zusammenbau wie ich und hoffe auch viele weitere Sets aus Mittelerde in der Zukunft (abseits der BrickHeadz).

Vielen Dank an die LEGO Group, die uns dieses Set für unser Review zur Verfügung gestellt hat. Der Artikel gibt jedoch ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.

Eure Meinung

Was haltet ihr von Bruchtal? Freut ihr euch über das Herr der Ringe Comeback? Welche Sets aus Mittelerde wünscht ihr euch noch? Schreibt eure Gedanken gerne in die Kommentare!