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LEGO 6766/6763 Indianerdorf im Classic Review

LEGO Indianerdorf 6766

Das LEGO 6766/6763 Indianerdorf im Classic Review: Die Heimat der LEGO Indianer aus den 90er Jahren.

Mit diesem LEGO Classic Review nehme ich euch mit in den „Wilden Westen“ und zwar ins Indianerdorf der LEGO Western Reihe aus dem Jahre 1997. Aufgrund der Größe und der liebevollen Gestaltung würde man nicht vermuten, dass es aus „nur“ aus gut 300 Teilen besteht. Vorweg möchte ich schon verraten – das Set lädt zum Spielen ein.

Umfang und Zusammenbau

Das Indianerdorf besteht aus 343 Teilen, wobei die Teileanzahl hier, wie einleitend schon erwähnt, sehr wenig über die Dimensionen des Sets aussagt. Die Basis bilden gleich drei Grundplatten, eine 32×32 Platte mit einem schönen Fluss und zwei 32×16 Platten, allesamt in der Farbe Tan.

Alle Teile des Sets vor dem Zusammenbau

Die drei Grundplatten

Am auffälligsten sind bei diesem Set die zwei Großen Tipis aus einem sehr wertig wirkenden Stoff, der zudem auch noch schön bedruckt ist.

Die Stoffteile für die Tipis

Sehr förderlich für die Größe des gesamten Szenarios sind die großen LEGO Formteile (BURPs und LURPs), davon sind gleich acht Stück enthalten. In den 90er Jahren waren 3D-Grundplatten und diese Formteile sehr gängige LEGO Elemente, weshalb die Sets von damals, verglichen mit den heutigen, teilweise mit deutlich geringerer Teileanzahl auskommen.

Die Anleitung meines Sets mit der Nummer 6766 (somit das Original aus 1997) ist 31 Seiten dünn und gliedert sich in drei größere Bauabschnitte.

Die Bauanleitung

Die Originalverpackung habe ich leider nicht mehr, weshalb ich sie nicht näher vorstellen kann. Das Indianerdorf wurde 2002 ein zweites Mal aufgelegt, weshalb es dieses Set auch mit der Nummer 6763 zu finden gibt.

Der Aufbau beginnt mit der großen 32×32 Platte. Nachdem die Basis des ersten Tipis steht, wird es mit Stoff umwickelt und fertig ist ein wunderschönes Tipi.

Tipi fertig aufgebaut – ohne Stoff-Ummantelung

Tipi komplett fertig nach Bauabschnitt 1

Besonders hervorzuheben im ersten Abschnitt sind auch die beiden braunen Baumstümpfe, die nur in wenigen Sets zu finden sind.

LEGO Baumstümpfe

Im zweiten Abschnitt wird das zweite Tipi auf einer 32×16 Bauplatte, neben einem kleinen Berg (der hauptsächlich aus BURP+LURP besteht), mit einem Spähposten gebaut.

Fertig aufgebauter Bauabschnitt 2

Aufbau vom Gebirge für Bauabschnitt 3

Der dritte Abschnitt ist mit Abstand am aufwändigsten. Hier werden gleich sechs Stück der großen Formteile verbaut, trotzdem sieht man dem fertig aufgebauten Gebirge die vielen Gleichteile nicht sofort an. Ein Grund dafür ist, dass hier kleine grüne und braune Steine als Dekoration zum Einsatz kommen, welche die großen grauen Teile etwas natürlicher erscheinen lassen. Die grünen Büsche und das klassische LEGO Blattwerk hübschen das Szenario dann noch zusätzlich deutlich auf.

Erste „Etage“ des Gebirges

Marterpfahl mit Feuerstelle auf dem Gebirge

Auf dem Gebirgszug thront ein bunt gestalteter Marterpfahl, auf dem sich anscheinend gerne graue LEGO Papageie niederlassen. Dem Gebirge entspringt auch ein aus großen Slope-Steinen gebauter Fluss, der dann auf der 32×32 Bauplatte des ersten Bauabschnitts weitergeführt wird.

Fertig aufgebauter Bauabschnitt 3

Nachdem alle drei großen Landschaftsteile fertig aufgebaut sind, werden die drei Bauplatten mit Hilfen von 2×2 LEGO Steinen miteinander verbunden. Insgesamt sieht das Indianerdorf mit dahinter liegendem Gebirge für mich sehr natürlich und idyllisch aus.

Das fertige Set

Fertig aufgebautes Indianerdorf, die Grundplatten mit 4×4 Steinen verbunden

Das Indianerdorf bietet ein wunderbares Western-Szenario um darin zu spielen. Die Tipis können bezogen werden, es gibt ein großes Gebirge mit Falltüren und Versteck, ein Kanu, Pferde, einen Spähposten, einen Marterpfahl, … aber eins nach dem anderen. 😉

Die Tipis haben leider kein Innenleben, für die Innengestaltung muss somit noch mit eigener Kreativität nachgeholfen werden.

Am großen Gebirge gibt es zwei Falltüren, eine vor dem Marterpfahl und eine über dem Fluss. Mit der Falltür vor dem Marterpfahl können Schlangen und Feuer direkt in die darunter liegende Höhle befördert werden. Der Mechanismus der beiden Falltüren ist recht einfach gehalten und zweimal gleich ausgeführt.

Falltüre zu

Falltüre ausgelöst

Im Gebirge gibt es eine „Geheimtür“ um Minifiguren oder einen Schatz dahinter zu verstecken, man gelangt hier in die gleiche Höhle wie durch die vorhin erwähnte Falltür.

Geheimtür ins Gebirge hinein

Durch Verschieben des Blattwerks rollen die beiden Baumstämme in den darunter liegenden Fluss. Sehr praktisch als Abwehrmechanismus gegen unliebsame Besucher.

Mechanismus zum Abwurf der Baumstämme

Den großen Formteilen geschuldet ist das Set von hinten weniger ansehnlich, dafür gibt es einige große Hohlräume, in denen sich Figuren und Schätze sehr gut verstecken lassen.

Das Set von hinten – mit vielen Hohlräumen

Die Minifiguren

Das Indianerdorf wird von sieben Minifiguren bewohnt. Die Prints der Minifiguren sind liebevoll gestaltet, für mich gehören diese Figuren zu den schönsten aus den 90er Jahren. Ein besonderes Highlight sind auch die Haarteile, beziehungsweise der Kopfschmuck der Figuren.

LEGO Indianer Minifiguren

LEGO Indianer Minifiguren – Rückseite leider unbedruckt

LEGO Indianer Minifiguren

Die Ausrüstung und die Tiere

Wie es sich für einen aus einem Western entsprungenen Indianer gehört, gibt es natürlich Pfeil und Bogen, Tomahawk, Speere mit schön bedruckten Schildern dran und Federschmuck. In diesem Set sind übrigens keine Aufkleber enthalten.

Tiere gehören natürlich auch zu einem Indianerdorf, allen voran zwei detailreich bedruckte Pferde, meines Wissens nach sind diese beiden Pferde sogar exklusiv in den Western-Sets enthalten. Daneben gibt es noch zwei Schlangen und zwei graue LEGO Papageie.

Pferde der LEGO Indianer

Die Eckdaten

    • 6766/6763 Rapid River Village
    • 1997/2002
    • 343 Teile
    • 7 Minifiguren
    • 2 Pferde (bedruckt und exklusiv)

Fazit: 6766/6763 Indianerdorf

Als Naturliebhaber und Western-Fan gefällt mir dieses Set auch als AFOL sehr gut. Es bietet eine sehr liebevoll gestaltete Landschaft, auch wenn diese durch große Teile und weniger spannende Bautechniken umgesetzt ist. Das Set lässt sich durch den Aufbau auf drei separierten Bauplatten auf verschiedene Arten zusammenstellen, somit kann es auch auf einer schmaleren Ablage sehr gut zur Schau gestellt werden.

Ein gemütlicher Tag im „Wilden Westen“

In meiner Kindheit waren natürlich auch die vielen Spielmöglichkeiten und Funktionen des Sets ein Grund, warum ich viel Freude daran hatte. Die Western Sets der 90er waren allesamt mit vielen Spielfunktionen ausgestattet, teilweise auch mit Federelementen um Teile zu „sprengen“. Die große Landschaft, die dieses Set darstellt, mit den Tipis, Verstecken und Falltüren lädt zum Spielen ein. Ich würde mir hier definitiv eine lizenzfreie Neuauflage des Themas wünschen und wenn man die vielen LEGO Ideas Entwürfe mit Western Bezug ansieht bin ich da wohl nicht alleine. 😊

Erinnert ihr euch noch an die Western Sets der 90er Jahre? Was gefällt euch an den LEGO Indianern von damals besonders gut? Denkt ihr LEGO wird uns hier bald mit neuen Sets überraschen? Eure Meinung interessiert uns in den Kommentaren!

Gerhard Eder

Begeisterter LEGO Fan aus Oberösterreich, nebenbei interessiert an allem, was mit Technik und Informatik zu tun hat. Besondere Leidenschaft für sehr detailverliebte Sets mit und auch ohne Lizenz, sowohl Klassiker aus den 90er Jahren bis hin zu aktuellen Creator Expert, Ideas und 18+ Modellen.

18 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Vielen Dank für dieses schöne Review! Die Lego-Western-Reihe fiel mitten in meine Dark Ages, so dass ich mich immer freue, die Sets dieser Zeit einmal vorgestellt zu bekommen! Und wenn ich diese Sets sehe, muss ich immer wieder feststellen, dass sie auch einen gewissen Charme haben, der manchen Modellen heute abhanden gekommen ist! Natürlich finde ich insbesondere die Modular-Buildings-Reihe und auch noch manch anderes Model super, aber wenn ich z. B. an so manches Cityset heute denke…!

  2. Es stimmt, das ist ein sehr schönes Set. Ich habe es erst letztes Wochenende aufgebaut. Erinnerungen werden wach

  3. Das Set fällt leider in die Jahre in denen ich mit Lego wenig am Hut hatte. Schade, denn die Indianer würden gut in meine Sammlung passen.

    Leider wird es da wohl auch keine Neuauflage mehr geben – die Shitstorms, die so eine naive Darstellung nordamerikanischen Ureinwohner in den sozialen Medien auslösen würde, wird sich heute kein Unternehmen mehr antun 🙁

  4. Warum? Warum war der erste Gedanke, als ich das Set gesehen habe. Warum macht LEGO so was heute nicht mehr? Kinder spielen doch immer noch gerne Western.
    Ich war mehr der Space-Typ – aber das gefällt mir auch. Die Bedruckungen der Indianer und Pferde sind toll. Die Grundplatte hätte ich auch gerne… Es sind nette Ideen drin. Klar, nach heutigen Standards sieht das etwas grobschlächtig aus – aber da könnte LEGO ja nachhelfen.

  5. Die Minifigs haben Nasen!! 😂 Gab es das bei Lego so in der Form nochmal? Also Standard Minifig Köpfe? Das wirkt auf mich so befremdlich 😳

    Schönes Set auf jeden Fall. Die Pferde gefallen mir auch!

  6. Sehr schönes Classic Review eines tollen Sets: Vielen Dank! Fun-Fact am Rande: In Skaerbaek vor drei Jahren stand ich vor einem riesigen Indianer Layout und ich habe Huw von Brickset gefragt, aus welchem Set die Zelte stammen. Und er nannte die Artikelnummer eben jenes Sets. Die Zelte hatte ich zuvor nie gesehen und sie wecken seit dem Begehrlichkeiten. 😀

    • Vielen Dank für das Feedback! Ja die Zelte aus Stoff sind wirklich ziemlich gelungen finde ich. Es handelt sich dabei um das gleiche Material wie es auch bei den alten Schiffssegeln zum Einsatz kam.

  7. Christina Mailänder

    2. August 2020 um 14:02

    Schönes Set und noch bessere Review. Vielen Dank dafür. Mir gefällt das Set sehr gut, obwohl mich das Western-Thema eigentlich recht wenig anspricht. Jedoch freue ich mich immer über die neu entdeckten LEGO-Klassiker. Meine Favoriten aus diesem Set sind der Marterpfahl und natürlich die Baumstümpfe. 😉

  8. „Tiere gehören natürlich auch zu einem Indianerdorf, allen voran zwei detailreich bedruckte Pferde, meines Wissens nach sind diese beiden Pferde sogar exklusiv in diesem Set enthalten.“

    Natürlich waren sie nicht exklusiv und kamen noch in anderen Indianersets vor, hätte man auch in ner halben Minute bei Bricklink/Brickset erfahren 😉

  9. Nasen, NASEN! Natürlich würden genau diese, heute einen Shitstorm auslösen, da sie ein ethnologisches Vorurteil darstellen! So ein Schwachfug! Seltsamerweise haben heute bei Lego genau die Figuren Nasen die gar keine haben (Voldemort,Darth Vader, Vogelscheuche usw.) meines Wissens ist der einzige Kopf (kein Formteil [Schwammkopf] ) mit einer Nase „the flying Dutchman“ aus eben der Schwammkopf Serie. Aber ich lasse mich auch belehren.

  10. Das ist mal ein schönes Review, vielen Dank dafür. Ich hatte als Kind kein Lego, aber ne Menge Indianer. Das erinnert mich also doch an die Kindheit. Und klar, da ich immer auf der Jagd bin, habe ich gleich mal nach dem Preis geguckt…der Häuptling kommt auf eine sehr stolze Summe und das Set habe ich so um die 350 € gefunden. Wow, das werde ich also nicht besitzen, aber vielleicht gönne ich mir mal irgendwann eine Figur.
    Vielen Dank, das war ein schöner Rückblick in eine gute alte Zeit😉…als die Indianer auch noch Nasen haben durften 😁

    • Also ein kurzer Blick zu ebay zeigt, dass gebrauchte Exemplare dieses Bausatzes ohne OVP unter oder um die 100€ zu haben sein sollten, mit OVP wohl ab 120€. Das ist natürlich auch kein Schnäppchen, klingt aber noch einigermaßen annehmbar. 🙂
      Da komm ich glatt ins Grübeln – denn mir gefällt der Bausatz. 🙂 Aber nein, die Wunschliste an aktuellen Bausätzen ist noch zu lang, mein Platz knapp und nach dem Bausatz würde ich auch noch diverse andere Sets der Serie haben wollen – also werde ich die Disziplin wahren! 🙂

    • Heißt das nicht „Wild ist der Westen, schwer ist der Beruf“??

      • Ulf - Der Alter Schwede

        11. August 2020 um 22:48

        Du hast recht. Ich bin aus Schweden. Zwei Jahre Deutsch (kurz) in der Schule gelernt.
        Von 1989 bis 2020 den Toten Hosen angehört, auf Musikkassetten, Schallplatten,
        Singles, MAXI´s, CD’s und MP3:s – und davon auch ein bisschen Deutsch gelernt.

        Das was ich mit meinem Kommentar sagen wollte, ist das es Cowboys und auch Indianer (Maxifigure) schon in die 70ger Jahre gabs

  11. Ein sehr tolles Review- hat mich gleich an meine Kindheit erinnert. Ich bin zwar kein Kind der neunziger hatte dieses Set aber trotzdem und habe noch viele tolle Erinnerungen mit ihm. Jetzt liegt es in ganz vielen Kisten :-(.

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