Mal ist man oben, mal unten – Hauptsache, man genießt die Fahrt: Ist das mit dem LEGO Creator 31119 Riesenrad möglich?
Hoch hinaus geht es mit dem neuen LEGO Creator 3119 Riesenrad. Wir zeigen im Review, ob der Ausblick lohnt. Und auch das B- und C-Modell wird mit einigen Zeilen bedacht.
Inhaltsverzeichnis
Eckdaten
- Thema: LEGO Creator
- 1002 Teile
- 89,99 Euro UVP
- 5 Minifiguren
- Release am 2. Juni 2021
- Zur Bauanleitung🗺
- Im LEGO Online Shop🛒
Verpackung und Inhalt
Die Verpackung zeigt die verschiedenen Modelle auf der Vorder- und Rückseite. Die Bilder lassen einen viel (Bau-)Spaß erwarten. Der Karton enthält 5 Tüten, zwei Platten und die drei Anleitungshefte.
Die Figuren
Das Set enthält 5 Figuren. Bei vier der Figuren kann der Gesichtsausdruck gewechselt werden. Die Alternativen Gesichtsausdrücke kamen bei der Assistentin am besten an. Sie hatte sehr viel Spaß mit den Figuren. Die Figuren werden bei jedem der drei Bau-Alternativen anders zusammengewürfelt, was mir gut gefällt. So wird den Kindern nicht nur gezeigt, dass man aus den Steinen was anderes bauen kann, sondern, dass auch die Figuren variabel sind.
Boxautos
Die Boxauto-Alternative hat mich auf den Bildern mehr angesprochen als die Schiffschaukel. Das Fahrgeschäft ist gut umgesetzt. Es gibt die üblichen Lautsprecher und Scheinwerfer. Die Autos haben die lustigen „Antennen“. Auch das Design der Autos ist knuffig. Ich habe mich gleich in meine Kindheit zurückversetzt gefühlt. Das habe ich es geliebt mit den Boxautos zu fahren. Die Assistentin ist noch etwas zu jung (und aus bekannten Gründen vielen die Jahrmarktbesuche aus) um Boxautos selbst erlebt zu haben. Deswegen konnte sie damit nicht so viel anfangen. Aber sie fand es trotzdem lustig und schön bunt 😊
Der Aufbau ist nicht kompliziert. Einzig die Umrandung wo die Autos fahren hat die Tendenz beim Transport abzufallen. Aber wer nicht Fotos für Reviews macht, wird das ganze nicht so oft durch die Gegend tragen.
Schiffschaukel
Schiffschaukeln habe ich irgendwie anders in Erinnerung. Bei uns waren das immer diese Käfige, mit denen man einen Überschlag machen konnte. Das hat mich immer fasziniert, aber auch geängstigt. So ganz dunkel, kann ich mich auch an diese Art der Schiffschaukel erinnern. Und eine Suche im Internet hat die Erinnerung wieder aufgefrischt.
Die Schiffschaukel ist auch schön umgesetzt. Die Befestigung der Boote ist clever gelöst. Jedes Boot hat sein eigenes Farbschema. Das gefällt der Assistentin! Das Bauen hat sie diesmal mir überlassen – was recht zügig ging – , aber natürlich die Schaukeln ausgiebig getestet. Dabei ist sofort aufgefallen, dass die Kinder nicht so richtig in der Schaukel schaukeln können. Es gibt nämlich nur Fliesen, was bedeutet, dass man sie nicht hinstellen kann. Sitzen geht wegen der unbeweglichen Beine nicht. Schade.
Den kleinen Automaten finde ich grandios! Das soll eines dieser Dinger sein, wo man vergeblich versucht ein Kuscheltier mit einer Kralle zu angeln. Hatte da schon mal jemand Erfolg? Ich drücke der Dame, die hier gerade ihr Glück versucht, die Daumen 😉
Das Riesenrad
Der Bau des Riesenrads beginnt mit der Basis inklusive Antriebes. Für den Antrieb, der recht einfach umgesetzt ist, werden LEGO Technic Teile verwendet. Im ersten Bauabschnitt werden auch das Kassenhäuschen und der Luftballonstand gebaut. Die Luftballons fanden bei meiner Assistentin großen Zuspruch.
Wir besitzen auch das große Creator Expert Riesenrad (das ich ab jetzt „das Große“ nennen werde im Gegensatz zum „Kleinen“, womit ich das Creator 3-in-1 Set meine), das Andres schon ausführlich beschrieben hat. An einigen Stellen werde ich auf die Unterschiede der beiden Riesenräder eingehen. Der erste Unterschied ist der Antrieb. Beim Großen werden beide Seiten angetrieben, wodurch das ganze geschmeidiger wirkt. Außerdem kann das Große auch mit einem Motor betrieben werden. Das geht beim Kleinen nicht (oder zumindest nicht ohne eigenen kreativen Umbau).
Im nächsten Bauabschnitt wird der Aufgang, die Verstrebungen so wie die Dekoration gebaut. Auch hier gibt es deutliche Unterschiede zum Großen. Das Große ist auf beiden Seiten identisch dekoriert. Das Kleine nur auf der Vorderseite. Warum die Sonne hier so schräg lacht, weiß ich nicht. Wir haben exakt nach Anleitung gebaut. Der Einstiegsbereich ist gut umgesetzt. Seitlich gibt es ein paar Blumen und einen Mülleimer. Ich kenne allerdings in echt nur Riesenräder, die einen Einstiegsbereich haben, wie er beim Großen gestaltet ist. So dass an drei Stellen gleichzeitig ein- und ausgestiegen werden kann.
Als nächstes wird schon das Rad beziehungsweise die Räder gebaut. Hier zeigt sich deutlich die Schwäche des einseitigen Antriebs. Auch wenn ich etwas vorweggreife – das ganze wird mit den Gondeln noch etwas stabiler – die nicht angetriebene Seite hängt immer etwas hinterher und beide Räder lassen sich gegeneinander verdrehen. Das Ganze ist für diese Größe aber wirklich toll umgesetzt und grundsätzlich funktioniert alles wie gedacht.
Nachdem noch ein Junge mit seinem Hund (wirklich großartig!) gebaut wurde, sind schon die ersten Gondeln dran. Der Direktvergleich zeigt, dass die Gondeln beim Großen und Kleinen fast gleich hoch sind. Aber die Grundfläche unterscheidet sich deutlich. Das Große ist viel breiter und deswegen können die Gondeln ausladender sein. Beim Kleinen kommen wir in Summe auf 8 Gondeln, beim Großen auf 12. Da wird der Größenunterschied sehr deutlich. Hier darf also immer nur eine Person in der Gondel sitzen. Da wären viele Kinder bestimmt nicht begeistert. 😉
Die Gondeln sind bunt. Sehr bunt. Mir persönlich sind es zu viele Farben. Meiner Assistentin gefällt das im Gegensatz zu mir aber ausgesprochen gut. Da sie deutlich näher an der Zielgruppe ist als ich, werte ich ihre Meinung höher als meine. Schon beim Kassenhäuschen hatte sie sich positiv über die schönen Regenbogenfarben geäußert.
Im letzten Bauabschnitt kommen ganz viele Hämmer zum Einsatz. Nach Öffnen der Tüten waren wir erst verwundert, was denn damit geschehen soll. Die Lösung: Die Gondeln werden damit nochmal extra befestigt. Ziemlich witzig und stabil. Allerdings muss darauf geachtet werden, dass sie richtig sitzen, denn sonst bleibt das Riesenrad beim Drehen hängen.
Da aktuell bei uns in der Nähe (in Bruchsal) ein echtes Riesenrad steht, haben wir es uns nicht nehmen lassen, dort Fotos zu machen. Und auch eine Runde darin zu fahren – trotz Höhenangst meinerseits. Die Assistentin war überaus begeistert und das Personal am Bruchsaler Riesenrad war sehr nett und hat uns extra Fotos in der Gondel machen lassen. Die sind leider nicht so geworden, wie ich sie mir vorgestellt hatte, weswegen ich sie dann doch nicht zeige.
Der direkte Vergleich der beiden LEGO Riesenräder zeigt schön den Größenunterschied. Aber auch wie ähnlich sich beide bei der Farbgestaltung sind. Das hat mich etwas überrascht, denn während des Bauens war mir das gar nicht so bewusst geworden.
Der Spaß- und Spielfaktor ist hier sehr hoch. Die geringere Größe macht es für das Kinderzimmer deutlich geeigneter. Natürlich ist der große Bruder näher am Original, aber die kleine Variante ist für Kinder absolut ausreichend (und angenehmer für den Geldbeutel). Jede Bau-Alternative hat übrigens einen eigenen Hund. Das fand ich sehr witzig! Und hier noch ein kleines Video, welches das Riesenrad in Aktion und die Instabilität bei den Gondeln zeigt.
Mein Fazit
Mal wieder ein Creator 3-in-1 Set, das mich komplett überzeugt! Ja, es gibt ein paar Kleinigkeiten, die nicht ganz optimal sind. Aber für ein Set in dieser Größe und für diesen Preis empfinde ich das als Jammern auf hohem Niveau. Alle drei Modelle sind gut umgesetzt und stimmig. Es gibt schöne Details, viele Möglichkeiten mit den Sets zu spielen und viele bunte Teile. Das Set regt sehr zum kreativen Bauen an und zeigt mal wieder, was alles möglich ist. Wer das große Riesenrad verpasst hat, findet hier eine schöne kleine Alternative.
Vielen Dank an die LEGO Group, die uns dieses Set für unser Review zur Verfügung gestellt hat. Der Artikel gibt jedoch ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.
Eure Meinung!
Wie gefällt euch das kleine Riesenrad? Darf es bald bei euch seine Runden drehen? Äußert euch gerne in den Kommentaren!
29. Juli 2021 um 14:41
Danke für das schöne Review und die netten Bilder, Frauke! Ich besitze das Set inzwischen ebenfalls und habe auch alle drei Modelle ausprobiert. Meine Meinung stimmt mit deiner eigentlich ziemlich überein. Das Riesenrad finde ich fantastisch, hier stört mich auch nicht, dass die beiden Seiten einen leichten Phasenunterschied haben. Das Lächeln der Sonne ist auch für mich der einzige Kritikpunkt, es wäre aber kaum möglich, dass in dieser Größe besser hinzubekommen (entweder stünden beide Augen direkt nebeneinander oder mit zwei Noppen Abstand – sähe beides nicht schön aus). Was mich an dem Antrieb begeistert, ist, dass über den Gummi die Unebenheiten des Rades ausgeglichen werden – bestimmt werde ich die Idee eines Tages einmal gut gebrauchen können.
Die Schiffsschaukel finde ich nett gemacht, der Automat ist natürlich die Krönung, den werde ich wohl nochmal selbst bauen. Der Autoscooter hat mich dagegen etwas enttäuscht, ich hatte ursprünglich eine Dachkonstruktion oder zumindest einen echten Boden erwartet. Aber dann hätte sich wieder die Frage gestellt, woher die Teile hätten stammen sollen. Insgesamt trotzdem ein sehr schönes Set, das sich vor der 10247 nicht zu verstecken braucht.
Nur, was meintest du damit, dass der Antrieb mit einem Motor nicht ohne kreativen Umbau ginge? Ich hatte mal probehalber einen Motor angeschlossen und das ganze lief rund. Ich hatte dabei nur die Kurbel abgenommen. Oder meinst du schlicht, dass kein direkter, paralleler Anschluss vorhanden ist?
29. Juli 2021 um 18:08
Das mit dem direkten, parallelen Anschluss hatte ich gemeint 🙂
29. Juli 2021 um 15:50
Vielen Dank für das aufwändige und interessante Review 👍😁
Ein Hinweis vielleicht zur Nutzung der Schiffsschaukel: ich kenne aus meiner Kindheit diese Variante tatsächlich besser als die „Käfige“ .
Da geht es darum, sich als Mitfahrer:in in die Mitte der Schaukel hinzustellen mit den Händen seitlich am festen „Stäben“ festzuhalten und stehend in Schwung zu kommen, d. h. hinsetzen war eher nicht hauptsächlich vorgesehen…kann man machen.
Ggf. geht es also um Modell auch darum, die Figuren stehend auf den mittigen Noppen zu befestigen um aktive Fahrt zu demonstrieren 😉
Ist nur eine Idee zu Deiner Anmerkung in Sachen Beine/Fliesen, etc.
29. Juli 2021 um 18:10
Danke Claudia für die Erklärung. So würde es dann tatsächlich Sinn machen. Aber ich werde jetzt kein Bild mit in der Mitte stehender Figur nachreichen 😉
29. Juli 2021 um 22:00
Das entscheidest Du natürlich 🙂
Ich wollte ja vor allem helfen, Licht in ein gewisses Dunkel zu bringen… und vielleicht mag es eine gute Variante zum Bespielen sein 🎉
29. Juli 2021 um 21:15
Einfach großartige Fotos des Riesenrades für Menschen und der Riesenräder für Minifiguren im Vergleich, Frauke! Besonders herzlichen Dank für den Vergleich der beiden LEGO Versionen! Hoffentlich hattet Ihr viel Spaß bei der Fahrt! In Kindertagen bin ich immer auf dem Schützenfest mit so einer traditionellen Schiffschaukel geschaukelt, einen Überschlag habe ich damals nie geschafft, aber viel höher als auf dem Spielplatz war leicht möglich. Ich überlege ja tatsächlich, mir das Set wegen der Schaukel zu kaufen, ein großes Riesenrad reicht mir eigentlich. Aber der Rummel unter der Stadt ist schon voll, die vielen dort stehenden Monkie Kid Sets haben auch nicht geholfen … irgendeine/irgendeiner muss mir wirklich mal den Zauber zeigen, mit dem Hermine ihre Handtasche vergrößern konnte – bin leider Muggel 🙁 Ganz viele Grüße!
30. Juli 2021 um 10:30
Wenn du das mit der Handtasche herausfindest – lass es mich wissen 😉
29. Juli 2021 um 23:13
Lieben Dank für das tolle Review, Frauke und die… herausragenden Bilder! Die Fotos versprühen ja geradezu „summer fun“! 😀
30. Juli 2021 um 10:31
Diesmal hatten wir beim Fotos machen fast so viel Spaß wie beim bauen 🙂
30. Juli 2021 um 12:05
Da ich das Set auch schon besitze: bei mir konnte ich nicht feststellen, dass das hintere Rad hinterherhinkt, mich stört allerdings die Kurbel an der Front. Sehr schön, dass die Designer hier die Pride-Flagge ins Set „geschmuggelt“ haben