LEGO Education und die Raspberry Pi Foundation haben sich zusammengetan: Eine große Neuigkeit für Bastler!
In den frühen Zweitausendern war LEGO Mindstorms besonders in Bildungseinrichtungen und bei Bastlern beliebt, weil man relativ viel mit dem kleinen und programmierbaren Stein (RCX📖) anfangen konnte. Mit dem Raspberry Pi hat seit 2012 aber eine neue Technologie bei Bildungseinrichtungen und IT-Enthusiasten das Interesse geweckt: Auf einer Check-Karten-großen Platine hat man für 25 US-Dollar einen vollwertigen Computer erhalten, der neben Prozessor auch die Möglichkeit hatte, Videos über den HDMI-Anschluss abzuspielen. Besonders die sogenannten GPIO-Pins📖 auf der Platine waren zudem für Elektronik-Bastler interessant: Diese Pins kann man frei ansteuern und damit für allerhand eigener Projekte als auch für Erweiterungen nutzen. Durch die Kombination all dieser Möglichkeiten als auch den Preis, hat sich der Raspberry Pi in den letzten zehn Jahren einen wirklichen Namen gemacht und damit Einzug in Hobbyzimmern, Universitäten, Schulen und Firmen erhalten.
LEGO und Raspberry Pi
Synnergien zwischen LEGO und Raspberry Pi waren zumindest in den Fan-Blasen schon länger zu spüren: Schnell haben sich LEGO Fans für den Raspberry Pi begeistern lassen. Auf Grund der kompakten Größe und der Tatsache, dass die Platine ohne Gehäuse geliefert wird, haben sich schnell Fans gefunden, die beispielsweise Gehäuse für das Raspberry Pi-Modul gebaut haben. Es gibt seither auch viele LEGO kompatible Gehäuse, die den Raspberry Pi schön umschließen. Alleine die Google Bildersuche nach „LEGO Rasbperry Pi“ gibt sehr viel Aufschluss über die Möglichkeiten!
Raspberry Pi Build HAT
Mit der Pressemitteilung vom 19. Oktober der Raspberry Pi Foundation wurde nun offiziell eine Zusammenarbeit mit LEGO Education angekündigt. Über die eben erwähnten GPIO-Pins lässt sich das neue Erweiterungs-Board namens Raspberry Pi Build HAT anschließen, an dem wieder bis zu vier Powered Up-Motoren oder -Sensoren angeschlossen werden können. Dieses Board ist für 25 bis 30 Euro bei diversen Händler verfügbar. Da aber die Motoren mehr Leistung benötigen, als der darunter liegende Raspberry Pi zur Verfügung stellen kann, muss das Erweiterungs-Board mit zusätzlichen Strom versorgt werden (7,5-8,5 Volt Gleichstrom). Der dazugehörige Strom-Adapter kann für weitere 15 Euro zusätzlich erworben werden. Die Verfügbarkeit dieses Boards wird bei den Shops in den kommenden Wochen erwartet.
Durch dieses neue Board lassen sich über selbst programmierte Programme eigene LEGO-Bauten ansteuern – und das sogar ganz ohne Akku oder Batterie. Nicht nur für Lernzwecke sondern auch für GBC (Great Ball Contraption)-Anlagen äußerst spannend, die hier nicht mehr zwingend auf das LEGO Trafo angewiesen sind. Man benötigt aber natürlich das technische Grundverständnis als auch den Raspberry Pi, den es mit GPIO-Headern ab knapp 30 Euro schon zu kaufen gibt (zum Beispiel beim Rasppishop).
Sobald man Besitzer eines Raspberry Pis, dem Erweiterungsboard (Build HAT) und der Stromversorgung ist, lässt sich auf einer passenden SD-Karte ein Linux-System installieren, von dem man die LEGO Powered Up Ports direkt ansteuern kann. Ein Großteil der Powered Up-Aktoren (aus LEGO Education, LEGO Boost, LEGO Technic und LEGO City) ist mit dem Board kompatibel.
Inhaltsverzeichnis
Projekte mit dem Raspberry Pi Build HAT
Die Raspberry Pi Foundation stellt auf ihrer Seite selbst eine Reihe von Projekten vor, die sich damit realisieren lassen. Dazu zählt unter anderem ein Funktionsplotter als auch das Spiel Pong, wo zwei Motoren als Joysticks verwendet werden:
Raspberry Pi mit dem LEGO verbinden
Mit dem LEGO 45681: Spike Prime Expansion Set (v2) wurde auch ein neues LEGO Element eingeführt, womit sich der Raspberry Pi ganz offiziell mit LEGO verbinden lässt. Die Lochplatte (Elementnummer 65817) hat eine Maße von 11×15 Noppen und lässt sich außen mit LEGO Pins verbinden. In der Mitte befinden sich Löcher, die mit den Schraublöchern der Raspberry Pi-Platine kompatibel sind. Damit schafft LEGO zum ersten Mal eine Kompatibilität mit einem fremden System, was an sich schon eine Neuerung darstellt.
Fazit
Wer seine stationären motorisierten LEGO Technic-Kreationen programmieren oder einfach etwas günstiger mit Strom versorgen möchte, für den sollte sich das Board lohnen. Ein Raspberry Pi samt oben vorgestellten Erweiterungs-Board und Stromversorgung ist insgesamt immer noch günstiger als der Control+ Hub für 79,99 Euro (siehe den Vergleich der LEGO Hubs) und viel günstiger als der Hub für LEGO Mindstorms beziehungsweise LEGO Education für über 200 Euro🛒!
Eure Meinung
Lasst mich doch neben eurer Meinung in den Kommentaren noch wissen, wollt ihr ein Review zu dem besagten Erweiterungs-Board haben?
19. Oktober 2021 um 19:33
Nice, mit nem Modellbauakku sollte man dann zu nem vernünftigen Preis an nen Hub mit akku kommen, oder?
19. Oktober 2021 um 19:37
Review? Na klar!!!😀
19. Oktober 2021 um 20:18
Sehr geil!!! Ich hab schon die ganze Zeit mit dem BrickPi geliebäugelt aber dass LEGO jetzt direkt kooperiert ist super!!! Es geht alles in die richtige Richtung um LEGO zukunftsfähig zu machen und die Kids spielerisch in die IT Welt zu bringen! Und als Erwachsener freu ich mich eh drüber 👍🏻
19. Oktober 2021 um 20:31
Sehr cool, ein fertiges Board mit zugehöriger Python Library ist echt eine feine Sache. Bin schon gespannt darauf es auszuprobieren. Mit Powered Up Komponenten hab ich selber schon gebastelt, finde es echt toll dass es hier nun eine von LEGO direkt unterstützte Lösung gibt und sogar die Control+ Buchsen am Board sind.
20. Oktober 2021 um 7:59
Angeblich soll es den Hat hier geben. Lieferbar ist er aber anscheinend nicht wirklich:
https://www.rasppishop.de/Raspberry-Pi-Build-Hat
14. Januar 2022 um 16:48
Heute wurde der Versand inklusive Netzteil tatsächlich bestätigt. Das Problem ist wohl das offizielle Netzteil gewesen.