LEGO 10305 Lion Knights‘ Castle im Review: Groß, größer, am größten – ein tolles Modell!
Mit den ersten Strahlen, die die Nacht durchbrechen, leuchten gelb-rote Banner auf und die mittelalterliche Welt beginnt, sich mit Leben zu füllen. Hinter dicken Mauern gehen die Gefolgsleute der Königin des Löwenkönigreiches ihren Tätigkeiten nach. Hier backen Bäcker Brot, Bauern bringen ihre Waren an den Markt und Kinder spielen mit gelben Ritterburgen. Plötzlich ertönt der Klang der Trompete und die Ritter machen sich bereit! Die Schwarzen Falken wurden am Horizont gesichtet. Was das wohl zu bedeuten hat? Und was hat Robin Hood auf dem Marktplatz vor? Ein neues Abenteuer nimmt seinen Lauf…
Und damit kehren wir zurück in eine Zeit, in welcher Löwenritter und Falkenritter um die Vorherrschaft in Kinderzimmern kämpften. Im heutigen Review feiern wir nicht nur LEGOs 90-jähriges Jubiläum, sondern auch die größte Burg, die LEGO jemals herausgebracht hat und weiterhin das größte Set, welches ich bisher zusammengesetzt habe. Ich hoffe, dass ihr etwas Zeit mitgebracht habt, denn das wird ein langer Artikel.
Die LEGO Ritterwelt wusste bereits vor 44 Jahren Kinder aus aller Welt (aller damaligen Märkte für LEGO) zu begeistern und alles begann mit einer gelben Burg, auf die auch heute noch viele mit Nostalgie zurückblicken. 22 Jahre später begann meine persönliche Bindung zum LEGO Castle Thema, mit der Reihe Knights‘ Kingdom I, welches zur Jahrtausendwende herauskam. Obgleich ich damit die Löwen- und Falkenritter, sowie die gelbe Burg verpasste, zog mich das Thema sofort in seinen Bann. Und so sitze ich nun hier, noch einmal 20 Jahre später, mit einem Großteil der Rittersets von 1978 bis 2000 um mich und schreibe ein Review zu einer gigantischen Homage an die Faszination für das Thema LEGO Castle.
Wie bereits gesagt möchte ich mich heute nicht nur auf das Set 10305 Lion Knights‘ Castle fokussieren, sondern auch LEGO Castle als Thema feiern. Diese Homage an die Burgenära bei LEGO wird am 08.08.2022 offiziell erscheinen und ab dem 03. bereits im VIP Vorverkauf sein. Legen wir los!
Inhaltsverzeichnis
Die Eckdaten
- Name: Lion Knights‘ Castle / Burg der Löwenritter
- Teilezahl: 4.514
- Maße aufgeklappt: 70cm breit, 38cm tief, 38cm hoch (30cm ohne Flaggen)
- Maße zusammengeklappt: 45cm breit, 34cm tief, 38cm hoch
- Minifiguren: 22 (eine davon ist ein Skelett)
- Tiere: 10
- Retail-Preis: 399.99 Euro
- Erscheinungsdatum: 03.08.2022 für VIPs, 08.08.2022 regulär
- Zur Bauanleitung 🗺
- LEGO Online Shop 🛒
LEGO Castle – Eine Spielwelt mit langer Geschichte
Ich bin ein großer Fan der LEGO Castle Reihe und baue sehr gerne Burgen aus Bausteinen. Doch woran liegt das, was macht die LEGO Reihe so besonders? Dazu beginnen wir ganz am Anfang, in einer Zeit, als die ersten Minifiguren Fuß auf die Welt setzten, 1978!
1978 bis 1983: Der Grundstein
Als im Jahr 1978 die Minifigur erschien, kam ein besonders interessantes Set heraus: 375 einfach „Ritterburg“ genannt. Parallel dazu erschienen in selbigem Jahr noch zwei Figurenpacks zum mittelalterlichen Thema, damit man seine Truppen aufstocken konnte. (wäre das nicht eine Idee für 2022, LEGO?)
Themenwelten waren damals noch so wenig abgegrenzt, dass die Burg einfach mit ein paar Stadtsets eine Katalogseite teilte. LEGO wollte testen, ob Ritter als Thema funktionieren können. Wie wir die nächsten 20 Jahre sehen sollten, funktionierten sie sehr gut.
Ein paar andere Sets kamen in den Jahren danach heraus. Viele davon waren aus Kostengründen mit Stickern versehen, was sich jedoch schnell änderte, mit dem zunehmenden Erfolg der Modelle.
1984 bis 1992: Königreiche formen sich
Während Verbindungen zwischen verschiedenen Fraktionen in den ersten Sets wenig deutlich waren, nahm LEGO Castle im Jahre 1984 richtig Form an. Die Burgen wurden grau und mehrere Fraktionen kämpften fortan im Königreich, die schwarzen Falken, die Löwenritter und etwas später noch die Waldläufer, welche zu den beliebtesten aller Castle Fraktionen zählen und nach dem Robin Hood Prinzip handelnde Gesetzlose sind.
Sets damals waren sehr modular und so konnte man zu seiner Burg Erweiterungen, wie Mauerstücke und Türme kaufen, um sie zu vergrößern, denn manchmal ist größer einfach besser.
Diese Zeit wird von vielen als die „Goldene Zeit“ von LEGO Castle bezeichnet. Doch die Geschichte der LEGO Ritter war noch lange nicht vorbei!
1992 bis 1997: Neue Abenteuer
In den folgenden Jahren kamen immer mehr Fraktionen hinzu. Dazu zählen die schwarzen Ritter (die genaugenommen schon 1988 erschienen), die Wolfsbande (ähnlich zu den Waldläufern, nur weniger nobel), die Drachenmeister (welche die erste Fantasy-Fraktion mit Drachen und Zauberer waren), die Königsritter (unter deren Banner die erste Königsfigur mit Krone und silbernem Langschwert erschien), die „Dark Forest“ Waldläufer (wie die anderen Waldläufer, sie erschienen aber nur in den USA und sind heute entsprechend selten) und zu guter Letzt die Schreckensritter (eine Halloween Fraktion, die in Richtung Gothik ging und mit Fledermäusen und Vampiren daherkam)
Das Schöne hier war, dass LEGO Castle sich von 1984 bis 1997 nicht jedes Jahr neu erfand, sondern immer neue Fraktionen in eine bereits bestehende Welt hinzugefügt wurden. Es fühlt sich dadurch einfach wie eine richtige Geschichte an, die immer weitererzählt wird, wie eine Serie mit mehreren Staffeln.
2000 bis 2002: Das Ende einer Ära
Nachdem sich bereits die Schreckensritter keiner großen Beliebtheit erfreuten, war diese Reihe leider der letzte Sargnagel für die LEGO Ritter. Sie war nicht beliebt und ist bis heute preislich noch im Rahmen, wenn man auf eBay sucht, während andere Fraktionen preislich so eskaliert sind, dass es wirklich erschreckend ist.
Genau hier begann, wie gesagt, meine Bindung zum Thema, diese Sets müssen also trotzdem etwas richtig gemacht haben und ehrlich: Als Spielzeug sind die Modelle großartig. Diese Reihe muss eher als 4+ aufgefasst werden, da LEGO relativ viele größere Teile verwendet und ganz ehrlich: König Leos‘ Königsburg ist ein 10/10 Juniors Set (fight me).
Für mich ist diese Reihe das Ende der klassischen Ära, da alle Ritterreihen danach die Optik mit runderen Elementen „abrundeten“ und keinen Bezug mehr auf die vorangegangenen Sets hatten.
2004 bis 2006: Go go Powerrangers!
Jup, es gab Ninjago im Mittelalter. Diese Reihe führte Figuren ein, die sich komplett in einer Farbe kleideten und gewisse Fähigkeiten hatten… ich bin kein Fan davon… Die Sets selbst sind meiner Meinung nach auch sehr „Nichtssagend“ und langweilig. Außerdem gefällt mir die Burg auch nicht wirklich, da die Designer als Farbe „Chemie-Violett“ auswählten.
Es gab aber auch hier ein paar Lichtblicke, wie Vladeks‘ Burg.
2007 bis 2009: Zwerge Trolle und Skelette
Diese Sets werden auch unter dem Begriff „Fantasy Era“ zusammengefasst. Ich finde sie gelungen und es waren hier wirkliche Highlights dabei, allen voran der fantastische 10193 Mittelalterliche Marktplatz.
Ich bin kein Fantasy-Typ und alles an Fantasy, was ich brauchte, hatte ich bei den Drachenmeistern und Fright Knights mit einem Zauberer, der Hexe und einem Drachen. Aber diese Sets sind sehr beliebt und waren toll!
2010 bis 2011: Back to the roots!
Ich mag Kindgoms sehr! Diese Reihe ging nocheinmal zurück zu den Wurzeln klassischer LEGO Burgen. Ein sehr zames Layout an Sets, ja, aber sehr effektiv und schön gemacht. Wenn ihr die Chance habt diese Sets zu bekommen, nutzt sie, von allem was nach dem Jahr 2000 herauskam, empfehle ich sie am meisten!
Kingdoms hatte auch den Luxus eines exklusiven riesigen Ritterturnieres, welches zu den besten Castle Sets aller Zeiten gehört. Außerdem kommt hier auch das Mühlendorf her, in welchem die legendären LEGO Ziegen enthalten waren.
2013 bis 2014: Wollt‘ ihr sehen, wie ich es nochmal mache?
Diese Sets sind nicht schlecht. Das möchte ich klarstellen. Das Problem mit ihnen ist, dass die komplette Reihe ein Remake der Kingdoms-Reihe quasi Set für Set war und alle waren schwächer, als ihre vorherigen Counterparts aus 2010. Es gab ein paar tolle neue Figuren und Pferdeumhänge aber die Sets waren lediglich ok und zu ähnlich den Vorangegangenen.
Danach wurde die LEGO Castle Reihe für den größeren Teil eines Jahrzehntes zu Bett gelegt und keine weiteren Sets erschienen. Gelegentlich gab es mal die eine oder andere Minifigur in den CMF Serien oder ein kleines „Special-Set“.
LEGO Castle heute: Go big or go home
Im letzten Jahr erschienen zwei Rittersets und dieses Jahr dann die große Jubiläumsburg. LEGO spielt es sicher, indem sie auf die Nostalgie aus den ersten Castle Jahren setzen. Was ich vermisse, sind kleine Sets, Battlepacks, mit Ritterfiguren und Sets, die gut für Kinder geeignet sind und nicht jeglichen Preisrahmen für Taschengeld oder sogar Geburtstage sprengen.
Hätte ich das Set unseres heutigen Reviews als Kind gerne gehabt? Natürlich! Sowas von! Aber 400 Euro wäre absolut außerhalb dessen gewesen, was ein Geschenk hätte kosten können. Verständlicherweise, das ist eine Menge Geld aber wir werden uns jetzt die neueste Erweiterung unserer Mittelalterwelt im Detail anschauen und im Fazit klären, ob ich denke, dass sie diesem Preis gerecht wird.
Umfang und Zusammenbau
Mit 4514 Teilen gibt es hier ordentlich was zusammenzustecken. Als sich die ersten Gerüchte um die mögliche Burg zum 90-jährigen Jubiläum verdichteten, war die Rede von einem Remake der LEGO Ritterburg 6080 „Kings‘ Castle“. Das ist hier definitiv nur in ganz groben Ansätzen zu erkennen, was mich ehrlich gesagt freut, denn während ich die 6080 sehr mag, so wäre ein direktes Remake mit einer derart großen Teilemenge wohl doch nicht spannend genug. Letztendlich ist diese erste Burg der LEGO Castle Reihe von 1984 doch ein graues Viereck. Als Spielset super aber ich bin froh, dass LEGO hier mit dem Design verspielter vorgegangen ist.
Auf die Box möchte ich auch kurz eingehen. Sie ist gelb und hat den typischen LEGOLAND Streifen an der Seite, welcher den Namen des Sets trägt und das Set dem „Castle System“ zuordnet. Damit gehört dieses Set offiziell zur Ritterreihe von damals. Auch der Hintergrund, vor welchem die Burg abgebildet ist, wurde dem klassischen Boxart der alten Sets nachempfunden. Überall auf der Verpackung ist zusätzliche Fotografie vom Modell und das erinnert mich schon stark an das Box-Design von früher. Öffnet man den Karton, so zeigt sich zuerst eine Reihe von verschiedenen Wappen und schlussendlich auch eine kurze Textpassage über die Legende der ersten drei Castle Fraktionen.
Schlägt man dann die Bauanleitung auf, so wird man zunächst mit einer kurzen Geschichtsstunde zu LEGO Castle begrüßt, welche wir ja aber bereits abgehalten haben. Interessant ist, dass Nexo Knights hier auftritt. Für mich hat Nexo Knights mit LEGO Castle etwa so viel zu tun, wie Ninjago mit LEGO Ninja von 1998.
Wie dem auch sei, der Bau war lang (etwa 8 Stunden) und hat mir viel Spaß gemacht. Die Anleitung selbst wirft keine Fragen auf, allerdings ging es hier deutlich schneller vorwärts, als in anderen modernen LEGO Anleitungen. In jedem Schritt kamen einige Bausteine dazu, was für mich zum Spaßfaktor beigetragen hat, da es nie zu unterfordernd aber auch nie nervig anstrengend war. Alles in allem hatte ich hier großen Spaß und finde, dass eine gute Mischung aus dem modernen Stil und klassischen Bautechniken gefunden wurde. Teils fühlte es sich an, als würde man ein Set aus der damaligen Zeit bauen, was natürlich ein großer Pluspunkt ist. Zudem gibt es immer wieder kleine Bemerkungen zu einzelnen Details, die auf mich so wirken, als würde uns eines der enthaltenen Kinder durch die Burg führen.
Ich weiß nicht genau, wo ich das hin packen soll, daher erwähne ich es hier schon mal: Es hätten für meinen Geschmack ruhig ein paar mehr Speere, Äxte und vor allem Schilde enthalten sein können. Wenn man die Burg aufbaut nach Anleitung, dann hat man nur 4 Schilde übrig, die man den Figuren in die Hand drücken kann. Da es aber öfter die Diskussion aufkam, ob die Schilde nun Sticker sind oder nicht, möchte ich diese Frage nun auch aufklären: Alles ist bedruckt, es gibt keine Sticker.
Ich bin froh, dass ich diesen Drachen jetzt erschlagen durfte. 😊
Die Minifiguren
So, Zeit ein paar Bausteine vor die Kamera zu setzen und wir beginnen mit den Minifiguren! 22 sind im Set enthalten und eine davon ist ein Skelett, welche ich nur als halbe Figur zähle. Das Gruppenfoto gibt denke ich ein gutes Bild davon, was das für ein Ausmaß an Figuren ist. Wir haben hier alles dabei, von Ritter*innen bis hin zu Dörflern gibt es hier ein breites Spektrum an Castle Minifiguren.
Die Königin ist quasi die Highlight-Figur. Sie ist sehr detailreich bedruckt, was allerdings hier noch unter ihrem Brustpanzer versteckt ist. Den nehme ich ihr auch gleich nochmal ab, aber zunächst schauen wir sie uns mal in voller Montur an. Sie sieht aus, wie eine Kämpferin. Mit goldenem Helmvisier (metallic Gold wäre nett gewesen) und tollem bedruckten Stoffumhang. Das gefällt mir sehr gut. Als Ausrüstung bekommt sie sowohl das fantastische noch relativ neue Schwert und einen Schild. Dieser ist tatsächlich speziell für sie bedruckt. Insgesamt sind im Set drei verschiedene Schilde mit Löwenwappen dabei:
Einmal gelber Löwer auf blauem Grund, blauer Löwe auf gelbem Grund und dann natürlich den Schild der Königin, welcher den gelben Löwen auf rot-blauen Grund zeigt. Ich finde es sehr gut, dass hier nochmal etwas Besonderes mit dem Schild der Königin gemacht wurde.
Nehmen wir ihr Helm und Brustpanzer ab, so können wir uns die eigentliche Minifigur besser ansehen. Für sie ist ein Ersatzhaarteil dabei, auf welchem eine kleine Krone aufgesetzt ist. Ansonsten sehen wir hier eine ganz großartig bedruckte Minifigur, welche wirklich königlich aussieht. Auch bedruckte Beine hat sie. Rundum gelungen.
Von der wahrscheinlich aufwendigsten Figur kommen wir zur Enttäuschendsten. Der Magier soll dem Zauberer Majisto aus 1993 nachempfunden sein. Die originale Figur war der erste Magier bei LEGO und damals sehr interessant für seinen Hut und seinen Bart.
Warum mir der Magier hier nicht so gut gefällt? Es fehlt ihm jeglicher Aufdruck auf Torso oder Mantel. Das hätte man der Figur in 1993 durchgehen lassen, aber selbst der Zauberer von damals hatte einen Torsoaufdruck. Da finde ich es wirklich schade, dass dem hier nicht so ist. Gerade da diese Figur in einem Set mit fantastischen anderen Minifiguren ist, die von oben bis unten bedruckt sind, sticht er einfach negativ heraus. An sich habe ich kein Problem mit simplen Figuren, schließlich liebe ich die alten Minifiguren der 80er und 90er aber hier ist es denke ich einfach zu wenig.
Was der Zauberer aber hat ist sein originaler Hut von damals und einen Rucksack, sowie einen gebauten Zauberstab. Erneut, nicht so cool wie der im Dunkeln leuchtende Stab von damals aber definitiv alles andere als schlecht.
Die Löwenritter sind meine stillen Favoriten in diesem Set. Aufwendig bedruckt und in einem Farbschema gehalten, dass heute noch genauso gut funktioniert wie in 1984, sind sie bereit die Burg vor möglichen Angreifern zu schützen! Sie kommen teils in Rüstungen und mit verschiedenen Helmen. Außerdem haben sie auch eine breite Palette an Waffen und sogar Musikinstrumenten dabei. Sie sind definitiv für alles bereit!
Ich muss leider auch zugeben, dass mich die hohe Anzahl an weiblichen Rittern etwas gestört hat. Es ist an sich ja gut, dass es auch etwas für Mädchen hier gibt, denn auch große Mädchen wollen gerne Ritterinnen sein aber hier wurde für meinen Geschmack etwas übertrieben. Man kann die Gesichter aber immer austauschen, da die Torsoaufdrucke nicht Geschlechterspezifisch sind, was dieses „Problem“ eigentlich auch relativiert.
Dann haben wir unsere Dörfler und diese finde ich alle gelungen. Sie sind nicht so aufwendig gemacht wie die Ritter aber sie tun ihren Job ganz großartig und füllen die Burg mit Leben. Es kommen einige Teile der Barden-Minifigur aus CMF Serie 22 zum Einsatz. Bäcker, Magd, Bauer und der Sohn der Königin sind hier vertreten.
Der Bauer ist eine Anspielung an die klassischen „Zivilisten“ aus der klassischen Castle Reihe von 84 mit seinen blauen Armen und Torso mit Münztasche am Gürtel.
Weitere „Zivilisten“, wenn man so möchte, kommen hier auch in Form von drei Waldläufern dazu. Es handelt sich um eine Familie, Mama, Papa und ihre Tochter. Das ist toll. Natürlich sind es die gleichen Figuren (mit anderen Gesichtern), die auch bereits im Forest Hideout GWP enthalten waren und wie schon dort, gefällt mir auch hier das Remake der klassischen Waldläufer gut.
Was schön gewesen wäre: Ich hätte mir eine andere Akzent-Farbe der Waldläufer gewünscht, vielleicht blau oder schwarz statt rot.
Ich mag auch die Idee, dass sich das Waldläufer-Mädchen in die Burg schleicht, um mit dem Sohn der Königin und dessen gelber Burg zu spielen. Das ist einfach putzig.
Zu guter Letzt haben wir noch drei schwarze Falken. Diese Minifiguren sind ebenfalls Neuauflagen der alten Falkenritter von 1984. Allerdings kamen sie bereits in 2021 in Sets wie der Mittelalterlichen Schmiede oder auch der Creator 3in1 Burg vor. Das macht sie aber nicht weniger fantastisch! Sie haben sinnvolle Modernisierungen und fangen den Charme der alten Figuren sehr gut ein. Ich bin überzeugt!
Einer von ihnen trägt auch einen Rucksack, welcher „brick-built“ ist und scheinbar ist dieser Mann die arme Seele, die sämtliche Ausrüstung der Ritter schleppen muss. Da haben wir einen Schlafsack und ein Zelt angedeutet aber auch einen Eimer und das Banner der Falkenritter trägt er mit sich. Ich wundere mich, ob der Wechsel des Falkenbanners ein subtiles politisches Statement ist, da diese Ritter sonst eigentlich blau-weiß oder grün-weiß für ihre Banner nutzten.
Ich wünschte, wir hätten noch einen König, aber die abgesehen davon ist die Figurenauswahl großartig! Auch die Figuren selbst haben (mit einer Ausnahme) fantastischen Detailgrad und stellen mich vollends zufrieden! Ich hoffe, dass die Einzelteile hier zum Steine und Teile Service kommen und ich meine Armee aufstocken kann. 😊
Zubehör um die Burg
Bevor wir gleich zur Burg selbst kommen, gibt es noch ein wenig Kleinkram ringsherum, der sehr interessant ist und den ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte.
Fangen wir mit der Kavallerie an. Zwei Pferde sind enthalten und beide sind mit Schabracken ausgestattet, welche verschiedene Designs tragen! Man sieht, dass die Designer versucht haben mit weniger ist mehr für diese Designs zu gehen, ganz im Sinne der alten Burgen und das ist hier sehr gut gelungen. Erstens freue ich mich natürlich über die Rückkehr der Pferdeumhänge, die schon immer ein Highlight waren und zweitens finde ich die Aufdrucke sehr gelungen. Gerade das Pferd der Löwenritter ist toll. Für die Falkenritter hätte ich mir allerdings ein schwarzes Pferd gewünscht. Hoffentlich kommen auch diese Teile in den Einzelteilshop.
Ein weiteres Tier ist das Lamm, welches dieses Jahr neu eingeführt wurde und bereits im LEGO City Bauernhof vorkam. Ich finde es sehr putzig und gelungen, wie alle LEGO Tiere eigentlich.
Dann haben wir den Ochsenkarren, welcher Heu transportiert. Er ist simpel aufgebaut aber effektiv und erfüllt seinen Zweck. Das Interessanteste hier ist natürlich der Ochse, der den Wagen zieht.
Kühe kamen bei LEGO schon länger nicht mehr in Sets vor, daher ist es schön, dieses Teil wiederzusehen. Klasse! Außerdem ist hier auch noch ein wenig loses Heu dabei und ein Lamm, welches sich bedient. 😊 Auch ein kleiner Vogel scheint es hier zu mögen!
Außerdem gibt es noch einen Marktstand, welcher mir sehr gut gefällt. Hier werden auf recht kleinem Raum Kirschen, Salat, ein Baguette und eine Orange angeboten. Der Stand sieht auch schön aus, abgerundet durch ein kleines Dach, mit gekräuseltem Überhang. Dort werden die feinsten Obst und Gemüsesorten im gesamten Königreich angeboten.
Das Letzte, bevor wir dann wirklich bei der Burg sind, ist der Stand, wo es Himbeerbrause vom Fass gibt. Zum Bau gibt es hier nicht viel zu sagen, er ist sehr simpel. Die Idee bringt er aber definitiv rüber. Also dann, hoch die Gläser!
Die Burg der Löwenritter
Ich weiß gar nicht so recht, wo ich bei diesem Modell beginnen soll… Fangen wir mal mit der Größe an. Diese Burg ist riesig und ich habe das Gefühl, dass das viele Leute bei der Vorstellung des Sets vor ein paar Wochen unterschätzt haben. Sie hätte selbst zugeklappt nicht in mein bisheriges „Fotostudio“ gepasst, weshalb ich sowohl einen neuen Untergrund, als auch einen neuen Hintergrund für sie erstellen musste. Also ja… Sie ist groß.
Die zweite Sache, die sofort auffällt, ist dass die Designer die Burg nicht überladen haben mit Details. Das wurde vermutlich so gemacht, um den klassischen Charme alter Burgen einzufangen und meiner Meinung nach ist das auch gelungen. Nicht nur beim Bau, sondern auch beim Anschauen des fertigen Modells, fühle ich mich wie mit einem Set der 80er und 90er. Natürlich muss das nicht jedem gefallen, aber mich spricht das sofort an. Ich finde, dass viele MOCs und zuweilen auch LEGO Sets, die ich in meinem Leben gesehen habe, es für meinen Geschmack mit der Kleinteiligkeit und dem Detailgrad, sowie den Versuchen akribisch jede Noppe mit einer Fliese zu verdecken, übertreiben. Die Ninjago City Gärten sind eines dieser Sets, die für mich zu überladen und unruhig aussehen, sodass es mir schwerfällt, sie richtig wertzuschätzen, weil sie meiner Ansicht nach einfach „zu lange im Ofen“ waren.
Wie gesagt, arge Geschmackssache, aber mir gefällt, dass LEGO die Burg in der Optik simpel gehalten hat und damit an alte Modelle anlehnt. So, dann begeben wir uns mal die Rampe nach oben zum Burgtor.
Eine Tour um die Burg
Dieser Aufgang zum Burgtor ist vermutlich eine Anspielung auf die 3D-Grundplatte mit Rampe, die in mehreren Burgen der 90er, unter anderem dem legendären Black Knights‘ Castle, Verwendung fand. Aus taktischer Sicht macht so eine Rampe vor der Zugbrücke der Burg es natürlich wesentlich schwerer, für Angreifer, den Eingang zu stürmen. Hier kann weder Belagerungsequipment bis zum Tor gebracht werden, noch können die Truppen verteilt und gedeckt zum Eingang kommen, sondern müssen sich in Klumpen die schmale Rampe hinaufbewegen. Die Rampe läuft von der linken Seite nach rechts zum Burgtor. Das wäre historisch nicht ganz korrekt, sondern dieser Aufgang müsste genau andersherum verlaufen. Grund dafür ist, dass die meisten Leute Rechtshänder sind und den Schild daher in der linken Hand tragen. Müssten sie nun von rechts nach links die Rampe hinauf, so wenden sie ihren Schildarm von der Burgmauer ab und geben die Deckung ihrer rechten Flanke auf, sodass die Bogenschützen, von der Mauer aus, leichtes Spiel haben. Ist das aber relevante Kritik? Nicht wirklich, wie ich finde. Es fiel mir nur so auf, als ich mir das Layout der Burg ansah und ich dachte, ich erwähne es mal.
Dieser Aufgang zum Haupteingang steht auch zu Teilen im Wasser, welches ebenfalls Angreifer fernhalten soll.
Sind wir aber nun oben auf der Rampe angekommen, so finden wir eine Zugbrücke und ein Fallgatter vor, genau wie bei den meisten Burgen der 90er, welche von großen Türmen auf beiden Seiten flankiert werden. Diese Hindernisse müssten Angreifer ebenfalls überwinden, was schier unmöglich sein dürfte. Von der Rampe kommt aus kommt man ohne Deckung und ohne Rammbock, den man nicht um den 90° Winkel bekommen würde, der nach dem Aufgang zur Zugbrücke folgt, zwischen die Türme und ist damit fallenden Steinen, Teer und anderen Unannehmlichkeiten vollkommen hilflos ausgesetzt. Das Tor bekommt eine 10/10 für Belagerungsabwehr. Aber kommen wir zurück zu Zugbrücke.
Diese ist eine sogenannte Klappbrücke oder auch gewichtete Zugbrücke. Sie funktioniert ein wenig anders, als herkömmliche Zugbrücken, welche wir an den meisten anderen LEGO Burgen sehen. Anstatt mit Ketten nach oben gezogen und herabgelassen zu werden, kommt hier ein Gegengewicht zum Einsatz. Sehen wir in den Eingangsbereich, so können wir die beiden Ketten hinten an der Zugbrücke erkennen. Diese halten ein Gewicht in Position. Soll die Brücke nun nach oben gelassen werden, so werden die Ketten abgerollt, das Gewicht gibt der Schwerkraft nach und hebt somit die Zugbrücke an. Ein sehr fortschrittliches Konzept im Mittelalter, welches vor allem den Vorteil hatte, dass der Zugmechanismus nicht von außen zerstört werden konnte. Die gewichtete Brücke wird über ein Rädchen an der Seite des Torhauses bedient, funktioniert einwandfrei und fühlt sich sehr dynamisch an. Ein großes Lob an die Designer dafür.
Dahinter befindet sich dann noch das Burgtor selbst, welches von einem Fallgatter gesichert ist. Dieses kann natürlich ebenfalls hinauf- und herabgelassen werden. Die Konstruktion ist simpel aber ich finde das Gatter super gelungen und auch hier funktioniert alles ohne Ruckeln und Haken.
Bevor wir aber die Burg betreten, schauen wir uns noch das Torhaus an. Bestehend aus massiv aussehenden Mauern und sehr schön angedeuteten Schießscharten für unsere Minifiguren, gleicht es im Look noch am ehesten dem Torhaus der 6080 und ist eine eindeutige Referenz an den Klassiker. Die Schießscharten selbst sind wie bereits gesagt schön anzuschauen aber bieten natürlich nicht wirklich viel Sichtfeld für unsere Bogenschützen.
Direkt über dem Tor sind zwei der wundervollen modernen Interpretationen der Schilde unserer Löwenritter angebracht. Mir gefällt, dass beide Versionen des Schildes neu aufgelegt wurden für dieses Set. Es bringt farbliche Variation und Abwechslung in die Truppen. Wenn wir unseren Blick von den Schilden, welche jeden wissen lassen, wem diese Burg gehört, weiter nach oben schweifen lassen, erblicken wir ein weiteres Fenster. Dieses ist klasse gebaut mit verschiedenen Bogenelementen und ist einer meiner favorisierten Teile des Modells!
Und damit sind wir auf der Aussichtsplattform des Torhauses angekommen. Hier befindet sich genug Platz für eine gute Anzahl an Minifiguren. Außerdem können unsere Löwenritter von dieser Plattform den Mechanismus zum Heben und Senken des Fallgatters nutzen.
Man kann an den Zahnrädern kurbeln, um das Tor auf und ab zu bewegen. Durch die kleine Technikvorrichtung dahinter, wird das Gatter in Position gehalten, wenn man aufhört zu kurbeln. Danach muss auf die Konstruktion gedrückt werden, welche das Zahnrad hält. Tut man dies, saust das Fallgatter herunter. Wenn die Angreifer Glück haben, stehen sie dann vor verschlossenem Tor, wenn sie Pech haben, liegen sie unter verschlossenem Tor. Klassiker.
Zuletzt weht noch eine wundervolle große Stoffflagge im Wind der mittelalterlichen Welt. Von solchen Stoffelementen war ich schon immer großer Fan und diese ist in ihrer Form tatsächlich den großen Flaggen nachempfunden, welche bereits in den 90ern in Ritter und Piratensets vorkamen. Leider ist sie hier aber nur einseitig bedruckt.
Was mir auch gut gefällt, ist die Nutzung der Teile, welche die Burgzinnen im wahrsten Sinne des Wortes „abrunden“. Ich glaube, sie stammen aus den Super Mario Sets, aber da könnte ich mich täuschen. Auf jeden Fall eignen sich die Teile hervorragend für Burgmauern.
Auf der rechten Seite des Torhauses wird es aber nochmal richtig interessant. Ein großer schwarzer Baum wächst an der Seite der Burg entlang. Dieser gefällt mir ebenfalls sehr gut, auch dass er in schwarz gehalten ist. Natürlich handelt es sich dabei wieder um eine Anspielung auf die schwarzen Bäume der Waldläufer-Sets aus den 80ern. Zu erwähnen ist am Baum noch der Bienenstock, der in der Baumkrone hängt. Da sollten sich Feinde vielleicht doch nochmal überlegen, ob Kletterversuche zum Erfolg führen.
Der dunkelgraue Felsen, auf welchem das Torhaus ruht, hat auch noch etwas zu bieten. Dieser kann nämlich aufgeklappt werden. Hier darf man gerne in Erinnerung schwelgen und an Sets wie 6076 Dark Dragons‘ Den oder 6066 Forestmens‘ Hidden Outpost denken.
Hinter dem zur Seite schwingenden Felsen haben die Waldläufer ein kleines Geheimversteck in Burgnähe. Ob sie hier wohl alle Informationen über anstehende Goldtransporte belauschen können? Viel Platz gibt es nicht aber immerhin hängen dort ein Schwert, Pfeil und Bogen, sowie die Neuauflage des Schildes der Waldläufer. Alle neuen Prints für die Schilde sind super gelungen und auch wenn dieser Schild bereits im GWP 40567 Forest Hideout enthalten war, überzeugt er mich voll. Hoffentlich sehen wir diesen und die anderen Schilde auch in Zukunft in Sets. Außerdem gibt es hier noch ein Fass. Ich mag solche kleinen Verstecke.
Ist das Versteck geöffnet, kann man auf der anderen Seite des Baumstammes eine weitere Wand zur Seite schieben. Dabei handelt es sich um einen Weg in oder besser gesagt aus dem Verlies. Dieses werden wir später noch im Detail sehen, aber hier haben die Waldläufer die Möglichkeit Robin aus dem Kerker zu befreien! 😊
Von der rechten Seite des Torhauses gehen wir zur linken Seite. Ein Erkerfenster wurde hier eingearbeitet und unterbricht die Monotonie des linken Turmes ein wenig. Unten führt ein Tor vom Torhaus in den Burghof. Dieses Tor ist ebenfalls mit einfachen Mitteln gestaltet aber die Optik überzeugt am Ende vollkommen, wie ich finde. Außerdem mag ich die Kletterpflanze, die sich mit blauen Blüten über den Ausgang rankt.
Bevor wir in den Burghof gehen, schauen wir uns nochmal die Mauer an. Sie sieht ziemlich massiv aus, ist aber grundliegend simpel gestaltet. Da es sich aber um Befestigungsanlagen handelt finde ich den Look vollkommen in Ordnung. Was man eventuell hätte besser machen können, wäre ein kleiner Überhang oben bei den Zinnen, denn im Moment sind nur die beiden Erker in den Mauern mit Truppen besetzbar. Ich wünschte, die Mauer wäre voll begehbar. An einigen Stellen sind hier kleine Details durch Pflanzen angebracht und 1×2 Steine mit Ziegelmuster werden hier mit tollem Effekt verteilt.
Vor der Mauer gibt es etwas Terrain, um Belagerungsszenen zu stellen oder Märkte aufzubauen. Hier stehen einige klassische LEGO Tannen, allerdings hier zum ersten Mal in dunkelgrün! Fancy! Ich denke aber, dass wir diese Elemente in Zukunft immer mal wieder sehen werden.
Ansonsten wurde außen viel Mut zur Noppe gezeigt, was ich persönlich gut finde, da es mir erleichtert Fotoszenen zu stellen und ich Noppen halt einfach gern an LEGO Sets sehe. Aber ich denke hier hätten ein paar mehr Deko-Elemente auch hingepasst.
Wie bereits gesagt, gibt es in der Mauer ein paar Aussichtspunkte, welche herausstehen und die Verteidigung der Mauer erleichtern. Ich war zu Beginn kein großer Fan der großen grünen Halbschalenelemente aber das hat sich mittlerweile gelegt und gefällt mir tatsächlich ganz gut.
Okay, zurück hinter die Mauer. Dort befindet sich der Burghof. Während diese Burg gigantisch ist, ist der Innenhof eher klein, selbst verglichen mit alten Burgen in meiner Sammlung. Dadurch, dass die Burg eben so groß ist, wirkt er noch kleiner, was ihm auch nicht unbedingt guttut.
ABER: Er ist ausreichend groß, wenn man darin ein wenig Marktleben spielen wollen würde. Auch der Marktstand und die Schenke, welche wir vorhin angesehen haben, finden hier einen Platz. Die Kutsche hätte allerdings wenig Bewegungsfreiheit.
Vom Hof aus führen mehrere Wege ins Innere der Burg. Bevor wir aber auf die Inneren Werte dieses Sets eingehen, möchte ich einen Rundgang um die Burg mit euch machen.
Über dem Burghof finden wir das überaus gelungene Fachwerkhaus, welches der Burg eine Menge Charakter gibt und laut den Designern vom Fachwerk des Sets 6086 Black Knights‘ Castle inspiriert ist. Der optische Effekt wird erzeugt, indem schwarze 1×2 und 1×3 Platten mit weißen Teilen gestapelt, anschließend auf die Seite gedreht und eingesetzt werden. Simpel aber effektiv.
Noch besser finde ich aber das Dach, welches aus Elementen besteht, die normalerweise in grau als Felsen genutzt werden. Hier sorgen sie aber, gemeinsam mit den kleinen Ecken in dunklem Beige, für die Optik eines strohgedeckten Daches. Taktisch sinnvoll wäre solch ein Dach an einer Burg natürlich nicht, da es anfällig für Feuer ist aber es sieht wirklich genial aus.
Und was ich dann am besten finde, ist wie sich das Fachwerkhäuschen an den Turm anschmiegt. Das gefällt mir wirklich super!
Der Turm selbst ist wieder simpel gebaut, zu weiten Teilen gestapelte Standartsteine, aber das macht den Charme der 80er und 90er ja wie gesagt aus. Durch das durchaus dekorative Fenster sieht man eine Glocke im Inneren. Sehr schön!
Auf dem Turm bietet sich Platz für eine Minifigur und die zweite Stoffflagge des Sets. Auch diese ist super gelungen und ich bin froh, dass LEGO hier Stoffteile benutzt, statt Plastikfolien.
Dann sehen wir uns jetzt die linke Seite der Burg an. Hier gibt es den Balkon, welcher noch einen Zaubertrick bereithält, den wir beim Aufklappen später sehen. Ein paar Pflanzen zieren die Mauer und ist das optisch wichtigste Feature hier das Mühlrad. Dieses bewegt im inneren den Mühlstein über eine simple Zahnradkonstruktion und ist einfach nur super gelungen.
Und damit sind wir auch fast am Ende unserer Tour um die Burg herum.
Die Rückseite Hat ein paar weitere schön dekorierte Fenster, sogar mit Blumenkästen, die mir sehr gut gefallen. Auch hier wird die Monotonie durch ein paar Pflanzen, das Fachwerk und einen weiteren Erker unterbrochen.
Dieser Erker ist übrigens das Plumpsklo und die Anleitung sagt hierzu „Ich wundere mich, ob dieser Frosch schon immer braun war?“… Ich mich auch… ich mich auch…
Dann gibt es noch einen „Hintereingang“ zur Burg. Dieser liegt am Wasser und führt in einen kleinen Dockbereich. So etwas hatten Burgen früher auch, wenn möglich, da man durch diesen Weg fischen gehen konnte, wodurch es für den Feind schwer wurde die Moral der Verteidiger durch eine Belagerung zu brechen. Der Fisch ist frisch!
Der kleine Eingang sitzt über einer Treppe, welche mit SNOT Technik gebaut ist und sich sehr gut in das Gesamtbild einfügt. Außerdem kann das Gatter, welches das Tor versperrt, ebenfalls über eine Kurbel an der Seite des Turmes gehoben und gesenkt werden.
Auf dem Turm hier gibt es ebenfalls Platz für Minifiguren und ein weiteres Banner weht hier im Wind, diesmal allerdings keine Stoffflagge.
Das Innere der Burg
Jetzt sind wir einmal um die Burg herumgekommen. Aber damit haben wir bei weitem nicht alles gesehen, was sie zu bieten hat. Sie kann nämlich zusätzlich aufgeklappt werden! Die ohnehin schon beträchtliche Größe wird dadurch noch einmal gefühlt verdoppelt. Außerdem sieht die Burg auch aufgeklappt klasse aus! Natürlich ist sie jetzt eher eine Fassade und nicht mehr rundum abgeschlossen (logisch). Außerdem ermöglicht uns das Aufklappen auch den Innenraum anzuschauen.
Verglichen mit den Burgen vergangener Zeiten, die innen eher luftig dekoriert waren, kommt diese Burg voll ausgestattet.
Und wieder weiß ich nicht, wo ich beginnen soll… also lege ich einfach unten links fest. Insgesamt ist die linke Hälfte der Burg etwas leerer, wodurch man hier aber gut spielen könnte, da viel Platz da ist.
Zuerst sehen wir die Schatzkammer. Dort befindet sich natürlich eine Schatztruhe. Sie enthält die als Goldmünzen bedruckten runden 1×1 Fliesen. Diese finde ich nicht so schön, wie die alten chromgoldenen Münzen, aber sie sind in Ordnung. Wir kennen sie bereits aus der CMF Serie 22 und sie sind mit dem Wappen der ersten LEGO Ritter bedruckt. Zusätzlich stehen hier noch ein goldener Kelch und eine silberne… Glocke?
Auch eine Trommel findet sich hier. Der Beginn einer mittelalterlichen Band. Die Trommelstöcke stehen mit einem weiteren Kelch im Raum neben an. Von dort aus führt auch eine Leiter nach oben.
Im Raum darüber ist nicht viel Platz, wobei man bedenken muss, dass dieser im zugeklappten Zustand nur die Rückwand des Eingangsbereiches ist. Schön dekoriert ist er aber. Von der Decke hängen die gelb-roten Banner der Löwenritter und ein Teil der Waffenkammer findet hier. Von diesen Waffenhaltern in leicht verschiedener Bauart gibt es drei Stück in diesem Set, welche sich leicht aus der Burg nehmen lassen. An diesem Waffenhalter hier befinden sich ein Speer, zwei verschiedene Helme (wer sich noch an die Figuren erinnert, weiß, dass zwei der Löwenritter keine Helme hatte) und natürlich zwei weitere der tollen bedruckten Schilde.
Der Raum nebenan ist lediglich der Eingangsbereich der Hintertür. 😊
Noch eine Etage weiter oben gibt es ein Plumpsklo, denn auch Ritter müssen mal aufs‘ Töpfchen. Witzig finde ich hier das kleine Duftbäumchen. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob dieses Bäumchen ein neues Teil ist. Mir ist es jedenfalls nicht geläufig.
Von der Toilette geht es auf die Burgmauer, wo sich ein Haufen Steine befindet, welche durch kleine Lücken im Boden auf herannahende Feinde geworfen werden können.
Zurück auf dem Boden und wir sind im Verließ angekommen. Im linken Verlies befindet sich die Ausbruchsfunktion, welche ich vorhin gezeigt habe.
Die arme Seele im rechten Verlies hatte leider weniger Glück.
Hier komme ich auch noch zu einer Funktion der Zugbrücke. Stehen Feinde der Königin auf der Zugbrücke, wenn diese nach oben gelassen wird, fallen sie direkt ins Verlies.
Das finde ich eine coole Idee. Dort warten natürlich grimmige Löwenritter darauf, den Feind zu empfangen.
Die Etage über dem Verließ ist recht leer, was aber durchaus Sinn macht, denn es handelt sich um den Eingangsbereich des Haupttors. Was es hier gibt sind ein paar Clips für Waffen und da muss ich mal eine kurze Kritik anbringen: Warum nicht noch die zwei Speere beilegen, um die Clips zu füllen? Ich finde die Burg hat etwas zu wenig Ausrüstung für die Figuren meiner Meinung nach. Ein paar mehr Waffen und Schilde hätten es perfekt gemacht für mich.
Außerdem gibt es links neben dem Tor einen kleinen Pferdestall, auch das ist ein nettes Detail. Dort passt das Pferd sogar mit seiner Schabracke hinein.
Da wir nun die Königin empfangen haben, können wir rechts neben dem Tor die Leiter nach oben nehmen. Dort geht es mit der Waffenkammer weiter. Hier hängt einiges an Ausrüstung. (was meinen vorangegangenen Kritikpunkt vielleicht relativiert aber ich finde dennoch, es hätte mehr sein dürfen)
Hier stehen die beiden anderen Waffenhalter und diese beinhalten Schwerter, eine Keule, sowie Pfeil, Bogen und Köcher. Nehmen wir die beiden Waffenhalter mal heraus, sehen wir noch mehr Ausrüstung.
Rechts hängt eine Armbrust mit zwei Ersatzpfeilen und hinten steht ein Helm auf einem Rüstungshalter. Interessant für mich sind aber die Schilde in der Mitte des Torhauses. Zwei davon sind bedruckte Schilde, die wir bisher noch nicht gesehen haben.
Links hängt rot-weiß mit blauem Rand, welches eine Anspielung auf das Set 677 sind, welches zur ersten LEGO Castle Reihe gehörte und 1979 erschien. Die Ritter aus diesem Set hielten eben jenen Schild in den Händen. Seit diesem Set (und dessen Europäischer Version 6077) gab es diesen Schild nur noch in einem Minifigurenpack. Später verwendeten in 1995 die Royal Knights eine ähnliche Farbkombination für ihre Wappen und Banner. Schön es zurückzuhaben!
Der rechte Schild ist ebenfalls ein Easter-Egg, wenn man so möchte, kam allerdings nie in dieser Form in einem Set vor. Es handelt sich hier um ein alternatives Torso-Design der ersten Löwenritter aus 1984. Diese kamen entweder mit dem Löwenwappen auf ihrem Hemd daher, welches wir auch in diesem Set sehen, oder eben mit den gekreuzten Äxten. Deshalb hießen sie wohl im Englischsprachigen Raum „Crusaders“, was so viel wie „Kreuzritter“ oder „Ritter der Kreuzzüge“ bedeutet. Gemessen daran, was in den Kreuzzügen alles so geschah, denke ich aber nicht, dass LEGO diese Bezeichnung heute noch wählen würde.
Dann kommen wir nun in den Bereich der Burg, wo die Inneneinrichtung wirklich spannend wird! 😊 Man könnte sagen, dass ich ein Fan dieses Modells bin.
Unten links ist die Küche der Burg. Was mir aufgefallen ist, auch wenn es mich nicht stört, diese Ritter ernähren sich vegetarisch. Historisch betrachtet nicht unbedingt falsch, denn Gemüse war einfacher zu bekommen und preiswerter als Fleisch. Auf der anderen Seite handelt es sich hier um die Burg einer Königin. Da hätte sicher auch Fleisch auf der Speisekarte stehen können. Wie dem auch sei, egal ob Salat oder Bratwurst, im Falle einer Belagerung möchte man schließlich keinen Hunger leiden. Und genau darum kümmert sich hier der Bäcker. Es gibt einen großen Ofen, diverse Gewürzdosen und Backwaren, wie Bretzeln und Croissants. Außerdem bietet die Grandé Küche der Löwenritter weiße Möhren, Lauchzwiebeln und Salat. Ein Paddel wird verwendet um Brot aus dem Ofen zu holen.
Über dem Ofen hängen diverse Küchenutensilien, Pfanne, Topf, Beil und Löffel.
Rechts daneben befindet sich der Aufgang zum Burghof und ein Wasserkessel.
Im Raum nebenan befindet sich der Mühlstein, damit der Bäcker auch immer genug Mehl hat. Sogar die Vorrichtung in welche die Getreidekörner vor dem Mahlen gegeben werden ist angedeutet. Der Mehlsack liegt auch bereits gut gefüllt vor der Mühle.
Nebenan gibt es noch eine kleine Abstellkammer, wo ein Baguette in einem Fass aufbewahrt wird. Hier gibt es auch ein Vogelnest, Gerüchte besagen, dass der Vogel vom Ochsenkarren hier seine Jungen ausbrütet. 😉
In der Etage darüber befindet sich der Speisesaal, mit gemütlich prasselndem Kaminfeuer. Neben dem Kamin befindet sich ein Holzscheit und eine Axt. Auf der anderen Seite steht dann das Cembalo. Dieses Musikinstrument war in der Renaissance weit verbreitet und ist für das Mittelalter doch noch recht moderne Technologie aber per se nicht deplatziert in dieser Zeitperiode. Damit haben wir unsere Ritterband auch vollständig ausgestattet! Play away, boys!
Die Konstruktion des Musikinstrumentes ist auch sehr gelungen und habe mich sehr gefreut, als ich das Minimodell gebaut und eingesetzt habe, einfach weil Musik für mich selbst eine große Rolle spielt.
Die andere Hälfte des Raumes ist gut gefüllt mit einem großen Tisch im Speisesaal und zwei Stühlen. Die Konstruktionen hier sind simpel aber effektiv und das Endergebnis sieht sehr gemütlich und prunkvoll aus.
Interessant sind aber vor allem auch die drei Schilde, die in diesem Saal über dem Tisch hängen und an die lange Geschichte dieses Königshauses erinnern. Natürlich sind alle drei Schilde Homages an ein Set vergangener Zeiten und zwar an die legendäre gelbe Burg. Im Klassiker von 1978 kamen Ritter verschiedener Häuser zusammen, welche hier repräsentiert sind. Da haben wir allen voran natürlich die goldene Krone auf rosa Grund, welche das Wappen der Besitzer der gelben Burg war. Außerdem gibt es zwei weitere der Wappen von den anderen Fraktionen, mit dem netten Unterschied, dass es in diesem Set Drucke sind, während die gelbe Burg mit Stickern kam.
Designtechnisch ist mein Favorit der blaue Schild mit dem Skat Kreuz als Symbol. Eines der Symbole der klassischen Burg fehlt leider, der weiße Stern auf rotem Grund. Das ist zwar schade aber ich bin mit den drei neuen Schilden sehr zufrieden.
Na dann, ich bitte zu Tisch. 😉
In der oberen Etage, im Fachwerhaus, gibt es ebenfalls noch das ein oder andere nette Detail zu entdecken. Da hätten wir zunächst das Kinderzimmer. Hier sehen wir, dass der Sohn der Königin zu Weihnachten scheinbar Set 375 die gelbe Ritterburg geschenkt bekommen hat. Das ist doch ein nettes kleines Detail, die erste LEGO Burg hier zu haben.
Heimlich bekommt er auch Besuch von Robin Hoods Tochter, damit die beiden zusammen mit dem tollen LEGO Set spielen können.
Theoretisch gibt es hier eine Tür, die aber mehr der Optik wegen existiert, denn leider ist sie zu schmal für Minifiguren.
Sie führt aber zu einer Brücke. Zumindest, wenn die Burg aufgeklappt ist. Klappt man das Modell zusammen, verwandelt sich die Brücke durch eine clevere Bautechnik in einen Balkon.
Das Mauerstück vor der Brücke wurde aus zwei Hinges gebaut und der rechte Teil ist nicht mit dem Turm verbunden, sondern einfach auf Fliesen in diesen hineingeschoben. Das sorgt dafür, dass die Mauer beim Zusammenklappen aus dem Turm gezogen wird und sich an den zwei Hinge-Bricks in einen Balkon faltet.
Dabei wird sogar eine geheime kleine Kammer frei, in welcher ein goldener Frosch sitzt.
Ansonsten führt hier eine Leiter nach oben zu einer weiteren kleinen Aussichtsplattform.
Der nächste Raum ist das Schlafgemach der Königin. Auch wenn das Bett bei weitem nicht so genial ist, wie das Bett in der Mittelalterlichen Schmiede, gefällt es mir sehr gut, gerade was die Farben angeht.
Vor dem Bett liegt ein Teppich aus und neben einem kleinen Kamin steht der Schreibtisch, mit Brief und Feder. An wen die Königin hier wohl Briefe schreibt?
Auf der Außenseite des Fachwerkhäuschens läuft der Schornstein entlang und hier hätte ich mir gewünscht, dass LEGO die offenen Technik-Löcher irgendwie füllt.
Doppelter Spaß
So, damit sind wir ja eigentlich durch, oder? Noch nicht ganz. Denn einen Trick hat das Modell noch auf Lager. Die Burg kann nämlich in der Mitte aufgetrennt werden, in zwei Burgen, wenn man will.
Zum Spielen würde hier sicher die Vorstellungskraft gewisse Lücken füllen, sodass man das wirklich als zwei eigene Burgen sehen könnte. Natürlich gibt es jetzt Löcher in der Mauer, wo die Burg geteilt wurde.
Was ich aber eigentlich zeigen wollte: Unter der Burg gibt es eine Höhle. Diese können Minifiguren theoretisch unter der Rampe vor dem Burgtor auch betreten, allerdings ist es schwierig da mit den Fingern heranzukommen. Aufgeklappt ist die Höhle aber gut zugänglich.
Die rechte Seite der Burg beherbergt den Höhleneingang und hier finden wir nur ein paar Fledermäuse, die von der Decke hängen. Ein sehr cooles Detail.
Interessant wird es aber auf der anderen Seite, denn hier hat Robin Hood einen geheimen Zugang zur Burg. Es gibt einen Tisch mit zwei Stühlen auf welchem eine Kerze, ein Trinkbecher und eine Schatzkarte liegen, die Robin offenbar den Piraten abgeknüpft hat. 😉
Außerdem finden sich ein paar Waffen, sowie die neue Version der Zielscheibe. Die Leiter auf der rechten Seite führt nach oben in den Burghof und somit hinter die gut befestigten Mauern der Löwenburg. Vielleicht haben vorhin schon einige die Falltür im Burghof gesehen, die nur mit etwas Stroh dekoriert ist und auf welcher der Marktstand abgestellt wird.
Und damit bin ich nun durch und kann die Burg wieder zusammensetzen. Übrigens ist sie ordentlich schwer und ich würde empfehlen sie zum Umhertragen in die beiden Teile zu zerlegen und einzelnt zu transportieren. Es geht auch in der Gesamtheit, weil das Modell wirklich stabil ist aber es wird schwer die Burg so anzuheben. Trennt man sie auf, kann man recht gut in die Höhle von Robin Hood greifen und die Teile daran hochheben.
Die Löwenburg im Vergleich
Leider besitze ich die 6080 Kings‘ Castle nicht zum Vergleich aber einige andere Burgen, die ich kurz daneben stellen möchte.
Das dient mehr dazu, dass ihr ein Bild von den Dimensionen des Modells bekommt, als um einen wirklichen Vergleich anzufangen.
Die Burgen von damals und diese Burg hier liegen in völlig verschiedenen Preiskategorien (zumindest, was ihre UVPs angeht) und sind vom Detailgrad, Spielwert und auch den Bautechniken schlecht direkt miteinander vergleichbar.
Was sich hier aber auch zeigt, ist wie gut sich diese neue Burg in das klassische Bild der LEGO Ritterburgen einfügt und nicht deplaziert wirkt, auch wenn die Bautechniken damals an vielen Stellen um einiges simpler sind.
Müsste ich meine Lieblingsburg aller Zeiten benennen, würde ich 6086 Black Knights‘ Castle sagen. Die Designer der Löwenburg scheinen mir da, laut des Interviews, welches Andres mit ihnen gehalten hat, wohl zustimmen, weshalb sie ein paar Elemente dieser Burg im Design der neuen Burg eingebracht haben.
Müsste ich die neue Burg in meine „Top Burgen“ einordnen, würde sie wohl auf Platz 2 oder 3 landen. Allerdings finde ich, wie gesagt, dass sie schlecht vergleichbar mit den alten Burgen ist, die ich schon aus Nostalgie bevorzugen möchte. 😀
Ich finde aber, dass die Burg vom Maßstab her super zum Mittelalterlichen Marktplatz und dem Mühlendorf passt.
Fazit: 10305 Lion Knights‘ Castle
Dann komme ich jetzt zu meinem Fazit für das Top Set des 90-jährigen Jubiläums von LEGO. Ein langes Review für ein riesiges Set! Zunächst einmal finde ich es natürlich toll, dass es eine Burg geworden ist und auch, wie massiv sie ist. Viele Easter Eggs und Anspielungen an vergangene Ritter-Themenreihen gibt es hier auch und für Castle-Fans wie mich ist das wirklich etwas Tolles.
Auf der anderen Seite muss man aber auch sagen, dass 400 Euro, die LEGO hierfür als UVP aufruft, ein großer Batzen Geld sind, unabhängig davon, ob die Burg diesen Preis wert ist oder nicht. Aber ich finde auch, dass LEGO für dieses Set hier groß gehen musste. Es wäre sehr enttäuschend gewesen, wenn das große Jubiläumsset, für das wir auf Ideas abgestimmt haben und auf das wir ein Jahr gewartet haben, nur ein 50 Euro Set gewesen wäre. Das wäre in der Masse an Sets, die LEGO jeden Monat herausbringt, einfach untergegangen. Was man hätte tun können, wäre ein modulares Erweiterungssystem für die Burg, aber dann hatten alle gesagt „LEGO verkauft einem etwas Unvollständiges“.
Aber das beiseite genommen, finde ich die Burg der Löwenritter sehr gelungen. Sie hat ein recht sinniges Layout, hohe Mauern, eine beeindruckende Größe, ist vollständig geschlossen, lässt sich aufklappen und hat viele Details im Inneren. Trotz alledem wirkt sie nicht überladen oder unruhig und hat sogar sehr guten Spielwert. Die Masse an Minifiguren finde ich auch großartig und gerade die neuen Löwenritter sind ein absolutes Highlight, genau wie die Rückkehr der Pferdeumhänge und die Fantasie, die beim Bau eine kleine Geschichte erzählt. Ich hatte sehr viel Spaß mit diesem Set und werde wohl auch die nächsten Jahre noch Spaß mit dem Modell auf meinem Schreibtisch haben. Die wenigen kleinen Kritikpunkte, die ich habe, wie der „Mangel an Ausrüstung“ (auch wenn ich da vielleicht von alten Burgen etwas zu verwöhnt bin) oder, dass kein schwarzes Pferd für die Falkenritter enthalten ist, welches besser zu ihnen gepasst hätte, sind keine „Deal-Breaker“ für mich. Die Zugbrückenkonstruktion finde ich auch klasse und ich habe doch auch noch etwas über Burgen lernen können.
Ist diese Burg mir 400 Euro wert? Ich muss ehrlich sagen, ja. Ich wäre zu Verkaufsstart in den LEGO Store hier in Leipzig gegangen, hätte mir das Set gekauft und es nicht bereut. Das ist aber meine Meinung als langjähriger Ritterfan, der es gewohnt ist, nur ein bis zwei Sets aus dem aktuellen Sortiment im Jahr zu kaufen. Dadurch habe ich eigentlich wenig Schwierigkeiten mein Jahresbudget zu verteilen. Insgesamt finde ich persönlich, dass 400 Euro gerade noch in Ordnung für dieses Set sind. Ich kann aber auch absolut jeden verstehen, dem dieser Betrag einfach zu viel ist, denn wie gesagt, ist es ein Haufen Geld und wer kein Ritterfan ist, für den ist dieses Modell ohnehin nichts. (ich glaube aber, dass dürfte angesichts der Thematik klar sein)
Mir gefällt die Burg sehr gut und es war eine Freude sie aufzubauen, eines der Sets, die mich voll abholen im heutigen Sortiment. Leider gibt es davon ja immer weniger und das finde ich sehr schade. Statt seltsamer Experimente, wie LEGO Vidiyo, welche von Beginn an zum Scheitern verurteilt waren, könnte man vielleicht diese Ressourcen mal wieder in eine schöne historische Themenwelt stecken. Leider nehme ich an, LEGO Audiyo steht bereits in den Startlöchern. 😀 Aber man weiß ja nie. Was aber sicher ist: Wir gehen im Classic Review sicher bald wieder zurück ins Mittelalter!
Bewertung
Positiv | Negativ |
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Vielen Dank an die LEGO Group, die uns dieses Set für unser Review zur Verfügung gestellt hat. Der Artikel gibt jedoch ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.
Eure Meinung!
Nun konnte ich lang und breit meine Gedanken zum Set teilen, aber wie sieht es mit euch aus? Gefällt euch die Burg? Fängt sie eurer Meinung nach den klassischen Charme gut ein? Werdet ihr sie euch zulegen?
13. Juli 2022 um 15:13
Danke, Jonas! Das ist sicherlich nicht nur das größte Set, das Du je aufgebaut hast, sondern wohl auch dein längster Artikel, oder? Ganz großer Sport, sehr schön geschrieben, informativ und toll bebildert!
Da kann ich nur gratulieren und irgendwie hab ich jetzt auch Lust aufs Burgen bauen bekommen.
Meine holdes Burgfroilein hat allerdings schon Einspruch erhoben, mich deucht, ich hab den Bogen inzwischen etwas überspannt 😉
13. Juli 2022 um 15:15
Da hast du recht, es ist auch mein längster Artikel aber bei so einem großen Set hat es richtig Spaß gemacht. 🙂 Vielen lieben Dank!
So sind sie die Burgfräulein… 😀
13. Juli 2022 um 15:30
Ich glaube man kann gar nicht erahnen wieviel Zeit und Arbeit du in dieses Review gesteckt hast, dafür schonmal Respekt!
In einem Punkt muss ich widersprechen , zu keiner Zeit, in keinem Universum , in absoluter Keiner möglichen Realität ist König Leos Burg eine 10 von 10 🤣🤣🤣
Ich fange an die Burg unbedingt haben zu wollen und ja Gott sei dank gibt es keine Sticker 🤣 ich hoffe das einige Teile bei Steine und Teile tatsächlich auch reinkommen und bestellbar sind!
Super Review und danke für die Mühe, die Liebe und die Zeit die du investiert hast !
13. Juli 2022 um 15:41
Grandioses Set – unglaublich detailliertes Review mit sehr liebevollen Beschreibungen und Bildern! Ganz lieben Dank für all die Mühe, Jonas! Das neue Hintergrundbild ist fantastisch. Ein Traum! 🤟😀
13. Juli 2022 um 15:42
Ja, es ist okay, aber ohne Nostalgiebrille halt doch nur eine sehr gewöhnliche 90er Jahre Burg zu einem absurden Preis. Ansosnten wär’s ein guter Steinespender, aber ich hab da nur „So what?“ Gefühle und verstehe diesen Rummel um diese Retrosets nicht. Vielleicht braucht man da wirklich die rosa Plüschkuscheldecke aus Kindheitserinnerungen, um die entsprechenden Synapsen zu triggern und den Kaufimpuls auszulösen…
13. Juli 2022 um 15:51
Da würde ich jetzt mal als Kontra geben, dass ich weder mit den Forestmen, Löwenrittern oder den schwarzen Falken groß geworden bin und als Kind keines der Sets hatte. Ich denke es hängt alles davon ab, wie viel man mit der Thematik Mittelalter und Ritter anfangen kann und da liegt bei mir halt eine Faszination. Es ist ein sehr imposantes Modell, welches großartig auf meinem Schreibtisch als Deko aussieht und ich freue mich jedes mal, wenn ich es sehe, was sich wohl auch nicht zu schnell ändern dürfte. 🙂
Was den Preis anbetrifft, finde ich ihn tatsächlich überraschenderweise in Ordnung, was aber wohl auch daran liegt, dass ich nur wenige aktuelle LEGO Sets im Jahr kaufe und nicht in der „Flut“ aus großen Sets untergehe, die ich mir alle leisten möchte. 🙂
13. Juli 2022 um 15:49
Bombastisches Review, vielen Dank dafür! Jetzt stellt sich nur noch die Platzfrage und ob ich es zum Release schon hole. 400€ sind halt immer noch 400€.
Aber das Teil wird sowieso wieder ratzfatz ausverkauft sein, sodass man wieder ewig auf Nachschub warten muss.
13. Juli 2022 um 15:51
Ein tolles Set und das werde ich mir auch kaufen sobald es rauskommt. Bleibt noch abzuwarten obs das Forestmen Hideout wieder dazu gibt.
13. Juli 2022 um 16:23
Eine lesenswerte Review zu einem doch recht super Set. Leider schießt LEGO mit dem Preis einen halben Bock ab. Bei den gemutmaßten 350,- Euro hätte mich LEGO viel eher happy gemacht, und ich LEGO(s Geldtresor). Und für die restlichen 50,- Euro hätte LEGO ein Erweiterungssetchen mit weiterer Bevölkerung – also so etwas wie die (vergangenen) CITY People Packs, halt nur als Castle People Pack… von mir aus auch ein kleines Ritterturnierchen – herausbringen könen. So aber nicht. Wird wohl kein Kauf – zumindest kein allzu baldiger. Die Winde drehen sich abseits vom Klemmbausteinhobby. Bleibt zu hoffen, dass zeitnah ein paar der Figurenteile auf (ehem.) SuT erhältlich gemacht werden. Wird die Burg denn auch ein zweites Mal geholt, um der rivalisierenden Ritterlein ein heimeliges Zuhause zu bieten oder bleibt es beim Rezensionsexemplar?
13. Juli 2022 um 17:45
Danke 🙂 Ich verstehe absolut dass, gerade mit den überall steigenden Preisen, das Hobby leider immer schwieriger zu finanzieren wird. Und 350 Euro wären natürlich ein besserer Preis gewesen, je weniger desto besser, ganz klar.
Die Burg selbst werde ich mir kein zweites Mal kaufen, auch aus Platzgründen. Aber bei SuT würde ich ebenfalls, falls möglich, noch ein bisschen Zubehör etc. bestellen wollen. Außerdem werde ich sicher das Geld in andere Sets stecken, die wir alsbald dann im Classic Review sehen können. (Das Budget war für die Burg eingeplant, als ich noch nicht wusste, ob ein Review Exemplar kommt, jetzt ist es freies Budget und wird in der ein oder anderen Form in weiteren Reviews verwendet)
13. Juli 2022 um 16:50
Jonas, vielen Dank für diese Rezension!!! Für mich führt nach der Lektüre definitiv kein Weg um die Burg herum, wahrscheinlich muss/sollte ich das Microscale Hogwarts einmotten, um sie einigermaßen repräsentativ präsentieren zu können … Zum Glück erwirbt die bessere Hälfte gerade ein weiteres Rad, da kann ich mir ruhig auch schon wieder etwas gönnen! Ich finde das Fachwerkhaus, besonders das Dach, wirklich gelungen, es peppt das Gemäuer richtig auf. FREU, FREU, FREU! Ach ja, ich hatte die Klasse dieser Dots-Bilderrahmen-Eckelemente, die oben abgerundet sind, unterschätzt. Super Zinnen!
13. Juli 2022 um 17:18
Was mir bei den Löwenritter Figuren auffällt ist leider die Farbabweichung beim Druck auf der Hose im Vergleich zum Oberkörper und dem Mittelteil der Hose – diese Farbabweichungen fallen aber leider auch bei anderen Figuren auf außerhalb des Sets auf – etwas, was ich gerade bei „schicken“, filigran bedruckten Figuren richtig schade finde.
Was ich nicht nachvollziehen kann ist, warum da nicht einfach noch eine Lage Farbe drüber gepackt wird, damit es besser aussieht … ist es wirklich wegen den paar Cent die dadurch in der Produktion eingespart werden – Come on LEGO
13. Juli 2022 um 20:09
Die zweite „Lage“ wäre mit absoluter sicherheit verschoben, da das Ganze im Tamponverfahren bedruckt wird…
Nähmen wir an, es würde ge-airbrushed, selbst dann wäre es sehr kritisch…
13. Juli 2022 um 18:20
Fantastic review, very insightful and well written. It is very exciting that this set is closer and closer to release every day.
I was wondering if you could tell me how tall the castle is with and without the flags at its tallest point. My only concern is where I might have space to display it.
13. Juli 2022 um 18:27
Thank you very much. 🙂
Of course. With the flags the Castle is a total of 38 centimeters tall. If you take the flags off, you can get it down to 30 centimeters. It is also about 45 centimeters wide. Hopefully it fits into your display space! It is a big boy 😀
13. Juli 2022 um 18:22
…ist bereits bekannt ob es diese Burg und den Galaxy Explorer irgendwann im freien Handel zu kaufen gibt? Oder bleibt es exklusiv bei Lego erhältlich? 🤔
13. Juli 2022 um 18:28
Der Galaxy Explorer wird wohl in den freien Handel oder zumindest zu ausgewählten Partnern kommen. Die Burg wird zumindest auf absehbare Zeit exklusiv bei LEGO sein. Vielleicht kommt sie aber später mal bei Exklusivpartnern, mehr wissen wir bisher nicht dazu. 🙂
14. Juli 2022 um 10:35
Hallo Jaonas, danke für deine Antwort. Ist bereits etwas wegen einer Begrenzung der Sets bekannt und kommen diese auch in die Legostores?
14. Juli 2022 um 10:54
Dazu weiß ich leider noch nichts, würde aber eine Begrenzung von vorerst 2 denken zumindest bei der Burg
13. Juli 2022 um 18:23
OMG, was soll ich sagen? Ich finde die Burg Fantastisch, Atemberaubend, das Beste was ich jemals von Lego gesehen habe. Ich werde sie mir auf jeden Fall holen, und mir ist es als großer Mittelalter-Fan das Geld echt wert. Danke für das tolle Review Jonas, und allen frohes Bauen ☺
13. Juli 2022 um 18:29
Dankeschön 🙂
Dann wünsche ich dir viel Spaß beim Bau 😉
13. Juli 2022 um 18:34
Ein Wahnsinns-Review, ich gestehe, ich hab’s nicht komplett gelesen. 😅
Das Fazit kann ich aber gut teilen, nur ist der Preis für mich doch noch deutlich zu hoch. Bei Star Wars kann ich hohe Preise vielleicht noch irgendwie nachvollziehen, da Franchise, das ist hier aber nicht der Fall.
Ich besitze nur ein einziges Legoland-Ritter-Set (die alte Falkenburg), war aber auch absolut heiß auf diese Burg. Dieser Preis schließt mich leider aus dem Käuferkreis aus, traurig, aber harte Realität. Deswegen fände ich ein Revival des Themas auch toll, mit etwas kleineren Burgen, die einen nicht sofort in Armut stürzen. 😜
13. Juli 2022 um 18:58
Hehe, das ist gar kein Problem, bloß das Fazit zu lesen ist bei der Länge sehr verständlich. 😉
Die Falkenburg ist so ein Set, was ich mir noch zulegen möchte, weil ich sie einfach so niedlich finde. 😀
Aber ja, so ein riesen Set ist natürlich nicht für jeden was, gerade wenn man jetzt nicht absoluter Castle Fan ist. Ob wir nochmal eine Spielreihe bekommen, weiß ich nicht. Ich nehme an, dass das Thema Ritter gerade in Asien für Kinder eventuell nicht so interessant ist und daher eher Reihe wie Ninjago und Monkie Kid von LEGO verfolgt werden. Es gibt aber derzeit die Burg bei Creator 3in1, die eigentlich ganz cool ist. Natürlich absolut nicht mit diesem Behemoth hier zu vergleichen aber eine günstigere Alternative und auch günstiger, als die meisten alten LEGO Burgen auf eBay und co. 🙂
13. Juli 2022 um 19:06
Großartiger Review, vielen Dank dafür.
Das das eine Wappen aus der ersten Burg fehlt, verwundert mich allerdings nicht, der Ritter von damals gehört zum Malteserorden und ist damit ein echter Kreuzritter.
13. Juli 2022 um 19:11
Oh, da hast du Recht. So weit hatte ich da nicht gedacht aber das macht Sinn. Danke für den Hinweis!
14. Juli 2022 um 19:16
Das sie das Kreuz nicht nochmal als Wappen auf ein Schild drucken verstehe ich. Wie Norgrimm schreibt, ist es das Malteserkreuz und damit auch ein religiöses Symbol.
Ich finde es allerdings befremdlich, dass sie das Wappen und die Ritter sogar aus der Anleitung gestrichen haben, dort wo die Übersicht vergangener Burgen/Fraktionen zu sehen ist. Das ist Geschichtsfälschung!! 🙁
13. Juli 2022 um 19:44
Die Burg sieht wirklich gut aus, aber ich bin beim Preis einfach raus.
Allerdings fehlt mir auch diese emotional nostalgische Verbindung zu Rittern. Glaube ich hatte als Kind nur tavern inn und ein Wachhaus.
Allerdings finde ich auch, dass es langsam zu viel wird mit reinen afol Sets.
13. Juli 2022 um 19:48
Danke für das ausführliche Review!
Es ist das Thema, dass ich mir zur 90 Jahre Feier gewünscht habe…mit der abgebildeten Ritterwelt bin ich aufgewachsen, da hängen viele Emotionen dran. Leider, und das stimmt mich wirklich traurig, liegen 400€ über meinem Budget und in einer exklusiven Preiskategorie. Lego feiert das Burg-Revival nur mit denjenigen, die es sich leisten können. Das ärgert mich.
13. Juli 2022 um 19:50
Also mal wieder ein sehr schönes Review! Toll in Szene gesetzt von dir! Danke dafür!
Zur Burg selbst hab ich ja schon den einen oder anderen Kommentar geschrieben. Kurzum: Ich hätte mir etwas mehr Abwechslung bei den äußeren Mauern gewünscht (Felsen, dunkelgraue/andersfarbige Steine zwischendrin usw.). Ansonsten gibt es wenig zu kritisieren, was die Teile angeht. Man kann locker auch eigene Burgen damit bauen, weil es zum Glück viele einfache Standard Steine sind (zumindest auf den ersten Blick). Die Menge an Figuren ist natürlich großartig und die Auswahl auch ziemlich gut. Ein Dieb in Anspielung auf die Wolfsbande wäre natürlich klasse gewesen, aber man hat trotzdem nicht das Gefühl hier fehlt was.
Nur der Preis stört mich enorm. Man hätte bestimmt auch ein ähnlich gutes Ergebnis kriegen können für um die 300 Euro. So ist es doch eine ziemliche Hürde. Wer nicht so viel Geld ausgeben mag, sollte vielleicht drüber nachdenken die Creator 3in1 Burg zu kaufen. Mit zwei solcher Burgen und dem letzten GWP wäre man bei 200 Euro gelandet (also halber Preis und etwa die Hälfte der Figuren). Bei rebrickable gibt es eine tolle Anleitung für 3 Dollar, aus der man eine Burg bauen kann, die an die 6086 angelehnt ist und genau 2 mal die Creator Burg braucht. Das sind dann schon deutlich angenehmere Preisregionen. Und zur Not kann man immer noch Figuren dazu kaufen, wenn man möchte.
13. Juli 2022 um 20:20
Ritter*innen? Ernsthaft?!
Ich habe die Rezension so gerne gelesen, bis das kam…
13. Juli 2022 um 20:28
Einige der Ritter, bzw. Soldaten sind weiblich. Die Köpfe lassen sich aber einfach austauschen, sollte man das nicht wollen, die Torsoprints sind nicht geschlechterspezifisch.
13. Juli 2022 um 22:00
Es gab vielleicht keine Ritter*innen
( um ehrlich zu sein bin ich in Geschichte nicht gut genug bewandert um das mit Sicherheit behaupten zu können ).
Ich finde dieses ganze Gendersternchengetue auch vielerorts too much, ist aber nunmal heutzutage so, kein Grund sich aufzuregen.
Zum Set:
Meiner Meinung nach wird hier Kasse (Gewaltig!) aufgrund von Nostalgie vieler (jetzt) Afobs gemacht die mit Forestman etc. groß geworden sind…
Versteht mich nicht falsch, für ein Premium Top of the Line Retro Set wird hier alles richtig gemacht, 4000+ Teile, passende Figuren, keine Sticker etc.
Nur bin ich nicht von der Nostalgiebrille des Ritterthemas geblendet ( bei mir wären das eher Bionicle, Power Miners etc. ) und sehe ein Preisschild von 400€.
Völlig egal ob nun von Lego oder jemand anderem 400€ sind einfach Preisregionen in denen sich 5000 Klemmbausteine ( wir reden hier immernoch über Plastiksteinchen ) einfach nicht bewegen sollten.
Hier würde mich mal brennend interessieren welche Marge Lego an einer dieser Burgen hat, vielleicht irre ich mich ja auch und in aktuellen Zeiten kosten die Dinge einfach so viel.
Wie hier viele andere auch schreiben sind 300 € für mich ein angemessenerer Preis, im freien Handel bei 270-250€ hätte ich dann zugeschlagen.
Dar ich die aktuellen Preisexperimente von Lego jedoch nicht bestätigen werde kommt mir eine andere Burg aufs Regal (ich denke das ich nicht erklären muss welche gemeint ist), da bekomme ich auch Erweiterungssets, schöne Ideen die Lego wohl nie wieder aus seiner Vergangenheit hervorholen wird…
Bei einem ausschließlichen Displayset ist mir die Haltekraft der Steine herzlich egal (übrigens konnte noch nicht überprüfen ob die Behauptungen darüber auch der Wahrheit entsprechen).
Wirklich schade finde ich das es von Lego im Moment weder Ritter, Western noch Piraten als eigene Spielserie gibt.
Meine jüngeren Verwandten scheren sich nicht um Lizenzen oder irgendwelche besonderen Figuren sondern wollen einfach coole Sets zum Spielen haben, die sie sich nicht zu Weihnachten wünschen könnten.
Über die oben genannten oder ähnliche ikonische Reihen bin ich und auch sicher viele die jetzt hier Kommentare schreiben zu Lego Fans geworden.
Bei der Menge an Lizenzen im aktuellen Katalog frage ich mich wie lange es wohl noch dauert bis Lego nur noch lizensierte Sets auf den Markt bringt und die kreativen eigenen Sets völlig aus dem Katalog verschwunden sind…
Ich weiß nicht wie es euch geht, aber für mich ist dann der Zeitpunkt gekommen weiter zu ziehen…
13. Juli 2022 um 21:03
Jonas sticht hier einfach heraus. Selten ein so gutes Review gelesen. Wir sehen uns im Stream
13. Juli 2022 um 22:16
Vielen vielen Dank für die lieben Worte 🙂
13. Juli 2022 um 21:21
Endlich ein Set für Monty Python Fans!
https://www.youtube.com/watch?v=m9wdYy3tCm4
13. Juli 2022 um 21:49
Stimmt! Nun frage ich mich, welche Rolle die Pferde spielen (-:
13. Juli 2022 um 23:48
Die Pferde werden auf den Feind geschleudert wenn keine Kühe mehr da sind.
13. Juli 2022 um 21:46
Lieber Jonas, ein wirklich toller Beitrag mit der perfekten Vorstellung einer tollen Burg. Schön, dass du bereits diese mächtige Burg so früh präsentieren durftest, besonders die Referenzen zu den alten Burgen finde ich doch sehr gelungen, Mit Liebe zum Detail macht sie schon Lust auf mehr, insbesondere auf mehr Burgensets. Beste Grüße Alex Burgenfreund 👍
13. Juli 2022 um 21:49
Was für ein aufwendiges und tolles Review! Und was für ein tolles Set. Für mich eigentlich ein Pflichtkauf, wobei der Preis durchaus eine gewisse Kaufhemmung auslöst. Und irgendwie passt diese wunderbare Opulenz nicht so recht in die aktuelle Zeit. Wenn im Winter erst die Heizung kalt bleibt und dann auch noch der Strom ein paar Tage ausfällt, erfüllt das Set leider nicht genügend Punkte auf der Liste existenzieller Notwendigkeiten – mein AFOL-Herz erwärmt es aber in jedem Fall.
13. Juli 2022 um 23:26
Tolles Review, vor allem mit den unzähligen Vergleichsfotos und Spielszenen, da habt Ihr Euch wirklich viel Mühe gegegben. Ich stimme absolut zu, was den Detailierungsgrad und den SNOT-Anteil angeht, zwar mehr als bei den Classic-Sets, aber auch nicht zuviel.
13. Juli 2022 um 23:45
Grüße Euch!
Auch von mir: Super Review, was ich ganz schnell überflogen/“überscrolled“ habe, da ich mir die einzelnen Überraschungen in dem Set noch erhalten lassen möchte. Aber ich habe den Aufwand mitbekommen.
Oben schrieb jemand, dass er nicht so recht versteht, warum dieso „Nostalgie“-Themen so überschwänglich gelobt werden. Nun, für mich (39 Jahre) hat es einerseits mit Nostalgie zu tun, andererseits aber auch ganz viel mit „normalem“-LEGO. Warum? Nun, weil das Burgenthema, so finde ich, auch eine Themenwelt umfasst, die frei von einer Lizenz ist, wie City (und das Umfgasst mittlerweile alle Themen, die früher Einzelthemen waren, wie Unterwasserwelten, Raumfahrt, etc.). Worauf ich hinaus will: Burgen waren damals eine Spielwelt für sich und ich finde, das gehört auch noch heute zu LEGO, sollte zumindest so sein. Ja, ich bin auch StarWars-Fan und möchte das Thema nicht mehr missen. Aber Das ist eben eine idealisierte Welt, wie das Space-Thema, dass an mir damals etwas vorüber ging, weil ich es einfach nicht geschenkt bekommen habe ;-). Und deswegen gehören auch gerne Drachen irgendwie mit dazu. Die Creator 3in1 Burg trifft meinen Geschmack nicht ganz (zu wenig Ritter und Fusssoldaten), im Vergleich mit den kleineren Burgen von früher. Hier hat LEGO aber auf jeden Fall etwas richtig gemacht und sollte nicht aufhören und dort mit kleineren Sets nachlegen.
Freunde von uns, deren Kinder spielen mit Ritterfiguren. Für den Jungen wäre das auch eine Themenwelt, mit der er beseelt werdne könnte, gäbe es kleinere und auch Ergänzungs-Sets. Und jetzt schweife ich teils auch dahin ab, was ich mir persönlich wünschen würde aber sicher nicht passiert. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zu letzt, deswegen hoffe ich!
Die Burg wandert zu mir und ich weiß, dass meine große Tochter auf jeden Fall damit spielen wird. Aber leider kann das keine Geschenk für Sie werden, weil der Preis absurd ist – eben das gewisse Geschmäckle an der Sache.
14. Juli 2022 um 0:42
Zu später Stunde gelesen. Wow. Großartig, wie immer, Jonas. Danke!
14. Juli 2022 um 10:24
Tolles, umfangreiches Review!
Ich bin mit der Themenwelt Ritter und Piraten aufgewachsen und werde mir die Burg holen.
Dennoch habe ich auch einige Kritikpunkte, welche mit Blick auf den Preis locker umsetzbar wären.
-zu wenig Schilder
-1x Brustpanzer für Falkenritter
-König
-2 Pferde bei dieser Burg finde ich echt dürftig, es hätte ruhig ein 3. oder 4. sein können.
-man hätte bei den Forestmen nicht unbedingt die gleiche Farbgestaltung/ Figuren 1:1 aus dem Hideout Set nehmen müssen
-die nicht-Bedruckung des Magiers wirklich mehr als lächerlich. Passt damit überhaupt nicht ins Gesamtbild der restlichen Figuren.
-die Farbkombination gelb/blau für die Falken verstehe ich auch nicht
Alles in allem freue ich mich aber auf diese Burg und sie hat auch viel cooles, sonst würde ich sie mir ja nicht holen. Um auch etwas Positives zu erwähnen, die Pferdeumhänge zB gefallen mir sehr gut.
MfG
14. Juli 2022 um 10:40
Tolles Review mit genialem Hintergrund und hervorragenden Fotos! Hat mir fast alles gezeigt, was ich über das Set wissen wollte. Nur ein oder zwei Fotos zur Funktion „trenne das Set zu zwei einzelnen Burgen“ fehlen, oder habe ich die übersehen?
14. Juli 2022 um 10:52
Das Foto zum auftrennen habe ich vergessen einzufügen 😅 das reiche ich heute nachmittag noch nach. 😀
14. Juli 2022 um 11:06
Also für mich ist das „In einer Farbe anziehen“ nicht ein Problem wenn es gut umgesetzt ist wie in Ninjago oder Bionicle auch wenn bei Bionicle nicht wirklich von „Anziehen“ die Rede sein kann Loretechnisch.
Außerdem lustig dass wir beide im Absteigenden Ast eines Franchises dazukamen.
Ich mit den Bionicles von 2009
14. Juli 2022 um 11:08
Die Burg sieht echt toll aus, dein Review ist ebenfalls sehr schön. Mein Hauptkritikpunkt am Set ist, dass es etwas zu vollgestopft ist, um ordentlich damit spielen zu können, aber das ist bei diesem Set auch nicht unbedingt die Zielgruppe. Insgesamt habe ich keinen ganz so großen Bezug zu den Rittern (den Marktplatz hab ich aber, der ja super dazupasst), meine Nostalgie war damals die Pirate Bay 🙂 Ein zweiter Kritikpunkt an der Burg, ist der fehlende Burghof, was durch das Aufklappen aber etwas kompensiert wird, bzw. schwer umsetzbar gewesen wäre. Das ändert aber nichts daran, dass die Burg grandios aussieht und richtig viele Details und Anspielungen hat. Mal schauen, ich hab noch ordentlich VIP-Punkte, damit würde das hier erschwinglicher…
14. Juli 2022 um 13:11
Hast du zufällig auch die Maße vom aufgeklappten Zustand? Als alter Ritter Fan, wird dieses tolle Set bestimmt bei mir landen, aber mal sehen ob es auch im freien Handel kommt und ein wenig rabattiert wird. Vorerst wird erstmal Platz geschaffen und ein paar alte Sets müssen weichen…
14. Juli 2022 um 16:31
Ja, die habe ich 😀 Ich werde sie auch nochmal im Review ergänzen, da ich vergessen habe sie reinzupacken. 😀
Also aufgeklappt ist die Burg 70cm breit, 38cm tief und 38cm hoch (ohne Flaggen 30cm).
14. Juli 2022 um 14:12
Wow, wow und nochmal wow.
Vielen Dank für das grandiose Review. Die Geschichte am Anfang hat viele Erinnerungen bei mir hervorgerufen. Das Jahr 1984 war sozusagen meine LEGO-Castle-Erweckung. Die grauen Burgen und die neuen Teile (Pferde, Kutschenräder etc.) waren und sind bis heute einfach nur ikonisch! Als ich Knights Kingdom zum ersten mal sah bekam ich Brechreiz. Die bunten Ritter gehen überhaupt gar nicht. Die Fantasy-Ära hat mich wieder versöhnt und Knights Kingdoms war solide und gut gemacht, wie ich finde. Das zur Nostalgie.
Diese Burg macht auf mich den Eindruck als durften die Designer mal so richtig ohne Restriktionen zulangen. Die hat wirklich alles (außer einem hinlänglich großen Hof was ich verschmerzen kann). Es ist eine schöne Mischung aus Nostalgie mit schönen Anspielungen und Designs von früher aber durchaus auch Details von echten Burgen. Der verwinkelte Grundriss und die zumindest von außen gibt es unterschiedliche Höhen der Mauern wirken sehr lebensnah. Dass Tor und Hof quasi auf der ersten Etage angesiedelt sind geben dem Teil echte Realität.
Der „Wunderbaum“ im Abort war übrigens eher das „Klopapier“ Im Mittelalter hat man Moos und andere Pflanzen zum Säubern benutzt. Papier wäre, wenn überhaupt vorhanden, viel zu kostbar gewesen. Auch das zeigt, dass sich die Designer mit der Thematik befasst haben. Sehr klasse. Und das Teil gibt es seit den Minions: https://brickset.com/parts/design-68211. Die gerundeten Ecken gabs zuerst in DOTS-Sets als Ecken der Bilderrahmen.
Abgesehen von den Prints, ein paar neuen Farbvarianten und Stoff-Fahnen scheint es gar keine komplett neuen Teile zu geben. Spricht für mich für die Designer, die mit dem klarkommen, was es gibt.
Ich bin begeistert….Wie schön der Medival Market daneben passt… Mich hat sowieso schon die Nostalgiekeule erwischt und hab ein paar alte Sets aufgebaut. Der Markt muss wohl auch aufgebaut werden….
Eigentlich sind mir 400 Euros für ein LEGO-Set zu viel. Ich glaub es ist Zeit für eine Ausnahme.
14. Juli 2022 um 16:43
Ich habe wegen der neuen Teile mal recherchiert und es sieht so aus, als durften die Designer nur ein neues Teil für die Burg „machen“ (abgesehen von Prints natürlich) und haben dieses eine Teil für ein neues Bogenelement verwendet. Die Halbbögen, die wir bereits aus den klassischen Rittersets kennen, welche auch bei den Forestmen Sets als Äste für die schwarzen Bäume genutzt wurden, gibt es jetzt eine „Stufe“ kleiner.
https://www.bricklink.com/v2/catalog/catalogitem.page?P=2339&idColor=11#T=C&C=11 von diesem Teil quasi eine Versio, die einen Brick kleiner ist.
14. Juli 2022 um 21:43
Das ist ja interessant. Danke. Dann braucht man den sperrigen 1x2x8er Bogen nicht mehr unbedingt. Wie hoch ist der denn?
14. Juli 2022 um 21:52
Er ist drei Steine hoch. Auf dem zweiten Bild im Unterpunkt „Das Innere der Burg“ kannst du den neuen Stein rechts sehen, für einen genaueren Blick 🙂
15. Juli 2022 um 8:38
Ja sehr schön. Den kann ich bestimmt gut brauchen. Im Bild ist mir gar nicht aufgefallen, dass der kleiner ist, als der alte Bekannte.
15. Juli 2022 um 21:53
Es gibt so viele Meinungen. Ich muß gestehen, ich habe das ganze Review (wirklich!) von Anfang bis zum Ende gelesen, wenn auch über mehrere Tage verteilt und bin mehr als begeistert. Das ist eine wahnsinnige Arbeit, aber toll und an keiner Stelle war es langweilig. Auch Deine Kritikpunkte sind o.K., aber z.B. der Austausch gegen ein schwarzes Pferd sollte kein Problem sein. Ich habe mir im Vorfeld im Legoland und im Store schon ein paar Ritter und Pferde „besorgt“. Wahrscheinlich werde ich mir die Burg auch zum Erscheinungstermin holen, daß muß aber noch mit meiner „Königin“ (Finanzministerin) abgeklärt werden.
Vielen Dank, daß Du dieses Review so geschrieben hast. Damit hast Du Dir die Burg auch verdient. Vielleicht bringt Lego ja doch ein paar Zusatzsets raus?
16. Juli 2022 um 0:07
Vielen Dank für deinen Kommentar! 🙂
Dann drücke ich dir die Daumen, dass die zuständigen Behörden das Budget freigeben 😉
Ich sehe es auch so, dass die Kritikpunkte lediglich kleine Verbesserungsvorschläge sind. Das mit dem schwarzen Pferd ist sogar reine Geschmackssache. 😀
Zusatzsets wären eine tolle Sache, allerdings würde ich damit nicht in naher Zukunft rechnen, wobei das Mittelalter über die letzten zwei Jahre bei LEGO wieder Fahrt gewonnen hat, also man weiß nie… Wir können nur hoffen. 🙂
16. Juli 2022 um 8:08
Kompliment, sehr schönes und ausführliches Review – und ein tolles Set!
Die Lage der Rampe von links nach rechts ist meiner Meinung nach auch gerade durch Deine Erläuterung logisch und richtig: die Angreifer gehen von links nach rechts die Rampe hoch zum Tor und haben in der linken, den Burgmauern zugewandten Hand ihre Schilde, um sich gegen die Bogenschützen der Verteidiger zu schützen.
Das Set löst einen Haben-wollen-Reflex aus, obwohl ich gerade dabei bin, meine Sammlung auch aus Platzgründen zu verkleinern. Bei dem Preis von 399,00 € muss ich allerdings mehr als zweimal schlucken, wenn ich irgendwo anders richtig gelesen habe, steht die Burg auch für die nächste Preiserhöhungsrunde von Lego an und soll dann 450,00 € kosten.
Nur so als Gedanke: das von der Teilezahl vergleichbare Set 10255 Stadtleben kostet aktuell im Lego-Shop 259,00 € und ist kaum weniger detailreich. Da habe ich schon bei den 140,00 € mehr beim aktuellen Preis für die Burg ein leichtes Störgefühl, das sich umso mehr verstärkt, wenn der Mehrpreis 190,00 € betragen soll.
Lego macht nach wie vor tolle Sets, ohne Frage, bei den Preisgestaltungen nicht nur für die exclusiven Sets für AFOLs, sondern auch für die „normalen“ Sets für Kinder, stellt sich nach meinem Empfinden aber mittlerweile eine zunehmende Schieflage ein.
Bei den grossen Technic-Sets, früher meine Favoriten, hat mich Lego nicht nur wegen der aufgerufenen Preise, sondern auch wegen der neuen Power-Funktionen, als Kunden verloren. Bei einem Hobby möchte ich mein Mobil auch mal einfach beiseitelegen können.
Euch einen schönen Sommer und macht weiter mit Eurer tollen Website!
18. Juli 2022 um 13:50
Ein wirklich grandioses Review zu einem tollen Set. Ach ja…Grandios!
😉
21. Juli 2022 um 9:40
Ist Lego noch eine Spielzeugfirma? Ich meine nein!
400€ für ein Set ohne Lizenz ist nix für eine Familie.
Soweit ich weiß, hat Lego seine Gewinne regelmäßig verdoppelt … irgendwo muss dass ja herkommen … Respekt Lego.
In meinen Augen ist Lego zu einer Modellbaufirma geworden … der Gier wegen?
Bei mir ist der Bogen überspannt … soll aber jeder selber entscheiden, ob ihm das 400€ wert ist … ich bin raus.
21. Juli 2022 um 11:15
Das ist kein Modellbau, sondern einfach nur unverschämt überteuert. „Woanders“ bekommt man eine deutlich realistischere Burg mit über 10.000 (!) Teilen für ebenfalls 400 Euro. DAS ist Modellbau 🙂
Lego macht es halt, wie es schon im Mittelalter gehandhabt wurde. Produkte für die Oberschicht, denen der Preis egal ist. Der Pöbel soll woanders kaufen 😀
21. Juli 2022 um 19:24
LEGO hat einen sehr langen Katalog in welchem zu weiten Teilen Sets im Preissegment 10 Euro bis 100 Euro angesiedelt sind. Es gibt sogar eine Burg für 100 Euro.
Dieses Set hier ist das Top Set des 90 Jährigen Firmenjubiläums und geplant als riesige Homage an eine von LEGOs Top Tier Themen von früher. Hier hätte ein 20 Euro Set einfach nicht ausgereicht. Das Set musste groß werden und es ist dafür gedacht, dass Erwachsene, welche LEGO Castle Fans waren bzw. sind, hier ihre Kindheit wiedererleben können, mit einem Bauerlebnis, welches sich gleichzeitig vertraut und doch neu anfühlt. Dieses Feeling hat LEGO hier super untergebracht. Dieses Set, auch wenn man damit natürlich spielen kann, ist nicht als Spielzeug gedacht, sondern als Schaustück, mit dem Charme der alten Zeit.
22. Juli 2022 um 8:45
Alles was du sagst ist vollkommen richtig. Trotzdem wäre es meiner Meinung nach(!) wünschenswert, wenn dieses wirklich gelungene Set zu einem faireren Preis auf den Markt käme, damit nicht nur die Elite der Fans sich das leisten kann. Gerade weil es das große Jubiläum feiern soll wäre es doch nett gewesen, wenn hier ein wenig auf den großen Gewinn verzichtet würde, damit es möglichst viele Fans genießen können. Selbst bei einer UVP von €299, oder von mir aus €349, ist die Gewinnspanne immer noch groß genug, und es wäre mal ein cooles Geschenk an die Fans gewesen.
Ich weiß natürlich auch, alle anderen Hersteller bringen nur billige Kopien in gaaanz schlechte Qualität auf den Markt, natürlich hat Lego da seinen Preis. Darf ich trotzdem kurz erwähnen, dass das Castle Grayskull vom chinesischen Raubkopierer Mattel nur 1000 Teile weniger hat und nicht mal die Hälfte kostet? Und es ist glorreich!
22. Juli 2022 um 19:44
Das Problem ist, dass sie (Lego) den Charme der 6080 hier überhaupt nicht verstanden habe, sondern ein Puppenhaus gestalten, wie sie es in der Harry Potterreihe auch gemacht haben. Das ist aber nicht das, was ich z.B. an den Rittern der 80er so mochte. Die Burg war eine Festung, welche Anlass für große Schlachten im Spielzimmer darstellte. Sie war eine Militärbasis und kein Puppenhaus. Hätte das gerne im Set gesehen. So erinnert das mehr an diese für mich furchtbaren späteren Märchenburgen, nur eben mit den Emblemen der 80er Jahre. Ich mag einfach das Design hier nicht. Liegt vielleicht daran, dass ich selbst Designer bin und deswegen härter ins Gericht gehe. Also ich bekomme da keine nostalgischen Gefühle.
Besser hat man das im aktuellen Classic-Spaceset gelöst. Da haben die Designer es irgendwie besser getroffen, das Gefühl von damals.
29. Juli 2022 um 20:38
Entschuldigung … ich möchte meinen Frust … gerade auch wegen der kürzlichen Preiserhöhun (dieses Set ist noch nicht einmal erschienen und trotzdem 50€ teurer geworden), „Luft lassen“.
Ich weiß … Lego war schon immer teuer … in meiner Kindheit hatte ich das Glück zu einer Mittelstandsfamilie zu gehören und großzügig Eltern zu haben.
Vor ca.10 Jahren habe ich Lego für mich neu entdeckt und habe mir „viel zu viele“ Sets gekauft … in dieser Zeit sind unglaublich teure Sets erschienenen … die ich mir alle nicht gekauft habe!
Mein vorerst letzte Set … vieleicht ja auch wirklich letztes … ist die Raumfähre Discovery, wofür ich 150€ ausgegeben habe.
Die Preispolitik von Lego hat mir noch nie eingeleuchtet … egal wie viele Teile es sind … es ist „nur“ ein großer Haufen Plastik.
Im Vergleich zu anderen Produkten, z.B. Hightech … sind (in meinen Augen) die Preise von Lego einfach nur lächerlich … ich werde mir ersteinmal nix mehr von Lego kaufen … vielleicht ja in 10 Jahren nochmal 😉
2. August 2022 um 15:42
Das Review ist zwar schon etwas her, aber ich teile trotzdem mal noch meine Gedanken dazu.
Das Review finde ich wirklich herausragend geschrieben und bebildert. Die ganzen Details und Vergleiche mit alten Sets sind super. Die Burg gefällt mir an sich, rein das Set betrachtet, wirklich richtig gut. Das Design, der Klappmechanismus, Details, Spielereien, das ganze Zubehör und die Anzahl, Auswahl und Gestaltung der Figuren überzeugt mich sehr!
Das alles führt bei mir schon dazu, dass ich mir dieses Set irgendwann mal (hoffentlich mit Rabatt) zulegen möchte.
ABER: Der Preis?!
Wie schon jemand geschrieben hat, verstehe ich einfach nicht, warum man ein 90 Jahre Jubiläumsset, und so wird es ja definitiv vermarktet, zu einem Preis von 400 € auf den Markt bringt. Das ist einfach für ein 4500 Teile Set ohne Lizenz, zwar mit vielen Figuren, viel zu teuer! Das wird sich einfach kaum ein Fan der Firma Lego, der gerne so eine tolle Burg hätte, leisten können. Da wäre es für ein 90 jähriges Jubiläum für die Fans einfach schön gewesen, das Set wäre für 250-300 € UVP auf den Markt gekommen. Das wäre m.M.n. im Vergleich zu anderen großen Sets (z. B. Ninjago Gardens für 300 €, bald ja auch teurer) ein fairer Preis im Rahmen der Lego-Preisgestaltung gewesen.
Und ich meine nicht, dass Sie das Set an sich kleiner hätten machen sollen.
So ist es leider schade und ich hoffe, Sie merken es an den Verkaufszahlen.
Trotzdem vielen Dank für das grandiose Review 🙂
6. August 2022 um 8:58
Könnte mir mal jemand sagen weshalb mache das Lego Castle noch früher haben als Vip Kunden? Mal abgesehen von irgendwelchen Leuten die reviews machen.
6. August 2022 um 16:54
Wen genau meinst du da? Eigentlich sollten es vor dem 03.08. nur Leute gehabt haben, die es als Rezensionsexemplar vorab erhalten haben.
15. November 2022 um 15:15
Das auf der linken Seite des Torhauses ist kein Erkerfenster, sondern ein Abort – eine mittelalterliche Toilette. Das dieses zum Innenhof zeigt ist unüblich, da so der Unrat in den Burghof fällt. Normalerweise befinden sich diese an den Außenseiten einer Burg.