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LEGO 80104 Löwentanz im Review

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LEGO 80104 Löwentanz im Review | © André Micko

Das exklusive China-Set, LEGO 80104 Löwentanz, ist auch hierzulande bei LEGO direkt erhältlich: Review.

Anfang 2019 veröffentlichte LEGO zwei Spezial-Sets zum chinesischen Frühlings- beziehungsweise Neujahrsfest. Die Modelle 80101 Chinese New Year’s Eve Dinner und 80102 Drachentanz waren exklusiv nur im asiatischen Raum verfügbar. Nicht nur für Fans der chinesischen Kultur war dies bedauerlich. Wenige Monate später, rechtzeitig zum Drachenfest, erschien mit 80103 Drachenbootrennen das dritte Set. LEGO hatte hier bereits ein Einsehen, und man konnte das Set auch ab Juni 2019 in Deutschland erwerben. Da ich beruflich viel in Asien unterwegs bin und zwei Jahre in China gelebt habe, fühle ich mich mit der Kultur verbunden. Nicht nur aus diesem Grund haben mir alle drei Sets sehr gefallen. Insbesondere das Neujahrs-Dinner besticht durch unzählige liebevolle Details.

Am 25. Januar 2020 – nach westlichem Kalender – begann das chinesische Jahr der Ratte. Rechtzeitig wurden einige Wochen zuvor zwei neue Sets der Reihe herausgebracht. Zunächst in Asien, kurz darauf erfreulicherweise auch im Rest der Welt. Auf beide Bausätze war ich sehr gespannt. Das kleinere Set 80104 Löwentanz möchte ich im Folgenden vorstellen. Es beinhaltet 882 Teile bei einer UVP von 69,99 Euro. Erhältlich ist das Set aktuell und zukünftig exklusiv in den LEGO Stores und im LEGO Online Shop. Das Review über den 80105 Tempelmarkt zum chinesischen Neujahr ist ebenfalls online.

Hintergründe zum Löwentanz

Zunächst ein paar Worte zum Löwentanz. Es handelt sich um einen traditionellen Tanz, der heutzutage üblicherweise beim Neujahrsfest aufgeführt wird. Unter einem bunten Kostüm, das mehr oder weniger Ähnlichkeit mit einem Löwen hat, stecken zwei Tänzer. Einer vorne unter dem Kopf, der andere dahinter. Sie sind so verborgen, dass nur ihre Füße hervorschauen und die Vorder- und Hinterbeine des Löwen bilden. Der Vordermann steuert den Kopf des Löwen und kann dessen Augen schließen, mit den Ohren Wackeln oder sein Maul bewegen. Auffällig ist auch das am Kopf angebrachte Horn, welches man typischerweise nicht bei einem Löwen vermutet. Hintergrund ist ein Traum des Kaiser Qianlong der Qing-Dynastie, dem im Traum ein mythisches Wesen mit eben diesem Horn erschienen war. Er bat daraufhin seine Gelehrten den Traum zu deuten. Sie vermuteten, dass es sich um einen Löwen gehandelt haben könnte. Auf dieses Wesen geht der Löwentanz zurück.

Umfang und Zusammenbau

Die Verpackung ist ähnlich gestaltet wie die übrigen Sets dieser Serie. Der Hintergrund ist in Rot gehalten und mit allerlei Mustern und passenden Motiven verziert. Auf der Vorderseite prangt rechts oben das bekannte Logo der „The Spring Festival / Chinese Festival Special Edition“, also der Sonderausgabe zu den chinesischen Neujahrsfestivitäten. Das chinesische Zeichen darin bedeutet „Frühling“.

Darunter findet sich die Zeichnung einer Ratte, passend zum neuen Jahr. Neben einem Bild des Sets sticht noch die Altersangabe 8+ ins Auge. Auch die Beschreibung im Onlineshop richtet sich in erster Linie an Kinder. Auf der Rückseite der Schachtel sind Details vergrößert abgebildet. Zum Set gehören acht Minifiguren, fünf Löwen, eine Bühne mit Podesten, auf denen die Löwen platziert werden können, sowie ein Tempeltor und eine Trommelbühne für die Musiker.

Die knapp 900 Teile befinden sich in nummerierten Tütchen, unterteilt in sechs Bauabschnitte. Ein Elementetrenner liegt ebenfalls bei, überraschenderweise wieder in Türkis (siehe auch das Review der 21051 Tokio Skyline). Die zum Schutz separat eingeschweißte Anleitung ist 124 Seiten stark. Einen Stickerbogen sucht mach vergebens. Das heißt alle verzierten Elemente sind bedruckt. Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind es beeindruckende 65 bedruckte Elemente, die Minifiguren nicht mitgerechnet.

Der Aufbau ist wie immer gut beschrieben und hat mir großen Spaß gemacht. Drei der fünf Löwen werden zuerst aufgebaut, anschließend die Bühne der Trommler, gefolgt von der für die Löwen. Dann die verbliebenen beiden Löwen und zum Schluss das Tempeltor. Auch wenn sich die Löwen nur marginal voneinander unterscheiden und der Aufbau nahezu identisch ist, kam keine Langeweile auf. Es ist spannend zu sehen wie auch Bananen und Kröten zur Löwenkopfgestaltung eingesetzt werden.

Das fertige Modell

Die Löwen sind toll umgesetzt. Sie sehen wild und bunt aus, ganz wie die realen Vorbilder. Die bedruckten Augen tragen ihren Teil dazu bei. Auch das Design der übrigen hier verwendeten Fliesen gefällt mir sehr gut und ist stimmig. Die Mäuler lassen sich öffnen und schließen, und jeder Löwe trägt das oben erwähnte Horn auf der Stirn. Mit den Ohren wackeln können sie hingegen nicht.

Die große Bühne mit den Podesten bekommt durch die vorne angebrachten Zaunelemente einen asiatischen Touch. Die Abdeckung des mittleren Bereichs lässt sich abnehmen. Nicht benötigtes Zubehör wie Raketen, Kohlkopf – ein grüner Minifigurenkopf mit grünen Haaren – oder der Kalligrafiepinsel können darin untergebracht werden.

Herausragend!

Die Bühne mit der Trommel bietet gerade ausreichend Platz für die drei Musiker. Der mittlere Trommler steht auf eine Drehscheibe und kann von hinten nach links und rechts bewegt werden. So wird das Schlagen auf die Trommel simuliert.

Mit einer Höhe von 15 Zentimetern und einer Breite von fast 20 Zentimetern ist das Tempeltor nicht übermäßig groß, aber schön detailliert. Die Verzierung durch die verschiedensten Elemente wie Zäune, Barren oder Rundsteine auf dem Dach bewirken ein schön asiatisches, authentisches Flair. Mein Highlight am Tor sind die toll bedruckten Fliesen. In den Dachecken werden insgesamt zwölf der schon bei den Löwenköpfen aufgefallenen amphibischen Freunde platziert.

Das Tempeltor

Zu guter letzt bereichern acht Minifiguren das Szenario. Alle sind schön gestaltet und folgen teilweise dem Design der Löwen. Zwei haben einen alternativen Gesichtsausdruck. Darunter ein Mann im Rattenkostüm, der wohl zu viel vom Kohlkopf gegessen hat.

Die Minifiguren

Fazit: 80104 Löwentanz

Dass sich die Beschreibung und Altersempfehlung primär an die jüngeren LEGO Fans zu richten scheint, hat mich etwas verwundert. Insbesondere durch den kulturellen Bezug ist es aus meiner Sicht auch für AFOLs ein tolles Set. Nicht zuletzt liefert es interessante Ideen und Teile für MOCs. Spontan fällt mir hier ein, ob die New Ukonio City nicht durch eine Chinatown bereichert werden könnte. Rundum: Ein für diese Serie gewohnt liebevoll gestaltetes Set, in dem viele Details untergebracht wurden.

Neujahrswünsche!

Vielen Dank an die LEGO Group, die uns dieses Set für unser Review zur Verfügung gestellt hat. Der Artikel gibt jedoch ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.

Wie gefällt euch das Set LEGO 80104 Löwentanz? Habt ihr es zu eurer Sammlung ergänzt? Sagt es uns gerne in den Kommentaren.

André Micko

LEGO Technic und Speed Champions Sammler, MOC-Tüftler – alles ist in Bewegung

11 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Wieder ein super Review mit vielen Hintergründen, André. Vielen Dank! Und tatsächlich habe ich die Idee, dass ich in meinem Freizeitpark eine kleine Chinatown ergänze. Dann müsste aber auch ein Fahrgeschäft her… mal sehen, was die Zukunft bringt. 🙂

  2. Eine Setbesprechung von André, hurrraaaa! Die Lektüre versüßt eine Kaffeepause beim Einräumen und Organisieren der Arbeitsumgebung im Homeoffice (gestern einen Kofferraum Papier aus dem Büro mitgebracht). Ich finde beide Sets zum chinesischen Neujahr aus diesem Jahr perfekt, farbenfroh, detailverliebt, großartige Fliesen. Für alle, die wie ich irgendwann einen Rebrick des Green Grocer-Modular Buildings planen: diese 1*4-Fliesen mit den floralen Elementen und dem goldenen Drachen müssten perfekt geeignet sein, um diese Schlangenfliesen um den Eingang des Green Grocer zu ersetzen, die gebraucht so teuer sind (-:
    André, mit den Zündflammen an den Feuerwerkskörpern macht der besorgte Gesichtsausdruck erst so richtig Sinn! Danke, dass Du Übersetzungen für chinesische Schriftzeichen mitlieferst! Ich stimme absolut zu, die New Ukonio City benötigt „dringend“ eine Chinatown.
    Achtet gut auf Euch, bleibt gesund!

  3. Ich finde das Set okay, aber dennoch gefällt mir der wuselige Tempelmarkt trotzdem noch viel besser. Ich glaube, der Löwentanz passt wirklich nur gut, wenn man eine Szene hat, bei der noch viel mehr Menschen drumrum stehen oder eben eine Parade. So für sich allein wirkt er mir zu steril. Vielleicht muss ich wirklich mal fremdgehen und ein chinesisches Haus eines bestimmten Herstellers mit X kaufen, um das Ganze darum zu drapieren. 😉

  4. Welches Asia Set kommt als nächstes?
    Bestimmt ein Fleischmarkt, mit Schlangen, Fledermäusen und Gürteltieren…

    • Jede Kultur hat ihre Eigenarten. Dass nun eines der von dir genannten Tiere vermutlich der Überträger eines Virus ist, das die Welt in Atem hält, ist ein bedauerlicher Umstand, ja. Aber genau so könnte manch anderes Volk monieren, wie viel Fleisch wir in Europa konsumieren. Insofern zurück zu den bunten Steinen und den Löwen, die tanzen, und nicht auf dem Teller landen. 🙂

  5. Danke für das Review. Alles richtig (bis auf die Langeweile – die Löwen machen einen beachtlichen Bauanteil aus, und die sind wirklich fast identisch), und doch hat mich das Set nicht so geflasht. Ich habe es aufgebaut, und als ich dann auf die paar relativ kleinen Elemente schaute, die ich gebaut hatte, hat sich mir der Preis von 70 Euro dann doch nicht mehr erschlossen.
    Es liegt sicher an den bedruckten Fliesen, dass so viele Kleinteile dann doch so teuer sind, aber für mich reißt es dass nicht raus.
    Jedes Element für sich genommen ist ein schönes kleines Set. Zusammen sind es mehrere schöne kleine Sets, die zusammen nicht wirken. Total schade. Ich hoffe, sie wirken im Zusammenspiel mit Ninjago City, denn wiederverwenden kann man viele der bedruckten Fliesen nur bedingt.

  6. Ok…
    Die Minifiguren und die Band sind die einzig wirklich interessanten Teile. Dieses Tor (Or whatever) ist ja eigentlich ganz praktisch. Man könnte es schon irgendwie verwenden.
    Aber diese Löwen sind ja wohl voll schlecht. Und sie sehen auch sehr langweillig aus. Sind zwar einige interessante Teile dabei, aber wie verwendet man das in der heimischen LEGO-Sammlung verwenden?

    • Also, dass Tor könnte ich mir gut als Eingang zur Chinatown vorstellen! Passt bestimmt quer über eine Legostraßenplatte! Und dahinter beginnt dann Chinatown! Meinetwegen mit einer Fußgängerzone, in der gerade der Drachentant startfindet;-)

  7. Schönes Review!

    Es handelt sich definitiv um kein Set zum ausschlachten! Der Preis liegt auch an der Grenze, da das Set ausschließlich im Direktkauf erhältlich ist. Er erklärt sich aber (wenn auch nicht umfassend) durch die vielen bedruckten Teile und der Verzicht auf Sticker. Dies macht auf der anderen Seite das Set erst interessant. Wirklich schön wird es aber erst zusammen mit dem Tempelmarkt. Warum Lego hierauf optisch nur in der Anleitung und nicht auf der Verpackung oder sonstwo hinweist ist mir unverständlich.

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