In meinem Review des Sets LEGO Creator Expert Stadtleben 10255 („Assembly Square“) erklärte ich, warum dieses Modular Building die Krönung der bisherigen Reihe ist: Bilder und Video.
Das erste Modular Building, das ich von Freunden zu meinem Wiegenfeste vor einigen Jahren geschenkt bekommen habe, ist die Fire Brigade – Feuerwehr 10197. Nach und nach wuchs die Stadt an. In den letzten Jahren habe ich mir stets am 2. Januar das neue Set im LEGO Store Hamburg gekauft. Und ohne diese Häuserreihe würde es zusammengebaut.com vermutlich nicht gegeben – denn die Gebäude von LEGO Designer Jamie Berard sind es, die mich so sehr fasziniert haben, dass ich damit begonnen habe, regelmäßig über LEGO zu schreiben.
Nun also feiert die Reihe ihren zehnten Geburtstag – und das Set LEGO Creator Expert Stadtleben 10255 ist erschienen. Normalerweise bedarf es eines Spannungsbogens – und erst ganz am Ende würde ich im Fazit verraten, was ich über jenes neue Set halte. Diesmal drehe ich den Spieß um: Dieses Modular Building ist das für mich persönlich bis dato beste Haus der Reihe. Ja, es toppt sogar das Pariser Restaurant. Und ich werde mich nun anschicken zu erklären, warum dem so ist.
Fangen wir einfach mal bei der Fassade an: Dank des größeren Umfangs als üblich – diesmal sind es stolze 4.002 Teile – sind erstmalig drei Gebäude enthalten, die von einem kleinen Platz flankiert werden.
Jamie hat im Designer-Video bereits erklärt, dass sich in diesen drei Gebäuden viele Anleihen an vorangegangen Gebäude der Reihe finden. Und tatsächlich muss man beim Zusammenbau immer wieder schmunzeln – es gibt so manch Reminiszenz – egal ob hinsichtlich der Formsprache, der Farbgebung oder Kleinigkeiten, Bautechniken, die einen an ein vorangegangenes Bauerlebnis erinnern.
Der Zusammenbau dauert Stunde um Stunde, am Ende werden es bei mir knapp zehn: Langweilig wird es zu keinem Zeitpunkt. Wenn man so möchte, könnte man einzig den Umstand als monoton auslegen, dass sich das erste und zweite Stockwerk in der Bauweise ähneln – aber: Im Gegensatz zu den ersten Gebäuden der Reihe wird jeder Raum mit Leben gefüllt. Und das modulare System wird diesmal wieder ganz groß geschrieben: Wer möchte, kann im blauen Gebäude links das erste und zweite Stockwerk austauschen. Oder aber, er passt die Einrichtung nach seinen Wünschen an.
Dieses Set ist von der Bodenplatte angefangen, diesmal sind es zwei, bis zum Dachgeschoss durchdacht.
Alleine das Muster der Platten ist dank der neuen Elemente peppig gestaltet und der Brunnen in der Mitte wunderbar schlicht – ein perfekter Kontrast zu den Fassaden, die sehr facettenreich gestaltet sind.
Auch werden die Steine nach Lust und Belieben gedreht – dank neuer Steine, etwa jener „Einer“, der an zwei Seiten Noppen hat, ergeben sich ganz neue Möglichkeiten. Und selbst größere Technic-Elementen finden Verwendung, so denn sich daraus etwa ein Dach zaubern lässt.
Und die Einrichtung lässt sich sehen: Das kleine Cafe ist richtig gemütlich eingerichtet und hat selbstverständlich Tische im Außenbereich.
In der Mitte befindet sich im Erdgeschoss das Blumengeschäft: Es versprüht genau den Charme eines solchen Geschäftes, nur die Düfte müssen sich hinzugedacht werden.
Auf der rechten Seite befindet sich das Geschäft des Konditormeisters. Bereits im Schaufenster findet sich eine große Torte. Als Glaselemente kommen Rollos zum Einsatz – darauf muss man erst einmal kommen! Und die Leckereien im Inneren der Bäckerei sind allesamt verlockend.
Im ersten Stockwerk befindet sich das Musikgeschäft – und als Hobby-Musiker bin ich sehr glücklich darüber, dass es in der City endlich auch Musikinstrumente zu kaufen gibt.
Das Fotostudio nebenan ist fulminant gelöst, der nostalgische Fotoapparat alleine hellt diesen Raum auf.
Nebenan befindet sich der Zahnarzt: Perfekte Farbgebung, der Patientenstuhl ist großartig – bei Zahnweh gibt es nun eine Anlaufstelle. Auweia!
Ganz oben findet sich das Balettstudio nebst Spiegel und Stange. Außerdem ist ein sehr, sehr schönes Klavier samt Pedalen verortet!
In der Mitte findet sich eine gemütlich Dachterrasse – die Großstadt lässt grüßen.
Und das Apartment ist der Knaller – genau so sieht mein Arbeitszimmer aus: Zusammengebaute LEGO-Sets in den Regalen, etwa die ersten drei Modular Buildings, der Eiffelturm vorm Fenster – und natürlich eine große Platte mit einem Eisenbahn-Loop. Und der Karton mit einem gewissen Cafe Corner findet sich ebenfalls im Zimmer.
Ganz in der Ecke ist neben all dem LEGO die Ausziehcouch versteckt – die sich tatsächlich wie von Zauberhand ausziehen lässt. Und ein stilles Örtchen hat ebenfalls seinen Platz.
Die Minifiguren haben abermals das klassische Gesicht, und die Anzahl von acht Figuren geht völlig in Ordnung: Natürlich eine Bedienung in der Bar, die Blumenfachverkäuferin, der Konditormeister, der Musiker, der Fotograf nebst Schnurrbart, der Zahnarzt, die Ballerina und die Mutter mit Kind. Ein kleiner Hund und ein Papagei komplettieren das Geschehen.
Nun, gibt es Schwachstellen bei diesem Set? Wenn überhaupt, hätte ich mir im Musikgeschäft noch mehr Details gewünscht. Und beim Zahnarzt fehlt mir eine Trennwand, da es auch der Durchgang zum zweiten Stockwerk ist, dem Apartment. Das wars, ich habe nicht mehr auszusetzen. Und diese „Probleme“ lassen sich spielend lösen.
Eines der besten LEGO Sets aller Zeiten
Mich hat der Zusammenbau dieses Sets begeistert – und das Endresultat ist ein steiniges Schmuckstück. Hoffen wir, dass dieses Set kein Schlusspunkt der Reihe ist – und noch viele weitere Modular Buildings folgen mögen. Das Preisleistungs-Verhältnis ist übrigens im Vergleich zu anderen exklusiven LEGO Sets unschlagbar: 239 Euro für 4.002 Teile – es ist eben keine Lizenz im Spiel.
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All jene, die womöglich einsteigen möchten, können hier mit einem großen Paukenschlag den Anfang machen. Da das Set aber eine Weile auf dem Markt sein wird, gibt es natürlich noch einige der sehr schicken Vorgängermodelle, die nach und nach aus dem Sortiment genommen werden. Wen die Sammlerleidenschaft packt, der sollte mit Bedacht vorgehen.
Dieses LEGO Creator Expert Stadtleben ist aus meiner Sicht womöglich das beste LEGO Set aller Zeiten – es erhält in meinem LEGO-Zimmer einen Ehrenplatz.
Und nun seid ihr am Zug: Habt ihr dieses Set schon zusammengebaut? Sammelt ihr die Modular Buildings? Oder was stört euch an der Reihe? Äußert euch gerne im Zusammengebaut Forum.
Hinweis: Die LEGO GmbH hat uns dieses Set dankenswerterweise für unser Review zur Verfügung gestellt. Jedoch gibt dieser Text ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.
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20. Januar 2017 um 7:39
Schönes Set, da könnte man glatt schwach werden..
20. Januar 2017 um 10:07
Nachher werde ich das Stadtleben in die City integrieren. 🙂
20. Januar 2017 um 10:53
Ich würde mich über ein Foto des Ergebnisses freuen 🙂
20. Januar 2017 um 11:07
Das lässt sich einrichten! 😉
20. Januar 2017 um 14:36
Wir müssen uns erst noch ein neues Regal kaufen, dann kanns mit diesem tollen Set weitergehen 😉 Auf ein IKEA Kallax quer passten das Rathaus, die Feuerwache, das Kino, das Pariser Cafe und das Detektivhaus. Vielleicht noch ein halber Pet Shop, aber dann ist voll 🙂 Und das Grand Emporium haben wir gerade günstig geschossen, aber noch nicht aufgebaut…
Oh je 🙂 Suchtfaktor 10
21. Januar 2017 um 15:13
Also mich persönlich reizt dieses Set so gar nicht. Die letzten drei Modulars fand ich echt wahnsinnig klasse, aber dieses gefällt mir irgendwie einfach nicht.
Es wirkt auf mich so „zusammengewürfelt“, nach dem krampfhaften Versuch, möglichst viel unterzubringen. Da finde ich, kommen die einzelnen Themen teilweise viel zu kurz!
Ich hoffe, dass es nächstes Jahr wieder mit einem „Themenfokussierten“ Modular weiter geht.
17. April 2020 um 11:11
Hat es niemanden gestört, dass die Bogenfenster über dem Café übrrhaupt keine Scheiben haben? Die große Lücke daneben kann man ja aus Designgründen verkraften, aber dass in den Bögen nichts drin ist kann ich nicht verstehen.
Die großen weißen Flecken auf den Rundfliesen, die quasi die Stockwerke trennen finde ich auch ganz schlimm ?? Bin ich da etwas zu pingelig?