LEGO Play Well Report: Dürfen deutsche Kinder nicht nur zum Spaß spielen?

Spielen einfach nur so zur Freude? Wo kommen wir denn dahin?! | © André Micko

Der neue LEGO Play Well Report gibt an: Deutsche Kinder haben viel Zeit zum Spielen, aber nur wenige spielen ausschließlich zum Spaß.

LEGO hat seinen jährlichen “Play Well Report” veröffentlicht, der im englischen Original in voller Länge heruntergeladen werden kann.

Per Pressemitteilung von LEGO Deutschland erreichte uns eine Zusammenfassung, die wir gerne mit euch teilen.

Play Well Report: Zusammenfassung

Laut Studie: Deutsche Kinder haben viel Zeit zum Spielen, aber nur wenige spielen ausschließlich zum Spaß

Hausaufgaben machen, für die nächste Mathearbeit üben, und dann ist für die meisten Kinder endlich Zeit zum Spielen. Rein zum Spaß tun dies in Deutschland allerdings nur vier von zehn Kinder, so das Ergebnis einer Studie*, für die die LEGO Gruppe mehr als 3.700 Kinder aus neun Ländern befragt hat. Zwar hat der Nachwuchs genug Zeit zum Spielen (87 Prozent), den Kindern zufolge wünschen sich Mama und Papa hierzulande allerdings im Vergleich zu anderen Ländern besonders häufig einen konkreten Lernzweck dabei. In den USA, dem Vereinigten Königreich und in Russland spielen dagegen fast doppelt so viele Kinder einfach nur so.

myToys Hamburg: Kinder können drauf losbauen! | © Andres Lehmann

Eltern möchten für ihre Kinder und deren Zukunft nur das Beste – deshalb bevorzugen sie für ihren Nachwuchs gerne Spielmöglichkeiten, die gezielt Wissen vermitteln und Kompetenzen schulen. Doch Kinder lernen wichtige Fähigkeiten durch unterschiedlichste Spielformen. Florian Gmeiner, Senior Marketing Director der LEGO GmbH: „Die natürlichste Lernmethode ist das Spiel an sich, mit jeder Minute und Spielart lernen Kinder etwas Neues. Daher sollten wir dem Spielen generell mehr Raum im Alltag geben.”

Zeit zum Spielen ist elementar

Spielen, und das verdeutlicht die LEGO Studie ebenfalls, unterstützt nicht nur die Entwicklung von Kindern, sondern ist auch wertvoll für ihr Wohlbefinden und ihre Regeneration. Sowohl in Deutschland als auch im internationalen Durchschnitt gaben neun von zehn der befragten Kinder an, dass sie sich beim Spielen entspannen und von der Schule abschalten können. Besonders viel Zeit dafür haben laut Befragung übrigens dänische und russische Sprösslinge. In China und den USA gaben dagegen knapp ein Viertel der befragten Kinder an, über keine Zeit zum Spielen zu verfügen (Deutschland: 13 Prozent).

Zeit zum Spielen wirkt sich aber nicht nur auf Kinder positiv aus. Auch die grundsätzliche Zufriedenheit in Familien wird dadurch beeinflusst, insbesondere in Deutschland. Ebenfalls für die Studie befragte Eltern waren der Meinung, dass Spielen nicht nur die Entwicklung und Zufriedenheit von Kindern fördert (97 Prozent), sondern es auch sie selbst als Eltern zufriedener macht (89 Prozent). Darüber hinaus bezeichneten sich neun von zehn deutschen Familien, die wöchentlich fünf Stunden oder mehr gemeinsam spielen, als glücklich (87 Prozent). Spielen sie weniger als fünf Stunden pro Woche gemeinsam, sinkt die familiäre Zufriedenheit auf 71 Prozent.

Das sagen Kinder zum Thema Spiel

tabelle-play-well-report zusammengebaut.com

Basis: 3.723 befragte Kinder aus neun Ländern in Europa, Nordamerika und Asien

So funktioniert die Umfrage

*Für den LEGO Play Well Report wurden knapp 13.000 Eltern sowie Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren in Europa, Nordamerika und Asien zum Thema Spielen befragt – darunter 1.024 Eltern und 414 Kinder aus Deutschland. Der Bericht untersucht die Sichtweisen von Eltern und Kindern zu den Vorteilen des gemeinsamen Spielens in der Familie, den Vorlieben von Kindern beim Spielen, zu Kompetenzen für die Zukunft, digitaler Sicherheit von Kindern und spielerischem Lernen. Alle Ergebnisse des Berichts stammen – sofern nicht anders angegeben – von 9.249 Eltern mit Kindern im Alter von 1,5 bis zwölf Jahren und von 3.723 Kindern im Alter von fünf bis zwölf Jahren, die zwischen Februar und März 2018 in einer 20-minütigen quantitativen Online-Umfrage in neun Ländern (China, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Vereinigtes Königreich und den USA) befragt wurden.


Was sagt ihr zu den Erkenntnisses des neuen LEGO Play Well Reports? Wie sind hier die Erfahrungen mit euren Kindern? Teilt uns gerne eure Erkenntnisse und Herangehensweisen in den Kommentaren mit.

Andres Lehmann

Einst mit LEGO City und der 12V-Eisenbahn durchgestartet, Sammler von Creator Expert, Ideas, Architecture und City Modellen und baut gerne MOCs, die hoch hinaus gehen.

3 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Wundert mich nicht. Ich arbeite mit Kindern und beobachte auch den Trend, dass Kinder heute sehr gestresst sind. Das liegt manchmal am Ehrgeiz der Eltern, aber sogar noch häufiger daran, dass Eltern ihre Kinder nicht vor sich selber schützen. Kinder wollen (und dürfen oft auch) machen, was ihre Freunde auch machen, aber bei 3 AGs und Reiten und Musikschule hat das Kind dann jeden Nachmittag Programm und am Wochenende will es auch noch was unternehmen – da bleibt einfach keine Zeit für’s einfache Spielen. Dazu kommt, dass Kinder heute sehr viel “mal zwischendurch” spielen – am Handy vor allem – das aber nicht als Freizeitbeschäftigung ansehen. Sie nutzen das, um vielleicht das Hausaufgabenmachen herauszuzögern und sind dann auch deshalb am Ende doch bis abends mit Schule befasst und haben keine längere Freispielzeit. Und da Kinder Kinder sind, können sie das natürlich nicht durchschauen und denken, der Stress liegt daran, dass ihre Eltern sie nicht einfach mal in Ruhe spielen lassen. Wie gesagt, die Eltern sind da in der Pflicht, diese Räume (manchmal auch gegen den Protest der Kinder) zu schaffen.

  2. Unsere Kindergärtnerin hat mal zu mir gesagt, das die meisten Kinder nicht mehr selbständig spielen können und nur noch unterhalten werden wollen. Wenn ihnen nichts geboten wird kommen sie nicht auf die Idee zu spielen sondern quengeln rum weil sie Langeweile haben .

    • Jaja. Früher war alles besser.

      Meine Eltern hatten schon den Anspruch das Spielen die Fähigkeiten des Kindes fördern und diesen Anspruch habe ich auch an meine Kinder. Die Frage ist wie Kinder dies vermittelt bekommen. Biete ich den Zugang zu anspruchsvollem Spielzeug oder nur zu buntem Schrott. Nehme ich mir Zeit mit Kindern zu spielen oder überlasse ich Sie sich selbst. Beides hat Vorteile und beides hat Nachteile. Wie immer ist die Mischung wichtig und die Anpassung auf die Bedürfnisse des eigenen Kindes.

      Die Ergebnisse sind abhängig von der Art der Fragestellung. Ob diese Ergebnisse tatsächlich rein objektiv vergleichbar sind bezweifle ich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert