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LEGO Technic Space 42180 Mars Exploration Rover im Review

LEGO Technic SPACE 42180 Mars Exploration Rover | © André Micko

Der neue LEGO Technic Space 42180 Mars Exploration Rover im Review: Was würde Mark Watney dazu sagen?

42158 NASA Mars Rover Perseverance. 42179 Sonne Erde Mond Modell. Als Astronomiefan und bekennender Astrophysik-Versteher-Versucher freue ich mich sehr über Sets, die in dieses Fachgebiet fallen und auf realen Vorbildern beruhen. LEGO hat nun eine eigene Kategorie innerhalb der Technic Welt ins Leben gerufen: Technic Space. An sich ein Grund zum Jubeln, dennoch bin ich skeptisch. Zumindest was die der Fantasie entsprungenen Konzeptfahrzeuge oder Raumschiffe angeht. Ich vermisse den interessanten Realitätsbezug, und mit dem Charme der LEGO System Space Serie können sie nicht mithalten. Gut, dieses wohlige an-die-glückliche-Kindheit-erinnernde Nostalgie Gefühl bei vergilbten System Space Sets kommt ohnehin nur bei alten AFOLs auf.

Aber ich muss mich zusammenreißen. Von mir wird schließlich erwartet, unvoreingenommen… na gut, dafür ist es zu spät… sagen wir, möglichst unvoreingenommen an die Sache ranzugehen. Zumal ich, auch wenn sich das bei allem wo Space draufsteht zunächst so anfühlt, nicht zur Zielgruppe gehöre. Die Kernfrage ist also nicht, wie gefällts mir, sondern, was taugen die Modelle für die, für die sie gemacht sind.

Als erstes schauen wir uns den größten Brocken der seit 1. März verfügbaren Neuerscheinungen an, wie immer neutral, sachlich und mit höchstmöglicher Kompetenz! Es handelt sich um den 42180 Mars Exploration Rover, bei dem sich LEGO wohl nicht die Mühe gemacht hat, den Setnamen einzudeutschen. Am treffendsten wäre wohl Mars Erkundungsfahrzeug. Die UVP liegt bei irdischen 149,99 Euro, für die man 1599 spacige Teile erhält.

Eckdaten

Verpackung und Inhalt

Vorderseitig wirbelt das Fahrzeug roten Staub auf dem mutmaßlichen Mars auf. Das markante silberfarben hinterlegt SPACE-Logo zieht sich keilförmig die rechte Seite herunter. Auf der Rückseite wie gewohnt Detailbilder der Funktionen, von denen es viele gibt, wie wir später sehen werden.

Die Teile im Inneren sind in Plastiktüten verpackt. Nach den ersten zufällig ausgewählten Rezensionsexemplaren (42179 Sonne Erde Mond Modell und dem 42170 Kawasaki Ninja H2R Motorrad) dachte ich, dass sich Papiertüten flächendeckender durchgesetzt hätten. Dem ist wohl nicht so.

Die Reifen und einige Technic-Rahmen sind lose verpackt, Anleitung und Aufkleberbogen dagegen knicksicher in einem Papp-Umschlag. Das Büchlein bringt es auf satte 296 Seiten, und 41 Aufkleber helfen dabei, dem Gefährt das von den Designern gewünschte Aussehen zu verleihen.


Der Aufbau

Der Aufbau ist in dreizehn Bauabschnitte unterteilt. Man beginnt mit den hinteren beiden Achsen, arbeitet sich über die Ladefläche zur Vorderachse vor, dann folgen die restliche Karosserie und Aufbauten, inklusive des vielfältigen Zubehörs. Einige Stunden vergehen, bis man die Marsoberfläche erkunden kann. Das Zusammensetzen der knapp 1600 Teile ist abwechslungsreich und entsprechend kurzweilig.





Neue, andersfarbige oder interessante Teile

In der Masse an LEGO Teilen und Sets sowie der Verwendung von unterschiedlichen Teilenummern und Farbnamen ist es oft schwierig zu bestimmen, ob ein Teil neu, in der Farbe bereits erschienen oder einfach nur selten ist. In diesem Kapitel will ich daher der Einfachheit halber alle Teile zeigen, die mir in einem Set aus vorgenannten Gründen (neu, interessante Farbe oder selten) zeigenswert erscheinen.

Das Luftschleusenelement

Das fertige Modell





Der Rover ist etwa 42 cm lang, 21 cm breit und 22 cm hoch. Zu entdecken gibt es einiges, fangen wir mit dem Fahrwerk an. Alle sechs Räder sind mittels Einzelradaufhängung an den drei mittig pendelnden Starrachsen montiert. Die Vorderachse ist lenkbar. Federelemente sind nicht notwendig und auch nicht verbaut. Dadurch überfahren die Räder beziehungsweise Achsen leichter große Hindernisse. Ein einzelnes Vorderrad kann dabei fünf Zentimeter in der Luft oder über einem großen Stein hängen, während alle anderen Räder noch Bodenkontakt haben.


Die beiden Hinterachsen sind über eine Hebelkonstruktion so miteinander verbunden, dass sie gegenläufig pendeln. Das ist auf Grund der fehlenden Federelemente notwendig, da ansonsten die Karosserie auf eine Seite kippen würde. LEGO spricht in der Produktbeschreibung mehrfach von einer Federung. Nun ja, das ist sehr großzügig ausgelegt. (Wie schon oft in meinen Reviews erwähnt, wäre es sinnvoll, wenn da nochmal jemand querliest bevor die Texte veröffentlicht werden…)

Ohne Verbindung der beiden Hinterachsen kippt das Chassis auf die Seite

Die Lenkung erfolgt ausschließlich über die knapp hinter der Fahrerkabine angebrachte Hand-of-God-Steuerung. Ein schwarzes Z20 Technic Zahnrad, das sich in meinem Modell etwas zu leicht von der Achse abziehen lässt. Die Position weit vorne, also fast über der Vorderachse, bewirkt zudem, dass bei Hindernissen nur mit der Hand am Lenkrad nicht genug Kraft aufgebaut werden kann, um den Rover darüber zu bugsieren. Hier muss von hinten nachgeschoben werden.

Die Hand-of-God-Steuerung sitzt zu weit vorne um den Rover stabil zu fahren

Die Fahrerkabine kann man aufklappen. Sie ist mit zwei blauen Stühlen und diversen Details verziert. Zwei Minifiguren passen ganz gut rein, auch wenn das gesamte Fahrzeug deutlich größer als im Minifigurenmaßstab gebaut ist. Gleiches gilt für den Wohnbereich hinter dem Cockpit, zu dem man durch Aufklappen des Daches Zugang erhält. Dort befinden sich ein Laufband, eine sogar für Minifiguren viel zu kleine Dusche, eine Toilette und eine kleine Sitzecke. Mehr oder weniger gemütlich. Zur Ladefläche nach hinten liegt die Luftschleuse, über die andere Modelle der SPACE Reihe miteinander gekoppelt werden können. Wie das funktioniert werde ich im nächsten SPACE Review zeigen.



Auf dem Laufband… Rechts daneben die Dusche. Wohl eher etwas für Microfigures.


Astronautennahrung. Lecker!


Auf der großzügigen Ladefläche sind in einer Gitterbox diverse Gasflaschen untergebracht, sowie Behälter für Gesteinsproben und -vermutlich- Müll („Recycle“). Drei Standleuchten, eine Energieversorgung und ein kleiner zusätzlicher Rover komplettieren die Ausrüstung. Der Minirover hat seinerseits ein interessantes Fahrwerk, kommt in einer Mini-Garage daher und kann mit diversen Werkzeugen bestückt werden. Um das Zubehör auf die Marsoberfläche zu hieven, bedient man sich des fest montierten Krans. Zusätzlich gibt es eine kleine Laderampe am Heck.





Minigarage für Minirover





Ist die Ladefläche leergeräumt und die Gitterbox mittig eingeklappt, kann man den Rover verkürzen. Dafür müssen zwei Haltestifte auf der linken und rechten Seite entfernt werden, anschließend wird das Vehikel manuell zusammengeschoben. Zumindest passt er so besser in die Marsgarage.


Vielen Dank an die LEGO Group, die uns dieses Set für unser Review zur Verfügung gestellt hat. Der Artikel gibt jedoch ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.

Fazit: 42180 Mars Exploration Rover

Der Aufbau ist abwechslungsreich und führt zu einem imposanten Marsfahrzeug. Dank umfangreichem Zubehör und vielen Funktionen ist der Spielfaktor sehr hoch. Eine „Federung“, wie in der Produktbeschreibung ausgewiesen, ist sicherlich nicht vorhanden. Unabhängig davon ist das Fahrwerk interessant umgesetzt und bietet eine sehr gute Marsgeländetauglichkeit.

Trotz Inspirationen von NASA Mars Rover Konzepten fehlt mir persönlich der reale Bezug, um es für mich als AFOL interessant zu machen. Er fällt in die Kategorie „das Set gehört dem Nachwuchs, aber ich darf auch damit spielen“. Großen Spaß macht der nämlich schon…

Bewertung

Positiv Negativ
  • Viele Funktionen
  • Hoher Spielfaktor
  • Minifigurentauglich
  • Position der Hand-of-God-Steuerung ungünstig für stabiles Fahren

Benotung 🎵

Gesamtnote: 9
  • Umfang & Bauspaß: 9
  • Optik & Farben: 7
  • Figuren:
  • Bespielbarkeit: 10
  • Preis/Leistung: 9

Von 1 (mau) bis 10 (wow)

Eure Meinung!

Hat schon jemand das Mars Erkundungsfahrzeug zuhause und ist auf Missionen unterwegs? Wie gefällt er euch? Und was haltet ihr von der neuen Technic SPACE Serie im Allgemeinen? Oder gehört Space in die Nostalgieecke von LEGO System? Äußert euch gerne in den Kommentaren.

André Micko

LEGO Technic und Speed Champions Sammler, MOC-Tüftler – alles ist in Bewegung

5 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Die beiden Mars-Rover der Space Technic Welle sind für mich persönlich die spannendsten Technic Modelle, die seit einiger Zeit herausgekommen sind. Speziell, dass der große Rover hier ein Interieur hat, welches von Minifiguren genutzt werden kann, hat mich echt überrascht und gefällt mir sehr gut. Außerdem scheinen die Funktionen spaßig zu sein.

    Sticker sind ja immer so ein Thema und 41 sind schon heftig aber so wie ich das sehe, ist keiner der Sticker wirklich ein absolutes Muss nach dem Motto „Wenn man ihn weg lässt, dann sieht das Modell nach nichts mehr aus“.

    Die Reifen sind ja absolut cool! 😀 Auf meiner Wunschliste stehen leider noch zu viele Sets, weshalb ich mir den Rover nicht kaufen werde, aber spannend finde ich ihn durchaus. Vielen Dank für das schöne Review André, speziell da ich ihn mir nicht kaufen möchte, hatte ich durch dich die Möglichkeit das Modell „zu erleben“ 🙂

    • Mit den Minifguren war ich auch überrascht, zumal der Rover an sich Technic-typisch vom Maßstab viel größer ist / wirkt, als dass er für Minifigs passen würde. Aber zumindest das Innere ist klar darauf ausgelegt. Toll für den Spielfaktor, lässt sich so auch schön in City Weltraumsets integrieren (im Spiel auf dem Mars… in der Stadt würde der Rover doch sehr auffallen 🙂 ).

      Schönen Sonntag noch 🙂

  2. Für mich ist der Rover weder Fisch noch Fleisch. Für ein reines Spielset zu teuer und für den anspruchsvollen AFOL nicht komplex resp. „technisch“ genug – zudem als Gefährt schon sehr speziell. Immerhin ein paar nette Funktionen und die Reifen in der Farbe sind cool.

    • Auf meine Kommentare scheint André gar nicht mehr eingehen zu wollen. Naja, kann ich mir ja dann auch sparen. 🙂

      • Hallo Markus, sei dir Gewiss, dass ich alle deine Kommentare erfreut lese 🙂

        Ich antworte auf Kommentare gerne (und sicherlich wenn ich direkt angesprochen oder gefragt werde – oder ich aus sonstigen Gründen denke, meinen Senf abgeben zu müssen), aber seltener, wenn jemand einfach seine Meinung äußert, wie bei dir jetzt. Deine Ansicht ist legitim, und ich habe sie bewusst einfach so stehen lassen.

        Aber da du das jetzt angesprochen hast, will ich mich nicht lumpen lassen 🙂 Danke fürs Meinung teilen und -noch wichtiger- fürs Lesen!!
        (Ich stimme dir übrigens fast uneingeschränkt zu; einzig als Spielset taugt es aus meiner Sicht sehr viel und ist vor allem mit Rabatten allemal sein Geld wer.)

        Wünsche dir einen schönen Wochenstart, Gruß
        André

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