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Eine Reise durch meine LEGO City: Auf der Baustelle – Teil 21

Der Inbegriff des Gigantismus – die Baustelle | © Simon Brandt

Im 21. Teil der Reise durch meine LEGO City schauen wir uns auf der Baustelle um, zunächst betrachten wir dabei die kleineren Baumaschinen.

Nach der Beendigung der Sommerpause, des Streiks der Touristenguides in LEGO City – und was mir sonst noch so an Ausreden einfällt – sehe ich mich nun in die Lage versetzt, euch wieder ein wenig herumführen zu dürfen, und das, obwohl ich mich doch gerade so schön an das Faulenzen gewöhnt habe! Aber sei es, wie es sei, ich hatte euch bereits einige Sekunden lang von Ferne einen kleinen Blick auf unser heutiges Ziel gewährt, jetzt also ist die Zeit des Wartens vorüber. Bitte begrüßt nun: die Baustelle! Na ja, das war wohl ein wenig zu theatralisch. Aber mangels Theaters oder Oper in LEGO City müsst ihr euch schon damit zufriedengeben. Also, Schutzhelme aufsetzen, die Kamera zücken und euch von der entzückenden Baustelle verzücken lassen. Bedenkt nur: Baumaschinen, größer als Häuser, Busse, Autos, ja, selbst größer als Minifiguren!

Überblick

Im Gegensatz zu meinem beliebten Beispiel des Krankenhauses und treu der Linie der Polizei gab es unter City auch Baustellen-Sets quasi über die gesamte Zeit der Existenz der Themenwelt, die jedoch mit der Zeit deutlich kleiner wurden und damit besser in das Stadtbild passten. So sehr ich zum Beispiel meinen 7905 Großen Baukran mag, einen Platz für solche Konstrukte zu finden war schon immer schwierig. Es nimmt daher auch kaum wunder, dass meine Baustelle (deren Aufgabe es ist, ein komplett neues Stadtviertel aus dem Boden zu stampfen) ein Beispiel dafür ist, wie eine echte Baustelle nicht geplant werden sollte. Aber Chaos ist nur eine andere Form von Ordnung. Eine mit einem Präfix. Nicht „Ver-“ (denn fair ist daran nichts), sondern „Un-“. Ich meine, mal gehört zu haben, dass diese Vorsilbe die Bedeutung eines Wortes ins Gegenteil verkehrt. Unsinn! Oh, hoppla… Doch nicht? Nun aber genug des Vorgeplänkels (wir sind ja hier nicht beim deutschen Fernsehen), und stattdessen: Vorhang auf für die Bauarbeiter! Zunächst für die, die in einer kleinen Ecke diesseits der Straße den Boden aufbuddeln, danach für die auf der Großbaustelle dahinter.

5610 Bauarbeiter

Einsam und verlassen kämpft der arme Bauarbeiter mit seiner schweren Last. Ein Trommelmischer, der ihn in höchste Höhen erhebt. Aus nur 19 Teilen und einer Minifigur wurde 2008 dieses kleine Gebilde erschaffen, das wirklich an jede Stelle in der Stadt passt, und auch im Heimwerkerbereich einsetzbar ist. Eine kleine Villa, bei der der Vater für sein Kind im Keller ein (schalldichtes) Spielzimmer baut, oder auch sich selbst einen Hobbyraum für seine Modelleisenbahn. Wie auch immer man das Set nutzt, die umgerechnet 3 Euro (damals wie heute) waren gut angelegtes Geld, und solche kleinen Modelle vermisse ich heute ein wenig. Hier drehte sich die Trommel, da konnte sie umgeklappt werden, kurz, man konnte schön spielen, gerade in Verbindung mit anderen kleinen Sets, die man zum Geburtstag bekommen hat.

30312 Pressluftbagger

Ein wenig größer ist dann dieser Bagger, der mittels Filmkamera und Eistüte den Boden aufreißt. 36 Teile und eine Minifigur gab es 2015 als GWP, heute werden sehr angemessene 2 bis 3 Euro verlangt. Es sind diese kleinen Sets, die eine Szenerie erst realistisch machen, und das ist mit diesem Modell sehr gut gelungen.

7246 Mini-Bagger

Ziemlich ähnlich war 2005 schon dieser Bagger aufgebaut, jedoch mit Frontschaufel und etwas anderem Motor. Der Baggerfahrer gefällt mir hier tatsächlich noch besser, irgendwie mag ich die Kombination mit einer blauen Hose. 33 Teile und die Minifigur für 3 Euro, heute 2 Euro – definitiv absolut in Ordnung!

30357 Baustellen-Absicherung

Dieses 54-teilige Set mit einer Minifigur von 2018 für 4 Euro, heute 3 Euro, habe ich mir (ich gebe es ja zu) nur wegen der bedruckten Kachel (87079pb0404) gekauft, und eigentlich vorgehabt, den Rest als Teilespender zu nutzen. Daraus ist nun bis heute nichts geworden, und das Modell steht noch immer intakt da. Dabei finde ich das Fahrzeug selbst eigentlich viel zu flach, es wirkt mehr wie ein Kart als wie ein baustellengeeignetes Gefährt. Dennoch ist es ganz nett – nicht zuletzt dank des Warnschildes. Ob ich mir das nun noch einmal einzeln kaufen muss…?

4434 Kipplaster

In einer für City-Baufahrzeuge etwas ungewöhnlicheren Farbgebung erschien 2012 dieser 214-teilige Kipplaster mit zwei Minifiguren für 20 Euro, heute 16 Euro. Bis heute gefällt mir an dem Set vor allem die gebaute Kipplade, meine älteren Kipper haben meist Formteile genutzt. Das Führerhaus ist jetzt nichts Besonderes, erfüllt aber seinen Zweck – eine Minifigur passt hinein. Die zugehörige Absperrung und Schubkarre, die damals gerade neu erschienen war, komplettieren dieses durchaus solide Set, das den Vergleich mit heutigen nicht zu scheuen braucht.

60073 Baustellentruck

Dieses 2015 erschienene Set mit 225 Teilen und zwei Minifiguren für 20 Euro, heute 13 Euro, ist wahrscheinlich mein Lieblingsset der Baustelle. Ihr könnt hier ein wirklich gelungenes Set sehen, bei dem von vorn bis hinten alles stimmig wirkt. Auf einer kleinen Ladefläche kann allerlei Zubehör transportiert werden, ein Kran ermöglicht das Heben von Lasten, und – absoluter Kaufgrund bei dem Set – auf dem Anhänger befindet sich eine sehr schön gestaltete Toilettenkabine. Leider mit Aufklebern gelöst, aber nichtsdestoweniger schön sind die drei Schildchen an den Seiten des Containers. Für all jene unter euch, die Festivalgelände oder andere öffentliche Ereignisse (heutzutage „Events“ genannt) gestalten wollen, kann ich diese Baumethode nur wärmstens empfehlen – wie auch das ganze Set. Wenn schon Neuauflagen von Modellen, dann gern von solchen.

60018 Betonmischer

Apropos Neuauflage: der 7990 Betonmischer bekam 2013 mit 213 Teilen und zwei Minifiguren für 20 Euro, heute 25 Euro, einen Nachfolger mit etwas verbesserten Funktionen. So gab es nun eine Klappe an der Rückseite, die den gemischten Beton während der Fahrt am Herausfallen hindern konnte, und eine Rinne, entlang derer er herausrutschen konnte. Zudem, Weltneuheit (ich muss manchmal einfach so reißerisch schreiben): ein klappbares Führerhäuschen, unter dem der Motorblock zum Vorschein kommt! Und, Hand aufs Herz, ist das nicht schon Kaufgrund genug? Wem das nicht reicht, dem sei gesagt, dass ein Rädchen an der Seite das Drehen der Trommel erlaubt, in meinen Augen genug Spielfunktionen für ein so kleines Set. Zumal so eine Trommel ja auch zu anderen Zwecken dienen kann…

7685 Bulldozer

Kommen wir nun zu dem ersten größeren Set für heute: einer 348-teiligen Planierraupe von 2009 mit einer Minifigur für 35 Euro, heute 25 Euro. Um ein Winziges kleiner als die diesjährige von LEGO Technic, aber dafür in einem City-tauglichen Maßstab. Am augenfälligsten sind hier der riesige (höhenverstellbare) Schild und die Ketten. Und, ich habe es ausprobiert, man kann auch mit diesem Bulldozer sehr angenehm sein Zimmer aufräumen, wenn man nach einer Bauphase mehr Steine lose auf dem Boden liegen als verbaut hat. Vorn am Motor kann eine Klappe geöffnet werden, unter der ein Rotor zum Vorschein kommt, zudem lassen sich die Türen zum Führerhaus (wie meistens) öffnen; weitere Spielfunktionen gibt es bei dem Set aber nicht wirklich. Dennoch gefällt es mir besser als der Nachfolger von 2015, der 60074 Bulldozer. Bei mir ist das Modell eines von dreien, die gerade eine neue Straße vorbei an dem künftigen Neubaugebiet bauen.

7990 Betonmischer

Das zweite am Bau der Straße beteiligte Fahrzeug ist dieser blaue Betonmischer von 2007. 209 Teile und eine Minifigur für 13 Euro, heute 12 Euro, boten mir erstmals die Möglichkeit, Häuser und Straßen zu bauen (im übertragenen Sinne, natürlich hatte ich schon vorher Häuser gebaut). Bei diesem Modell erfolgte die Abnahme des Betons über einen Schlauch, was, da dies ja nicht wirklich funktioniert, etwas weniger schön ist als bei dem Nachfolge-Set. Inzwischen bin ich aber der Meinung, dass gerade diese Abwechslung wichtig ist und so bin ich damit dann doch zufrieden.

7746 Straßenwalze

Ich sei, gewährt mir die Bitte,
In eurem Bunde der Dritte!

Gewährt! Als Walze bist du ja ideal geeignet, die Straße nun zu ebnen! Und so habe ich dieses friedlich schillernde Set zu genau dieser Aufgabe genutzt. 200 Teile und zwei Minifiguren erschienen 2009 für umgerechnet 26 Euro (heute 30 Euro). Befolgte man die Bauanleitung, erhielt man die bis heute einzige Straßenwalze unter City (einmal von der im selben Jahr erschienenen 30003 Dampfwalze abgesehen). Seitdem wird auf meiner Baustelle gewalzt.

Zum Set gehört auch diese Rüttelplatte, um kleinere Bereiche zu verdichten. Insgesamt gefällt mir das Modell ziemlich gut, gerade die Bauweise der (knickgelenkten) Walze ist interessant.

7900 Schwerlasttransporter

Keine Empfehlung! Absolut nicht empfehlenswert! Kauft euch dieses Set um Himmels Willen nicht! Und wenn ihr es bereits besitzt, verkauft es zu möglichst geringem Preis! An mich.

Ein einziges Mal in der langen Geschichte von LEGO City, genauer, im Jahre 2006, wurde mit diesem 343-teiligen Set mit einer Minifigur für umgerechnet 22 Euro, heute 45 Euro, dem Städtebauer die Möglichkeit gegeben, Brücken zu bauen. Während so viele Soziologen genau dies empfehlen, scheint sich LEGO vehement zu weigern. Gab es zwar inzwischen einige weitere Schwerlaster, so transportierten sie doch meist nur irgendwelche Baumaschinen, nicht aber wie hier eine Brücke. Zwar ist ihre Bauweise äußerst schlicht und die Spurbreite auch viel zu gering, diverse Städte bauen aber auf sie. In größeren Anlagen finden sich nicht selten diese Brücken-Formteile (55767) in kaum glaublichen Zahlen. Auch ich habe einige bei mir in die Stadt integriert und so auf schöne Weise meinen Forst überspannen können. Gerade jetzt mit den neuen Straßenplatten bietet sich der Bau solchermaßen gearteter Brücken doch geradezu an! Wo also bleibt die Neuauflage (oder von mir aus auch gänzliche Neuentwicklung)? Dann dürfte auch der – recht betrachtet – immense Preis der Teile endlich sinken.

Die Zugmaschine ist (gemessen am Erscheinungsjahr) allerdings ein wirklich schönes Modell. Die vielen Scheinwerfer und Räder gefallen mir, außerdem können hier im Führerhaus sogar zwei Minifiguren sitzen – es gehört aber nur eine zum Set. Eine Verbindung zum Auflieger hält die Brücke an ihrem einen Ende, am andern ist sie mit dem drehbaren Fahrgestell verbunden. Sehr nachteilig an dem Modell ist, dass es außerordentlich lang ist – allein die Brücke misst 64 Noppen – sodass ich es nie in dieser Form aufgebaut hatte. Ebenfalls ein Kritikpunkt ist, dass die Brücke nicht wirklich abnehmbar ist und die Fahrbahn nach oben geklappt werden kann. Das ist für mich aber weniger von Belang, da ich die Brücke als solche genutzt und den Rest zu einem Wechsellader umgebaut habe, ein anderes Exemplar des Sets wurde zu einem im LKW-Tunnel stehenden Tieflader.

Eure Meinung!

Wie gefallen euch die kleineren Baufahrzeuge hier? Wie würdet ihr sie auf eurer Baustelle verwenden? Äußert euch gern in den Kommentaren! Als nächstes schauen wir uns ein paar wirklich große Baumaschinen an!


Bisherige Reiseziele

» Zusammenfassung – Teil 20
» Feuerwehr – Teil 19
» Krankenhaus – Teil 18
» Polizei – Teil 17
» Gewerbegebiet – Teil 16
» Gewerbegebiet – Teil 15
» Einkaufsstraße – Teil 14
» Einkaufsstraße – Teil 13
» Einkaufsstraße – Teil 12
» Einkaufsstraße – Teil 11
» Hauptstraße – Teil 10
» Seasonal Sets – Teil 9
» Villenviertel – Teil 8
» Villenviertel – Teil 7
» Bauernhof – Teil 6
» Unterwasserwelt – Teil 5
» Meer – Teil 4
» Meer – Teil 3
» Strand – Teil 2
» Strand – Teil 1

Simon Brandt

Seit frühester Kindheit begeisterter LEGO-Fan und sammelt vor allem City und Creator.

4 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Lieben Dank für die Vorstellung einer weiteren „Ecke“ deiner Stadt, Simon!

    Ich sehe hier sooo viele Wetten. ;D

  2. Simon, hat nicht funktioniert, ich will den Schwerlasttransporter besitzen (zugegebenermaßen ist das schon seit einem Artikel von Timon zu Optionen der neuen Straßenplatten so) … (-:
    Immerhin habe ich den Baustellentruck, mich hatte auch das Dixi-Klo sofort dafür eingenommen. Den gelben Betonmischer und den orangefarbenen Kipplaster finde ich auch toll. Woher soll ich denn bloß den Raum für eine Baustelle nehmen! Umziehen möchte ich nicht. Ich hatte es zwar schon mal geschrieben, aber: Das fröhliche Gewimmel bei Dir in der Stadt gefällt mir ausnehmend gut, danke, dass Du uns rumführst!

  3. The Storytelling Brick

    7. November 2021 um 22:49

    Danke für die Fortführung der Sightseeing Tour durch Deine Stadt 🙂 Man sieht echt gut, welche coolen Sets in der Vergangenheit auf den Markt gekommen sind. Und als jemand, der zu der Zeit in den Dark Ages gewesen ist, ist diese Reise eine echte und umso spannendere Entdeckungstour!

  4. Freu – ich freu mich immer deine Stadtführungen zu sehen (und lesen ).

    Ich musste jetzt mal schnell zur LEGO Seite und schauen welche Baustellensets es dort gibt. Ausser einem 20 und einem 10 Euro Set ist mir nicht viel aufgefallen – beide 4+

    Ein schönes FAST-Baustellenset ist aber die „Feuerwehr in der Stadt“ – ein MInikran – ein Klo und ein Abbruch(?)/Neubauhaus(?) – leider viel Feuerwehr… 😉

    Der Betonmischer 7990 fährt auch durch meine Stadt und einige Bauarbeiter – einer davon ist Super Super Super) bereiten gerade den Boden für das neue Modular auf (na ja nicht das neueste, sondern das was ich als nächstes baue – schwanke zwischen Polizei und Assembly Square – bau ich letzteres muss ich einen halben Bookshop nachschießen, sonst bleibt eine unmögliche Baulücker, aber was mach ich dann mit der anderen Hälfte – Ja ein Baumeister hats schwer.
    Wenn man Bauarbeiter mit Werkzeug möchte, würde ich empfehlen regelmäßig die Hefte des Blue-Ocean Verlags zu sichten – da bekommt man alle paar Monate passende Figuren 😉

    Eine „Baustellen“ – Serie würde sich bei City gut machen. 4-6 Sets untersschiedlicher Größe wie die jetzigen „Tierrettungssets“ (irgendwie bin ich jetzt bei Friends gelandet)

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