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Eine Reise durch meine LEGO City: Zug um Zug – Teil 38

Einer der vielen Güterzüge LEGO Citys | © Simon Brandt

Der achtunddreißigste Teil unserer Reise durch meine LEGO City schließt den Stadtbereich mit den Güterzügen und einem Dampflok-MOC ab.

Nachdem wir im letzten Teil unserer Reise durch meine LEGO City (die auch schon wieder viel länger her ist als ich geplant hatte) die Personenzüge in meiner Stadt angeschaut haben, folgen heute die Güterzüge. Und wie der Name ja schon andeutet, sind Güterzüge gut. Nicht wahr? Oder doch? Sehen wir es uns an, springen wir auf den nächstbesten Zug und trampen zum Verladeterminal! Doch Vorsicht, die Kontrolleure sind heute wieder besonders angriffslustig, und sie haben Kampfhunde dabei! Bevor wir also vor selbige gehen, beeilen wir uns besser (was ich mit dem Schreiben dieses Überblicks durchaus auch selbst hätte beherzigen können)!

7898 Großer Güterzug

2006 erschien, als Gegenstück zum 7897 Passagierzug, dieser 815-teilige Güterzug mit fünf Minifiguren für umgerechnet 130 Euro (heutiger Gebrauchtwert rund 170 Euro). Bevor ihr euch fragt: Nein, den „Kleinen Güterzug“ als Pendant zum „Großen Güterzug“ gab es leider nicht. Nicht einmal als Mikromodell im Adventskalender.

Die offenbar von den Krokodil-Lokomotiven inspirierte Lok (ich meine dabei die Form, nicht die Farbe) gefiel mir schon damals hervorragend, und sie hat bis heute nichts von ihrer Anziehungskraft auf mich eingebüßt – anders als viele andere Sets jener Zeit, die mir oft zu „blockig“ sind. Wie auch der Passagierzug wird der Güterzug durch ein 9V-Batteriesystem angetrieben, als Zwischenstufe zwischen dem 9V-Schienensystem und Power Functions. Dies macht sich in einem sehr voluminösen Antriebsblock bemerkbar, der die gesamte Mitte der Lok einnimmt. Zu beiden Seiten davor und dahinter ist je ein Führerstand eingebaut, in dem für mich der Archetypus des City-Lokführers Platz hat: Lokführer Max (trn131), der einigen der damaligen Zugsets beilag.

Ganz und gar unerhört ist, dass die Lok über Türen verfügt, Max also wirklich und wahrhaftig an seinen Arbeitsplatz gelangen kann! Ich bin heilfroh und sowas von erleichtert, dass es diesen Wahnwitz seither nicht mehr gibt.

Ebenso erfreulich wie die Türen ist, dass (genau wie beim Passagierzug) Licht enthalten ist, das durch das gelbe Prisma vorn scheint. Nicht sehr hell, aber doch sichtbar. Warum aber trotzdem alle drei weißen Lichter angedeutet wurden, statt die beiden unteren durch die tatsächlich leuchtenden zu ersetzen, erschließt sich mir nicht ganz. Vielleicht hätte sich das Kind aber sonst gefragt, warum nicht auch die dritte Lampe leuchtet. Mich hat das schon mit den Schlussleuchten immer etwas gestört. Insgesamt aber mag ich die Lok sehr.

Der erste Waggon ist für Schüttgut konzipiert, aber quasi leer. Unglaubliche zehn 1 x 1-Rundsteine in Hellgrau hat LEGO beigegeben. Ich erwarte nun auch nicht Hunderte, um den Waggon zu füllen, aber zehn sind doch etwas wenig. Durch Öffnen der seitlichen Klappe kann man die Steinchen herausfallen lassen, was bei zehn Teilen aber nur für sehr kurzen Spielspaß sorgt.

Waggon Nummer zwei gefällt mir wieder erheblich besser, er ist als Kranwagen ausgestattet. Vorn befindet sich ein Führerstand für die beiden Arbeiter, hinten der Kran. Mit dem Gestell, das dazwischen Platz findet, kann das beiliegende Auto auf den nächsten Waggon gehoben werden. Und natürlich auch wieder hinunter, wenn einem danach ist. Der Kranwagen kann, mit wenigen Umbauten, sicher auch zur Gleisbaumaschine umfunktioniert werden, von denen es bei LEGO City leider so ziemlich keine gibt.

Im Bunde der dritte ist dieser kleine Flachwagen, der zwei Halterungen für den Sportwagen aufweist. Damals war die Breite von vier Noppen noch üblicher, aber auch heute werden die Autos für sechs Noppen breite Züge entsprechend schmal gebaut, um sie auf die Waggons zu bekommen.

Wie man sieht, kann der Kran das Auto perfekt umfassen und anheben. Nach der Fernsteuerung des Zuges ist das die zweite große Spielfunktion an diesem Set, die mir sehr gut gefällt.

Das Auto selbst wirkt – wenig verwunderlich – etwas rustikal, verglichen mit heutigen Fahrzeugen, sagt mir aber auch zu.

Der letzte Waggon, ein gedeckter Güterwagen, ist schließlich mit Schiebetüren (4511) ausgestattet, die seitliches Beladen ermöglichen. Ein vergleichbares Element gibt es heute leider nicht mehr, es wird also Zeit für den nächsten Güterzug mit solch einem Waggon!

Zum Beladen dient ein kleiner Gabelstapler, der zwar weniger ausgefeilt wirkt als spätere Exemplare, seinen Zweck aber erfüllt. Besonders freue ich mich darüber, dass die Palettengröße seit damals immer bei 4 x 6 Noppen liegt, und auch die Bauweise absolut identisch ist. Das ist eine jener Kontinuitäten, die mir das Sammeln und Kombinieren der Sets seit vielen, vielen Jahren erleichtern und für ein harmonisches Bild sorgen.

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Während die Palette des Gabelstaplers zwei Motorblöcke trägt, sind hier noch Octan-Fässer (die nächste Kontinuität) und Druckgasflaschen vorhanden, die ein kleiner LKW transportiert. Dieser ist simpel gebaut, aber recht nett. Für das Fehlen der Rückseite der Fahrerkabine würden die Designer heute allerdings dem Lynchmob ausgesetzt.

Ich weiß nicht ganz, wieso der Transporter eine kippbare Ladefläche braucht, wenn der Gabelstapler die Paletten sowieso transportiert, aber vielleicht werden unliebsame Lieferungen so schnell wieder abgeladen. Ganz wie bei manchen Paketdiensten…

Trotz des Alters des Sets bin ich von den einzelnen Modellen noch immer begeistert, sie bieten zusammen viel Spielspaß und ergeben ein umfangreiches Set. Die UVP ist natürlich, wie bei allen Zügen, sehr hoch, wenngleich deutlich geringer als später.

7939 Güterzug

Im üblichen Vier-Jahres-Abstand erschien 2010 mit 822 Teilen und vier Minifiguren für bereits 170 Euro, heute 140 Euro, der zweite Güterzug LEGO Citys. Wie sein Gegenstück, der 7938 Passagierzug, ist er mit Power Functions ausgestattet, was den Antriebsstrang etwas kompakter hat werden lassen. Der IR-Sensor wurde erst mit dem Übergang auf Bluetooth 2018 überflüssig, was den Platzanspruch nochmals verringert hat.

In Gelb fällt die Lok stark auf, was sich aber gibt, wenn man sie lange genug einstauben lässt. Hüstel… Auch sie ist mit zwei Führerständen ausgestattet, wobei der Lokführer etwas aktualisiert wurde, aber immer noch das maßgebliche Halstuch trägt. Und Kaffee trinkt. Es gibt zwar mittlerweile einige Kaffeestände, die Fabrik fehlt aber noch immer. Wie leider auch jede andere. Woher stammt also diese Unmenge Kaffee, die in LEGO City konsumiert wird?

Wie schon angedeutet, verfügt die Lok über keine Türen, obwohl die Griffe und Stufen an den Seiten vorhanden sind. Die Klappen an den Seiten sind ebenfalls nur Schmuck, befindet sich dahinter doch nur die Power-Functions-Batteriebox. Trotzdem gefällt mir das Design der Lok.

Im ersten Waggon wird Treibstoff von Octan transportiert. Es war nur nicht einfach, die Sticker in gleicher Höhe anzubringen, zumal sie inzwischen auch allmählich den Weg allen Papiers gehen und sich ablösen. Immerhin bröseln sie noch nicht, wie bei vielen älteren Sets bei mir der Fall. Dieses Manko soll aber nicht über die hervorragend getroffene Form des Waggons hinwegtäuschen, die mir ausgezeichnet gefällt! Oben der Einlass, zu dem sogar je eine Leiter führt, und vorn und hinten die Abrundung des Tanks: Hier wurde mit wenigen Teilen ein sehr realistisches Modell erschaffen.

Als zweite Neuerung wurde bei diesem Güterzug das Containersystem LEGO Citys nun auch für die Schiene übernommen. Wurden beim 7994 Hafen 2006 oder dem 7992 Containerstapler 2007 noch 6 x 10 Noppen genutzt, hat LEGO recht bald den Fehler bemerkt und 6 x 12 Noppen (Twenty-foot Equivalent Unit, TEU) beziehungsweise 6 x 24 Noppen (Forty-foot Equivalent Unit, FEU) als Raster festgelegt, sodass nun zwei 20-Fuß-Container nebeneinander so breit sind wie einer lang. Passend für die neuen Container wurde dann dieser Waggon entwickelt, auf dem der Container lose, aber gegen Verrutschen gesichert, ruht.

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Und weil mir das Konzept so gefiel, habe ich irgendwann einen zweiten Container dazu geschenkt bekommen, samt zweitem Waggon (dieser gehört also nicht zum Originalset). Hier könnt ihr auch nochmal sehen, wie der Container in der xy-Ebene gesichert ist, nach oben aber problemlos abgenommen werden kann. Apropos problemloses Abnehmen, wie sieht es mit eurer Diät aus? Denkt daran, nur Politikern tun Diäten gut, dem Steuerzahler weniger!

Als tema con variazioni lässt sich der letzte Waggon des Sets auffassen, der abermals Autos transportiert, hier aber zwei knuffige Kleinstwagen. Einzig ihre Befestigung, die für schwebende Räder sorgt, missfällt mir, das ist aber nötig, um sie per Gabelstapler (nicht im Set enthalten) abnehmen zu können.

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Auch hier haben wir einen LKW, diesmal aber mit Sattelauflieger zum Transport der Container. Sehr schön ist, dass sowohl 20-Fuß-Container, als auch 40-Fuß-Container auf den Trailer passen. Hier sind sie sogar mit zwei Noppen befestigt, sodass sie beim Spielen nicht so schnell hinunterfallen.

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Mit dem roten Container als Ladung fällt nicht einmal mehr auf, dass dieser eigentlich separat ist. Stattdessen bekommen wir einen schönen LKW, dessen Fahrer selbstverständlich über eine Kaffeetasse verfügt. Und: Seine Fahrerkabine ist hinten geschlossen! Lektion gelernt! Der Lynchmob hat seine Arbeit getan, der Lynchmob kann gehen!

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Schließlich und endlich lag dem Set der erste Portalkran LEGO Citys bei, im klassischen Zug-Grün. Das Führerhaus gleitet auf den Schienen oben hin und her und kann so den Zug be- und den LKW entladen. Oder umgekehrt, wenn man den Zeitpfeil mal rasch umdreht. Die Breite des Portalkrans hat mich bewogen, ihn im Hafen zu installieren (wo sich auch die meisten anderen Nebenmodelle der Eisenbahnsets befinden, um ein Verladeterminal zu bilden), sodass er nun Schiffe auf LKW entlädt, während Reachstacker (der aus dem 60169 Frachtterminal und der 7992 Containerstapler) die Züge abfertigen. Das geht recht zügig. Ha! Bester Wortwitz seit… seit… ach, vergesst es.

Zusammengenommen mag ich den Güterzug zwar, für die UVP hätte aber noch mehr enthalten sein müssen, etwa ein weiterer Waggon und ein Gabelstapler. So läutete das Set leider die Ära ausgesprochen hochpreisiger City-Züge ein, die bis heute anhält.

3677 Güterzug mit Diesellokomotive

Bereits 2011, also nur ein Jahr später, erschien dieser 815-teilige Güterzug mit vier Minifiguren für 150 Euro, heute 300 Euro (100 Prozent Wertsteigerung für ein Gebrauchtmodell!). Ebenfalls mit Power Functions angetrieben, wartete der Zug mit etwas weniger Zubehör auf. Stattdessen stellt er hinsichtlich der Waggons eine komplett überarbeitete Neuauflage des Großen Güterzuges von 2006 dar.

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Die größtenteils nur vier Noppen breite Lokomotive ist noch heute meine Lieblings-Lok. Als Diesellok unterscheidet sie sich von sämtlichen anderen City-Loks, wie auch die Setnummer ungewöhnlich war, meist begannen die Nummern mit einer 7. Eine weitere Besonderheit, die es sonst nie gab, ist, dass die Batteriebox im vorderen Teil zwecks Farbkonsistenz manuell in einen roten Kasten (87515) gesetzt werden musste. Die Anleitung sah vor, die Batteriebox aufzuschrauben (dunkelgrau: 87513c01; rot: 87513c02) und den dunkelgrauen Kasten durch einen separat beiliegenden roten zu ersetzen. Seitdem habe ich den dunkelgrauen als Ersatzteil herumliegen und weiß nicht recht, was ich damit anfangen soll.

Auch bei dieser Lok sind im erhöhten Führerstand keine Türen vorhanden, dafür blinde Klappen am kurzen („hinteren“) Ende, die den IR-Sensor verbergen. Da dieser nicht einfach in eine farblich passende Fassung gesetzt werden konnte, musste seine Farbe eben so kaschiert werden. Da dies aber gleichzeitig für mehr Textur sorgt, gefällt mir die Lösung. Allgemein sieht die Lok für mich wie die typische Rangierlok aus, nur vielleicht etwas zu lang dafür. In meinem noch zu bauenden Rangierbahnhof am Hafen werde ich die Lok wahrscheinlich für diesen Zweck einsetzen.

Den Schüttgutwagen, dessen Schütte sich ordnungsgemäß drehen lässt, um sich des Inhalts zu entledigen, habe ich mit eigenen Steinen aufgefüllt, wie unschwer an der altdunkelgrauen Farbe einiger Teile zu erkennen ist. Abgesehen von dieser Funktion ist der Waggon recht unspektakulär.

Fast 1:1 eine Neuauflage des Vorgänger-Waggons ist dieser Schiebewandwagen, der farblich etwas moderner gehalten ist. In seinem Inneren befindet sich eine Palette mit Flaschen, deren Inhalt wir besser gar nicht erfahren wollen…

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Waggon Nummer drei ist ein Niederflurwagen für ein Zweiwegefahrzeug. Zusätzlich findet ein Kran Platz, der eine Palette mit kleinen Gasflaschen von Octan und Holzboxen anheben kann. Am anderen Ende des Waggons ist die Steuerzentrale des Krans angebracht. Selbstverständlich sitzt hier ein Arbeiter, keine Arbeiterin, denn Frau am Steuer…

Das Dach des Führerhäuschens ist aufklappbar, um den Arbeiter hineinsetzen zu können. Türen wären natürlich besser gewesen, sind aber eben bei City-Zügen untypisch geworden.

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Wie das Zweiwegefahrzeug auf die Schienen des Waggons kommt, sehe ich nicht ganz. Der Kran ist definitiv zu klein dafür, und fliegen kann das Autochen wohl auch nicht. Warum eigentlich nicht? Von diesem Manko abgesehen mag ich das Fahrzeug sehr, es passt gut zu dem des 7936 Bahnübergangs vom Vorjahr. Anders als bei jenem Set verfügt dieses Vehikel aber über keinen Kranarm, sondern eine Ladefläche für Werkzeug. Ich glaube, es wird Zeit, mal eine Eisenbahnbaustelle bei mir zu bauen… Eine kilometerlange Strecke mit Blinklichtern und Eingleisigkeit, und erst ganz am Ende ein paar verlassene Baufahrzeuge ohne Arbeiter. Jetzt fragt bloß nicht, wie ich auf eine derartig unsinnige Idee bar jedes Realitätsbezugs komme!

Final habe ich noch zwei weitere Waggons an diesen Zug gehängt, die vom 60052 Güterzug von 2014 stammen. Diesen hatte ich aus Kosten- und teils auch Platzgründen damals auslassen müssen, worüber ich mich noch immer ärgere. Irgendwann werde ich hoffentlich ein günstiges Angebot finden, um den Zug doch noch zu bekommen. Immerhin habe ich diesen Viehwagen und den Flachwagen mit Kabeltrommeln separat bekommen.

Der Viehwagen ist leider auch der Grund, warum das Set heute recht teuer gehandelt ist (abgesehen davon, dass es ein Zug ist…), denn das Rindvieh (64452pb01c02, ich meine die Kuh, nicht den Farmer) ist leider exklusiv in diesem Set. Mit anderen Hörnern erschien das Tier 2009 auch im 10193 Mittelalterlichen Marktplatz, in Medium Nougat zudem 2022 im 60346 Bauernhof mit Tieren und in der 10305 Burg der Löwenritter, sowie 2009 schwarz-weiß gefleckt im 7637 Bauernhof. Ich kann LEGOs Aversion gegenüber den Kühen nicht nachvollziehen, aber das trifft leider auch auf viele andere Tiere zu…

Zurück zum Viehwagen: Mit den Gitterfenstern (92589) als Zäune wird die Optik der Metallstangen hervorragend transferiert. Dazu kommen ein paar Strohballen und ein Saufnapf als „Einrichtung“ des Waggons. Zusammengenommen ein schön gebauter Wagen mit einem fantastischen Tier.

Der zweite Waggon ist mit zwei großen Kabeltrommeln beladen, wobei die Palettengröße hier leider auf 4 x 8 Noppen angehoben wurde. Das Design ist zwar simpel, der Eindruck einer Kabeltrommel aber gut getroffen, was wohl in erster Linie den Aufklebern geschuldet ist.

Zurück zum eigentlichen Set von 2011: Als Ergänzung des Schüttgutwagens gab es noch ein Behältnis zum Auffangen des Gesteins, vor allem aber ein Förderband mit Trichter, wie es etwa an einem Steinbruch vorhanden sein könnte. Möglicherweise war das Modell designt worden mit dem Wissen, dass im Folgejahr, also während der Laufzeit dieses Sets, das Bergwerk erscheinen wird. Damit Züge unter dem Förderband fahren können, ist es hochklappbar, was aufgrund des schweren Trichtermoduls sicher einige Probleme bei der Konstruktion mit sich brachte – schließlich soll das Förderband auch hinuntergeklappt stabil halten.

Zusammengefasst gefällt mir bei dem Set insbesondere die Lok sehr gut, während die Waggons zwar schön umgesetzt wurden, aber thematisch nichts Neues waren. Der Mangel an Zubehör macht sich hier besonders bemerkbar, sodass die UVP schon sehr hoch war, um wie viel mehr dann der heutige Wert! Dieser mag aber mit der sehr kurzen und exklusiven Verfügbarkeit des Sets von nur sechzehn Monaten zusammenhängen, sodass es von seinem Vorgänger überlebt worden war.

60198 Güterzug

Aufgrund besagter Kosten- und Platzprobleme habe ich den 60052 Güterzug von 2014 und den 60098 Schwerlastzug von 2015 (ebenfalls ein Exklusivset) auslassen müssen, sodass mein nächster Güterzug erst dieser 2018 erschienene ist. Er verfügt über 1202 Teile und sechs Minifiguren, ist noch immer für 190 Euro verfügbar mit einem Gebrauchtwert von heute 120 Euro und wurde euch damals von Andres im Review bereits vorgestellt. Daher beschränke ich mich auf eine kurze persönliche Einschätzung.

Die Lok erinnert an die des Großen Güterzuges von 2006 und gefällt mir ausgesprochen gut mit ihrer gebauten Front und den Lüftungsschlitzen an der Seite. Leider fehlen natürlich auch hier die Türen zu den beiden Führerständen.

Ein kleiner Flachwagen ist mit zwei Containern in zu kurzer Bauweise von zehn Noppen Länge beladen. Der offene befördert ein Schneemobil der 2018 erschienenen Welle an Arktis-Sets, der geschlossene beinhaltet das Geld der Bank aus dem 60140 Bankraub mit Planierraupe von 2017. Beide Modelle sind hübsch gebaut und gefallen mir gut.

Wo Geld ist, ist in LEGO City der nächste Dieb nicht weit. Hier kundschaftet er auf einem Langholz-Transportwagen (passend zum 60181 Forsttraktor von 2018, nebst einigen älteren Sets) aus, wie er am günstigsten an das Geld kommt. Quasi eine mobile Abhebungszentrale der Bank, wie er denkt. Denkt er?

Im Original sind die Waggons genau andersherum angeordnet als bei mir, mit dem Tresor an letzter Stelle. Für mehr Action habe ich das abgeändert, denn sonst wäre das Geld ja durch einfaches Abkoppeln des Waggons zu holen. Das merkt der Lokführer niemals.

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Schließlich haben wir abermals einen Kranwagen, der in moderner Optik und Bauweise die Baumstämme anheben kann. Durch seitlich ausklappbare Stützen kippt er auch nicht so schnell um. Und wenn doch, setzt man ihn einfach wieder auf die Schienen, wie jedes Mal, wenn ich den Zug zu schnell um eine Kurve habe fahren lassen.

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Da das Geld irgendwie von der Bank zum Zug kommen muss, haben wir hier auch noch einen Geldtransporter, meines Wissens den zweiten nach dem aus der 3661 Bank und Geldtransport. Farblich ist er schön geworden, optisch mir dagegen zu wenig gepanzert. Er wirkt wie jeder x-beliebige Transporter bei City, und nicht wie ein mächtiger Panzerwagen. Trotzdem gefällt er mir ebenfalls.

Zum Beladen des Transporters haben wir einen sehr hübschen Gabelstapler in Bright Light Orange, der eine Standardpalette mit losem Geld und Gold transportiert. Hier sollte der Dieb zuschlagen, nicht erst, wenn das Geld verladen ist! Oder ist dies hier womöglich der Dieb, nur in Verkleidung?

Leider passt die Palette so herum nicht in den Transporter, sodass die Fantasie beim Drehen nachhelfen muss. Man muss also etwas durchdrehen. Wie ich. (Das habe ich jetzt natürlich nicht geschrieben. Dieser Satz existiert allein in eurer Einbildung.)

Schlussendlich haben wir, neben einem nicht abgebildeten Stellwerk und Bahnübergang (weil diese bei mir noch nicht richtig eingebaut sind) noch einen sehr rudimentären Prellbock, den es meines Erachtens nicht gebraucht hätte. Er zieht das wirklich schöne Set leider etwas herunter.

Den Nachfolger, den 60336 Güterzug von 2022, hatte ich zum Zeitpunkt der Fotosession noch nicht aufgebaut, sodass ich vollständig auf Timons Review verweise. Kurz gesagt, ebenfalls ein nettes Set, seinem Vorgänger von 2018 aber unterlegen – was sich auch darin bemerkbar macht, dass die 60336 bereits Ende dieses Jahres EOL-Status erreicht, die 60198 offenbar aber noch immer im Sortiment bleibt.

Dampflokomotiven-MOC

Zu guter Letzt möchte ich euch noch ein kleines (und verhältnismäßig simples) MOC von ungefähr 2016 oder 2017 vorstellen, eine Dampflok für Ausflugsfahrten. Vielleicht kennt der eine oder andere von euch das Modell bereits, da ich es auf der Zusammengebaut 2023 ausgestellt hatte.

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Entstanden ist die Lok durch einen Zufall: Ich habe mit den unzähligen Minifigurenstellplatten (88646) in meiner Sammlung gebastelt, und festgestellt, dass sie, zylindrisch angeordnet, wie das Vorderteil einer Dampflok aussehen. Da ich noch ein unvollständiges Exemplar des Großen Güterzuges vorrätig hatte, habe ich die Plattform genutzt und die Dampflok gebaut, dank der LED aus dem Set sogar mit Beleuchtung. Über die Jahre habe ich hier und da Teile ersetzt und verbessert, aber bewusst nicht den Detailgrad erhöht, um den Charakter des originalen MOCs zu behalten.

Das größte Hindernis beim Bau war, dass ich für die Front eine 8 x 8-Satellitenschüssel benötigte. In Schwarz. Das Teil war zuletzt 2011 im 5770 Leuchtturm erschienen (und vorher nur 1988–1991 bei M:Tron und Blacktron) und dementsprechend rar und teuer. Bis es 2022 endlich mit dem 31126 Überschalljet wieder aufgelegt und über Pick a Brick verfügbar wurde – immer noch teuer, aber die Summe war es mir dann wert gewesen. Seitdem hat die Lok endlich eine schwarze Front, nachdem ich vorher das Teil in Dunkelgrau habe nutzen müssen.

Der Tender verfügt ordnungsgemäß über Kohlestückchen, und nicht nur zehn wie bei den offiziellen Sets, sondern einhundert. Wenn nichts verloren gegangen ist. Oder verfeuert wurde.

Da die Lok Ausflugsziele bedienen sollte, brauchte es natürlich noch einen Waggon für die Ausflügler, hier eine Familie, die eifrig winkend die Landschaft grüßt. Das Dach steht mir zwar etwas zu weit über, das ist aber den Stellplatten geschuldet, deren Länge ja passen musste. Vielleicht baue ich das aber doch nochmal um.

Eure Meinung!

Wie gefallen euch die Güterzüge von LEGO City, sowohl die, die ich jetzt vorgestellt habe, als auch die beiden fehlenden? Was sagt ihr zu meiner Dampflok? Äußert euch gern in den Kommentaren! Im nächsten Teil erreichen wir den letzten „richtigen“ Teil der Stadt, die Arktis!


Bisherige Reiseziele

» Eisenbahn – Teil 37
» Hafen – Teil 36
» Hafen – Teil 35
» Autobahn – Teil 34
» Autobahn – Teil 33
» Flughafen – Teil 32
» Flughafen – Teil 31
» Weltraumbahnhof – Teil 30
» Dschungel – Teil 29
» Sumpf – Teil 28
» Bergpolizei – Teil 27
» Forst – Teil 26
» Forst – Teil 25
» Forst – Teil 24
» Gebirge – Teil 23
» Baustelle – Teil 22
» Baustelle – Teil 21
» Zusammenfassung – Teil 20
» Feuerwehr – Teil 19
» Krankenhaus – Teil 18
» Polizei – Teil 17
» Gewerbegebiet – Teil 16
» Gewerbegebiet – Teil 15
» Einkaufsstraße – Teil 14
» Einkaufsstraße – Teil 13
» Einkaufsstraße – Teil 12
» Einkaufsstraße – Teil 11
» Hauptstraße – Teil 10
» Seasonal Sets – Teil 9
» Villenviertel – Teil 8
» Villenviertel – Teil 7
» Bauernhof – Teil 6
» Unterwasserwelt – Teil 5
» Meer – Teil 4
» Meer – Teil 3
» Strand – Teil 2
» Strand – Teil 1

Simon Brandt

Seit frühester Kindheit begeisterter LEGO-Fan und sammelt vor allem City und Creator.

4 Kommentare Kommentar hinzufügen

  1. Jeder der hier gezeigten und vorgestellten lego güterzüge hat irgendwie etwas für mich und wahrscheinlich nicht nur für mich im Angebot. Mal ist es die lokomotive, mal sind es die waggons, mal die ladung und mal die lkws bzw die strassenfahrzeuge.

    Zum Dampflok mochte möchte ich hier das folgende sagen bzw schreiben die Dampflok bzw dessen Modell kommt mir irgendwie vor, als ob dessen Vorbild vom amerikanischen kontinent stammen könnte alles in allem mir gefällt auch dieses lokmodell man könnte es auch als 1 art von Spielzeug für 1 riesenjungen bezeichnen so oder so ähnlich kann ich mir fahrzeuge von kleinen Wald bzw museumsbahnen vorstellen.

  2. Mein Favorit der City Züge ist der grüne Güterzug, denn er hat noch meine geliebten 90er LEGO Optik 😊

    Vielleicht mocce ich da mal was mit alten Grautönen und ein paar Waggons. Due Kabeltrommeln sind ne schöne Inspiration. Danke für den schönen Artikel 👌

  3. The Storytelling Brick

    26. Oktober 2024 um 12:45

    Kohlestücke? ò_Õ Das sind doch ganz klar Kanonenkugeln, damit’s im Dampfkessel so richtig knallt!

    Lieben Dank für die Bahnfahrt in deinem Zugmuseum 🙏 Gibt/Gab über die Jahre schon schöne Schmuckstücke aus dem Bereich. Schade, dass das Thema stiefmütterlich behandelt wird und immer sparsamer die Umsetzungen werden (z.B. keine Magnetkupplungen mehr oder Waggons sind liebloser als die Vorgänger, wie beim neuen Hogwarts Express, etc.). Vielleicht folgt nach der F1-Lizenz im nächsten Jahr, dann eine Kooperation mit der Deutschen Bahn. Dann kann sich LEGO mit den notorischen Verspätungen und permanenten Ausfällen rausreden, dass das Thema nicht mehr in die Gänge (oder Dampfkessel und Stromabnehmer) kommt 😇✌️

  4. Simon, Dein schwarzer Zug ist toll!!! Bin dieses Jahr im Sommerurlaub mit dem „Bergischen Löwen“ gefahren, die Vibes waren ganz ähnlich! Die beste Aussicht hat man von den Plattformen der Waggons (((-:
    Deine Stadt hat so eine Fülle!!! Vielen Dank, dass Du auch Deine Güterzüge zeigst. Ich besitze den mit der gelben, den mit der blauen und den von Dir nicht erwähnten mit der roten Lokomotive (Heavy Haul Train). Sie sind alle toll! Werde zwischen den Jahren mal wieder Schienen in der LEGO Höhle auf dem Boden verlegen und etwas spielen. Ich mag den Octan-Wagen besonders! Habe mir tatsächlich ein zweites Exemplar gegönnt. Werde Deiner Idee folgen und auch den großen Container noch duplizieren, mal sehen, welche Farbe meine Steinesammlung ermöglicht. Schrecklicherweise will ich nun noch den Güterzug mit der roten Diesellok von 2011, war ja klar! Ganz viele Grüße!

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